Games
[Event "41. DFM/V09 Server"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Mehlhorn, Uwe"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B38"]
[WhiteElo "2216"]
[BlackElo "1994"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "59"]
[EventDate "2009.05.11"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. Nf3 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 c5 5. d4 cxd4 6. Nxd4 d6 7. Be2 O-O 8. O-O
Nc6 9. Be3 Nxd4 10. Bxd4 Be6 11. f4 Rc8 12. b3 Qa5 13. f5 Bd7 14. a3 ({
Shredder zieht} 14. Rf2 {in Erwägung, was der Vorbereitung eines weißen Spiels
in der f-Linie dienen kann. Aber nach} e6 (14... a6 15. a3 Rfe8 16. b4 Qc7 $14)
15. fxe6 fxe6 16. Qd3 Nh5 $11 {ist das Spiel ausgeglichen.}) (14. Rb1 {bekannt
aus einer Partie Majoob-Ryahl, Esfahan 2005, ist ebenfalls gut. In der Partie
ging es wie folgt weiter:} Bc6 {andere Möglichkeiten:} (14... Qb4 15. a3 Qa5 (
15... Qxa3 16. Ra1 Qb4 17. Rxa7 $16) 16. b4 Qc7 $14) (14... Qc7 $5 15. Qd3 a6
16. a4 Rfe8 $14) (14... e6 15. fxe6 fxe6 16. Qd3 a6 17. e5 dxe5 18. b4 Qc7 19.
Bc5 e4 (19... Rf7 20. Bd6) 20. Nxe4 Bc6 21. Ng5 Rfe8 22. Bd6 Qd8 23. Rbd1 $16 {
und Weiß ist klar im Vorteil. Die schwarze Stellung ist sehr beengt und es ist
nicht ersichtlich, wie ein aktives Gegenspiel aufgezogen werden könnte. Zudem
ist der isolierte Bauer auf der e-Linie eher schwächlich als ein baldiger
Kandidat für einen Marsch nach vorn}) 15. b4 Qd8 16. Qd3 b6 17. Rf3 Nd7 $14)
14... Bc6 (14... Rfe8 15. b4 Qc7 16. Qd2 Qc6 $14) (14... Qc7 {steht bei
Shredder hoch im Kurs, gefiel mir aber nicht. Es könnte folgen:} 15. Qd3 Bc6
16. b4 b6 17. Nd5 Qd8 ({Vielleicht ist} 17... Qd7 {besser. Es sagte mir aber
nicht zu, weil die Dame von hier aus keinen Einfluss auf f6 bekommt, ich diese
Option aber wahren wollte. Nach 17...Dd7 würde ein Aufziehen des e-Bauern eine
Figur kosten.}) 18. Rad1 Re8 (18... e6 19. Nxf6+ Bxf6 20. fxe6 (20. b5 Bxd4+
21. Qxd4 e5 22. Qd3 (22. Qxd6 Qxd6 23. Rxd6 Bxe4 $11) 22... Bb7 23. f6 h6 $14)
20... fxe6 (20... Bxd4+ 21. Qxd4 fxe6 22. Rxf8+ Qxf8 23. Bg4 $16) 21. Bg4 (21.
Bxf6 Rxf6 22. Qxd6 Rxf1+ 23. Bxf1 Qxd6 24. Rxd6 $16) 21... Bxd4+ 22. Qxd4 Rxf1+
23. Rxf1 $16) 19. Rf3 Nd7 (19... e6 $4 20. Nxf6+ Bxf6 21. Bxf6 Qxf6 22. fxg6
$18) 20. Bxg7 Kxg7 21. Qe3 $14) ({In der Partie Kortschnoi - Granda Zuniga,
Buenos Aires 1993, setzte Schwarz mit} 14... Qd8 {fort. Es folgte} 15. b4 b6
16. Qd3 Bc6 17. Rad1 Rc7 18. Qe3 Qa8 19. Bxf6 Bxf6 20. Nd5 Bxd5 21. Rxd5 Rfc8
22. Rfd1 Qc6 23. c5 bxc5 24. bxc5 Be5 25. Bb5 Qxb5 26. cxd6 Qxd5 27. Rxd5 Bxd6
{und die Partie endete mit einem Remis im 51. Zug. Die nach dem 27. Zug
erreichte Stellung gefiel mir aber aus der Sicht von Schwarz nicht. Deshalb
erschien mir die Abweichung mit 14...Lc6 gerade passend zu sein.}) 15. Nd5 ({
Weniger ambitioniert ist} 15. b4 Qc7 16. Qd3 b6 $11) 15... Qd8 {Ich denke,
dass die Entscheidung, die ohnehin vor einer Anrempelung stehende Dame unter
Deckung des auf e7 stehenden Bauern zurückzuziehen, richtig war, um den stark
stehenden weißen Springer dann mit ...e6 zu vertreiben. Eine Alternative hätte
das Schlagen auf d5 mit dem Lc6 oder dem Sf6 sein können, wobei ich eher zum
wenig wirksam stehenden Läufer tendiere. Die sich ergebenden Verwicklungen
sind recht übersichtlich, z.B.:} (15... Bxd5 16. exd5 (16. b4 Qc7 17. exd5 Nd7
18. Bxg7 Kxg7 $11) (16. cxd5 $2 Nxe4 $1 (16... Nd7 17. fxg6 fxg6 18. Rxf8+ Rxf8
$11) 17. Bxg7 Kxg7 18. Qd4+ Nf6 $17) 16... Ne8 (16... Nd7 17. Bg4 Rc7 18. Bxg7
Kxg7 $14) 17. g4 Bxd4+ 18. Qxd4 Qc5 $14) ({oder aber mit dem Springer:} 15...
Nxd5 16. exd5 (16. cxd5 Bb5) 16... Bd7 17. Bg4 Rc7 18. h4 Be5 $14) 16. Qd3 (16.
fxg6 hxg6 (16... fxg6 17. Qd3 e6 18. Nc3 Nd7 $11) 17. Qd3 Nd7 18. Rad1 Bxd5 $11
) (16. Bf3 e5 (16... e6 17. Nxf6+ Bxf6 18. Bg4 Bxd4+ 19. Qxd4 Qh4 $11) 17. fxe6
(17. Nxf6+ Bxf6 18. Be3) 17... fxe6 18. Nxf6+ Bxf6 $11) 16... e6 (16... a6 17.
Rac1 e6 18. fxe6 fxe6 $11) ({jetzt scheitert} 16... e5 {wegen} 17. Nxf6+ Bxf6
18. Bxa7 b6 19. Qe3 {(diese Ressource stand nach 16.Lf3 e5 noch nicht zur
Verfügung, da sich die Dame noch auf ihrem Ausgangsfeld befand)}) 17. Nxf6+ (
17. Nc3 Qe7 18. Rad1 b6 $11) 17... Bxf6 18. Rad1 (18. Bg4 Bxd4+ 19. Qxd4 Qh4
$11) (18. fxe6 fxe6 19. Bxf6 Rxf6 $11) 18... Bxd4+ 19. Qxd4 Qg5 20. Bf3 Rce8 {
immer die gleiche Frage: mit welchem Turm wohin? Und hinterher sieht man dann
allzu oft, dass die verworfene Alternative wohl doch besser gewesen wäre.
Diesmal aber wohl nicht!} (20... Rfd8 21. fxe6 fxe6 22. Qxa7 Ra8 23. Qd4 Rxa3
24. c5 Rxb3 25. cxd6 Qe3+ 26. Qxe3 Rxe3 27. Kf2 Rc3 28. e5) ({auch} 20... e5 {
gefällt mir nicht wegen z.B.} 21. Qd2 Qxd2 22. Rxd2 gxf5 23. exf5 Bxf3 24. Rxf3
Rc6 25. Rg3+ Kh8 26. Rgd3 Rd8 27. f6 $16) 21. Qd2 (21. Qxa7 {führt geradewegs
in eine wüste Prügelei, an deren Ende Shredder jeweils - zu Unrecht - einen
deutlichen Vorteil bei Weiß sieht. Rybka beurteilt die jeweiligen
Schlussstellungen zutreffend mit =.} Ra8 $11 22. Qd4 Rxa3 23. fxe6 Rxb3 24.
Qxd6 Re8 25. exf7+ Kxf7 26. Bg4+ Kg7 27. Bd7 Rd8 (27... Re7 28. Bxc6 bxc6) 28.
Qe6 (28. Qd4+ Kh6 29. Rf7 Qe3+ 30. Qxe3+ Rxe3 $11) (28. h4 Qxh4 29. Qe5+ Kh6
30. Rf7 Qxe4 $11) 28... Qe3+ (28... Kh6 29. Kh1 Rxd7 30. Rxd7 Bxd7 $11) 29. Kh1
Rxd7 30. Rxd7+ Bxd7 $11) 21... Qxd2 22. Rxd2 exf5 23. exf5 Re3 24. Bxc6 bxc6
25. Rxd6 Rxb3 26. Rf3 {mehr denn je trägt die Partie nach einem Abtausch der
beiden Türme den Atem des Remis in sich. Andere Versuche bringen aber auch
nichts, z.B.} (26. a4 Ra3 27. Rxc6 Rxa4 $11) ({und nach dem sehr passiven} 26.
Ra1 {kann sich Schwarz aussuchen, ob ebenfalls nur reagierend} Rc8 {spielen
will oder} ({sogar etwas frecher} 26... Re8 {versucht, z.B. mit der Folge} 27.
Rxc6 Re2 28. f6 h5 29. Rc8+ Kh7 30. Rf8 Rbb2 {und Schwarz ist das Remis durch
Dauerschach sicher.})) 26... Rxf3 ({Shredder will hier} 26... Rb1+ {spielen
und hält auch 26...Tb6 für besser als den Partiezug. Da der Turmtausch das
angestrebte Remis deutlich schneller in Reichweite bringt, halte ich nichts
von den Vorschlägen der Maschine. Nach 26...Tb1+ hätte folgen können:} 27. Kf2
(27. Rf1 Rb2 (27... Rb3 {zaubert die Partiestellung nach 25...Txb3 auf das
Brett zurück}) 28. fxg6 hxg6 29. Rxc6 Re8 $11) 27... Rc8 (27... Rb2+ 28. Kg3
gxf5 29. Rxc6 Re8 $11) 28. Kg3 Rb7 29. h3 a5 $11) 27. gxf3 Rc8 (27... gxf5 {
würde Weiß ohne Not zu einem Freibauern auf der c-Linie verhelfen} 28. Rxc6 Re8
29. Kf2) 28. f6 h6 29. h4 ({auf} 29. Kf2 {folgt} g5 $11) 29... g5 30. h5
1/2-1/2
[Event "MS-073"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Scharf, Wolfgang"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1-0"]
[ECO "E15"]
[WhiteElo "2083"]
[BlackElo "1994"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "79"]
[EventDate "2009.03.24"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 b6 4. g3 Ba6 ({Die traditionelle und häufigere
Fortsetzung ist} 4... Bb7 {Der Textzug aber verspricht nach Andrew Greet in
"play the Queen´s Indian" mehr Aussicht, um auf Gewinn zu spielen.}) 5. b3 {
Die wichtigste Antwort. Zu den Alternativen zählen besonders 5.Db3 und 5.Sbd2.}
b5 {Der b-Bauer wird mit dem Ziel, ihn als Flügelbauern gegen einen zentralen
Bauern abzutauschen.} 6. cxb5 Bxb5 7. Bg2 d5 {Wie über 5...b5 eingeleitet wird
das Zentrum besetzt. Zugleich wird dem Einfluss des weißen Läufers auf g2
entgegen gewirkt.} 8. Nc3 Ba6 9. O-O ({Nach der Auswertung der Datenbank
verspricht} 9. b4 {den größten Erfolg. Weiß spielt auf ein Übergewicht am
Damenflügel und verhindert ein gegnerisches c7-c5. Der Bauer ist nicht zu
schlagen, denn nach} Bxb4 $4 {kommt} 10. Qa4+) 9... Nbd7 10. Re1 {Dient der
Vorbereitung der Zentrumsöffnung mit e2-e4.} Bb4 $1 {Nach Greet ein guter Zug,
da er mit Tempogewinn der Entwicklung dient und sich gegen e2-e4 richtet,
indem ein Verteidiger dieses Feldes angegriffen wird.} 11. Bd2 c5 $1 12. a3 ({
Greet bevorzugt} 12. dxc5) 12... Bxc3 $1 13. Bxc3 Ne4 14. Rc1 $146 {Ich halte
diese Fortsetzung für eine Neuerung. Zumindest ist mir keine Referenzpartie
bekannt.} (14. Bb2 c4 $1 {Greet stellt heraus, dass nun das Zentrum
geschlossen bleibt.} 15. bxc4 Bxc4 16. Nd2 Nxd2 17. Qxd2 O-O $11 {
Ostenstad-Agrest, Bergen 2001.}) 14... c4 $2 {Dieser Zug, mit dem auch
Shredder liebäugelt, gibt die Kontrolle über das Feld b4 auf und macht Weiß
dadurch stark.} (14... Nxc3 15. Rxc3 {und nun sind} cxd4 {mit folgender
Rochade und} (15... Qb6 {gute Fortsetzungen.})) 15. Bb4 $1 {Der entscheidende
Unterschied - anders als in der Partie Ostenstad-Agrest gelangt der Läufer
hier nach b4. Dies hätte Schwarz nicht zulassen dürfen, denn auf der Diagonale
a3/f8 entfaltet der Läufer große Wirkung. Die schwarze Rochade ist praktisch
unterbunden, die Entwicklung ist nachhaltig und auf Dauer gestört.} cxb3 {
[%emt 0:00:00]} 16. Ne5 {[%emt 0:00:00]} b2 (16... Bb5 17. Bxe4 (17. Qxb3 a5 (
17... Nxe5 18. dxe5 a5 19. Bxe4 axb4 $16 20. Qxb4 Rb8 21. Rb1 dxe4 22. a4 $18)
18. Bd2 Ba6 19. Bxe4 Nxe5 $16) (17. Nxd7 a5 (17... Qxd7 18. Bxe4 dxe4 19. Qxb3
a5 $14) 18. Bc5 b2 19. Rc2 Qxd7 $14) 17... b2 (17... dxe4 18. Qxb3 a5 19. Bc5
Qb8 $16) 18. Rc3 dxe4 19. Qc2 a5 20. Bd6 $16) (16... Bb7 17. Bxe4 (17. Qxb3
Nxe5 (17... f6 18. Nc6 Qb6 19. Na5 f5 20. Qe3 $1 $18 {mit Überführung zum
Königsflügel. Auch das einfache 20.f3 ist gut.}) 18. Bxe4 Nc6 19. Bd3 a6 $16) (
17. Nxd7 Qxd7 (17... a5 18. Nc5 axb4 19. Qxb3 Qb6 20. Qxb4 $18) 18. Qxb3 a5 19.
Bc5 Nxc5 $14) 17... Nxe5 (17... b2 18. Rc3 Nxe5 19. dxe5 dxe4 $18) 18. dxe5 b2
19. Qa4+ Qd7 $18 20. Qxd7+ Kxd7 21. Rcd1 $18) (16... f5 17. Rc6 Nxe5 18. Rxe6+
$18) (16... Nef6 17. Qxb3 Nxe5 18. dxe5 Nd7 19. e4 Bc4 20. Qa4 a5 21. Bd6 $18)
(16... Nxe5 17. dxe5 Rc8 18. Bxe4 dxe4 19. Qxb3 $16) 17. Rb1 (17. Rc2 Bb5 (
17... Rc8 18. Rxb2 Bb5 19. Bxe4 dxe4 $16) 18. Rxb2 a5 19. Bd2 Nxe5 $14) (17.
Rc6 Bb5 (17... Nxe5 18. Rxa6 Nc4 19. Bxe4 dxe4 $14) 18. Bxe4 Bxc6 19. Nxc6 Qc7
$11) 17... Bb5 {Der a-Bauer soll beweglich werden.} (17... Nxe5 18. dxe5 (18.
Qa4+ Bb5 (18... Qd7 19. Qxa6 Qc6 20. Qxc6+ Nxc6 $14) 19. Qxb5+ Qd7 20. Qxd7+
Nxd7 $14) 18... Bc4 ({Shredder schlägt} 18... Qb6 {vor, was aber auch nicht
weiterhilft. Den Text zug hat er nicht auf der Liste} 19. Bxe4 dxe4 20. Rxb2
Rc8 $18) (18... Bc8 19. Bxe4 dxe4 20. Bd6 $18) 19. Bxe4 dxe4 20. Bd6 $16) (
17... f6 18. Nd3 Rb8 (18... Qb6 19. Nxb2 Bb5 20. Na4) 19. Rxb2 Bc4 20. f3 $18)
18. Rxb2 ({Toga würde} 18. Nxd7 {mit der Folge} Qxd7 19. Bxe4 dxe4 20. Rxb2 {
spielen, aber diese Verflachung hilft nur Schwarz}) (18. a4 a5 19. axb5 axb4
20. Bxe4 dxe4 21. Rxb2 $18) (18. Bxe4 {Rybkas Vorschlag,} dxe4 19. Qb3 Nb6 $14)
18... a5 (18... Rc8 {lässt Weiß den starken schwarzfeldrigen Läufer erhalten}
19. a4 $1 Nxe5 20. axb5 Nc4 21. Ra2 $18) (18... Nxe5 19. dxe5 a5 20. Bxe4 axb4
21. Rxb4 $18 {Nun ist der starke weiße Läufer zwar vom Brett, der mit seiner
Beteiligung entstandene Kollateralschaden im Lager des Nachziehenden aber
verbürgt einen entscheidenden Vorteil für Weiß.}) 19. Bc5 (19. Bxe4 axb4 20.
Rxb4 dxe4 21. Rxb5 $16) 19... Nexc5 20. Rxb5 Nxe5 (20... Ne4 {Dieser Vorschlag
von Shredder ist unverständlich. Rybka sieht 20...Sxe5 als beste Fortsetzung
an, Toga bestätigt dies.} 21. Bxe4 $18) 21. dxe5 Na6 22. e4 d4 {Der Bauer wird
zweifellos fallen, fraglich ist nur das Feld, auf dem es passiert.} (22... O-O
23. exd5 (23. Qa4 dxe4 24. Bxe4 Rc8 25. Rd1 $16) (23. Qd2 dxe4 24. Qxd8 Rfxd8)
23... Nc7 24. Rc5 Nxd5 25. Bxd5 $16) (22... Nc7 23. Rb7 O-O 24. Qc2 Na6 25.
exd5 $18) 23. Qd2 (23. Qa4 O-O 24. Rd1 d3 25. Bf1 $16) 23... Rc8 (23... Nb8 {
mit der Idee Sc6 scheitert an} 24. Rd1 Nc6 25. Rc5 Qd7 26. Qc2) 24. Rd1 O-O {
Nun endlich klappt noch die Rochade, bis jetzt hat Schwarz quasi mit einem
Turm weniger gespielt. Die Partie ist aber nicht mehr zu halten.} 25. Qxd4 $16
Qxd4 26. Rxd4 Rc5 27. Bf1 Rxb5 28. Bxb5 Nc5 29. Rc4 Nb3 30. f4 Rd8 (30... Rb8
31. Kg2 (31. Kf2 g6 (31... g5 32. a4 gxf4 33. gxf4 $18) (31... Nd2 32. Rc7 Kf8
33. a4 Nxe4+ 34. Ke3 $18) (31... h6 32. a4 $18) 32. a4 Rd8 33. Ke3 $18) 31...
g5 (31... Nd2 32. Rc2 Kf8 33. Rxd2 Rxb5 34. Rd8+ Ke7 35. Ra8 $18) 32. a4 Rd8
33. Rc7 Nd4 $18) 31. Kf2 Nd2 32. Rc2 Nxe4+ 33. Ke3 f5 34. Rc6 Re8 35. Bd3 Kf7
36. Rc7+ Kf8 37. g4 Rb8 38. Bc4 Rb6 39. gxf5 exf5 40. Rf7+ 1-0
[Event "41. DFM/V09 Server"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Siegel, Willi"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D35"]
[WhiteElo "1994"]
[BlackElo "1911"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "50"]
[EventDate "2009.05.11"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 Nf6 4. cxd5 exd5 5. Bg5 c6 6. e3 h6 7. Bh4 Bf5 8. Qf3
Bg6 {Vom nun auf schwarzer Seite entstehenden Doppelbauern habe ich mir mehr
versprochen, als es mir in der weiteren Partie zu erreichen möglich war. Seine
Schwäche konnte ich zu keinem Zeitpunkt nachhaltig beweisen.} 9. Bxf6 Qxf6 10.
Qxf6 gxf6 11. Nf3 {Es gibt kaum Partienmaterial zu dieser Stellung. 11.Kd2 und
11.0-0-0 sind in der Praxis als Alternativen zum Textzug zu finden. Mit der
Erfahrung aus dieser Partie würde ich beim nächsten Mal statt 11.Sf3
vielleicht einen Aufbau mit g3, Se2 und Entwicklung des Läufers über h3
versuchen wollen, so wie er später in mehreren Nebenvarianten auftritt.} Nd7 (
11... Bd6 12. Nh4 (12. Kd2 Nd7 13. Nh4 Nb6 14. Bd3 $11) 12... Ke7 (12... O-O
13. Kd2 Re8 14. Bd3 Bxd3 15. Kxd3 Nd7 16. Nf5 Bf8 17. Rae1 Re6 18. f3 Kh7 {
Um den Läufer von der Deckung des Bauern auf h6 zu entbinden.} 19. Ne2 c5 {
Hoffmann-Bender, Zagreb 2006. Und nun hätte} 20. Nf4 {Weiß einen erkennbaren
Vorteil eingebracht.}) 13. Kd2 Nd7 14. Bd3 $11) (11... Na6 12. Kd2 (12. Nh4 Nc7
13. Kd2 Ne6 14. a3 $11) 12... Nc7 13. Nh4 Ne6 14. a3 $11) 12. Kd2 (12. Nh4 Bd6
(12... Rg8 13. g3 (13. Kd2 Bb4 14. g3 Nb6 15. a3 $11) 13... Nb6 14. Kd2 a5 15.
b3 $11) (12... Nb6 13. Kd2 (13. b3 Ke7 14. Ne2 Rg8 15. Nf4 $11) 13... a5 14. b3
Rg8 15. Bd3 $11) 13. g3 (13. O-O-O Nb6 14. Bd3 Bxd3 15. Rxd3 $11) 13... Ke7 14.
Bh3 Bb4 15. O-O $11) (12. g3 O-O-O (12... Nb6 13. Nd2 (13. a3 Rg8 14. Nd2 O-O-O
15. Bh3+ $14) 13... O-O-O 14. Be2 Rg8 15. O-O $14) 13. a3 $11) (12. a3 Nb6 (
12... Rg8 13. Nh4 (13. g3 Nb6 14. Nd2 Bd6 15. Bh3 $14) 13... Nb6 14. g3 O-O-O
15. Kd2 $14) (12... Bd6 13. Nh4 (13. g3 Nb6 14. Nh4 O-O-O 15. Kd2 $14) 13...
Nb6 14. g3 O-O-O 15. Kd2 $14) 13. g3 (13. Be2 Kd7 14. Nh4 Rg8 15. Kd2 $14)
13... Rg8 14. Nd2 O-O-O 15. b4 $14) 12... f5 $146 (12... Bd6 13. Nh4 Nb6 14.
Bd3 $11 (14. Rc1 Bb4 15. Bd3 $11)) ({In einer Partie, gespielt in einem
Fernschach-Länderkampf Belgien-Finnland, setzten die Spieler wie folgt fort:}
12... Nb6 13. Nh4 Bh7 14. b3 Nc8 15. Bd3 Nd6 16. Bxh7 Rxh7 17. f3 {Hier
erkannte man wohl eine Sinnlosigkeit weiterer Gewinnbemühungen und einigte
sich auf ein Remis. Cottegnie-Jäderholm, Fernschach 2008.}) 13. Bd3 (13. Nh4
Ke7 (13... Rg8 14. g3 (14. Bd3 Be7 15. g3 Bxh4 16. gxh4 $11) 14... Ke7 15. Bd3
Kf6 $11) (13... Be7 14. g3 (14. Nf3 Rg8 15. Be2 O-O-O 16. Rac1 $11) 14... Nf6
15. f3 Nh5 16. Rg1 $11) 14. h3 $11 (14. Bd3 Kf6 15. f3 Bb4 16. a3 $11) 14...
Kf6 15. g4 fxg4 16. hxg4 $11) 13... Nf6 14. Kc2 (14. Raf1 {würde nach} Ne4+ 15.
Kc2 {nur zur Zugumstellung führen.}) (14. Ke2 {war zu bedenken. Nach} Ne4 {
hätte das Spiel einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Als Motiv wäre Sd2
und f3 grundsätzlich in Betracht gekommen, um dem schwarzen Springer auf e4
entgegen zu treten und keinen schwarzen Baum auf e4 zu lassen. Der Läufer
hätte bewahrt werden können. Allerdings wäre der Preis hierfür eine gewachsene
Aussicht des Partners auf Initiative am Damenflügel wie auch eine gewisse
Schwäche auf e3 gewesen.}) 14... Ne4 15. Rhf1 Rc8 16. Nh4 c5 17. Bxe4 {Die
Alternativen sind nicht besser.} (17. Rad1 cxd4 (17... Nxc3 18. Kxc3 (18. bxc3
Be7 19. Bb5+ Kf8 20. Nxg6+ $11 {Hier sieht Rybka Weiß leicht im Vorteil.
Allerdings ist es für mich nicht ersichtlich, warum dies so sein soll. Schwarz
konsolidiert seine Bauernstellung und kann zufrieden sein. Zudem sind die
Läufer ungleichfarbig.}) 18... Kd7 19. Bxf5+ Bxf5 20. Nxf5 $11 {Rybka hält die
Stellung für ausgeglichen und hat meines Erachtens Recht damit. Die weiße
Bauernstellung ist kompakt, die schwarze zerfleddert. Der weiße König steht
allerdings unsicherer. Der schwarze Läufer kann auf der Diagonale a3/f8
aktiviert werden.}) (17... Be7 18. Nxg6 (18. Bxe4 dxe4 19. Nxg6 fxg6 20. d5 $11
) 18... fxg6 19. Nxd5 cxd4+ 20. Kb1 $14) 18. Bxe4 (18. Nxg6 fxg6 19. Bxe4 dxc3
20. Bxd5 $11) 18... dxc3 19. Bxd5 cxb2+ 20. Kxb2 $11) (17. dxc5 Rxc5 (17...
Bxc5 18. Bb5+ (18. Bxe4 $143 dxe4 19. Rfd1 Be7 20. g3 $11) 18... Kd8 19. Rad1
Bb4 20. Rxd5+ $11) (17... Be7 18. Nxg6 (18. Bxe4 dxe4 19. Nxg6 fxg6 20. b4 $14)
18... fxg6 19. Bxe4 dxe4 20. b4 $14) 18. Rad1 (18. Bxe4 dxe4 19. Rfd1 Be7 20.
g3 $11) 18... Be7 19. Nxg6 fxg6 20. Bxe4 $11) 17... dxe4 (17... fxe4 18. Nxg6 (
18. dxc5 Bh5 19. b4 b6 20. Rg1 $14) 18... fxg6 19. f3 exf3 20. Rxf3 $14) (17...
cxd4 $2 18. Nxg6 (18. Bxf5 Bxf5+ 19. Nxf5 dxc3 20. bxc3 $16) 18... fxg6 19.
Bxf5 gxf5 20. exd4 $16) 18. dxc5 (18. d5 Bh7 19. f3 exf3 20. Rxf3 $11) 18...
Rxc5 19. Rad1 (19. Rfd1 Be7 20. g3 $11) 19... Rg8 20. g3 Be7 21. Rd5 (21. Kb1
$5) 21... Rxd5 (21... Bh7 $143 22. Rxc5 Bxc5 23. Nd5 Be7 24. Kb3 $14) 22. Nxd5
Kd7 (22... Bxh4 23. gxh4 Kf8 (23... Rf8 24. h5 Bh7 25. Rg1 $14) 24. Rg1) 23.
Nxe7 Kxe7 24. Rd1 Rc8+ 25. Kb1 Rd8 {Hier einigten wir uns auf ein Remis. Dabei
spielten auch turniertaktische Überlegungen eine Rolle, zumindest auf meiner
Seite. Wahrscheinlich sind die weißen Aussichten auf einen Sieg um einiges
höher einzuschätzen als die schwarzen, Gewinnversuche wären aber auch nicht
ohne Risiko. Die folgenden Analysen zeigen, dass Weiß im Vorteil sein dürfte.}
(25... Rd8 26. Rxd8 (26. Rd4 Rxd4 (26... Rd6 27. Kc2 (27. a3 Ke6 28. Kc2 Rc6+
29. Kb3 $14) 27... Rc6+ 28. Kb3 Rc5 29. Rc4 $14) 27. exd4 Kd6 28. Kc2 f4 29.
Kc3 $11) (26. Kc2 Rxd1 (26... Rc8+ 27. Kb1 (27. Kb3 Rc5 28. Rd4 b5 29. a4 $11)
27... Rc6 28. Ng2 f6 29. Rd5 $14) 27. Kxd1 (27. Nxg6+ $143 fxg6 28. Kxd1 Kd6
29. Kc2 $15) 27... Kd6 28. Kd2 (28. Kc2 $15) 28... a5 29. Ng2 $11) 26... Kxd8
27. Kc2 (27. Ng2 Kd7 28. Kc2 Kc6 29. Kc3 $11) 27... Kd7 28. Kc3 Ke6 29. Kd4 Bh5
({oder} 29... Kd6 $5) 30. Ng2 Kd6 31. Nf4 Bf3 32. Nd5 Bg4 33. a4 (33. Nc3 a6
34. a4 (34. h4 Bf3 35. a4 Bh5 36. a5 $16) 34... Bh3 35. a5 Bg4 36. b4) 33... a6
(33... Bd1 $143 34. Nc3 (34. a5 Ba4 35. Nf4 Bd1 36. b4 $18) 34... Bb3 35. h3
Ke6 36. a5 $18) 34. Nb6 (34. a5 Bd1 35. Nb6 Bb3) 34... Kc6 35. a5 Bh3 36. b3
Bf1 (36... Kb5 {wäre sehr riskant.}) (36... Bg4 37. Nd5 (37. b4 Be2 38. Nd5 Kd6
) 37... h5 (37... Kd6 38. Nf6 Bd1 39. Ng8 h5) 38. Nc3 Kd6 39. Nd5 Kc6) 37. h4 (
37. Nd5 Kd6 (37... Kb5 38. h4 Bh3 39. b4 Bg4) 38. Nf4 Bb5 39. Nh5 Kc6) 37...
Be2 (37... Kd6 38. h5 Kc6 39. Nd5 Be2 $16) 38. Ke5 Bd1 39. Nd5 Bxb3 40. Ne7+
$16) 1/2-1/2
[Event "8. DFMM - Gruppe KH-35/B04"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Schwenk, Heinrich"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E92"]
[WhiteElo "1826"]
[BlackElo "1944"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "49"]
[EventDate "2009.10.15"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. Nf3 O-O 6. Be2 e5 7. Be3 Ng4 8. Bg5
f6 9. Bh4 g5 10. Bg3 Nh6 11. O-O {Diese Fortsetzung wird sehr selten gewählt.
Zum Zeitpunkt der Partie fanden sich nur 16 Partien hierzu in meiner Datenbank.
Die gängigsten Alternativen sind 11.dxe5, 11.h3 und 11.d5. In "the classical
King's Indian Uncovered" von Panczyk und Ilczuk wird 11.0-0 mit keinem Wort
erwähnt. In "The King's Indian" von Bologan wird nur Bezug genommen auf eine
im Internet gespielte Partie, in der Weiß verloren, aber dabei nicht
fehlerfrei gespielt hat.} g4 {Gefiel mir am besten. Dieser Zug hat auf der (zu)
spärlichen Datenbasis die beste Erfolgsaussicht. Auf jeden Fall ist er am
forschesten.} 12. Nh4 Nc6 13. d5 Nd4 14. f4 gxf3 15. Nxf3 f5 (15... Ng4 {
ist eine Alternative. Der Springer kommt ins Spiel und veranlasst Weiß zur
Verteidigung des Feldes e3. Nach Möglichkeit soll sich dann Bf5 anschließen.
Es könnte wie folgt weitergehen:} 16. Qd2 (16. Qd3 f5 (16... Nxe2+ $143 17.
Qxe2 c5 18. dxc6 bxc6 $14 {Die weißen Figuren stehen aktiver. Die halboffene
d-Linie gibt dem Anziehenden eine gute Perspektive, Bauer und Feld d6 sind
eine Schwäche.}) 17. h3 f4 18. Bxf4 Nxe2+ $11) (16. Bf2 f5 (16... Nxf2 17. Rxf2
f5 18. Qd3 Qe7 $11) 17. h3 Nxf2 18. Rxf2 Qe7 $15 {Schwarz hat das Läuferpaar,
auf der langen Diagonale ist der schwarzfeldrige Läufer eine Macht, zumal er
es mit keinem gleichartigen Gegenüber mehr zu tun hat. Etwas Sorgen könnte
nach einem Springerabtausch auf d5 der dort zu Stehen kommende Bauer bereiten.
Über den Aufzug Bc5 aber wird die Stellung sicherbar, wenn erforderlich.})
16... Bh6 ({oder} 16... f5 17. Nxd4 exd4 18. Nb5 Ne3 $11) 17. Qd3 c5 18. Nxd4
cxd4 $11) 16. Qd3 (16. h3 {(verhindert Sg4)} Nxf3+ (16... Qe7 17. Bf2 fxe4 18.
Nxe4 Nhf5 $11) 17. Rxf3 Qe7 18. Bf2 f4 $11) 16... f4 (16... Bd7 {war zu
beachten. Hierauf können sich recht unübersichtliche taktische Abwicklungen
ergeben. Man sehe:} 17. Bf2 (17. Kh1 Nxe2 (17... fxe4 18. Nxe4 Nxe2 19. Qxe2
Nf5 $11) 18. Qxe2 fxe4 19. Nxe4 Nf5 $11) 17... Qf6 (17... Nxe2+ 18. Qxe2 Qe8
19. Nh4 Qe7 $11) 18. Nh4 Qg5 19. Nf3 Nxe2+ $15 {Das für Schwarz positive
Stellungsurteil stammt von Rybka. So recht vertrauen möchte ich aber nicht
darauf.}) ({Es kam auch} 16... c5 {in Betracht, z. B.} 17. dxc6 bxc6 (17...
Nxe2+ $5 18. Qxe2 bxc6 19. Rad1 Qc7 $14) 18. Rad1 fxe4 19. Nxe4 Bf5 $11) 17.
Bf2 Nxe2+ 18. Qxe2 Ng4 19. b4 ({Ich hatte auch mit einem eventuellen} 19. c5 {
gerechnet. Auch darauf hätte ich, wie in der Partie,} Nxf2 {gespielt.}) 19...
Nxf2 (19... Bd7 20. a4 (20. c5 Qe7 (20... Qf6 21. Qc4 a6 22. a4 Rf7 $11) 21.
Rac1 a6 22. Rfe1 Bh6 $15 {Rybka sieht hier Schwarz leicht im Vorteil. Ich
denke, dass die schwarzen Möglichkeiten am Königsflügel hierfür den Ausschlag
geben, vielleicht auch (zusätzlich) das Läuferpaar. Auf mich allein gestellt
würde ich vielleicht auch auf "=" plädieren.}) 20... a6 (20... Qf6 21. c5 a6
22. Qc4 Rf7 $11) 21. c5 Qf6 22. Rad1 Rf7 $11) 20. Qxf2 a6 {Bei einer solchen
Bauernformation wie jetzt mit d6/c7/b7/a6 fällt mir immer der Begriff
"Quartgriff" von Horst Kmoch ein. Er verwendet ihn in seinem exzellenten Buch
"Die Kunst der Bauernführung" und weist der damit verbundenen Bauernformation
eine große Stärke zu. Glücklicherweise aber bleibt dies hier eine nur
"akademische Variante"; glücklicherweise deshalb, weil unter den jetzt
sichtbaren Bedingungen eher Weiß auf den Quartgriff setzen könnte. Es zeichnet
sich - zumindest noch - kein Enspiel ab, in dem ein "Quartgriff" entscheidend
werden könnte. Und der a-Bauer müsste sich dann auch erst mal auf a5
wiederfinden ...} (20... Bg4 21. c5 (21. Rab1 Kh8 {Räumt das Feld g8 für den
Turm.} (21... Qf6 22. c5 Kh8 23. a4 a6 $11) 22. Kh1 Bf6 23. c5 Rg8 $15) 21...
Rf6 (21... Kh8 22. Kh1 Qd7 23. Rac1 Bf6 $11) 22. a4 Rh6 23. c6 bxc6 $11) (20...
a5 $5) 21. c5 Bf6 (21... Kh8 22. Kh1 Bf6 23. Nd1 Rg8 $11) (21... Bg4 22. Kh1
Kh8 23. Rab1 Qd7 $11) 22. a4 (22. Rfc1 Qe8 (22... Bd7 $5) 23. Nd1 Bg4 24. a4
Rc8 $11) 22... Bg4 (22... Rf7 {führt auch nicht zu mehr. Es könnte folgen:} 23.
Nb1 {Der Springer kann sowohl auf d2 als auch auf a3 einen neuen Wirkungskreis
finden.} (23. b5 Rg7 (23... Bg4 24. c6 b6 25. a5 bxa5 $11) 24. Kh1 Qe8 25. Rg1
Bg4 $11) (23. Kh1 Bg4 (23... Qf8 24. Rfc1 Bd7 25. Rab1 Bg4 $11) 24. Rfc1 h5 25.
h3 Bd7 $11) 23... b6 (23... Rg7 24. Kh1 Bd7 25. Nbd2 Rc8 $11) (23... Rb8 24.
Na3 Bd7 25. Nc4 Be8 $11) 24. Na3 Rg7 $11) 23. Rab1 {Die Alternativen
versprechen auch nicht mehr. Z. B.:} (23. a5 Rf7 24. Rfb1 (24. Rac1 Qd7 25. Kh1
Rg7 $11) 24... Rg7 $11) (23. Kh1 Qe7 (23... Rf7 24. Rfc1 Rg7 25. Nb1 Bh5 $11)
24. a5 h6 25. Rac1 Rf7 $11) (23. Rfc1 Bh5 (23... Kh8 24. Kh1 Bh5 25. Nb1 Rg8
$11) 24. Rc2 Be7 25. a5 Qe8 $11) 23... Kh8 24. c6 (24. a5 Qe8 (24... Rg8 $5)
25. Kh1 Bd8 26. Qe2 Rg8 $11) (24. Kh1 Qe7 (24... Rg8 $5) 25. Nd1 Rg8 26. Nb2
Bd7 $11) 24... b6 25. a5 {Die Stellung ist völlig ausgeglichen, hier einigten
wir uns auf ein Remis. Die "Betonstellung" wird am Beispiel der folgenden
möglichen Zugfolge deutlich.} (25. a5 b5 26. Rbd1 Rg8 27. Kh1 Qb8 28. Rd3 Rg6)
1/2-1/2
[Event "MS-073"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Rau, Manfred"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D94"]
[WhiteElo "2065"]
[BlackElo "1994"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "73"]
[EventDate "2009.03.24"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. Nf3 d5 2. d4 Nf6 3. c4 c6 4. e3 g6 5. Nc3 Bg7 6. Be2 O-O 7. O-O a6 8. a4 a5
(8... Bg4 {ist die Hauptalternative.}) 9. Qb3 ({zumeist wird} 9. b3 {gespielt.
Aber auch der Partiezug ist gut bekannt.}) 9... Na6 10. cxd5 cxd5 11. Bd2 Nb4
12. Rfc1 e6 $146 (12... Be6 13. Ne5 (13. Nd1 Qb6 (13... Qd6 14. Bxb4 axb4 15.
Rc5 Bd7 $16) 14. Bxb4 axb4 15. Bb5 Qa5 $14) (13. Nb1 Qd6 (13... Qb6 14. Na3 Bf5
15. Nh4 Bd7 $14) 14. Na3 Ne4 15. Be1 Bd7 $14) 13... Nc6 (13... Nd7 14. Nxd7
Bxd7 15. Nb5 Bxb5 $14) 14. f4 Rb8 15. Be1 Nd7 $14) (12... Bf5 13. Nd1 (13. Be1
Rc8 (13... Ng4 14. Nd1 Qd6 15. Bxb4 axb4 $16) 14. Ne5 e6 15. Bd1 Nd7 $11) (13.
Ne5 Nd7 (13... Rc8 14. Nb5 Nc6 15. Nxc6 Rxc6 $14) 14. Nf3 Nb6 15. Nd1 Nc6 $11)
13... Qb6 (13... Qd6 14. Rc5 Ra7 15. Bxb4 axb4 $16) 14. Bxb4 axb4 15. Ne5 Rfc8
$14) ({In einer sehr unambitioniert gespielten Partie Matlakov-Megi, spanische
Mannschaftsmeisterschaft 2009, wurde} 12... Bf5 {gespielt. Nach den weiteren
Zügen} 13. Na2 Nxa2 14. Rxa2 b6 15. Raa1 Qd6 16. Bd1 Ne4 17. Rc2 {einigte man
sich auf ein Remis.}) 13. Ne5 (13. Rd1 Qe7 (13... b6 14. Rac1 Qe7 15. Qa3 Rd8
$14 {0.70/19}) 14. Rac1 Bd7 15. Ne5 Rfc8 $14) (13. Qa3 Nc6 (13... Bd7) 14. Ne5
Bd7) 13... Nd7 (13... Nc6 14. f4 Nd7 15. Nf3 Nf6 $16) 14. Nd3 Nxd3 15. Bxd3 Nb8
(15... Nf6 {gefiel mir nicht, auch wenn er von Rybka empfohlen wird. Folgende
Entwicklungen wollte ich nicht eingehen:} 16. Rc2 (16. Nb5 Ne8 (16... Qb6 17.
Qa3 Bd7 18. b4 axb4 $14 {laut Rybka}) 17. f3 Bd7 18. Qc2 Bf6 $11 {laut Rybka.
Mir sagt diese Stellung aber wegen der schwarzen Passivität und der
zahlreichen Felderschwächen nicht zu. Die schwarzen Figuren sind zudem
unharmonisch aufgestellt, was sich auch nicht schnell ändern lässt.}) (16. Rab1
Ne8 (16... e5 17. Nb5 exd4 18. Nxd4 Ne4 $14) 17. f3 Bf6 18. Nb5 Bd7 $11 {
laut Rybka, aber meine Vorbehalte bleiben.}) 16... Qd6 (16... Ne8 17. Rd1 Nd6
18. Nb5 Qb6 $14) 17. Nb5 Qb6 18. Qc3 Bd7 $11 {Rybka bewertet diese Stellung
als gleich. Nach} 19. Qc7 {aber sehe ich dies nicht so. Shredder wertet mit +/
=.}) (15... Qe7 16. Ne2 (16. Rc2 Nb8 (16... b6 17. Rac1 Bb7) 17. Ne2 Nc6 18.
Rac1 e5 $11 {Rybka}) (16. Nb5 b6 (16... Qd8 17. Nc7 Ra7 18. Rc2 b6 $16 {Rybka})
17. Rc7 Ba6 18. Rac1 Rfc8 $14 {Rybka}) 16... Nb8 (16... Qd6 17. Qb5 b6 18. Rc6
Qb8 $14 {Rybka}) 17. Rc5 Nc6 18. Rb5 Ra7 $14 {Rybka}) (15... b6) (15... Qb6)
16. Nb5 (16. Bb5 Qb6 (16... Nc6 17. Ne2 Qb6 18. Nf4 Na7 $11 {Rybka}) 17. Ra3
Nc6 18. Ne2 Bd7 $11 {Rybka}) (16. Ne2 Bf6 (16... Nc6 17. Nf4 Bd7 18. Be2 Qe7
$14 {Rybka}) 17. Nf4 Nc6 18. g3 Bd7 $14 {Rybka}) 16... Nc6 (16... Qb6 17. Rc3
Nc6 18. Nd6 Qc7 $14 {Rybka}) 17. Rc2 e5 18. dxe5 Bxe5 19. Bc3 Bxc3 20. bxc3 (
20. Qxc3 Be6 21. Rd2 {+/= Shredder}) 20... Be6 (20... Ra6 {Dieser Zug wird von
Rybka als Bestes ausgeworfen, Shredder hat ihn überhaupt nicht auf der Liste.}
21. Be2 (21. Rd1 Be6 (21... Bg4 22. Be2 Be6 23. Bf3 d4 $14) 22. Be2 Rb6 23.
Rcc1 Qg5 $11) (21. Rd2 Be6 (21... Qe7 22. Nd4) 22. Rc1 Ne5 23. Be2 Qb6 $11)
21... Be6 (21... Ne5 22. Rd1 Be6 23. Rb2 Nc4 $14) 22. Rd1 Rb6 23. Bf3 Qf6 $14 {
laut Rybka}) (20... Ra6 21. Be2 Be6 22. Rd1 Rb6 23. Rcc1 Ne5 24. Qa3 Qc8 25.
Rb1 $11 {Rybka}) (20... Qe7 21. Nd4 Be6 22. Rb1 Rab8 23. Be2 Rbc8 $14) 21. Nd4
(21. Rd1 Qb6 (21... Qe7 22. Nd4 Ne5 23. Be2 Rac8 $11) 22. Qa3 Ne5 23. Rb2 Rfc8
$11) (21. Qa3 Ne5 (21... Rc8 22. Be2 Ne5 23. Rd1 Nc4 $11) 22. Be2 Rc8 23. Rd1
Nc4 $11) 21... Qe7 (21... Rb8 22. Be2 Qd7 23. Qb6 Qd8 $14) (21... Qc7 22. Rb1
Rab8 23. Be2 Qd7 $14) 22. Rb1 (22. Rb2 Rab8 23. Qb6 Rfc8 24. Nxe6 fxe6 25. f4
Qc7 26. Rab1 Qxb6 $11) 22... Rfc8 (22... Nxd4 23. cxd4 Rfc8 24. h3 Rxc2 (24...
Qg5 25. Kf1 (25. Kh1 Rxc2 (25... Qd8 26. Rxc8 Bxc8 27. Kg1 Kf8) 26. Qxc2 Qe7
27. Qb2 Rb8 $14) (25. Kh2 Rxc2 (25... Kg7 26. Qxb7 Rxc2 27. Bxc2 Rc8) 26. Qxc2
Qe7 27. Qc5 Qxc5 $14) 25... Rxc2 (25... Kg7 26. Qxb7 Rxc2 27. Bxc2 Rc8) 26.
Bxc2 Rc8 27. Bd1 Rc7 $14) (24... Qd7 25. Qb5 (25. Rcb2 Rab8 (25... Rc7 26. Qd1
Ra7 27. Rb5 Qd6) 26. Qa3 Rc7 27. Rb5 Rbc8 $11) (25. Rc5 Rxc5 (25... Qe8 26. Qb5
Rxc5 27. Qxe8+ Rxe8) 26. dxc5 Rc8 27. Qc3 Qxa4 $11) 25... Kg7 (25... Rxc2 26.
Bxc2 Rc8 27. Qxd7 Bxd7) 26. Rxc8 Rxc8 27. Qxa5 Rc7 $14) 25. Qxc2 (25. Bxc2 Rc8
(25... Rb8 26. Bd1 b6 27. Bf3 Qd7 $11) 26. Bd3 Qd7 27. Qb5 Rc3 $11) 25... Rb8 (
25... Qd7 26. Qb3 Rb8 27. Bb5 Qc7 $11) 26. Rb6 Qa3 27. Qb3 Qc1+ $11) 23. h3 Ne5
24. Be2 (24. Bf1 Rc7 25. Qb6 Nc4 26. Bxc4 Rxc4 $11) 24... Nc4 (24... Rc7 25.
Rcb2 Rac8 26. Qb5 Rxc3 $11) 25. Bxc4 Rxc4 26. Rcb2 Bc8 27. Qa2 (27. Ne2 Qd7 (
27... Qe8 28. Ra1 Qc6 29. Qd1 Be6 $11) 28. Ra1 Qc7 29. Qb5 Qc6 $11) 27... Qc7 (
27... Rxc3 28. Qxd5 Rc5 (28... Qc7 $143 29. Rd1 Rc5 30. Qe4) 29. Qb3 Qc7 30.
Qd1 Ra6 $11) 28. Rb5 (28. Ne2 Bf5 (28... Rb8 29. Nf4 Rxc3 30. Nxd5 Rc1+ $11)
29. Rd1 Be6 30. Nf4 Rd8 $11) (28. Rb6 Rb8 (28... Ra6 29. R6b5 Rd6 30. Rxb7 Bxb7
31. Nb5 $14) 29. R6b5 Be6 30. e4 Bd7 $11) 28... Rxc3 (28... Rc5 29. Qd2 Rxb5
30. Nxb5 Qe5 $11) 29. Qxd5 Rc4 30. Rd1 (30. h4 h5 $11) 30... Rxa4 31. Rc5 Qb6
32. Rdc1 Be6 33. Nxe6 Qxe6 34. Qxb7 Rd8 35. Qa7 (35. Rc8 Rxc8 36. Rxc8+ Kg7 37.
Qb2+ Kh6 $11) 35... Qd7 (35... Ra2 36. Rxa5 Rad2 37. Ra4 g5 $11) 36. Qb6 Qd6 (
36... Qd2 37. Rc7 (37. Rc8 Rxc8 38. Rxc8+ Kg7 $11) 37... Rf8 (37... Rb4 38.
Qxa5 Rb2 39. Qxd2 Rdxd2 $11) 38. Qf6 Rb4 39. R1c2 Qd1+ $11) 37. Qb2 (37. Rc6 {
wäre auch nicht besser gewesen, z.B.} Qb8 (37... Qd5 38. Rc7 Rf8 39. Qc6 Qb3
$11) 38. Qc5 Ra2 39. Qb6 Qa8 $11) 1/2-1/2
[Event "HS-069"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Lautenbach, Walter"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "0-1"]
[ECO "E81"]
[WhiteElo "1915"]
[BlackElo "1956"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "58"]
[EventDate "2009.12.14"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
{Die mit MH gekennzeichneten Anmerkungen stammen von Schachfreund Martin Huber.
Wahrend der Kommentierung der Partie ergab sich ein persönlicher Kontakt.
Martin Huber fand Interesse an der Partie, beschäftigte sich damit und stellte
seine Gedanken, Analysen und Ideen zur Verfügung.} 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3
Bg7 4. e4 d6 5. f3 O-O 6. Be3 c5 7. Nge2 Nc6 8. d5 Ne5 9. Ng3 h5 10. Be2 h4 11.
Nf1 e6 12. Nd2 exd5 13. cxd5 a6 14. a4 Bd7 15. O-O b5 16. axb5 axb5 17. Bxb5 $6
{Dieser Zug gibt Schwarz die Gelegenheit, die Türme auf a1 zu tauschen, so
dass die weiße Dame vom wichtigen Feld d3 abgelenkt wird. Dies vergibt
zumindest ein Tempo, das der Anziehende aber dringend benötigt, wenn er denn
einen Vorteil aus der Eröffnung mitnehmen will. Shredder liebäugelt allerdings
sehr mit dem Textzug.} (17. Rxa8 Qxa8 18. h3 (18. Bxb5 Bxb5 19. Nxb5 Qa6 20.
Nc3 Rb8 21. Qc2 {Psakhis - Piket, Amsterdam 1990. Nun gibt Bologan weiter an:}
Nfd7 22. b3 h3 23. g3 Nd3 24. Nd1 N7e5 $44) 18... c4 19. Qe1 b4 20. Nd1 Qa2 21.
Qxh4 Ba4 22. f4 Nd3 23. Bxd3 cxd3 24. Bd4 Bxd1 25. Rxd1 Nh5 26. Bxg7 Kxg7 27.
Qf2 Qxb2 $15 {Vyzmanavin - Polgar, Judith, Groningen 1993. Das Stellungsurteil
=/+ stammt von Bologan.}) 17... Rxa1 18. Qxa1 h3 {MH: Schwarz hat Kompensation
fur seinen Bauern. Eines der entscheidenden Motive in der Partie war, dass der
Springer e5 nach d3 kommen konnte. Das zweite Motiv war, dass Schwarz den
schützenden Bauern g2 abtauschen konnte. Vermutlich ist dies der
hauptsächliche Fehler, dass Weiß nicht wenigstens eines der beiden Motive
verhinderte.} 19. Qa7 $146 {Hier weicht Weiß von der Theorie und von
Vorgangerpartien ab. MH: Dies dürfte den letzten Rest von Vorteil vergeben.} (
19. Bxd7 hxg2 (19... Qxd7 20. Qa4 Rb8 21. Qxd7 Nfxd7 $11) 20. Kxg2 Qxd7 21. Qa4
Rb8 22. Qxd7 Nfxd7 23. Nd1 Nd3 24. b3 f5 25. Nf2 f4 26. Bd4 Bxd4 27. Nxd3 Be3
28. Rd1 Bxd2 29. Rxd2 Rxb3 30. Nxf4 Ne5 31. Rf2 c4 32. Rc2 {1/2-1/2, Laurenc,P
(2347) - Cid Gallego,S (2337), WCCC32PR08 ICCF, 2008}) 19... Bxb5 (19... hxg2
20. Kxg2 Bxb5 21. Nxb5 Nh5 22. Qc7 Qxc7 23. Nxc7 Rb8 $44) 20. Nxb5 hxg2 21.
Kxg2 Nh5 22. b3 {MH: Vermutlich schon der entscheidende Fehler. Weiß überdeckt
nicht den Punkt d3.} (22. Qc7 {MH: Wohl auch ein Fehler.} Qh4 {MH: Dieses
Motiv funktioniert auch in dieser Stellung wie in der Partie.} (22... Qxc7 23.
Nxc7 Rb8 {würde zur Nebenvariante führen, die zu 19...hxg2 (statt 19....Lxb5)
betrachtet worden ist.}) 23. Qxd6 (23. Nxd6 Nd3 24. Nxf7 Rxf7 25. Qc8+ Bf8 $17
{Weiß hat zwar in der statischen Bestandsaufnahme drei Bauern fur die Figur,
das spielt angesichts des dynamischen Übergewichts des Anziehenden keine Rolle.
}) 23... Nd3 $1 24. Nc4 Nhf4+ 25. Bxf4 Nxf4+ 26. Kh1 Qh3 27. Ne3 Bh6 28. Kg1
Ne2+ 29. Kf2 Bf4 $19) (22. Qa3 {MH: Weiß deckt den Punkt d3 und verteidigt
sich somit.} Qf6 $11 (22... Qb6 23. Qa4 Rb8 24. Na3 Nd3 $11) 23. Qa6 Rb8 (23...
Rd8 24. Na3 (24. Qa5 Rb8 25. b4 Nd3 26. Nxd6 $15) 24... Nf4+ 25. Bxf4 Qxf4 26.
Qe2 $15) (23... Nf4+ $5) 24. b3 (24. b4 $143 Nd3 25. Na3 Nxb4 26. Qe2 $17)
24... Nd3 $11 {Es könnte folgen:} 25. Nxd6 Nb4 26. Qc4 Qxd6 27. Bxc5 Nf4+ 28.
Kh1 Qc7 29. Bxb4 Qxc4 30. Nxc4 Rxb4) 22... Qh4 {Schleichend hat sich die weiße
Stellung immer weiter verschlechtert, ohne dass man einen gravierenden Fehler
ausmachen könnte. Auch der Engineeinsatz scheint hier bei der Entwicklung hin
zu dieser Stellung an seine Grenzen gekommen zu sein. Spielt man die Stellung
mit Daueranalyse bis zu dieser Stellung durch, gibt es keine Warnung.} 23. Qa2
(23. Kg1 Nf4 (23... Nd3 24. Nc4 f5 25. exf5 $19 (25. Nbxd6 $19)) 24. Bxf4 Qxf4
25. Qa2 $19) (23. Nxd6 Nd3 24. Nxf7 Rxf7 25. Qb8+ Kh7 $19) 23... Nd3 {MH:
Schwarz hat nun so viele Optionen, dass sich Weiß nicht mehr verteidigen kann.
Einerseits kann wie in der Partie das Feld f4 mit einem Springer besetzt
werden. Andererseits droht auch Lg7-e5. Schwarz hat eine Ubermacht an Figuren
im Angriff gegen den weißen Konig.} (23... Rd8 $6 24. Kg1 (24. Qb1 $6 Nf4+ (
24... Ra8 25. Nxd6 Ng4 26. fxg4 Qxg4+ $15) 25. Bxf4 Qxf4 26. Qa2 Bf6 $15) 24...
Qh3 (24... Nf4 $14) 25. Qc2 f5 $14) 24. Nc4 (24. Kg1 Nb4 25. Qb1 $19) 24... Rb8
$1 {MH: Stockfish schlägt diesen Zug von Bekemann nicht aus eigenem Antrieb
vor, sondern würde mit 24...f5 den schwarzen Vorteil aufs Spiel setzen. Selbst
nach Eingabe des richtigen Zugs 24...Tb8 sieht Stockfish erst nach 45 Sekunden
Schwarz auf der Gewinnerseite. (-1.53 bei Suchtiefe von 17 Halbzügen). Nach 24.
..Tb8 muss Weiß entweder die Kontrolle über das Feld d4 oder über das Feld e5
lockern bzw. aufgeben.} (24... Ndf4+ 25. Bxf4 Nxf4+ 26. Kh1 Qh3 27. Kg1 f5 {
Dies ist vermutlich nur Remis. (MH)}) (24... f5 25. Nbxd6 Ndf4+ 26. Kg1 Nh3+
27. Kg2 N3f4+ {Remis} 28. Bxf4 $4 Nxf4+ 29. Kh1 Bd4 {Variante von MH: An der
Schwäche f3 geht Weiß zugrunde.}) 25. Ncxd6 $2 {Das ist der falsche Springer!
Nun wird das Feld e5 frei fur den schwarzen Läufer. Für das Spiel entscheidend
ist der "Fehlgriff" aber nicht mehr.} (25. Nbxd6 Nhf4+ {MH: Nach Stockfish ist
Weiß verloren. Ein Motiv ist der schwache Punkt f3.}) 25... Be5 $1 {Deutlich
klarer als einer der beiden verlockenden Springerzüge nach f4 mit Schachgebot,
wonach es jeweils wie folgt weitergehen könnte:} (25... Ndf4+ 26. Bxf4 Qxf4 (
26... Nxf4+ 27. Kh1 Qh3 28. Qf2 Be5 $17) 27. Rb1 Be5 28. Kh1 Bxd6 $19) (25...
Nhf4+ 26. Kh1 (26. Bxf4 Nxf4+ 27. Kh1 Qh3 28. Qf2) 26... Qh3 (26... Be5 27.
Bxf4 Qxf4 28. Qe2 Nc1 $17) 27. Kg1 Rb6 28. Bxf4 Nxf4 $17) 26. Kg1 Nb2 $1 27.
Rf2 $8 Nd1 28. Bh6 Nxf2 29. Qxf2 Bxh2+ {Hier gab Weiß auf. Weiter hatte folgen
können:} (29... Bxh2+ 30. Qxh2 Qe1+ 31. Kg2 Ra8 32. Nc3 Ra1 33. Kh3 Qxc3 34.
Qg2 Qh8 35. Qd2 Rg1 36. Kh2 Qa1 37. Qf2 Rf1 38. Qg2 Qe1) 0-1
[Event "41. DFM/V09 BdF-Schachserver"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Peschke, Uwe"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E18"]
[WhiteElo "2193"]
[BlackElo "1944"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "97"]
[EventDate "2009.05.11"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. Nf3 Nf6 2. g3 b6 3. Bg2 Bb7 4. O-O e6 5. c4 Be7 6. d4 O-O {Auf dem Brett
entstanden ist Damenindisch in einer Hauptfortsetzung. Ohne Zugumstellung wird
diese Stellung über die Folge 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.g3 Lb7 5.Lg2 Le7 6.
0-0 0-0 erreicht.} 7. Nc3 Ne4 8. Bd2 {Hier wird zumeist 8.Dc2 gespielt.} f5 {
Meine Partiendatenbank enthielt zu dem Zeitpunkt, als ich mich zum 8. Zug
entscheiden musste, exakt 1300 Partien. 8...f5 bot aus der Sicht der Statistik
die größten Erfolgsaussichten (42%).} 9. Qc2 Bf6 ({Als Hauptalternative gilt}
9... Nxc3 {Danach setzt sich das Spiel zumeist wie folgt fort:} 10. Bxc3 Be4
11. Qd2 Bf6 12. Ne1 ({oder} 12. Rad1) 12... Bxg2 13. Nxg2 {mit etwa gleichen
Chancen.}) 10. Rad1 Nxc3 11. Bxc3 Be4 12. Qc1 (12. Qb3 {ist in jüngster Zeit
mehrfach versucht worden, und dies auch mit Erfolg. Viel Erfahrung liegt aber
noch nicht dazu vor.}) 12... d6 13. Bh3 {Dieser Zug kam überraschend für mich.}
({Gebräuchlicher und mit einer größeren statistischen Erfolgsaussicht ist} 13.
Ne1) 13... Qe8 14. Ng5 Qh5 15. Nxe6 (15. Nxe4 Qxh3) 15... Qxh3 16. f3 Bb7 17.
Nxc7 Nd7 18. Nxa8 Re8 19. Rf2 Bxa8 20. Qf4 ({Mit} 20. Bb4 {hatte
Azmayparashvili in der Partie gegen Gulko, Elenite 1995, keinen Erfolg. Dort
ging es wie folgt weiter:} d5 21. Bd6 Nf8 22. Be5 Be7 23. cxd5 Bxd5 24. e4 fxe4
25. fxe4 Bxe4 26. Qf4 Bd5 27. Bxg7 Ng6 28. Qh6 Qg4 29. Re1 Rc8 30. Bf6 Bxf6 31.
Rxf6 Qxd4+ 32. Rf2 Bxa2 $19 {Schwarz gewann dann letztendlich mit dem 80. Zug.}
) 20... Be7 21. Bb4 g5 (21... Nf8 22. Bxd6 (22. g4 Bh4 (22... Ng6 23. Qxf5 Kh8
24. Bd2 Rf8 $16) 23. Rg2 fxg4 24. Qxg4 Qxg4 $14) 22... Ne6 (22... Ng6 23. Qe3
f4 24. Bxf4 Nxf4 25. Qxf4 $16) 23. Qe5 Bf6 24. Qb5 Qh5 $16) 22. Qe3 (22. Qc1 a5
(22... Qh5 23. Qc2 Qf7 24. Qa4 d5 $14) 23. Bd2 Qh5 24. Qc2 Qf7 $11) 22... Qh6
23. Qb3 Qe6 (23... a5 24. Bc3 Qg6 25. Qb5 $16) 24. d5 (24. Qa4 Nf6 (24... d5
25. Bxe7 Qxe7 26. Rc1) 25. d5 Qd7 26. Qxd7 Nxd7 $11) 24... Qg6 {Mit diesem 24.
Zug habe ich ein Remisangebot abgegeben, insbesondere weil mir ein halber
Punkt gegen den grundsätzlich erheblich stärkeren Gegner gereicht hätte.} (
24... Qf7 25. Qa3 Ne5 26. b3 Bf6 $14) 25. Qa4 Ne5 26. b3 a5 27. Bc3 Rb8 ({
Bis 27.Lc3 ist alles schon einmal vorgekommen. Nun aber geht es im Neuland
weiter. In der Fernpartie Jones - Palm, ICCF-WC14/WS50, 2004, folgte:} 27...
Bd8 28. Bxe5 Rxe5 29. Qd7 Re8 30. Qa7 Bf6 31. Qxb6 Bc3 32. a3 Qf6 33. e4 fxe4
34. fxe4 Qe5 35. Qe3 Bb2 36. Qf3 Kh8 37. Qf5 Qg7 38. Qf7 Qxf7 39. Rxf7 Bxa3 40.
Kg2 Bc5 41. Rdf1 Kg8 42. Rd7 Rb8 43. Rff7 {und Schwarz streckte die Waffen, 1:
0.}) 28. Qb5 (28. Kg2 Bf6 (28... Bf8 29. Qb5 Qe8 30. Qxe8 Rxe8 $11) 29. Qb5 Rb7
30. e3 Nd7 $11) 28... Qe8 (28... f4 29. Bxa5 g4 30. gxf4 gxf3+ $11) 29. Qxe8+
Rxe8 30. f4 gxf4 (30... Ng4 31. Rf3 gxf4 (31... Bb7 32. Bd4 gxf4 33. Bxb6 $16)
32. Rxf4 Bb7 33. e4 Bg5 $14) 31. Rxf4 (31. Bd4 fxg3 (31... b5 32. Rxf4 bxc4 33.
bxc4 Nxc4 $11) 32. Rxf5 Bd8 33. Rdf1 gxh2+ $11) (31. gxf4 Ng6 (31... Ng4 32.
Rg2 Kf7 33. e4 Bf6 $14) 32. Rg2 Bh4 33. Rd3 Re4 $11) 31... Bb7 (31... Bd8 32.
Rdf1 Bb7 33. Bxe5 dxe5 $11) 32. Bd4 $11 (32. Rxf5 Bc8 33. Rf2 Bg5 34. Bd2 Bd8
35. Rf4 Ng6 $11 (35... Bh3 36. Re4 Kf7 37. Bf4 Bf5 38. Re3 $14)) 32... Bd8 {
Der Bb6 darf noch nicht fallen. Deshalb ist 32...Lc8, was den Bauern auf f5
verteidigt, deutlich schwächer. Rybka kommt in den folgenden Analysen nach 32..
.Lc8 immer zum Urteil "+-", was allerdings etwas zu pessimistisch sein dürfte.
Aber mal im Einzelnen:} (32... Bc8 33. Bxb6 Bg5 (33... a4 34. h3 Bd7 35. Rb1
Kf7 $16) 34. Bxa5 (34. e3 a4 35. Rf2 Ng4) 34... Ng4 35. h3 Bxf4 $16) (32... a4
33. Rxf5 (33. Bxb6 Bc8 (33... axb3 34. axb3 Bc8 35. Ra1 Kf7 $18) 34. h3 Nf7 35.
Bd4 Bf8 $16) (33. h3 Bd8 (33... Bc8 34. Bxb6 Nf7 35. Bd4 Bf8 $16) 34. Rxf5 Bc8
35. Rh5 Nf7 $16) 33... Bd8 34. h4 Bc8 35. Rf4 Ng6 $14) 33. Rxf5 (33. Kg2 Bc8 (
33... b5 34. Rxf5 Bc8 35. Rxe5 dxe5 $16) 34. h3 Nf7 35. e3 h6 $14) (33. h3 Bc8
(33... Nf7 34. g4 Bc8 35. gxf5 Rxe2 $16) 34. Kg2 Nf7 35. e3 Ng5 $14) 33... Bc8
(33... a4 34. h4 (34. Rf4 Bg5 (34... Bc8 35. h4 Ng6 36. Rf3 Rxe2 $16) 35. Re4
Bc8 36. Bxe5 Bf5 $16) 34... Bc8 (34... b5 35. Bxe5 Bc8 36. Rh5 Bg4 $18) 35. Rf4
Ng6 36. Rf3 Bg4 $18) 34. Rf2 (34. Rf4 Bh3 (34... Ng6 35. Rf2 (35. Rf3 Rxe2 36.
Re3 Rxe3 37. Bxe3 $11) 35... Ne5 $14) 35. Re4 Kf7 36. Bxe5 dxe5 37. g4 (37. a3
Be7 (37... Bf6 38. Re3 (38. Kf2 Ke7 39. Re3 Rf8 40. Ke1 $11) 38... e4 39. b4
Bg5 40. Rc3 $11) (37... Bf5 38. Re3 (38. Rf1 Kg8 39. Re3 Bg5 40. Rc3 $11) 38...
Be7 39. d6 Bg5 40. Rf3 $11) 38. d6 (38. Kh1 Bg5) 38... Bf6 39. Re3 Bg5 40. Rc3
$11) 37... Rg8 (37... h5 38. gxh5 (38. c5 bxc5 39. gxh5 Rg8+ 40. Kf2 $11) 38...
Rg8+ 39. Kf2 Rg2+ 40. Ke3 $11) 38. Rxe5 (38. Rd3 Rxg4+ 39. Rxg4 Bxg4 40. Kg2
$11) 38... Rxg4+ 39. Kf2 Rh4 40. Kg3 $11) (34. Rff1 Bh3 (34... Bg4 35. Rf2 Bh3
36. g4 Bh4 $11) 35. Rfe1 Kg7 36. Kh1 Kg8 $11 {Weiß kommt nicht weiter, Schwarz
kann ruhig abwarten.}) 34... Bh3 (34... Bd7 35. h4 (35. Bxe5 Rxe5) 35... b5 (
35... Bg4 36. Kf1 Bd7 (36... Bh5 $16) 37. Rf4 Ng6 $16) 36. cxb5 Bxb5 37. Rdf1
Ng4 $16 {Variante nach Rybka}) 35. g4 (35. e4 Kg7 (35... Ng4 36. Rf4 Ne5 37.
Bxe5 Rxe5 $14) 36. Re1 Bg5 37. Rfe2 Kg6 $11) 35... Bh4 {Wenn Weiß gewinnen
will, muss er die Qualität geben. Die "Gunst der Stunde" habe ich mit einem
Remisangebot zu nutzen versucht. Mein Gegner zeigt mir aber, was Kampfeswille
bedeutet!} (35... Bg5 36. Bxb6 a4 37. Kh1 Bh4 $16 {Variante nach Rybka}) 36.
Bxb6 (36. Rf4 Bg5 $11) 36... Bxf2+ 37. Kxf2 Bxg4 38. Rg1 Kf7 39. Bxa5 Bxe2 {
Die Engines bieten auch 39...Lh5 und 39...h5 als gute Alternativen an, dann
aber bekommt Weiß eine beeindruckende Bauernkette am Damenflügel in die Hand.
Dies sah mir auf längere Sicht als zu gefährlich aus.} (39... Bh5 40. Bc3 (40.
Bb4 Nd7 41. Bxd6 Rxe2+ 42. Kg3 $14) 40... Ng4+ 41. Ke1 Nxh2 42. Rg7+ $14) (
39... h5 40. Bb4 (40. Bc7 Ke7 41. Bb6 Kd7 42. Rg3 $14) 40... Bxe2 41. Kxe2 Nc6+
42. Kd2 Nxb4 $16) 40. Kxe2 Nxc4+ 41. Kd3 Nxa5 42. b4 {Diese Fortsetzung ist
Rybkas Favorit im Zuge einer umfassenden Stellungsanalyse. Stockfish schlägt} (
42. Rf1+ {für Weiß vor, kommt aber auch nicht weiter.} Kg7 (42... Kg6 43. Rg1+
Kf7 {mit Rückkehr zur Variante}) (42... Ke7 43. b4 (43. Re1+ Kd7 44. Rxe8 Kxe8
$11) 43... Nb7 44. a4 (44. Rg1 Nd8 45. Re1+ Kf7 $11) 44... Nd8 45. a5 Nf7 46.
Kd4 Ne5 47. Kc3 (47. Ra1 Kd7 48. Kc3 Nf3 49. b5 Kc7 $11) 47... Kd7 (47... Kd8
48. Rf6 Kc7 49. b5 Rd8 $11) 48. Rf6 Re7 49. b5 Rf7 $11 {nach Rybka bei einer
fortgesetzten Daueranalyse}) 43. Rg1+ Kf7 44. b4 Re5 45. Kd4 $11) (42. Rc1 {
untersucht Stockfish als Alternative.} Nb7 (42... Rb8 43. Rc2 Kf6 44. Re2 Rb5
45. Re6+ $14) (42... Re5 43. Kd4 Rh5 44. Rc7+ Kf6 45. b4 $11) 43. Rf1+ Ke7 44.
b4 Ra8 45. Rf2 $11) 42... Re5 $1 {Hier beginnt ein 5-zügiges Manöver, das dem
entsprechend mit dem 46. Textzug (46...Txa5) endet. Rybka behandelt diese
Stellung unzureichend; folgt man unkritisch seinen Vorschlägen, ist diese
Stellung mit schwarz nicht oder zumindest weitaus schwieriger zu halten. Bei
der umfassenden Stellungsanalyse schlägt Rybka} (42... Ra8 $6 {vor. Es kann
folgen:} 43. Ra1 (43. a4 Kf6 44. bxa5 Rxa5 45. Ra1 $16) 43... Kf6 44. bxa5 Rxa5
45. a4 $16) (42... Rc8 $6 43. bxa5 Ra8 44. Rf1+ Ke8 45. Re1+ $16) (42... Nb7 $6
{Bei fortgesetzter Daueranalyse nach Rybka die beste Fortsetzung, aber
ebenfalls schlechter als die Partiefortsetzung.} 43. a4 Ra8 44. Ra1 $16 {
In der Stellungsbewertung stimmen Rybka und Firebird überein.}) 43. Kd4 (43.
Rf1+ {führt zu nichts.} Ke8 44. Kd4 Re2 45. bxa5 $11) 43... Re2 ({hier will
Rybka mit} 43... Re7 $2 {fortsetzen, was aber die guten Aussichten auf ein
Remis aus der Hand geben würde. Nach} 44. Rf1+ Kg6 45. bxa5 Ra7 46. Kc4 Rxa5
47. Rf2 $18 {sieht Rybka einen entscheidenden Vorteil bei Weiß und wird dabei
von Firebird bestätigt.}) 44. Ra1 (44. Rf1+ Ke7 45. bxa5 Rxa2 46. Re1+ Kd7 $11)
(44. bxa5 Rxa2 45. Rc1 h5 46. Rc7+ Kf6 $11) 44... Rd2+ 45. Kc3 Rxd5 46. bxa5
Rxa5 {Diese Stellung ist interessant für eine kleine "Spielerei", die auch das
Wesen der Stellung zeigt. Ich habe sie in die Nalimov Tablebases eingegeben,
aber ohne die beiden Bauern auf der h-Linie (maximal 6-Steiner sind in den
Tablebases erfasst). Nach den Tablebases ist sie unter dieser Manipulation
klar remis. Die nachfolgenden Züge stammen für Weiß von Rybka, jeweils mit den
h-Bauern, und für Schwarz aus den Tablebases, ohne die genannten Bauern. 47.a4
Tc5+ 48.Kb4 Tc8 49.a5 (Rybka erkennt hier auf einen Vorteil von +- (ca. 5.00),
wenn man die Engine lange genug laufen lässt.) 49...d5 50.a6 Kf6 51.Kb5 d4 52.
a7 Ta8 53.Kb6 Kf5 54.Kb7 Td8 55.a8D die (tatsächliche) Stellung ist klar
verloren, was aber an den beiden h-Bauern liegt. Ohne diese hält Schwarz nach
den Tablebases das Remis. Und die "Moral von der Geschicht´"? Tablebases
helfen nicht! (wenn man sie denn in einer Weise einsetzt, die man als Unfug
bezeichnen muss)} 47. a4 (47. Kb4 Ra8 (47... Ra7 48. a4 Ke6 49. a5 d5 50. a6
$11) 48. a4 Rb8+ 49. Kc4 Ke6 50. a5 $11) (47. Kb3 Ke7 48. a4 (48. Kb4 Rh5 49.
a4 Kd7 50. a5 $11) 48... Kd7 49. Rc1 Ra7 50. Rc3 $11) 47... Ke6 ({es geht auch
} 47... Ke7 {, z.B.} 48. Kb4 (48. Re1+ Kd7 49. Re4 Kc6 50. Kb4 $11) 48... Ra8
49. Rf1 Rb8+ 50. Kc4 $11) 48. Kb4 Ra8 49. a5 {Nun kam das Remisangebot von
Weiß und mit dem Hinweis, dass sich die Stellung wohl nur im Nahschach
weiterspielen lässt. Das ist sicher richtig, denn theoretisch kann die
Stellung nur remis sein und ein Gewinn lässt sich für Weiß sicher nur über
Ungenauigkeiten im gegnerischen Spiel erreichen, auf die man aber im
Fernschach nicht bauen kann. Es hätte wie folgt weitergehen können:} (49. a5
Rb8+ 50. Ka4 (50. Kc4 Kd7 51. Rd1 Rb2 $11) 50... Kd7 $11 (50... d5 51. Ra3 d4 (
51... Ke5 52. a6 d4 53. a7 Ra8 $11) 52. a6 Kd5 53. a7 Ra8) 51. Ra3 (51. Rf1 Ra8
52. Rf3 Kc6 53. Rc3+ Kd5 $14) 51... Rf8 52. Rh3 Rf7 53. Kb5 Kc7 $11) 1/2-1/2
[Event "Champions League 2010 C Group 3"]
[Site "ICCF"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "Santamaría Pérez, Tomás"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C67"]
[WhiteElo "2280"]
[BlackElo "2246"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "44"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O Nxe4 {Die Rio-de-Janeiro-Variante in der
Spanischen Partie ist auf dem Brett.} 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5 8.
Qxd8+ Kxd8 {Es ist die Ausgangsstellung entstanden, die im englischen
Sprachraum als "Berlin Wall" bezeichnet wird, also als "Berliner Mauer". Die
Namensgebung spielt darauf an, dass Schwarz eine fur Weiß schwer zu
überwindende, resistente Stellung aufgebaut hat. In der WM 2001 in London hat
Kramnik mit dieser Fortsetzung Kasparow in die Knie gezwungen.} 9. Nc3 Ne7 10.
h3 h6 {10...h6 dient vor allem dazu, dem weißfeldrigen Läufer den Zugang zu e6
zu ermöglichen, ohne mit Sf3-g5 von Weiß angerempelt zu werden. Oft wird zuvor
Se7-g6 gespielt. Die Reihenfolge der beiden Züge ist grundsätzlich ohne großen
Belang, wie auch Cox in seinem Buch "The Berlin Wall", Quality Chess 2008
feststellt.} 11. Rd1+ Ke8 12. Bf4 Ng6 13. Bg3 Be6 14. Nd4 Rd8 $146 {Für diesen
Zug, der fur mich absolut natürlich aussieht, habe ich kein Beispiel gefunden,
was doch ein wenig erstaunen kann.} ({In einer 2004 gespielten Fernpartie
Lyew-Ozdogan schien Schwarz auf die Auflösung des Doppelbauern zu schielen und
spielte} 14... Bd5 $4 {Nach} 15. Nxd5 cxd5 16. Nb5 {erkannte er seine
Kurzsichtigkeit und strich die Segel.}) 15. Nxe6 {10...h6 sollte den Läufer
gegen eine Attacke von g5 aus schützen, nun passiert es ihm aber aus der
Brettmitte über d4. Es ist aber zu diskutieren, ob dieses Schlagen für Weiß
von Vorteil ist. Immerhin hatte er bereits zwei Tempi in den Springer
investiert, während der schwarze Läufer nur ein Mal angefasst worden war. Als
Alternativen, bei denen der weißfeldrige Läufer des Nachziehenden allerdings
jeweils auf dem Brett bleibt, kamen besonders in Betracht:} (15. Ne4 Bd5 (15...
Be7 16. f3 Bd5 17. Nf5 Bxe4 $11) 16. Re1 Kd7 17. h4 Kc8 $11 {und der König ist
uber die künstliche Rochade in Sicherheit gebracht.}) (15. Nce2 Bc4 (15... Bc5
$5 16. Nxe6 Rxd1+ 17. Rxd1 fxe6 $14) 16. Kf1 c5 17. Nb3 Be7 $11) 15... fxe6 ({
Der Turmtausch bringt Schwarz nichts. Er bleibt flexibler, wenn er dem
Anziehenden den Tausch überlässt. Z.B.:} 15... Rxd1+ 16. Rxd1 fxe6 17. Ne2 Bc5
(17... c5 18. f4 Ne7 19. Nc3 a6 $14) 18. h4 Nf8 19. Kf1 g5 $14) 16. Ne2 (16.
Rxd8+ Kxd8 17. Ne2 Be7 $11 {und Weiß kommt nicht weiter, z.B.} 18. Nd4 Kd7 19.
Rd1 Rg8 $11 {Hier bestätigt sich die Anmerkung zu 15...fxe6, wonach Schwarz
nicht selbst den Turmtausch auslösen sollte.}) 16... Be7 {Gegen h3-h4
gerichtet.} (16... Bc5 $143 17. Rxd8+ (17. h4 Rxd1+ (17... Rd5 18. h5 Ne7 19.
Nf4 Rxe5 $14) 18. Rxd1 h5 19. Nf4 Nxf4 $14) 17... Kxd8 18. h4 Re8 19. h5 Nf8
$14) 17. Rxd8+ ({Rybka bietet auch} 17. a3 {an, vermutlich gegen ein
allfälliges Lb4 gerichtet. Da der schwarze Läufer aber zumindest noch auf e7
gebraucht wird, dürfte a3 zurzeit unnötig sein. Es kann folgen:} c5 (17... Rd7
18. Rxd7 Kxd7 19. Rd1+ Kc8 $11) 18. Rxd8+ Kxd8 19. Rd1+ Kc8 $11) 17... Bxd8 18.
Nd4 (18. Rd1 c5 19. Nf4 Nxf4 $11) 18... Kf7 19. Nb3 Ne7 20. Nc5 b6 ({Als
menschlicher Spieler käme ich kaum auf die Idee, an dieser Stelle den Bauern
bis b5 vorzuziehen. Die Engines rechnen diesen Zug aber als ernste Alternative
durch, kommen dann jedoch zu einem negativen Ergebnis. Z.B.:} 20... b5 21. Rd1
(21. a4 b4 (21... Nd5 22. axb5 Be7 23. Nb3 cxb5 $16) 22. Rd1 Nd5 23. Rd3 Bg5
$16) 21... Nd5 (21... Rg8 22. Rd7 Ke8 23. Rd3 Kf7 $16) 22. Rd3 Bg5 23. Ra3 a5
$16) ({Es liegt recht offen auf der Hand, dass auch} 20... Nf5 {unzureichend
ist.} 21. Nxb7 Be7 (21... Bg5 22. Rd1 Rb8 23. Rd7+ Kg6 $16) 22. Na5 Rd8 23.
Nxc6 Rd2 $16) 21. Ne4 (21. Na6 {sieht verlockend aus, bringt aber nichts.} c5
22. Rd1 Rf8 23. Kf1 (23. f3 Ke8 $11) 23... Ke8 $11) 21... Rf8 (21... Ke8 22. f3
c5 23. Rd1 Rf8 $11) 22. f3 (22. Rd1 Ke8 23. f3 Nf5 $11) 22... c5 {Es ist nicht
ersichtlich, wie die Partie noch aus der Remisbreite geraten könnte. So wurde
hier das Remis vereinbart. 22...c5 wurde mit folgenden Analysen "im Gepäck"
ausgeführt:} (22... c5 23. Kf2 Nd5 (23... Ke8 24. Rd1 Nd5 25. c4 Nb4 $11) 24.
Rd1 c4 25. Ke2 Be7 $11) (22... Nd5 23. c4 (23. Rd1 c5 (23... Ke8 24. Kf2 g5 25.
c4 Nf4 $11) 24. Kf2 c4 25. b3 cxb3 $11) (23. Be1 Ke8 (23... Be7 24. Kf2 Nf4 25.
Bd2 Ng6 $11) 24. Bd2 c5 25. Rd1 Nb4 $11) 23... Ne3 (23... Nb4 24. Be1 c5 25.
Bxb4 cxb4 $14) 24. Rc1 Nf5 25. Rd1 c5 $11) 1/2-1/2
[Event "corr., Günter-Henrich-Gedenkturnier"]
[Site "ICCF"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Krebs, Jürgen"]
[Result "0-1"]
[ECO "B33"]
[WhiteElo "2255"]
[BlackElo "2322"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "64"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 e5 6. Ndb5 d6 7. Bg5 a6 8.
Na3 b5 9. Bxf6 gxf6 10. Nd5 f5 11. Bd3 Be6 12. O-O Bxd5 13. exd5 Ne7 14. c3 Bg7
15. Nc2 O-O 16. Qh5 e4 17. Be2 Rc8 18. Ne3 f4 19. Nf5 Re8 20. a4 Ng6 21. axb5
axb5 22. Bxb5 $6 {Dieser Zug wurde in Karjakin-Leko, Dortmund 2004 gespielt.
Die Partie endete mit einem Sieg für Schwarz. Dennoch war ich der Meinung,
dass mehr aus dem Schlagen mit dem Läufer herauszuholen sein müsste. Im
Nachhinein betrachtet wäre die häufiger gespielte Alternative 22.Ta6 besser
gewesen.} (22. Ra6 Bf8 (22... Re5 23. Rxd6 Qf8 24. Bg4 Rc5 25. Rd7 Qe8 26. Qh3
Rcxd5 27. Nd6 Qxd7 28. Bxd7 Rxd6 29. Bf5 {Vosahlik-Oskulski, corr 40 years
Slovak CCA 2007, 1/2-1/2 nach 38 Zügen}) 23. Bxb5 Re5 24. Qh3 Rb8 25. Nd4 Qf6
26. g3 Rxd5 27. Bc6 Rc5 28. Bxe4 Rxb2 $13 {Hertel}) 22... Re5 23. Qh3 Rb8 24.
c4 Qf6 25. Nxg7 Kxg7 26. Kh1 ({In der schon genannten Partie Karjakin-Leko
wurde hier} 26. Ra7 {gespielt. In der Folge erreichte Schwarz mit dem Turm auf
der g-Linie und der Dame auf der Diagonale g1/h7 eine entscheidende
Druckstellung. Indem der König rechtzeitig das Feld g1 verlässt, sollte hier
dem schwarzen Druck entgegen gewirkt werden.} Rf8 $6 (26... f3 $1 27. g3 e3 28.
fxe3 Rxe3 $17) 27. Bd7 Rg5 28. b4 (28. Qc3 $13) 28... Qd4 29. c5 (29. Qa3 Ne5
30. Qa1 Qxc4 $16) 29... dxc5 30. b5 f3 $19 31. g3 e3 32. fxe3 Qxe3+ 33. Kh1 Qe2
$19) ({Die Engines scheinen die schwarzen Potenziale in dieser Stellung auch
zu unterschätzen. So wird hier auch} 26. Rae1 {mit der Folge} f3 27. g3 h5 28.
Qd7 {vorgeschlagen. Nach 28...Te7 soll Schwarz dann nur über einen leichten
Vorteil verfügen. Auch hier aber wäre 28...h4 klar besser. Die
Engine-Überprüfung der Stellungsmöglichkeiten aus der Sicht von Weiß
vermittelt ein trügerisches Bild der Sicherheit.}) 26... f3 $1 27. g3 (27. gxf3
Nf4 28. Qg3+ Kh8 29. fxe4 Rg8 $19) 27... h5 $1 $40 28. Qd7 ({Auch wenn die
Dame im unmittelbaren Kampfgebiet verbleibt und sich Weiß auf Passivität
verlegt, ist die Partie nicht mehr zu halten. Z.B.} 28. Rfe1 h4 $1 29. Rg1 (29.
g4 Nf4 30. Qf1 h3 $19) 29... Rh8 30. Bd7 Rg5 $19) ({oder} 28. Rfb1 h4 $1 $19 (
28... e3 $1 {ist ebenfalls brutal.} 29. fxe3 Rxe3 30. Rf1 Qxb2 $19)) ({auch auf
} 28. Rg1 {wäre} e3 $1 {entscheidend.}) ({Jürgen Krebs gibt} 28. Rae1 {an mit
der Folge} h4 29. Rg1 Rh8 30. g4 Nf4 31. Qf1 Ra8 $17) 28... h4 29. g4 e3 30.
Qa7 e2 31. Qxb8 (31. Rfe1 h3 32. Bd7 Rxb2 33. Bf5 Nh4 $19 {Krebs}) 31...
exf1=Q+ 32. Rxf1 Qf4 0-1
[Event "41. DFM/V09 Server"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2009.??.??"]
[Round "?"]
[White "Hacker, Christian"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C67"]
[WhiteElo "2357"]
[BlackElo "1994"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "138"]
[EventDate "2009.05.11"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O Nxe4 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5
8. Qxd8+ Kxd8 {Die Ausgangsstellung der "Berliner Mauer" ist erreicht. Die
Eröffnung war 2000 in den Mittelpunkt des Interesses geraten, als Kramnik im
WM-Kampf in London seinen Gegner Kasparow sich die Zähne an seiner
Verteidigung ausbeißen ließ und sich die Weltmeisterkrone holte. In seinem
Buch "The Berlin Wall" aus 2008 hat John Cox ein Spezialwerk zur Eröffnung
vorgelegt.} 9. Nc3 Ne7 10. h3 h6 {Dieser Zug lässt noch offen, ob mit ...Sg6
oder ...Ld7, um die beiden Hauptalternativen zu nennen, fortgesetzt werden
soll. Zugleich wird, nach ...Sg6, die weiße Fortsetzung Lg5+ verhindert. Dabei
ist man sich allgemein uneinig, ob Weiß gut beraten wäre, diese Fortsetzung zu
wählen oder nicht. Miles hielt ...h6 grundsätzlich für einen Fehler, weil er
in den meisten Fällen nur einen Tempoverlust darin sah. Aber die Zugauswahl in
der Eröffnung ist immerhin auch von den eigenen Vorlieben und Abneigungen
gegen bestimmte Stellungsbilder geprägt. Und deshalb entschied ich mich für 10.
..h6.} 11. Ne4 ({Hier wird zumeist} 11. Be3 {gespielt.}) 11... Bf5 12. Re1 b6
13. g4 Bd7 (13... Be6 {hat sich in Filippov-Antoniou, 39. Olympiade 2010,
nicht bewährt.} 14. Nd4 (14. a4 $5 Ng6 (14... Kc8 15. a5 Ng6 16. Kg2 h5 $11)
15. a5 Bd5 16. Ra4 bxa5 {bietet Rybka an. Die schwarze Bauernstellung am
Königsflügel sah mir aber vermeidenswert aus.}) 14... c5 (14... Bd7 15. Bd2 Kc8
16. f4 c5 $11 {Der Läufer hätte sich den Zwischenhalt auf e6 sparen können.})
15. Nxe6+ fxe6 16. Bf4 Kd7 17. Rad1+ Kc6 18. Bg3 Ng6 19. f4 Be7 20. f5 {
Weiß ist eindeutig am Drücker und gewann die Partie dann auch folgerichtig im
38. Zug.}) 14. Bf4 Kc8 15. Rad1 c5 ({In Bologan-Aleksandrov, Russland 2004,
folgte} 15... a5 16. Bg3 c5 17. Nh4 a4 18. Ng2 a3 19. b3 c4 20. bxc4 Ra4 21.
Ne3 Be6 22. Nc3 Rb4 {mit unklarer Stellung. Am Ende setzte sich Schwarz im 57.
Zug durch und strich den vollen Punkt ein.}) (15... Ng6 16. Bh2 c5 (16... a5
17. Nd4 c5 18. Nf5 Be6 $11 {Rybka}) 17. Re3 a5 18. a3 Bc6 $11 {Rybka}) 16. Bg3
{Nimmt Schwarz die Möglichkeit, den Läufer mittels ...Sg6 oder ...g5
anzurempeln. Weiterhin räumt der Läufer die f-Linie für ein allfälliges
Vorrücken des eigenen f-Bauern, von g3 aus kann er bedarfsweise den h-Bauern
beim Vorrücken unterstützen. Rybka hat den Zug nicht auf dem Schirm und bietet
stattdessen Folgendes an:} (16. b3 Nc6 (16... Be6 17. c4 Kb7 $11) 17. c4 Be6
$11) (16. Kg2 Be6 (16... Nc6 17. Nc3 Be6 18. a3 Kb7 $11) 17. Rd2 Kb7 18. a3 Nc6
$11) (16. Nc3 g5 (16... Be6 17. Rd2 Kb7 18. Red1 Re8 $11) 17. Bg3 Be6 18. Kg2
Kb7 $11) 16... Be6 {Eine kleine interessante Randbemerkung: Diese Stellung
ergab sich unter Zugumstellung in den Partien Timman-Hansen, Kopenhagen 2005,
und Solomon Matamoros Franco, Canberra 2007, allerdings war dort jetzt jeweils
Schwarz am Zuge. Beide Partien endeten mit einer Remiseinigung.} ({Keine
wesentliche Änderung würde} 16... Nc6 {bedeuten, denn auch hier würde ...Le6
wie in der Partie folgen, z.B.} 17. a3 (17. b3 Be6 (17... Be7 18. Nc3 Be6 19.
Nd5 Kb7 $11) 18. c4 Kb7 19. Kg2 a5 $11) (17. Kg2 Be6 (17... Be7 18. Nc3 Be6 19.
Nd5 Kb7 $11) 18. a3 Be7 $11 {mit folgendem ...Kb7}) 17... Be7 18. Nc3 h5 19.
Re4 Be6 $11) ({Es müsste allerdings auch} 16... Ng6 {möglich sein. Es könnte
folgen:} 17. Kg2 (17. b3 $5) (17. Nc3 $5) 17... Be7 (17... a5 18. Ng1 Be7 19.
f4 Nh4+ $11) 18. Re3 h5 19. Nfg5 Bxg5 $11) 17. Nfd2 $1 {Der Springer strebt
nach e3, zugleich entblockt er den noch auf f2 verharrenden Bauern. Rybka
berücksichtigte hier nur 17.Kg2, 17.b3 und 17.Sh2, die ich aber allesamt als
schwächer als den Textzug ansehe, der eben deutlich mehr Fantasie in sich
trägt.} g5 (17... h5 {gibt das Feld g5 auf, was Weiß sofort ausnutzen kann:}
18. Ng5 ({oder auch mit Verzögerung, z.B. in den Folgen} 18. f3 Nc6 (18... Kb7
19. Ng5 Re8 20. Nxe6 fxe6 $14) 19. Ng5 Be7 20. Nxe6 fxe6 $14) 18... Nc6 19.
Nxe6 fxe6 $14) ({Allerdings könnte Schwarz hier auch erst einmal abwarten, was
kommt, z.B.:} 17... Kb7 18. f4 g6 {f4-f5 wäre nicht so angenehm.} 19. Nf3 Nc6
20. Bh4 Bg7) 18. Nf1 Kb7 ({Shredder bevorzugt hier} 18... Nc6 {und gibt
folgende Varianten an:} 19. Ne3 (19. Kg2 Bg7 20. a3 Kb7 21. f3 Rac8) 19... a5 (
19... Bg7 20. Nf5 Bxe5 21. Ne7+ Nxe7 22. Bxe5 $11) 20. Kg2 Bxa2 21. h4 (21. b3
$2 {wäre ein Fehler wegen} a4) 21... gxh4 $11) 19. Ne3 Bg7 20. f3 $146 ({
In der Partie Rogic-Milchev, Zadar 2007, die wir unter Zugumstellungen
erreicht haben, entschied sich Weiß hier zu} 20. Nf6 {und es folgte} Rhd8 21.
a3 Nc6 22. Kg2 a5 23. f4 gxf4 24. Bxf4 Ne7 25. Kf3 b5 26. h4 Kc6 27. h5 Rh8 28.
Ke4 Ng8 29. Nfd5 Re8 30. Bg3 Rh7 31. Rd2 Bh8 32. Red1 Bxd5+ 33. Nxd5 Bxe5 34.
Bxe5 f6 35. Kf5 Rxe5+ 36. Kg6 Ne7+ 37. Kxh7 Nxd5 38. Rxd5 {Hier strich Schwarz
die Segel, 1-0. Schwarz hat mehrfach die nicht unbedingt beste Alternative
gefunden und 28...Sg8 dürfte ganz besonders nicht die erste Wahl gewesen sein.}
) 20... Rhe8 21. Kf2 (21. Nf6 Red8 $11) 21... Ng6 {Die schwarze
Verteidigungsstellung ist so sicher und flexibel, dass es gleichwertige
Alternativen gibt.} (21... a5 22. a4 Nc6 23. Nf5 Bxe5 $11) (21... Nc6 22. Nf5
Bxe5 23. Bxe5 Bxf5 $11) 22. Nf6 Red8 23. b3 Kc6 ({Auch hier ist} 23... a5 {
wieder eine gleichwertige Alternative.} 24. Rxd8 Rxd8 25. c4 (25. Rd1 Rxd1 26.
Nxd1 c4 27. Ke3 cxb3 $15) 25... a4 26. Rd1 Ra8 27. Rd2 Bh8 $11) 24. c4 a6 25.
Rxd8 Rxd8 26. Rd1 Rxd1 27. Nxd1 b5 28. Nb2 (28. cxb5+ Kxb5 (28... axb5 29. Ne3
(29. Ke2 c4 30. b4 Nf8 31. Nc3 $15) 29... Nf4 30. Bxf4 gxf4 $11) 29. Ne8 (29.
Ke3 c4 30. Nc3+ Kb4 31. Ncd5+ $15) 29... Bxe5 30. Bxe5 Nxe5 31. Nxc7+ $14) (28.
Ne3 Bxf6 (28... a5 29. Ke2 (29. cxb5+ Kxb5 30. Ned5 Bxd5 31. Nxd5 $11) 29...
bxc4 30. Nxc4 a4 31. Kd3 $11) (28... Nf4 29. cxb5+ (29. Bxf4 gxf4 30. cxb5+
axb5 31. Ng2 {führt nur zu einer Zugumstellung.}) 29... axb5 30. Bxf4 gxf4 31.
Ng2 $15) 29. exf6 (29. cxb5+ Kxb5 30. exf6 Kb4 31. Nc2+ $15) 29... bxc4 30.
bxc4 a5 31. a3 $11) 28... Bxf6 (28... Nf8 29. f4 (29. Nh5 Bh8 30. Ke3 Nd7 31.
Ke4 $11) 29... gxf4 (29... Bxf6 30. exf6 Bc8 31. Nd3 $11) 30. Bxf4 Nd7 $11 {
Es ist interessant, wie sich das Spiel von hier ab weiter entwickeln könnte.
Wenn Schwarz genau spielt, ergeben sich für den Anziehenden aber kaum Ansätze,
um einen bemerkenswerten Vorteil zu erlangen. Es könnte folgen:} 31. Ne8 (31.
Nxd7 Bxd7 ({aber nicht} 31... bxc4 $2 {wegen} 32. Nb8+ Kb7 33. Nxa6 Kxa6 34.
Nxc4 $16) (31... Kxd7 32. Ke2 (32. Kf3 bxc4 33. Nxc4 Bd5+ 34. Ke3 $11) 32...
Ke7 33. Nd3 bxc4 34. Nxc5 $11 {Hier dürfte} cxb3 {am besten sein. Die Engines
geben 34...Ld5 und 34...c6 als Alternativen aus, die mich aber nicht
überzeugen konnten.} 35. Nxb3 (35. axb3 Bd5 (35... Bc8 36. Kd3 c6 37. Kd4 Kd8
$11) 36. b4 Bc4+ 37. Ke3 Kf8 $11 {An dieser Stelle dürfte} 38. Ne4 {für Weiß
am stärksten sein. Die Engines schlagen daneben auch 38.Ke4 und 38.h4 vor. Es
könnte folgen:} Ke7 (38... Bb5 39. h4 (39. Nc3 Bf1 40. h4 f6 41. Kd4 $11) 39...
Kg8 40. Nf6+ Kh8 41. Kd2 $11) (38... Bf1 $5) 39. h4 (39. g5 hxg5 40. Nxg5 Bb5
$14) 39... Ke6 40. h5 Bf8 41. Nc5+ $14) 35... Bf8 36. Nc5 $11) 32. Nd1 (32. Ke3
Kb6 33. Kd3 Ka5 34. Kc3 $11) 32... bxc4 33. bxc4 Kb6 34. Ke2 $11) 31... Bxe5
32. cxb5+ axb5 33. Nd3 $11) (28... bxc4 29. bxc4 (29. Nxc4 Bxc4 30. bxc4 Bxf6
31. exf6 $11) 29... Bxf6 (29... Nf8 30. f4 gxf4 $11) 30. exf6 Nf8 31. f4 $11)
29. exf6 (29. cxb5+ $6 axb5 30. exf6 Nf8 31. Nd3 $15) 29... Nf8 30. f4 Kb6 {
Weitere Kandidatenzüge waren ...Lc8, ...bxc4, ...Sh7 und auch Kb7. Die
engine-gestützte Analyse bestätigt aber, dass 30...Kb6 eine gute Wahl ist,
wahrscheinlich sogar die beste. Das "Variantengestrüpp" hat das folgende Bild:}
(30... Bc8 31. Nd3 (31. fxg5 hxg5 32. Ke2 Nd7 33. Nd3 bxc4 $11) (31. Ke2 Nd7 (
31... Be6 32. fxg5 hxg5 33. Bf2 Nh7 $11) 32. fxg5 hxg5 33. Nd3 bxc4 $11) 31...
Nd7 (31... bxc4 32. Ne5+ Kd5 33. bxc4+ Ke6 $14) 32. Ke2 bxc4 33. bxc4 a5 $11) (
30... bxc4 31. bxc4 (31. Nxc4 Bxc4 (31... Nd7 32. fxg5 hxg5 33. Ne5+ Nxe5 34.
Bxe5 $11) 32. bxc4 Nd7 33. Ke3 Nxf6 $11) (31. f5 c3 (31... Bd5 32. Nxc4 Bxc4
33. bxc4 Nd7 $11) 32. fxe6 cxb2 33. e7 Nd7 $11) 31... Bc8 (31... Kb6 32. Bh2 a5
33. a3 Nh7 $11) 32. Nd3 Nd7 33. fxg5 hxg5 $11) (30... Nh7 31. f5 (31. fxg5 hxg5
(31... Nxg5 32. Kg2 bxc4 33. bxc4 Ne4 $11) 32. Be5 bxc4 33. Nxc4 Bxc4 34. bxc4
$11) (31. Ke3 bxc4 (31... Nxf6 32. f5 Bd7 33. Kd3 Kb6 $11) 32. bxc4 Nxf6 33. f5
Bc8 $11) 31... Bd7 32. Nd3 Be8 33. Be5 Nf8 $11) (30... Kb7 31. Ke2 {31.Kf3 und
31.Ke3 machen nur wenig Unterschied} Kc6 (31... bxc4 32. bxc4 Bc8 33. Nd3 Nd7
$14) 32. a3 bxc4 33. bxc4 a5 $14) 31. Bh2 Bc8 {31...Sh7, 31...bxc4, 31...Ld7
und 31...Kb7 führen zu oben schon behandelten Stellungsbildern.} 32. Nd3 Nd7 (
32... bxc4 33. bxc4 Nd7 (33... Be6 34. Ne5 gxf4 35. Bxf4 Nh7 $14) 34. fxg5 hxg5
35. Be5 a5 $14) 33. fxg5 {Die Alternativen versprechen Weiß auch nicht mehr:} (
33. Ke2 bxc4 (33... a5 34. fxg5 hxg5 35. Ne5 Nxe5 36. Bxe5 $11) 34. bxc4 Nxf6
35. Ne5 gxf4 $11) (33. Ke3 Nxf6 (33... Bb7 34. Ne5 Nxe5 35. fxe5 Bc8 $11) 34.
Ne5 gxf4+ 35. Bxf4 h5 $11) 33... hxg5 34. Be5 Kc6 35. a4 bxa4 (35... bxc4 36.
bxc4 Nf8 (36... Kb6 37. Bc3 a5 38. Kg3 Ba6 $14) 37. Bc3 Kd6 38. Ke2 Ne6 $14)
36. bxa4 a5 (36... Nf8 37. Bc3 (37. Ne1 Nh7 (37... Bd7 38. Nf3 Nh7 39. Bc3 Kd6
$14) 38. Bc3 Kd6 39. Nd3 Nf8 $14) (37. Bb2 Kd6 (37... Be6 38. Bc3 Ng6 39. Ne1
Nf4 $14) 38. Ke2 Be6 39. Be5+ Kc6 $11) 37... Kd6 38. Ke2 Ne6 39. Ke3 Bb7 $14 {
Rybka}) 37. Bc3 Kb6 38. Ke3 {Die Partie hat eine ganz entscheidende Phase
erreicht. Weiß hat eine Aufstellung gefunden, aus der heraus er mehrere
Versuche auf das Erlangen eines entscheidenden Vorteils starten kann. Schwarz
muss genau spielen, um seine Festung nicht löchrig werden zu lassen.} Bb7 {
Der Zug wurde nach fast 13 Tagen Bedenkzeit ausgeführt, er folgt einem
Vorschlag von Rybka. Bei der Untersuchung der Folgen muss der Nachteil
berücksichtigt werden, dass nach dem Textzug das Feld e6 nicht mehr einfach zu
erreichen ist, um von dort aus den Bauern f7 zu decken.} (38... Nf8 39. Bb2 (
39. Ke2 Be6 40. Ne5 Nh7 41. Kd3 Nxf6 $14) (39. Ne5 Be6 40. Kd3 Nh7 (40... Nd7
$2 {wäre schlecht, der Bauer auf g5 ginge verloren. Schwarz braucht sowohl den
Läufer als auch den Springer, um sich die Chance zur Verteidigung seiner
Festung zu erhalten.}) 41. Bd2 Kb7 $16) 39... Be6 (39... Nd7 40. Ke4 Ba6 41.
Kf5 Bxc4 $16) 40. Ne5 Nh7 41. Kf3 Ka7 $11) (38... Ba6 39. Nf2 (39. Nb2 Bc8 (
39... Nf8 $5) (39... Bb7 40. Kf2 (40. Ke2 Bg2 41. Nd1 Bc6 42. Nf2 $11) 40...
Bc6 41. Kf1 Nf8 42. Bd2 $11) 40. Ke4 (40. Kf3 Nf8) 40... Nf8 41. Bd2 Nh7 42.
Be3 $14) (39. Ne1 Nf8 (39... Bxc4 40. Nf3 Nf8 41. Nxg5 Ng6 42. Kf2 $16) 40. Nf3
(40. Kd3 Bb7 41. Bd2 Ne6 42. Be3 $11) 40... Nh7 41. Ne5 Nxf6 42. Nxf7 $14)
39... Nf8 (39... Bxc4 40. Ne4 Nf8 41. Nxg5 Ng6 42. Nf3 $16) (39... Kc6 40. Ne4
Bxc4 41. Nxg5 Kd6 42. h4 $18) 40. Ne4 (40. Kd3 Ne6 41. Bd2 Bb7 42. Ne4 $14)
40... Ne6 41. Nd2 Nf8 42. Nf3 $14) 39. Ne1 {Der Springer strebt nach f3, um
von dort aus den Bauern auf g5 anzugreifen.} (39. Nf2 {wäre nicht zu fürchten.}
Bg2 (39... Nf8 40. Ne4 Ne6 41. Bd2 Ba8 $16) 40. Ke2 Nf8 41. Bd2 Nh7 $11) (39.
Ke2 {müsste Schwarz ebenfalls keinen Schrecken einjagen.} Ba6 (39... Bg2 {
führt über die nachfolgende Variante unter Zugumstellung zur nach 39.Sf2
bewerteten Stellung.} 40. Nf2 Nf8 41. Bd2 Nh7 $11) 40. Nb2 Bb7 41. Kf1 Nf8 $11)
39... Nf8 {Um rechtzeitig nach h7 zu kommen.} 40. Nf3 Nh7 $8 41. Ne5 Nxf6 42.
Nxf7 (42. Bb2 Ne4 (42... Bg2 $5) (42... Nh7 43. Nxf7 (43. Nd7+ Kc6 44. Nf6 Nf8
45. Ne4 $11) 43... Bc6 44. Bc1 Be8 45. Ne5 $14) 43. Nxf7 (43. Nd7+ Kc6 44. Ne5+
Kd6 45. Nxf7+ $14) 43... Nd6 44. Nxd6 cxd6 45. Bf6 $14) (42. Be1 $5) 42... Nh7
(42... Ne4 43. Be5 (43. Ba1 Bc6 44. Nd8 Ba8 45. Ne6 $14) 43... Ba8 44. Bg7 Ka6
45. Bf8 $16) 43. Ne5 {Ein ganz hervorragendes Feld für den Springer!} (43. Bd2
Bc6 44. Kd3 Bxa4 45. Nxg5 $14) 43... Bg2 {Klar am besten.} (43... Bc8 44. Be1
$5 Nf6 45. Kd3 Nd7 46. Nf7 $16) (43... Nf8 44. Be1 Bc8 (44... Ne6 45. h4 gxh4
46. Bxh4 $16) 45. Ke4 Nd7 46. Nd3 $16) 44. Be1 Bxh3 (44... Nf6 45. h4 gxh4 46.
Bxh4 Ne4 $16) 45. Ke4 Nf6+ (45... Nf8 $2 46. Bf2 (46. Bd2 Ne6 (46... Bg2+ 47.
Kf5 Bb7 48. Kxg5 Bc8 $18) 47. Kf5 Ng7+ 48. Kxg5 Ne8 $18) (46. Kf5 Bg2 47. Bd2
Bb7 48. Kxg5 Bc8 $16) 46... Kb7 (46... Bg2+ 47. Kf5 Bb7 48. Kxg5 Be4 $18) 47.
Kf5 Kc8 48. Be1 Nd7 $16) (45... Bg2+ 46. Kf5 Bb7 (46... Nf8 47. Kf6 Be4 48. Kf7
Nh7 $16) 47. Ke6 Be4 48. Kf7 $16) 46. Kf5 {Hier könnte man auf die Idee kommen,
den Übergang in eine Remisstellung durch das Geben einer Figur auf g4 zu
versuchen. Motiv könnte dabei sein, dass die gegnerischen Umwandlungsfelder c8
und a8 nicht vom weißen Läufer erreicht werden können. Nach Lxg4+, Sxg4, Sxg4,
Sxg4 usw. ist die Stellung aber klar verloren, was schon die Statistik beim
Ausspielen der Stellung durch Engines beweist.} ({Es geht aber} 46. Kf3 Ne8 47.
Bd2 Nd6 48. Bxg5 Bf1 $11) 46... Ne8 47. Kxg5 Nd6 {Die weiteren strategischen
Ziele beider Seiten liegen auf der Hand: Weiß wird versuchen, den g-Bauern
vorzurücken, um ihn möglichst Gewinn bringend umzuwandeln. Er wird dabei dem
Nachziehenden nicht erlauben dürfen, seinerseits einen Freibauern zu schaffen,
vor allem über die Beseitigung des Ba4 durch den Läufer. Schwarz wird
versuchen, den gegnerischen Freibauern mittels eines möglichst harmonischen
Zusammenspiels von Läufer und Springer zu entschärfen und Weiß an die
Verteidigung seiner Bauern am Damenflügel zu binden. Von besonderer Bedeutung
ist dabei, dass der weiße Freibauer nicht vom eigenen Läufer beim Betreten
seines Umwandlungsfeldes unterstützt werden kann, da dieser die "falsche"
Felderfarbe bestreicht.} 48. Kf4 Bg2 49. Ke3 (49. Bc3 Be4 50. g5 Ka6 51. Nd7 (
51. Ke3 Bc2 $11) 51... Bc2 $11) (49. Bf2 Be4 50. g5 Bc2 $11) ({Ein sofortiges}
49. g5 {führt bei bestem Spiel nur zu Zugumstellungen.}) 49... Be4 {Auf der
Diagonale b1/h7 hat der Läufer alle Möglichkeiten. Neben seinem Spiel gegen
den weißen g-Bauern kann er von hier aus auch bestens den anderen beiden
gegnerischen Bauern in den Rücken fallen.} 50. Kd2 (50. g5 Bc2 51. Nd7+ Kc6 $11
) 50... Bh7 51. Bh4 Ne4+ 52. Kc2 Ng5+ 53. Kc3 Ne6 54. Be7 (54. Bf2 Be4 55. Be3
Nf8 {und Weiß tritt auf der Stelle. Weitergehen könnte es wie folgt:} 56. Kd2
Ne6 57. Kc1 Bh7 58. Kb2 Be4 $11) 54... Bb1 {Die schwarze Stellung befindet
sich im Optimalzustand. Warum also sollte im Wesentlichen etwas geändert
werden? Der Läufer kann in seinem Wohnzimmer, der Diagonale b1/h7, wunderbar
residieren.} 55. Nd3 Kc6 56. Bf6 Kd7 57. Kd2 (57. Bh4 Kd6 58. Bf2 Kc6 59. Bg3
Kd7 {und Weiß tritt auf der Stelle.}) 57... Kd6 58. g5 Ba2 59. Kc3 Bb1 60. Be5+
Ke7 {Es ist die Zeit für den König gekommen, den gegnerischen Freibauern im
Empfang zu nehmen.} 61. g6 Kf8 62. g7+ Kf7 63. Nf2 Bf5 64. Nd1 Nxg7 {Kurzer
Prozess! Das Schlagen des Bauern auf g7 ist nicht der Liebling der Engines,
weil Weiß einen Mehrbauern bekommt. Indem aber das ganze Geschehen auf einen
Flügel beschränkt wird und der schwarze Läufer im Gegensatz zu seinem weißen
Kollegen auch noch die Umwandlungsfelder beider weißer Bauern kontrollieren
kann, wird dem weißen Spiel die letzte Fantasie genommen.} 65. Bxc7 Ke7 66.
Bxa5 (66. Nb2 Ne6 (66... Kd7 67. Bxa5 Ne6 68. Kd2 Kc6 69. Ke3 $11) 67. Bxa5 Kd6
68. Kb3 Nd4+ 69. Ka2 $11) (66. Kb3 Ne8 (66... Kd7 67. Bxa5 Ne8 68. Nc3 Nd6 69.
Nd5 $11) 67. Bxa5 Kd7 68. Be1 Nd6 69. Bg3 $11) 66... Kd6 (66... Kd7 67. Bb6 Kc6
68. Bd8 Be6 69. Bg5 $11) 67. Bd8 Kc6 (67... Be6 68. a5 Kc6 69. Bg5 Bf7 70. Nb2
Ne6 71. Bd2 Kb7 72. Nd3 Ka6 73. Kb2 Bg6 $11) 68. Bf6 Ne8 (68... Ne6 69. Kb3
Nd4+ (69... Bg6 70. Nb2 Kb6 71. Kc3 Ka5 $14) 70. Bxd4 cxd4 71. Kb4 Bg4 $14) 69.
Be7 (69. Bh4 Nd6 (69... Bg6 70. Nb2 Nd6 71. Be7 Ne4+ $14) 70. Nb2 Bb1 71. Kb3
Ne4 $14) 69... Nd6 1/2-1/2
[Event "Günter-Henrich-Gedenkturnier"]
[Site "ICCF"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "GM Oliveira, Márcio Barbosa de"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C67"]
[WhiteElo "2565"]
[BlackElo "2255"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "67"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O Nxe4 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5
8. Qxd8+ Kxd8 {Innerhalb kurzer Zeit habe ich zum dritten Mal die
Ausgangsstellung der "Berliner Mauer" erreicht. Nach bisher guten Erfahrungen,
auch gegen einen mir normalerweise deutlich überlegenen Spieler, ergibt sich
hier nun also die Gelegenheit, das System gegen einen klar besseren Spieler zu
testen. Mein Ziel ist es, ein Remis zu erreichen. Dieses ist sicher nicht
unzureichend ehrgeizig gegen einen um rund 300 ELO-Punkte besseren Spieler,
wenn man die schwarzen Steine führt. GM Marcio de Oliveira hat sich auch schon
in Weltmeisterschaften bewiesen.} 9. Rd1+ Ke8 10. Nc3 h6 {Diese Fortsetzung
ist am häufigsten anzutreffen, allerdings ist ihre Erfolgsquote nach
Auswertung der Partiendatenbank nicht attraktiv (unter 40%). Angesichts des
nur spärlichen Materials und einer wichtigen Weichenstellung, zu der es nach
dem 11. Zug von Weiß kommen wird, ist diese Zahl eher weniger bedeutend. Das
Feld g5 kann in der Folge attraktiv für Weiß sein, weshalb ich es ihm streitig
machen will. Insofern sehe ich hier auch nicht etwa einen Tempoverlust. 10...
Se7 und 10...Le6 sind die Hauptalternativen. 10...a5 führt zumeist nur zu
einer Zugumstellung.} 11. h3 a5 {Mit 11...a5 hat Kramnik 2000 bei der WM
Kasparow in einer sehr soliden Partie keine Erfolg versprechenden
Angriffsversuche erlaubt. Sicher kein schlechtes Argument für seine Wahl.} 12.
Ne2 {Und schon ist die eben noch noch nachteilig für Schwarz ausgewiesene
Erfolgsstatistik wertlos geworden. Es gibt an dieser Stelle nur noch eine Hand
voll berücksichtigungsfähiger Partien, so dass die Zahlen eigentlich nichts
mehr bedeuten. Wenn man aber trotz des Vorbehaltes eine (gefährliche) Tendenz
ableiten möchte, so spricht diese immerhin für Schwarz, denn sie versprechen
ihm eine Erfolgsquote von rund 60%.} ({In der schon erwähnten WM-Partie wählte
Kasparow} 12. Bf4 {was in den wenigen vorhandenen Partien bisher auch zumeist
gespielt worden ist, mit der Folge} Be6 13. g4 Ne7 14. Nd4 Nd5 15. Nce2 Bc5 16.
Nxe6 fxe6 17. c4 Nb6 18. b3 a4 19. Bd2 Kf7 20. Bc3 Rhd8 21. Rxd8 Rxd8 22. Kg2
Rd3 23. Rc1 g5 24. Rc2 axb3 25. axb3 Nd7 26. Ra2 Be7 27. Ra7 Nc5 28. f3 Nxb3
29. Rxb7 Nc1 30. Nxc1 Rxc3 {und hier einigte man sich auf das Remis, 1/2-1/2.})
12... b6 (12... Be7 13. a4 Bd7 (13... Be6 14. Nf4 Bc5 15. b3 Rd8 $14) 14. Bf4
g5 15. e6 Bxe6 $14) ({In der 2. Bundesliga hat Mokry 1994 in seiner Partie
gegen Neurohr gute Erfahrung mit} 12... Bc5 {gemacht. Weiter ging es mit} 13.
g4 Ne7 14. Nf4 Be6 15. Nh5 Rg8 16. Nd4 Nd5 17. Nxe6 fxe6 18. c4 Nb6 19. b3 a4
20. Bb2 Kf7 {Die schwarze Stellung ist bereits vorzuziehen. Mokry erarbeitete
sich dann auch nach wenigen weiteren Zügen ein Gewinnstellung und gewann dann
mit seinem 62. Zug.}) 13. b3 {Es sieht so aus, als wollte Weiß seinen Läufer
fianchettieren. Der Zug ist aber vielseitig. In erster Linie dürfte sich der
Zug gegen die Wirkung eines schwarzen Bauervorstoßes nach a4 richten, den er
allerdings natürlich nicht verhindern kann, sowie als Stütze für ein baldiges
Bc4. Und, je nach Fortgang, bereitet er natürlich auch eine Läuferentwicklung
nach b2 vor.} ({Die Nummer 1 bei den Enginevorschlägen ist} 13. Nf4 {was aber
keinen Vorteil verspricht:} Be7 (13... Bb7 14. c4 Rd8 15. Rxd8+ Kxd8 $11) 14.
c4 a4 15. Bd2 h5 $11) 13... Be7 (13... Bb7 {wäre gleichwertig, das ohnehin
bald zu erwartende ...c5 gibt dem gerade stumpf gewordenen Läufer dann wieder
Ausblick. Es könnte folgen:} 14. Bb2 {Nun also doch 13.b3 als Vorbereitung der
Fianchettierung.} (14. c4 {Und hier 13.b3 als Stütze für c4.} Rd8 (14... c5 15.
Bb2 Rd8 16. Rxd8+ Kxd8 $11) 15. Bf4 c5 16. Ng3 Bxf3 $11) 14... Rd8 (14... c5
15. Nc3 Rc8 16. Nd5 Ne7 $11) 15. e6 (15. Rxd8+ Kxd8 16. e6 f6 $11) 15... f6 $11
) (13... a4 {der von 13.b3 "unterwanderte" Zug.} 14. Bb2 (14. Rb1 Be7 (14...
Rg8 15. c4 Be7 16. Bb2 Bb7 $11) 15. Bb2 Rg8 16. Rd3 g5 $11) 14... Be7 (14...
Bc5 $6 15. a3 axb3 16. cxb3 h5 $14) 15. Rd3 axb3 $11) 14. Bf4 (14. Bb2 Rg8 (
14... a4 15. Rab1 Rg8 16. Nd2 Bb7 $11 {Rybka}) 15. Rd2 Bb7 16. Rad1 c5 $11 {
Rybka}) 14... g5 ({Dem Enginevorschlag} 14... Bc5 {wollte ich nicht folgen, da
ich dem Feld f6 nicht den Einfluss des Läufers entziehen wollte. Ich bin
ohnehin der Meinung, dass der Läufer in diesem Stadium der Partie auf der
Diagonale d8/h4 besser als auf der Alternative a7/ g1 aufgehoben ist. Die
Engineanalyse spiegelt diese Erwägungen nicht in einem Stellungsurteil wider.
Diese führt zu folgenden Zugfolgen und Werturteilen:} 15. c4 (15. Kf1 g5 (15...
Be6 16. c4 Rd8 17. Bh2 a4 $11) 16. Bc1 Ba6 17. c4 Ke7 $11) 15... Be6 (15... g5
16. Bd2 Ng7 17. Bc3 g4 $11) 16. Bd2 Be7 $11 (16... Rd8 17. Bc3 h5 $14)) (14...
a4 {habe ich dem gegenüber erwogen, worauf die Engineanalyse zu folgenden
Ergebnissen führt:} 15. Nfd4 (15. Ned4 g5 (15... Nxd4 16. Nxd4 {und weiter wie
nach der folgenden Variante (nach 15.Sfd4 Sxd4 16.Sxd4}) 16. Bh2 Nxd4 17. Nxd4
g4 $11) 15... g5 (15... Nxd4 16. Nxd4 g5 17. Bg3 g4 $11 {Hier sieht das
"maschinelle Urteil" +/= aus, was ich aber nicht verstehe. Ich sehe diese
kleine Abweichung nicht anders als die Folge nach 15.. .g5.}) 16. Bh2 Nxd4 17.
Nxd4 g4 $11 {Die schwarze Stellung sieht nun aber sehr zerrissen aus, was
nicht nach meinem Geschmack ist, Engines hin oder her.}) 15. Bh2 (15. Bc1 {
nach dem Prinzip "zurück ins Körbchen" und der neuen Option, den Läufer doch
noch auf die lange Diagonale zu spielen, führt zu nichts:} a4 (15... Rg8 16. g4
Ng7 17. Nfd4 Bb7 $11) 16. Rb1 Bb7 $11 17. Ned4 Nxd4 $11) 15... c5 {nimmt Weiß
das Feld d4, das attraktiv für die beiden Springer aussah. Alternative
Enginevorschläge sind vor allem 15...Lb7 und 15... Sg7, die mich aber beide
nicht von ihrer Gleichwertigkeit überzeugen konnten.} 16. e6 (16. c4 Bb7 (16...
Rg8 17. e6 fxe6 18. Bxc7 Bb7 $11) 17. Nc3 Bxf3 18. gxf3 c6 $11) (16. Nd2 Kd7 (
16... Nd4 17. Nxd4 cxd4 18. e6 c5 $11) 17. g4 Nh4 18. Nf3+ Kc6 $11) 16... Bf6
$5 (16... Bd6 $6 17. exf7+ (17. Bxd6 {hat nur Zugumstellungscharakter}) 17...
Kxf7 $11 18. Bxd6 Nxd6 19. Ne5+ $11 (19. Nc3 {sieht auch nicht schlecht aus,
bringt aber auch nicht mehr.})) (16... Bxe6 $5 17. Bxc7 (17. Be5 $5 f6 18. Bxc7
Kf7 19. Bxb6 $13 {Das Engineurteil weist hier sogar einen kleinen Vorteil für
Schwarz aus, den ich aber nicht zu erkennen vermag. Die bisher sichere
schwarze Stellung am Damenflügel ist zerschlagen. Vielleicht wird dies durch
neue dynamische Chancen aufgewogen, aber das ist nicht gewiss.}) 17... Bf6 (
17... Bd8 $5) 18. Rab1 (18. Rac1 Bd8 (18... b5 $6 19. Bb6 $5 Be7 20. Nc3 Ra6
$14) 19. Be5 Rg8 20. Nc3 f6 $11) 18... Bd8 19. Be5 Rg8 $11) 17. Rac1 ({Auf das
gewaltsame} 17. Bxc7 {wäre ich allein nicht gekommen bzw. hätte ich sie ganz
schnell verworfen. Die Engineanalyse zeigt diese Möglichkeit mit folgender
Fortsetzung auf:} Bxa1 18. Rxa1 Bxe6 (18... a4 19. bxa4 $11) 19. Bxb6 $11 {
Mein meisterlicher Gegner wird diese Möglichkeit mutmaßlich aber erwogen haben,
zumal er an späterer Stelle der Partie beweist, dass ihm die Hergabe der
Qualität (Turm gegen Läufer) mit dem Ziel, dynamische Chancen zu erhalten,
nicht schreckt. Vermutlich reichte ihm der zu erlangende Gegenwert aber nicht
aus.}) (17. Rab1 Ra7 18. Ne5 Bxe6 19. Nc6 $11 {führt zu nichts.}) 17... Ra7 {
Der Bauer auf c7 soll gehalten werden.} (17... Bb7 {ist schwächer, z.B.} 18.
Bxc7 (18. exf7+ Kxf7 19. Rd7+ Ke6 20. Rxc7 Bxf3 $14) 18... Bxf3 (18... fxe6 19.
Bxb6 Bxf3 20. gxf3 Be7 $14) 19. gxf3 Ra6 20. exf7+ Kxf7 $14) 18. Be5 {Ein
folgerichtiger Zug. Der schwarze Läufer auf der langen Diagonale ist eine sehr
wirksam postierte Figur. Dem Abtausch kann Schwarz nicht ausweichen. Andere
Versuche bringen auch nicht mehr ein.} (18. c4 a4 (18... Bxe6 19. Ne5 $11) 19.
g4 $11) (18. Ne5 Bxe6 (18... fxe6 19. Nc6 Ra8 20. Bxc7 Bb7 $11) 19. Nc3 Nd4 20.
Rd2 Ra8 $11) 18... Bxe5 (18... Ke7 19. exf7 (19. Bxf6+ Kxf6 20. exf7 Rf8 21.
Nc3 $11) (19. Nc3 Bxe6 20. Nb5 Rb7 21. Bxc7 $11) 19... Kxf7 20. Nc3 $11) 19.
exf7+ (19. Nxe5 Bxe6 20. f4 f6 $15) 19... Kxf7 20. Nxe5+ Kf6 21. Ng4+ Kg7 {
Es sieht danach aus, als ob mehr und mehr die Luft aus der Stellung entweicht.
Trotzdem sollte Schwarz das Gefühl unterdrücken, die Partie ins Remis
verwalten zu können! Es wird sich in ein paar Zügen noch erweisen, ob Weiß die
Partie tatsächlich nicht doch noch herumreißen kann, um als nach ELO und
Meriten deutlich besserer Spieler den vollen Punkt zu erzwingen!} 22. Nc3 Nd4 (
22... Re8 23. Re1 Rxe1+ 24. Rxe1 Nd4 25. Re7+ Kf8 $11) 23. Re1 (23. Ne3 a4 (
23... Be6 24. Re1 Re8 25. f3 Rb7 $11) 24. Ra1 Bd7 25. b4 Re8 $11) (23. Kh2 Bxg4
(23... Rf8 24. Rd2 Bf5 25. Ne3 Be6 $11) 24. hxg4 h5 25. gxh5 Rxh5+ $11) 23...
h5 (23... Bxg4 24. hxg4 Kf7 25. f3 Rd8 $11) 24. Ne3 Be6 {Ich wollte den Läufer
auf der Diagonale c8/h3 behalten. Die Engineanalyse bestätigt 24...Lb7 aber
eine grundsätzliche Gleichwertigkeit. Die "seelenlosen Rechenhelfer" könnten
sich auch mit 24...Tf8 anfreunden. Sie bieten in den beiden genannten Fällen
die folgenden Zugfolgen an:} (24... Bb7 25. Ned5 (25. Ncd5 a4 26. bxa4 Bc6 27.
c3 Ne6 $11) 25... Bxd5 {Dieses Schlagen wäre auch nach dem Partiezug (24...Le6)
möglich gewesen, was den Entschluss, den Läufer auf der Diagonale c8/h3 zu
halten, unterstützte.} 26. Nxd5 Rd8 27. c4 Rf8 $14) (24... Rf8 25. Rcd1 (25.
Ne4 Kg6 26. c3 Nf5 27. Rcd1 Nxe3 $11) 25... Bb7 26. Ne2 Nxe2+ 27. Rxe2 Raa8 $11
) 25. Rcd1 (25. f3 Rd8 26. Rcd1 Raa8 27. Kf2 $11) 25... Kg6 26. Na4 ({Ich
hatte mit} 26. Ned5 {gerechnet und wollte dann} Bxd5 {spielen, um den
Ausgleich nach} 27. Nxd5 Rd8 $11 {zu halten. Der weiße Partiezug 26.Sa4 folgt
aber bereits einem interessanten Plan meines Gegners, zu dessen Umsetzung er
den Springer in Position bringt. An dieser Stelle war ich etwas sorglos und
interpretierte den Springerzug zu oberflächlich und dabei falsch als
Einleitung einer Umpostierung über b2 bzw. zur Vorbereitung eines
Bauernaufzuges auf der c-Linie.}) 26... Raa8 {Sieht am klarsten aus. Die
schwarzen Möglichkeiten sind aber vielseitig, was die beiden folgenden, hier
auf ein paar grundsätzliche Stränge reduzierten, Analysen zeigen. Dass die
schwarze Stellung ungemein zäh ist, belegt auch, dass sie noch hält, wenn Weiß
nun alsbald eine Überraschung aus dem Arsenal zaubert!} (26... Rd8 27. c3 (27.
f3 Raa8 28. Kf2 Rab8 29. c4 h4 $11) 27... Nc6 28. Rxd8 Nxd8 29. c4 Nc6 $11) (
26... Re8 27. c3 (27. c4 Rd8 28. Kh2 Rb7 29. f3 Rbb8 $11) 27... Nf5 28. Nd5 Rb7
29. Nb2 c6 $11) 27. c3 (27. c4 Rhd8 28. Kf1 Rac8 29. Nc3 c6 $11) 27... Nc6 {
Ich wollte den Springer als Verteidigungsfigur behalten und so einem Abtausch
auf f5 aus dem Wege gehen. Zu den Alternativen 27...Sf5 und 27...Sb5 führt die
Engineanalyse zu folgenden Ergebnissen:} (27... Nf5 28. Nxf5 (28. c4 Rad8 29.
Nc3 Rxd1 30. Nexd1 Kf7 $11) 28... Kxf5 29. c4 Rae8 30. Nc3 Rd8 $14) (27... Nb5
28. c4 (28. Kf1 Rhe8 29. c4 Nd4 30. Nc3 Rab8 $11) 28... Nd4 29. Nc2 Bd7 30.
Nxd4 cxd4 $14) 28. Nxb6 $5 {Ein echtes, mich überraschendes Opfer! Weiß gibt
zunächst den Springer gegen zwei Bauern, damit Zerschlagung der schwarzen
Betonfestung und Angriff. Ohne eine solche Investition ist überhaupt nichts in
Sicht, was Weiß auch nur entfernt Aussicht auf Angriff verspricht. Der
geopferte Wert wird sich allerdings in wenigen Zügen berechenbar
transformieren, zahlenmäßig wird sich wieder der Gleichstand an Figuren
einstellen. "Nur" die Qualität wird auf dem Figurensektor für Schwarz
zurückbleiben. Aber immerhin! Ich muss bekennen, dass ich das Opfer überhaupt
nicht in Erwägung gezogen habe. Von folgenden Möglichkeiten war ich
stattdessen ausgegangen:} (28. c4 Rad8 29. Nc3 Nb4 $11 30. Rxd8 Rxd8 $11) (28.
Nd5 Bxd5 29. Rxd5 Rae8 30. Rxe8 Rxe8 31. Rd7 Rc8 32. c4 Ne5 $11) 28... cxb6 29.
Rd6 Nd8 30. Nd5 Ra7 (30... Rh7 {ist ebensogut möglich:} 31. Rexe6+ (31. f4 Rf7
32. g3 Kg7 33. Re5 h4 $11) 31... Nxe6 32. Rxe6+ Kf5 33. Rc6 Raa7 $11) 31.
Rdxe6+ (31. Rexe6+ {würde natürlich zu nichts anderem führen}) 31... Nxe6 32.
Rxe6+ {Weiß gleicht nach Figuren aus. Durch das kämpferische Manöver, das ihm
in Kürze auch noch den zweiten Bauern einbringen wird, hat er im Endeffekt die
Qualität gegeben, um zwei Bauern und Angriff dafür einzustreichen.} Kf5 {
Der König will mit einer Zwischenanrempelung gegen den Springer hinter die
weißen Bauern am Damenflügel, womit er das Remis klarmachen wird. Verlässt der
weiße Turm die e-Linie nicht, kommt Schwarz in Vorteil.} (32... Kf7 {geht auch,
ist aber nicht ganz so zwingend wie der Partiezug.} 33. Rxb6 a4 $11) 33. Rc6
Ke4 {Aktiv ins Remis! Andere Möglichkeiten halten die Partie zwar auch weiter
auf Remiskurs, geben Weiß aber etwas mehr und auf Bauern gestützten Raum für
dynamische Versuche im Endspiel, z.B.:} (33... Rd8 34. c4 (34. Nxb6 Rd1+ 35.
Kh2 Rd2 36. Nc8 Rad7 37. Rxc5+ Kg6 $11) 34... a4 35. Nxb6 axb3 36. Rxc5+ Kg6
37. axb3 Rd1+ $11) (33... Re8 34. Nxb6 (34. g4+ hxg4 35. hxg4+ Ke5 36. Nxb6 Kf4
37. Nd5+ Kf3 $11) 34... Re1+ 35. Kh2 Re2 36. Rxc5+ Kg6 37. Rc6+ Kg7 $11) 34. c4
1/2-1/2
[Event "corr., Günter-Henrich-Gedenkturnier"]
[Site "ICCF"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "Borwell, Alan"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C67"]
[WhiteElo "2201"]
[BlackElo "2255"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "75"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 {Eine Partie gegen Alan Borwell, von 1996 bis 2003 Präsident des
Weltfernschachverbandes ICCF und Ehrenpräsident, ist immer ein Erlebnis. Alan
Borwell hat aber nicht nur einen großen Namen als Funktionär, er ist auch ein
erfolgreicher Fernschachspieler. Er ist Internationaler Meister und hat u. a.
zwei Mal das Halbfinale der Fernschach-Weltmeisterschaft erreicht.} e5 2. Nf3
Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O Nxe4 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5 8. Qxd8+ Kxd8 {
Einmal mehr habe ich die Ausgangsstellung der "Berliner Mauer" auf dem Brett.}
9. Nc3 Ne7 10. h3 h6 11. Bf4 Ng6 12. Rad1+ Ke8 13. Bg3 Bb4 14. Ne2 Be6 {
In seiner Partie gegen Magnus Carlsen, Dortmund 2009, hat Arkadij Naiditsch
hier 14...h5 gespielt, aber der Zug hat meines Erachtens noch Zeit.} ({Eine
andere Idee ist} 14... Ba5 {um den Läufer frühzeitig nach b6 zu bringen.} 15.
Nd2 {Der Springer strebt nach c4. Zugleich wird der f-Bauer für einen
eventuellen Lauf vorbereitet.} (15. a4 Bb6 (15... a6 16. Ned4 Be6 17. Nxe6 fxe6
$11) 16. Nfd4 c5 17. Nb3 Bf5 $11) 15... Bb6 (15... Be6 16. f4 Bb6+ 17. Bf2 Bf5
$11) 16. Nc4 Be6 17. Nxb6 axb6 $11 {mit einem sehr seltenen Bauernblock.}) ({
auch} 14... Bd7 {ist gut spielbar, z. B.} 15. c3 (15. a3 Ba5 (15... Be7 16. e6
Bxe6 17. Bxc7 Rc8 $11) 16. b4 Bb6 17. Rd2 Be6 $11) 15... Ba5 (15... Be7 16. Nd2
Rd8 17. f4 Bc5+ $11) 16. Rfe1 c5 17. h4 Bg4 $11) 15. Nfd4 (15. c3 Bc5 (15...
Be7 16. Ned4 c5 17. Nxe6 fxe6 $11) 16. b3 Rd8 17. Nfd4 h5 $11) 15... Rd8 {
am genauesten, aber nicht zwingend besser als die Alternativen 15...Lc5 und 15.
.. La5:} (15... Bc5 16. Nxe6 (16. b3 {zur Vorbereitung von c2-c4} Rd8 17. c4
Bc8 18. e6 $11 {mit Läuferangriff auf c7} (18. f4 {als positionelle
Alternative ist ebenfalls zu beachten.})) 16... fxe6 17. h4 h5 18. Nf4 $11 ({
oder auch} 18. Rd3 $11)) (15... Ba5 16. f4 Bb6 17. Kh2 Bc4 $11) 16. Nxe6 (16.
c3 Be7 (16... Bc5 17. Nxe6 fxe6 18. Rxd8+ Kxd8 $11) 17. Nxe6 fxe6 18. Rxd8+
Kxd8 $11) (16. f4 Bc5 (16... Bc4 17. b3 Bxe2 18. Nxe2 Bc5+ $11) 17. b3 Bc8 18.
Kh2 Ne7 $11) 16... fxe6 17. Rxd8+ Kxd8 18. Rd1+ Ke7 $11 {Die Vitalität der
schwarzen Stellung in den Mustern der "Berliner Mauer" ist immer wieder
erstaunlich. Die weiße Bauernstellung ist an sich klar vorzuziehen. Nur lässt
sie sich gemeinhin nicht zum Faustpfand für den vollen Punkt machen. Die
Engines neigen dazu, diese Stellung wie auch jene in den vorangegangenen und
mit "=" eingeschätzten Varianten mit "+/=" zu bewerten. In diesen
Stellungstypen finden sie dann aber in fortgeschrittenen Stadien keine
greifbaren Fortschritte, belassen die Bewertung aber weiter bei "+/=". Sinn
macht dies nicht. Wenn sich kaum ein Vorteil herausarbeiten lässt, ist dieser
Stellungstyp ein "ausgeglichener Fall".} (18... Ke8 $14 {um das Feld e7 für
die beiden Leichtfiguren frei zu halten, gibt dem auf h8 stehenden Turm den
Blick auf den Rest der Reihe nicht frei und ist deshalb als um eine Nuance
schwächer anzusehen. Er reicht aber auch aus, was die folgende Analyse zeigt.}
19. Kf1 (19. h4 h5 20. Nf4 Nf8 21. Kf1 Be7 $14) (19. c3 Bc5 (19... Be7 20. Nd4
Kf7 21. Rd3 Rd8 $14) 20. h4 h5 21. Nf4 Nxf4 $14) 19... Bc5 (19... a6 20. Nd4
Ke7 21. Nb3 Rd8 $14) 20. h4 h5 21. Nf4 Nf8 $14) (18... Kc8 {ist ebenfalls
spielbar, allerdings entfernt sich der König vom Bauern e6, dem er in manchen
Varianten eine Stütze sein sollte. Auch wird der König generell eher am
Königsflügel als am Damenflügel gebraucht. Weiter kann folgen} 19. h4 (19. Rd4
Bf8 {um den Bauern zu decken} (19... Bc5 $2 20. Rg4 Ne7 21. Nf4 g5 $16) 20. Nf4
Nxf4 21. Rxf4 g5 $14) 19... h5 (19... Re8 20. h5 Nf8 21. Rd4 Bc5 $14) 20. Nf4
Nf8 21. Kf1 Be7 $14) 19. h4 (19. a3 Bc5 (19... Ba5 20. h4 Nf8 21. h5 g5 $14)
20. h4 Rd8 {Ein Enginevorschlag ist auch 20...Sf8 gefolgt von g6. Das Spiel
ist daraufhin aus schwarzer Sicht allerdings schwieriger als nach 20... Td8.} (
20... h5 $5) 21. Rxd8 (21. Rd3 Rxd3 (21... Rd5 $5) 22. cxd3 Bb6 23. h5 Nf8 $11)
21... Kxd8 22. Nf4 Nf8 23. Kf1 Ke7 $11) (19. c3 Bc5 (19... Ba5 20. h4 h5 21.
Bf4 (21. Nf4 Nf8 22. Kf1 Bb6 $14) 21... Rc8 $14) 20. h4 h5 21. Nf4 Nxe5 22. Re1
Kf6 $11) 19... h5 ({Der Enginevorschlag} 19... Nf8 {gefiel mir auch hier nicht.
Es folgen die Engineanalysen "pur". Manchen Zügen haftet der
"Rechenknechtabdruck" deutlich an.} 20. Nf4 (20. Kh2 Bc5 (20... Ba5 21. Kh3 {
würde der menschliche Gegner in der Partie tatsächlich so spielen, auch mit
einem Blick auf den gleich nachfolgenden Zug? Zu erwarten ist dies meines
Erachtens jedenfalls nicht, so dass die Praxisrelevanz dieser
"In-Voraus-Analyse" doch etwas in Zweifel zu ziehen ist.} Bb6 22. Kg4 h5+ $14)
21. Nc3 Ke8 22. h5 g5 $14) 20... Ke8 (20... Bc5 21. h5 Ke8 22. Bh4 Be7 $14) 21.
h5 Be7 22. f3 Bg5 $14) 20. a3 Bc5 (20... Ba5 21. Bf4 Rc8 22. Bg5+ Kf7 $14) 21.
b4 (21. Nf4 Nxf4 22. Bxf4 Rf8 $11) 21... Bb6 22. Nf4 Nxf4 23. Bxf4 Rc8 {
Der Sinn dieses Zuges liegt etwas tiefer. Es geht um das Feld c6. Die Partie
nimmt in den folgenden Zügen den gewünschten Fortgang, so dass die Motivation
für 23...Tc8 tatsächlich durchschlägt. Wenn der Bauer c6 bis c5 aufzieht und
der weiße b-Bauer nach b5 vorrückt, soll c7-c6 folgen. Nimmt Weiß diesen
Bauern dann mittels b5xc6 vom Brett, soll der Turm zurückschlagen. Aber auch
23...Tf8 und 23...Ta8 sind vollwertige Alternativen.} (23... Rf8 24. g3 (24.
Bg5+ Ke8 (24... Kf7 25. c4 c5 26. g3 Kg6 $11) 25. Rd2 Kf7 26. c4 c5 $11) 24...
c5 (24... Ra8 25. Bg5+ Ke8 26. Kg2 c5 $11) 25. b5 Ra8 26. Bg5+ Ke8 $11) (23...
Ra8 24. Bg5+ (24. Kf1 a5 (24... Ke8 25. Bg5 c5 26. c3 cxb4 $11) 25. Bg5+ Kf8
26. c3 axb4 $11) 24... Ke8 (24... Kf8 $2 25. c4 c5 26. Rd7 Rb8 $16) 25. Kf1 c5
26. bxc5 Bxc5 $11) 24. c4 (24. Bg5+ Ke8 (24... Kf7 $2 25. Rd7+ Kg6 26. c4 c5
$14) 25. Kf1 c5 26. f4 cxb4 $11) 24... c5 25. b5 c6 {Nun ist der Sinn von 23...
Tc8 materialisiert.} (25... Ke8 26. Be3 (26. a4 c6) 26... c6 27. bxc6 Rxc6 28.
g3 Bc7 $11) (25... Ra8 $2 {wäre nicht nur inkonsequent, sondern auch
schlechter:} 26. Bg5+ (26. a4 a6 27. Bg5+ Ke8 28. f4 axb5 $14) 26... Kf7 27.
Rd7+ Kg6 28. a4 a6 $16) 26. a4 (26. bxc6 Rxc6 27. Be3 Ba5 28. g3 Ke8 $11) (26.
Bg5+ Ke8 27. a4 cxb5 28. axb5 Bc7 $11) 26... Ke8 {Mit meinem 26. Zug habe ich
meinem prominenten Gegner ein Remis angeboten.} 27. bxc6 Rxc6 28. Rb1 Rc7 {
da der Turm wieder auf die d-Linie soll und das Feld d6 nicht betreten werden
kann, geht es eben über c7 und d7.} (28... Kd8 {mit der Idee, den Bauern b7
vom König von c8 aus decken zu lassen, macht für Weiß den Weg zu einer
taktischen Spielerei frei, die aber nur etwas für das Auge und nichts für das
Punktekonto bringt:} 29. a5 (29. Rb3 Rc7 30. Kf1 Rd7 31. Ke2 Rd4 $11) 29...
Bxa5 30. Rxb7 Rc7 31. Rb8+ Rc8 $11 {und es geht nicht weiter.}) 29. Kf1 Ba5 30.
Rb3 (30. Ke2 Rd7 31. Be3 b6 $11) 30... Rd7 (30... b6 31. Ke2 Rf7 32. Bg5 Rd7
33. Be3 Bb4 $11 ({oder} 33... Rd8 $11)) (30... Rf7 31. g3 (31. Bg5 b6 32. Ke2 {
mit Übergang in die gerade betrachtete Nebenvariante.}) 31... Rd7 32. Ke2 Kf7
33. f3 Kg6 $11) 31. Ke2 (31. Be3 b6 32. Ke2 Ke7 33. f3 Kf7 $11 {kommt aufs
Gleiche raus.}) 31... Kf7 32. Be3 b6 ({Im Nahschach hätte} 32... Kg6 {mit dem
Angebot zur Aufgabe des Bauern auf c5 vielleicht einen Versuch wert sein
können, z. B.} 33. Bxc5 (33. Rd3 Rxd3 34. Kxd3 b6 35. Ke4 Bc3 $11 ({oder auch}
35... Kf7 $11)) 33... Rd2+ $5 34. Kf3 b6 35. Be3 Ra2 $11 {im heutigen
Fernschach aber ist damit gewinnmäßig nichts zu holen. Und im Kampf um ein
Remis ist dieser Weg nicht besser als der tatsächlich eingeschlagene.}) 33. f3
Bb4 ({Die Stellung ist tot remis. Deshalb sind die Kandidatenzüge gleich
geeignet, z. B.} 33... Rd8 34. g4 Kg6 35. Rb1 (35. gxh5+ Kxh5 36. Rb1 $11)
35... Rd7 36. gxh5+ $11 Kxh5 $11) 34. g4 Kg6 (34... g6 35. Rd3 (35. gxh5 gxh5
36. Rb1 Rd8 37. Rg1 Rg8 $11) (35. Rb1 Bc3 36. gxh5 gxh5 37. f4 Rd8 $11) 35...
Rxd3 36. Kxd3 $11) (34... hxg4 35. fxg4 g6 36. Rd3 Rxd3 37. Kxd3 Be1 $11) 35.
Rd3 (35. gxh5+ Kxh5 36. Rb1 $11 Bc3 $11 37. Rg1 $11) 35... Rxd3 36. Kxd3 Be1
37. Bg5 Bb4 38. Ke4 1/2-1/2
[Event "corr., Günter-Henrich-Gedenkturnier"]
[Site "ICCF"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "De Blois Figueredo, Adrián"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C89"]
[WhiteElo "2255"]
[BlackElo "2341"]
[Annotator "Uwe Bekemann"]
[PlyCount "88"]
[EventDate "2010.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O Be7 6. Re1 b5 7. Bb3 O-O 8. c3
d5 {Damit ist der Marshall-Angriff auf dem Brett.} 9. exd5 Nxd5 10. Nxe5 Nxe5
11. Rxe5 c6 12. d4 Bd6 13. Re1 Qh4 14. g3 Qh3 15. Re4 ({Als Hauptvariante gilt
aktuell} 15. Be3 Bg4 16. Qd3 Rae8 17. Nd2 Re6 {und nun führt} 18. a4 {zu
scharfen Spiel mit ordentlichen Chancen auch für Weiß.}) 15... g5 16. Qe1 Bf5
17. Nd2 h6 18. f3 Bxe4 $146 ({hier wurde in den wenigen Referenzpartien
überlicherweise} 18... Kg7 {gespielt. Weiter kann folgen} 19. a4 Bxe4 20. fxe4
Rae8 21. axb5 axb5 22. Nf1 Qg4 23. Bc2 Re7 24. Bd2 Rfe8 25. e5 f6 26. h3 Qxh3
27. Qe4 Kh8 28. Ra6 fxe5 29. Rxc6 Rf8 30. Bd3 Ref7 31. Qg2 Qxg2+ 32. Kxg2 Rf6
33. dxe5 Bxe5 34. Rc5 Rd6 35. Be4 Rfd8 36. Rxb5 Bg7 {und nach 50 Zügen
einigten sich beide Seiten auf ein Remis, Anand-Bacrot, Sofia 2006.}) 19. fxe4
(19. Nxe4 Rad8 (19... Be7 20. Nf2 (20. Bd2 Qd7 (20... Rae8 21. c4 bxc4 22. Bxc4
Qd7 $11) 21. Qe2 Rae8 22. c4 Nf6 $15) 20... Qd7 (20... Qe6 21. Qe4 Kg7 22. Ng4
Bd6 $11) 21. Bc2 Rae8 22. Ng4 Kg7 $11) (19... Qe6 20. Bd2 (20. Qd2 Rae8 (20...
f5 21. Nxd6 Qxd6 22. Qd3 f4 $15) 21. Qf2 f5 22. Nxd6 Qxd6 $15) 20... Bc7 (20...
Qg6 21. Qe2 Bc7 22. Qd3 Bb6 $15) 21. Qf1 Bb6 22. Qf2 Rae8 $15) 20. Bd2 (20. c4
bxc4 (20... Bb4 21. Qf2 bxc4 22. Bxc4 a5 $11) 21. Bxc4 Qf5 22. Qf2 a5 $15)
20... Kg7 (20... Qf5 21. Qe2 Rfe8 22. a4 Bf8 $11) 21. Qf2 Rfe8 22. c4) (19.
Qxe4 $2 Rae8) 19... Rae8 {Immer die Frage nach dem richtigen Turm!} ({Nach}
19... Rfe8 {kommt} 20. Qf2 {und dann wohl} Ra7 21. exd5) 20. Qf2 (20. Qf1 Qxf1+
21. Kxf1 Nb6 22. a4 $11) 20... f5 21. e5 (21. exd5 $2 f4 {mit entscheidendem
Angriff.}) 21... Be7 22. Qf1 {Die Aussichten sind gleich. Schwarz hat den
Vorteil der Qualität, Weiß hat einen Mehrbauern, das Läuferpaar und eine
starke Bauernstellung im Zentrum. Auch die dynamischen Chancen liegen auf
beiden Seiten.} (22. Qg2 Qxg2+ (22... Qh5 23. Bxd5+ cxd5 24. Qxd5+ Kh8 $14) 23.
Kxg2 Kh8 (23... Kg7 24. Nf1 f4 $11) 24. Nf3 (24. a3 Rd8 $11) 24... f4 $11) (22.
Qf3 {Also erst mal gegen den Se5} Rd8 23. Qf1 Qxf1+ 24. Nxf1 f4 $11) 22...
Qxf1+ {Ich denke, dass der Abtausch der Damen eher Weiß begünstigt, denn die
schwarze Angriffsfantasie wird hierdurch deutlich schmaler. Allerdings kann
der Nachziehende den Abtausch nicht gut vermeiden bzw. sich davon keinen
Vorteil versprechen, z.B.} (22... Qh5 23. Qd3 (23. a4 $5 f4 (23... Kh8 24. Qd3
f4 25. Bc2 Qf7 $14) 24. Qd3 b4 25. Ne4 bxc3 $11) 23... Rc8 (23... Kg7 {
Entfesselt den Sd5.} 24. Nf1 Rb8 25. Ne3 Nxe3 26. Bxe3 $14) (23... Ra8 24. a4
Qf7 $11) (23... Bd8 24. a4 Bb6 $11) 24. a4 Qf7 25. axb5 axb5 $14) (22... Qg4
23. Bd1 (23. Qd3 Kg7 {Wieder der Entfesselungszug.} 24. Nf1 Rd8 25. Bd2 $14)
23... Ne3 24. Bxg4 Nxf1 25. Bf3 $14 ({Oder auch} 25. Bh5 $14)) 23. Nxf1 {
Ich ziehe das Schlagen mit dem Springer statt mit dem König vor, auch wenn die
Engines zu etwa gleichen Bewertungen kommen. Auf d2 kann er ohnehin nicht
stehen bleiben, auf f1 findet er vorübergehend einen guten Standort, auch weil
er von hier aus das Feld e3 im Visier hat. Indem der Springer schlägt, wird
der Läufer c1 frei und der König bleibt der f-Linie fern, auf der ein
gegnerischer Turm steht.} ({Nach} 23. Kxf1 {sieht eine Engineerwartung wie
folgt aus:} Kg7 (23... Kf7 24. Kg2 Ke6 25. a4 Rb8 $11) 24. Ke2 Rd8 25. Nf1 b4
$11) 23... f4 {Schwarz möchte die Linienöffnung erreichen, die ihm gefährliche
Angriffsmöglichkeiten mittels seiner Türme eröffnen wird.} ({Ich weiß nicht,
ob der auf sich allein gestellte Spieler auf die Idee kommen würde, vorher den
König weiter in die Mitte zu bringen, obwohl noch so viele Figuren auf dem
Brett stehen. Ein Enginevorschlag geht allerdings in diese Richtung, dem ich
persönlich - so wie Weiß, wenn er ihn erhalten hat - nicht gefolgt wäre.
Allerdings habe ich keinen konkreten Nachteil gesehen und die Linienöffnung
wäre dann immer noch möglich. Also:} 23... Kf7 24. a4 (24. Ne3 Ke6 $11) 24...
Ra8 25. Ne3 Ke6 $11) 24. gxf4 {Mir war es wichtig, dass Schwarz einen
isolierten Bauern auf der f-Linie zurückbehält, denn dieser dürfte eher
schwach sein und würde den weißen König zudem vor Turmattacken des
Nachziehenden schützen. Das Variantengestrüpp lässt sich mit
Rechnerunterstützung verlässlich erfassen. Es zeigt, dass die Alternativen zu
24.gxf4 ebenfalls gut spielbar sind und Schwarz auf der Suche nach einem
Gewinnweg nicht weiterkommt. Folgende Varianten sind besonders zu beachten:} (
24. Bd2 Rb8 25. Kg2 a5 $11) (24. Kg2 Kh8 (24... a5 25. gxf4 (25. a4 b4 26. c4
Nc7 27. gxf4 $11) 25... gxf4 26. a4 b4 27. c4 $11) 25. Bd2 (25. h3 a5 26. a3
fxg3 27. Nxg3 $11) 25... Rb8 26. Rc1 Rbd8 27. h3 $11) (24. Nd2 Kg7 (24... Rd8
25. Ne4 (25. gxf4 Rxf4 26. Nf1 Rf7 27. Bd2 $11) 25... Kg7 26. gxf4 Nxf4 27.
Bxf4 $11) 25. Ne4 (25. a4 b4 26. Ne4 fxg3 27. hxg3 $15) 25... Rb8 26. Kg2 h5
27. Kg1 $11) 24... gxf4 25. Kf2 (25. Kg2 Rd8 26. Bd2 Kg7 27. Kf3 $11) (25. Bd2
Rb8 26. Kf2 a5 27. Bd1 $11) 25... a5 26. a4 (26. Bd1 a4 27. Nd2 Bh4+ 28. Kf3
$11) 26... b4 27. Kf3 bxc3 (27... Kf7 28. Ke4 (28. Bc4 Ra8 29. Nd2 Ke6 30. Ke4
$11) 28... bxc3 29. bxc3 Rd8 30. Bd2 $11) 28. bxc3 Rb8 29. Nd2 Kg7 {Dürfte vor
allem der Entfesselung des Springers gedient haben.} 30. Bc2 {die weißen
Figuren wirken recht harmonisch zusammen, der weißfeldrige Läufer ist eine
Macht. Die Stellung ist weitgehend ausgeglichen.} (30. c4 Bb4 (30... Ne3 31.
Ke4 (31. Rb1 Nf5 32. Ke4 Nh4 33. Nf3 $15) 31... Rb7 32. Ra2 Ng4 33. Bc2 $11) (
30... Nb4 31. Ba3 (31. Ke2 Rfd8 32. Bb2 f3+ 33. Kxf3 $11) 31... Rf5 32. Ke4 Rh5
33. Nf3 $14) 31. cxd5 Bxd2 $11) (30. Ra2 Nxc3 (30... Rb7 31. Bc4 Nxc3 32. Rc2
Nd5 $11) 31. Rc2 Bb4 32. Nc4 Nd5 $15) 30... Nxc3 (30... Rfc8 31. Nb3 (31. Bf5
Rf8 32. Bc2 Nxc3 {und wir sind zurück in der Partie.}) 31... c5 32. Bd2 cxd4
33. Nxd4 $11) 31. Nb3 (31. Nc4 Bb4 (31... c5 32. Nxa5 (32. Ba3 Nd5 33. Rg1+ Kh8
34. Bxc5 $11) 32... Rbc8 33. Nb3 c4 34. Nc5 $11) 32. Bd2 Nd5 33. Bxb4 Rxb4 34.
Nxa5 $11) 31... Bb4 (31... Rbc8 32. Bd2 (32. Bb2 {ändert nichts, z.B.} Bb4 33.
Bxc3 Bxc3 34. Rg1+ $11 Kf7) 32... Bb4 33. Rg1+ Kf7 34. Bxc3 Bxc3 $11) 32. Bd2 (
32. Ba3 Bxa3 33. Rxa3 Nd5 $15) 32... Rg8 (32... Kf7 33. Rg1 (33. Re1 Rb6 34.
Ra1 Nd5 35. Bxb4 $15 Rxb4 $15) 33... Nd5 34. Bxb4 Rxb4 35. Nc5 $15) 33. Bxc3 (
33. Rg1+ Kf8 34. Rc1 Nxa4 35. Bxb4+ $15) (33. Bf5 Nd5 34. Bxb4 Rxb4 35. Nxa5
$15) 33... Bxc3 34. Rc1 {Die weißen Züge kommen beileibe nicht als
Selbstläufer auf das Brett. Weiß muss als der eher reagierende Akteur in
dieser Partiephase genau spielen, um nicht in Nachteil zu geraten. In einer
Nahschachpartie dürfte es für Schwarz eher möglich werden, den einen oder
anderen schwächeren Zug zu provozieren, um dann doch einen Vorteil
nachzuweisen. Die Stellung erfordert eine umfangreiche Variantenberechnung zu
quasi jedem Zug.} (34. Rd1 Rb4 (34... Kf7 35. Rc1 (35. Bd3 Ke7 36. Bc4 Rg5 37.
Rc1 $15) 35... Rgd8 36. Bd3 Bxd4 37. Nxa5 $15) (34... Kf8 35. Rc1 (35. d5 cxd5
36. Rxd5 Rg5 37. Nc5 $15) 35... Rb6 36. Nc5 (36. Bd1 Bb2 37. Rc4 $17) 36... Bb2
37. Nd7+ $15) 35. Rd3 (35. Nc5 Kh8 36. d5 Rc4 37. Nd7 $17) 35... Rc4 36. Kxf4
Kf8 37. Nc5 $15) 34... Rb6 (34... Rgd8 35. Rg1+ (35. Rd1 Kf7 36. Rd3 Bb4 37.
Kxf4 $11) 35... Kf7 36. Rg6 Rd5 37. Rf6+ $11) (34... Rge8 35. Rg1+ (35. Bd1 Bb2
36. Rxc6 Rb4 37. Rd6 $11) 35... Kf7 36. Rg6 Re6 37. Rg4 $11) 35. Bd1 (35. Kxf4
Rb4 36. Rg1+ Kh8 37. Rxg8+ Kxg8 38. Nxa5 Rxd4+ 39. Ke3 {und der Remisschluss
liegt nahe.}) 35... Bb4 36. Rc2 (36. Be2 Kf8 37. Bc4 $11) 36... Kf8 37. Kxf4 {
Der Zeitpunkt ist gut, um den Bauern vom Brett zu nehmen. Der König wird
dadurch offensiv gestärkt, er bekommt plötzlich Ambition nach vorne. Den
Schutz des Bauernschattens braucht er nicht mehr.} (37. Ke4 Rg1 (37... Ke7 38.
Nc1 Rg1 39. Bf3 Re1+ 40. Ne2 $11) 38. Bf3 Rf1 39. Bg2 Rb1 40. Nc1 $11) (37. Be2
Rg1 (37... Ke7 38. Nc1 Rg1 39. Nd3 Kd8 40. Nxf4 $11) 38. Bc4 Ke7 39. Kxf4 Rb8
40. Ke3 $15) 37... Rg1 {Der Zug sieht optisch stark aus. Der Turm gelangt auf
die gegnerische Grundreihe und kann von hier aus dem weißen Monarchen in den
Rücken fallen. Konkret lassen sich aber kaum bemerkenswert vorteilhafte Folgen
erkennen.} (37... Be1 38. Nc5 Ke7 39. Bf3 Rg1 40. Ke4 $11) 38. Bf3 Rb1 39. Nc5
Bxc5 40. Rxc5 R6b4 41. Bxc6 {In dieser Partiephase waren die Entscheidungen
zugunsten des einen oder anderen Zuges nicht so leicht zu treffen. Es gab
mehrere Möglichkeiten, deren Folgen nicht alle bis ins Einzelne durchzurechnen
waren. Einzelne Züge aber konnten gravierende Auswirkungen auf die Stellung
haben und das Spiel in sehr unterschiedliche Bahnen lenken. 41.xc6 habe ich
insbesondere auch deshalb den Vorzug gegeben, weil ich auf jeden Fall den
Bauern auf der a-Linie behalten wollte. Es sah mir sehr riskant aus, dort
einen schwarzen Freibauern zuzulassen. Vermutlich aber war diese Grundhaltung
arg vorsichtig, was die Alternativen zeigen, z.B.:} (41. Ke4 {um den d-Bauern
zu decken und, anders als nach einem Schritt auf e3, auf ...Te1+ nach f5
ziehen zu können.} Re1+ (41... R4b3 42. Rxc6 (42. Bg4 Re1+ 43. Kf5 Rf1+ 44. Ke4
$11) 42... Re1+ 43. Kf4 Rf1 44. Rf6+ $11) (41... Ra1 42. Rxc6 (42. e6 Re1+ 43.
Kf5 Rf1 44. Ke4 $11) 42... Raxa4 43. Rf6+ Kg7 44. Rd6 $11) (41... Rxa4 42. Rxc6
Re1+ 43. Kd5 Rf1 44. Be2 Rf2 45. Bc4 Rxh2 46. e6 $18 {und nun befände sich
Weiß plötzlich auf der Siegesstraße.}) 42. Kf5 Rxd4 (42... Rxa4 43. Bxc6 Rxd4
44. Rxa5 $11) 43. Bxc6 Ke7 44. Bb5 $11) 41... Rxd4+ ({Eine Idee hätte noch
sein können, dem weißen König den Weg vor die eigenen Bauern mit} 41... Kf7 {
zu verwehren. Es hätte dann beispielsweise zu} 42. Rd5 (42. Ke4 Rd1 43. Bd5+
Ke7 44. Bc4 $11) 42... Rf1+ 43. Ke4 Re1+ 44. Kf3 $11 {kommen können und
Schwarz wäre auch keinen Schritt weiter.}) 42. Kf5 Rf1+ (42... Ke7 43. Bb5 Rd2
44. Rc7+ $11) (42... Kf7 $2 43. e6+ ({Im Nahschach und dann bei womöglich
enger Zeit könnte dem Spieler schnell ein Ausrutscher passieren ...} 43. Rxa5
$4 Rf1+ {mit unverhinderbarem Matt.}) 43... Ke7 44. Rxa5 $16) 43. Ke6 Rg1 44.
Bb5 h5 {Das Remis gegen den späteren Sieger des Turniers, Adrián De Blois
Figueredo, ist perfekt. Nach dem Verlauf ist dies der gerechte Ausgang.}
1/2-1/2
[Event "43. DFM/V05 Server"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2011.04.10"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Lange, Lutz"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C08"]
[WhiteElo "2011"]
[BlackElo "2277"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "65"]
[EventDate "2011.04.18"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nd2 {Damit kommt die Tarrasch-Variante auf das Brett. Sie
gilt als vorsichtig, aber auch sehr flexibel. Sie erlaubt es, dem so wichtigen
schwarzen Bauernvorstoß c7-c5 mit c2-c3 zu begegnen, was den eigenen Bauern
auf d4 stützt. Dies geht allerdings zu Lasten des weißen Zentrumseinflusses.
Meiner Wahl liegt aber ein besonderer Umstand zugrunde: Schachfreund Lange ist
ein sehr erfahrener und starker Gegner. Reduziert auf einen Zeitraum von 10
Jahren vor dem Partiebeginn habe ich mehr als 30 Partien gefunden, in denen er
- und dies mit einem beeindruckenden Ergebnis - die Französische Verteidigung
gespielt hat. Während er insgesamt mehrere Siege damit eingefahren hat, habe
ich keinen Gewinn gegen die Tarrasch-Variante gefunden. Also: 3.Sd2!} c5 4.
Ngf3 Nf6 5. exd5 exd5 $1 {Die Hauptlinie. Es wird zu einem isolierten
schwarzen Bauern auf der d-Linie kommen, der aber nicht als schwach gilt.} 6.
Bb5+ Bd7 7. Bxd7+ Nbxd7 8. O-O Be7 9. dxc5 Nxc5 10. Nb3 $1 Nce4 {Da Schwarz
einen isolierten Bauern hat, sind seine Springer wichtig für ihn. Deshalb
vermeidet er den angebotenen Abtausch.} (10... O-O $6 {Hierzu schreibt Andreas
Tzermiadianos in seinem empfehlenswerten Buch "how to beat the French defence",
Everyman Chess 2008: "...spielt Weiß in die Hände, denn nach} 11. Nxc5 Bxc5 12.
Bg5 {entwickelt sich Weiß leicht und stellt zugleich Drohungen auf:"} Rc8 (
12... d4 $6 13. Qd3 h6 14. Bh4 Rc8 15. Rfe1 Qb6 16. Qf5 $1 {Matulovic-Puc,
Jugoslawien 1970} Qxb2 $1 17. Bxf6 gxf6 18. Rab1 Qxa2 19. Rxb7) 13. c3 $1 Rc6
14. Ne5 $1 Re6 15. Ng4 Be7 16. Ne3 Re5 17. Bh4 $14 {Tal-Benkö, Skopje 1972}) (
10... Nfe4 11. Be3 $1 O-O 12. Nxc5 Nxc5 13. c3 Qd7 14. Bxc5 Bxc5 15. Qb3 $14 {
van der Wiel-Ljubojevic, Brüssel 1987}) 11. Nfd4 Qd7 (11... O-O $6 12. Nf5 Re8
13. Nxe7+ $1 Qxe7 (13... Rxe7 14. Be3 b6 15. Bd4 Rd7 16. Bxf6 Qxf6 17. Qd4 {
Malaniuk-Psakhis, Tallinn 1987, 1/2-1/2.}) 14. Be3 Qe5 15. Bd4 Qf4 16. f3 $1
Nd6 17. Qd2 Qxd2 18. Nxd2 $14 {Parma-Puc, Ljubljana 1969}) 12. Qf3 O-O 13. Nf5
Bd8 (13... Rfe8 14. Nxe7+ (14. Be3 Bf8 $11 {Ivkov}) 14... Rxe7 15. Be3 a6 $5 (
15... Qb5 $6 16. Bd4 Rae8 17. Qd3 $1 Qc6 18. Rad1 $1 Nh5 19. Be3 Nhf6 20. Nd4
Qd7 21. h3 a6 22. Rfe1 Nd6 23. Nf3 $14 {Keres-Ivkov, Bamberg 1968}) (15... Rc8
$6 16. Bxa7 $1 Rxc2 17. Bd4 $14) (15... Ng4 $5 16. Bd4 Ne5 17. Qh5 Nc6 18. f3
Nxd4 19. Nxd4 Nf6 20. Qg5 h6 21. Qd2 $14 {Brückel-Brückner, Fernpartie 1995}
Rae8 22. b3 $6 Qc7 23. Rfe1 Qc5 24. Rxe7 Rxe7 25. a4 (25. c3 $5) 25... Re2 26.
Qd1 Rxc2 {Hier verpasste es Weiß in der Fernpartie Hecko-Pletanek, Tschechien
1997, sich auf die Siegerstraße zu bringen, indem er 27.b4! ausließ und
stattdessen} 27. Kf1 $2 {zog.}) 16. Rad1 $1 $14 {Jansa-Geller, Nis 1977} Qa4
17. Qf4 $1 Rae8 18. Bd4 Nd7 19. Rfe1 $14) 14. Be3 g6 ({Unter Berufung auf
Gurevich und Vaganian empfiehlt Tzermiadianos hier} 14... Rc8 $1 {worauf} 15.
c3 {folgen soll. Die Statistik bestätigt diese Empfehlung in dieser Weise
nicht, sie sieht eine weiße Erfolgsquote bei 56% (bei allerdings einer nur
geringen Partienzahl als Basisdaten). Die Hauptvarianten sieht Tzermiadianos
dann in} Re8 16. Bd4 $1 a5 $5 17. Rad1 $1 a4 18. Nd2 Ng5 19. Qd3 Nh5 20. Rfe1
Bc7 21. g3 $1 Ne6 $1 22. Nf3 Nxd4 23. N3xd4 g6 24. Ne3 Nf6 25. Qb5 Qxb5 26.
Nxb5 Bb8 27. Kg2 $2 Kf8 28. Rd4 Re4 29. Red1 Rc5 30. Na3 Rxd4 31. Rxd4 {
An dieser Stelle urteilt er: "Weiß hat sich einen kleinen Vorteil bewahrt. Er
kann Ideen wie Sc2-b4, Tb4 oder g3-g4 und h2-h4 folgen, den schwarzen Springer
störend. Schwarz kann die Stellung halten, aber es steht im eine schwere
Verteidigung bevor, die er sehr akkurat spielen muss." Unter dem Eindruck
dieser Partie denke ich, dass mein Gegner Lutz Lange mit 14...g6 eine gute
Wahl getroffen hat.}) ({Eine weitere Alternative ist} 14... Re8 {woraufhin
Tzermiadianos} 15. Bd4 $1 {etc. angibt.}) 15. Nh6+ $1 Kg7 16. Rfd1 $1 {Wie so
oft: Welcher Turm ist der Richtige? Ich bin hier einer Empfehlung von
Tzermiadianos gefolgt, der sich allerdings in seinem schon bezeichneten Werk
auch intensiv mit 16.Tad1!? befasst. Diese Alternative kommt in der Praxis
etwas häufiger vor. Ich denke, dass es an dieser Stelle noch viel zu entdecken
und zu entwickeln gibt.} Re8 ({Tzermiadianos berücksichtigt hier nur} 16... Rc8
{mit der Folge (Hauptlinie)} 17. c3 Re8 {Enginevorschläge sind u.a. auch 17...
Lb6, 17...Tc6, 17...Tc4 und 17...a5, deren Folgen nicht allesamt bis in die
Tiefe vorausgesehen werden können.} 18. h3 (18. Re1 a5 19. Nd4 a4 20. Nc2 Rc6
$11) (18. Rab1 Bc7 19. Nd4 Nd6 20. Qf4 Re7 $11) 18... a5 19. Nd4 b5 20. a3 Qb7
21. Ng4 $1 Nxg4 22. hxg4 $1 Bf6 23. Nc2 h6 24. Rd3 $1 {Nach Tzermiadianos kann
Weiß hier mit 25.Tad1 fortsetzen und steht etwas besser.}) 17. c3 {Der für die
Tarrasch-Variante typische Aufzug mit dem c-Bauern.} Bc7 ({Ein weiterer
Liebling der Engines ist} 17... Bb6 {allerdings führt er zu nicht mehr als der
Textzug, z.B.} 18. Nd4 (18. h3 Bxe3 19. Qxe3 Re7 20. Nd4 Rae8 $11) 18... Re5
19. h3 Rae8 20. Rac1 Bc7 $11) 18. h3 Re5 (18... Qd6 {wird leicht pariert mit}
19. g3 Rad8 20. Re1 {Eine Anmerkung nur ganz kurz nebenbei: Hier ist der Turm
auf der e-Linie gut postiert. Kann dies vielleicht auch ein Hinweis darauf
sein, dass 16.Tfd1 doch der Griff zum "falschen" Turm für die d-Linie war?
Oder überwiegt die Möglichkeit, nach dieser Wahl noch den a-Turm für die
c-Linie zu haben?} Bb6 $11) 19. Nd4 {Hier habe ich 9 Tage an Bedenkzeit
verbraucht. Diese Zeit habe ich vor allem für die Entscheidung benötigt, den
Textzug oder vielleicht doch eher eine der großen Alternativen zu spielen.
Lange war 19.Sc5 mein Favorit, aber auch der fast schon wieder systematische
Zug 19.Tac1 stand hoch im Kurs. Die Analysen:} (19. a4 a6 (19... Rh5 20. Ng4
Rf5 21. Qe2 Qd6 22. Nd4 $11) 20. Ng4 Rf5 21. Qe2 Qd6 22. g3 $15) (19. Nc5 Qd6 (
19... Nxc5 20. Bxc5 Bb6 21. Bxb6 axb6 22. b3 $11 (22. Ng4 Nxg4 $11)) (19... Qc6
20. Nxe4 (20. Nd3 Rh5 21. Ng4 Rf5 22. Qe2 Re8 $15) 20... dxe4 21. Qe2 Bb6 22.
Ng4 Nxg4 $11) 20. Nxe4 Rxe4 21. g3 Qe6 22. Bg5 $15 Bd8 $15 23. Bxf6+ Bxf6 24.
Ng4 Bg5 25. h4 $15) (19. Rac1 Rae8 (19... Bb6 20. Nd4 (20. Bd4 $5) 20... Rae8
21. a3 Rh5 22. Ng4 $11) 20. Nd4 (20. c4 Rh5 21. Ng4 Rf5 22. Nxf6 $15) 20... Rh5
21. Ng4 Nxg4 22. Qxg4 $15) (19. Ng4 {führt zu ähnlichen Stellungen wie in den
Analysen zuvor.}) 19... Rae8 20. Ng4 {Dieser Zug hat noch einmal 6 Tage an
Bedenkzeit gekostet.} Nxg4 (20... Rh5 21. Nxf6 (21. Bf4 Bxf4 22. Qxf4 $11)
21... Nxf6 $11) 21. Qxg4 f5 (21... Qxg4 $14 {würde allein Weiß begünstigen,
denn nach dem Verschwinden der Damen bliebe von den schwarzen Angriffschancen
nur noch ein Rest übrig.}) 22. Qf3 {An dieser Stelle musste ich mich zwischen
dem Partiezug und einer von den Engines als stark angesehenen Alternative
entscheiden.} ({Der "Liebling der Engines" ist hier} 22. Qh4 {Ich habe mich
aber dagegen entschieden, weil nach} Kg8 (22... Bd8 23. Qh6+ Kg8 24. Bf4 R5e7
25. Rac1 $11) 23. Bf4 Bd8 24. Qh6 R5e7 25. Rf1 $11 {Schwarz viel Potenzial auf
der e-Linie entwickelt und seine Figuren harmonischer als die weißen
Kontrahenten stehen. Ich sehe zudem keine (nahe) Angriffsverstärkung auf dem
Königsflügel für Weiß, weshalb ich denke, dass der Angriff optisch besser
aussieht als er tatsächlich an Möglichkeiten bietet.}) ({Nicht ernsthaft in
Erwägung gezogen habe ich} 22. Qf4 {denn nach} g5 (22... Kg8 23. Qf3 g5 24. Qh5
f4 25. Bd2 $15) 23. Qf3 Kh8 24. Qh5 f4 25. Bd2 {sehe ich Schwarz mit seinem
Plus an Raum, seiner starken Zentralstellung und den zentralisierten Türmen
lang und auch schon recht deutlich im Vorteil.}) 22... g5 (22... R5e7 23. Bf4
Bb6 24. Be3 Qa4 25. a3 $11) (22... a6 23. Bf4 R5e7 24. Bxc7 Qxc7 25. Re1 $11)
23. Nb3 {Der Zug ist recht universell, was ihm ein Extraplus meiner Sympathie
eingebracht hat. Ihm soll ggf. Sc5 folgen, der auf d1 postierte Turm bekommt
Ausblick auf den Bd5 unter dessen Fesselung. Zudem entsteht die Minidrohung
Le3-d4, sodass Schwarz zunächst einmal reagieren muss.} ({Auf} 23. Nc2 {
sähe auch} g4 {gut aus, nicht nur die Auflösung der Stellung des Königs und
des Turmes auf der Diagonale a1/h8, um 24.Ld4 die Drohwirkung zu nehmen.}) (23.
a4 a6 (23... f4 24. Bd2 Bb6 25. b3 Qf7 26. a5 $11) 24. Nb3 Kg6 25. a5 h5 26. h4
$15) ({Ein Enginevorschlag ist auch} 23. Bc1 {der aber in der Folge nicht viel
mehr als Planlosigkeit demonstriert. Auf der Diagonale g1/a7 ist der Läufer
gut aufgehoben, aktuell insbesondere auch nach 23.Sb3. Deshalb habe ich 23.Lc1
auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Die weiter von der Engine angebotene
Variante:} Qf7 (23... f4 24. Bd2 Bb6 25. Be1 Qf7 26. Qd3 $15) 24. a4 h5 25. Be3
f4 26. Bc1 $15) 23... Kg6 (23... g4 $6 {wäre gut für Weiß:} 24. Qf4 g3 25. fxg3
(25. Nc5 Qe7 26. Nxe4 $11) 25... Nxc3 26. Qg5+ $11) (23... Kg8 $6 {Der Zug ist
vor dem Hintergrund der Drohung 24.Ld4 zu sehen. Der Zug ist die (zu) passive
Variante, um dieser zu begegnen.} 24. Qh5 ({Es geht auch} 24. Nc5 Nxc5 25. Bxc5
Qe6 26. Qd3 $11) 24... R5e6 25. Nc5 Nxc5 26. Bxc5 $11) 24. c4 (24. h4 h6 (24...
f4 25. Bd4 g4 26. Qxf4 Rh5 27. Nc5 $17) 25. h5+ Kh7 26. Bd4 $11 g4 (26... R5e7
27. Nc5 (27. Qd3 Qd6 28. g3 b6) 27... Nxc5 28. Bxc5 Re4 29. Qd3 Qf7 $15) (26...
Bb6 27. Bxb6 $11) 27. Qd3 (27. Qf4 Qf7 28. Nc5 R5e7 29. Nxe4 Rxe4 $19) 27...
R5e7 28. Nc5 Qd6 29. g3 f4 $17) (24. Rac1 a5 (24... Qa4 25. Ra1 h6 26. g3 b6
27. Nd4 $11) 25. Rd3 h5 26. Rf1 a4 27. Nd4 $15) 24... h5 (24... a5 25. cxd5 (
25. Bd4 g4 26. Qe3 f4 27. Qd3 dxc4 $17) 25... Rxd5 26. Nc5 Rxd1+ (26... Qd6 27.
Rxd5 Qxd5 $11) 27. Rxd1 $11 Qc6 $11) (24... Qe6 25. c5 (25. cxd5 Rxd5 26. Rxd5
Qxd5 27. Rd1 Qe6 $11) 25... h5 26. Rac1 Qd7 27. h4 g4 $11) 25. cxd5 {7 Tage
Bedenkzeit habe ich auch in diesen Zug investiert, wenngleich mir eigentlich
von Anfang an klar war, dass ich ihn ausführen würde, denn er war beinahe
zwingender Bestandteil des mit beginnend 23.Sb3 umgesetzten Plans.} (25. Nd2
Nxd2 26. Bxd2 Re4 27. cxd5 Qd6 $17) (25. Rd3 g4 26. Qd1 f4 27. Bxa7 gxh3 $19) (
25. Rac1 g4 (25... Bb8 26. c5 (26. cxd5 $5) 26... R5e6 27. g4 hxg4 $17) 26. Qf4
(26. Qe2 Nxf2 27. Qxf2 Rxe3 28. Rxd5 $17) 26... Qh7 27. cxd5 Rxd5 28. Rxc7 $15)
25... Rxd5 (25... R5e7 26. d6 (26. g3 f4 (26... g4 27. Qg2 Nxg3 28. Nc5 Ne2+
$11) 27. gxf4 gxf4 28. Bc5 Ng5 $17) 26... Bxd6 (26... Nxd6 27. Rac1 h4 28. Bxa7
b6 $14) 27. Bxa7 g4 28. Qe3 Qb5 $11) (25... Qd6 26. g3 (26. Rac1 h4 (26... Bb8
27. g3 Rxd5) 27. Rd3 Bb8 28. Rcd1 R5e7 $15) 26... Bb6 (26... Rxd5 27. Rxd5 Qxd5
28. Rd1 Qe5 $11) 27. Nd4 Qxd5 28. h4 Nf6 $11) 26. Nc5 {Nun ist der Springer
auf c5 angekommen, so wie schon zu 23.Sb3 erwogen. Auf der Hand lag der Zug
aber nicht, sodass noch einmal 6 Tage für Analysen ins Land gingen.} (26. Rxd5
Qxd5 27. g3 Rd8 28. g4 fxg4 $17) (26. g3 g4 (26... Rd8 27. Rxd5 Qxd5 28. Re1
Be5 29. g4 $15) 27. hxg4 fxg4 28. Rxd5 Qxd5 29. Qg2 $17) 26... Qd6 (26... Qc6
27. Nxe4 (27. Rxd5 Qxd5 28. g3 Nf6 29. Qxd5 $15) 27... g4 28. hxg4 hxg4 29. Qe2
$15 Rxe4 (29... Rxd1+ 30. Rxd1 (30. Qxd1 Qxe4 (30... Rxe4 31. Bxa7 Qe6 32. g3
b6 $11) 31. Rc1 Be5 32. Qb3 g3 $11) 30... Qxe4 (30... Rxe4 31. Qd3 Re8 32. Qd7
Re6 $11) 31. Qf1 Rh8 32. Qd3 Qxd3 $11) 30. Qf1 (30. Rxd5 Qxd5 31. Qc2 Qe5 32.
Re1 g3 $17) 30... Re7 (30... a6 31. a3 Qe6 32. Rxd5 Qxd5 $11) 31. Rxd5 Qxd5 32.
Rc1 Qxa2 $15) 27. Rxd5 Qxd5 28. Nxe4 {Der Abtausch war eine Absicht, die
hinter 26.Sc5 stand. Er dient dem Ziel, das Remis zu sichern, direkter als die
Alternativen.} (28. Rc1 g4 (28... Qe5 29. Nxe4 {Auch hier geht es am besten in
den Abtausch} Qh2+ 30. Kf1 g4 31. hxg4 $11) 29. hxg4 hxg4 30. Qd1 Qxd1+ 31.
Rxd1 Nxc5 $15) (28. g3 Nf6 (28... Nc3 29. Kg2 Qxf3+ 30. Kxf3 Nd5 31. Bd2 $15)
29. Qg2 b6 30. Nb3 Qd3 31. Bd4 $15) 28... Rxe4 (28... Qxe4 29. Rd1 a6 30. Qxe4
Rxe4 31. Rd7 $11) 29. Rc1 (29. Bxa7 Qe5 (29... Qxa2 $5 {Die Dame ist für den
Läufer wegen des drohenden Grundreihenmatts mit dem Turm tabu.}) 30. g3 Qxb2
31. Qd1 h4 $15) 29... Bb8 {Diesen Zug hat Schachfreund Lange mit 0 Tagen
Bedenkzeit gespielt. Vermutlich hat er früh erkannt, dass die Hauptalternative
29...Dd6 auch nur zum Remis führen wird. Nach 29...Dd6 hätte ich das Feld f5
ins Visier nehmen können, eher aber die unscheinbare, dabei jedoch
konstruktive Alternative 30.Kf1 gewählt. Aus dem ermittelten Variantengeflecht
sind die folgenden Pfade eine genauere Betrachtung wert:} (29... Qd6 30. Kf1 $5
{Mein Favorit!} (30. Rc5 Qh2+ (30... Qd7 31. Rc1 h4 $11) (30... Qxc5 {Wieder
das Motiv mit dem Grundreihenmatt! Der Läufer kann die Dame nicht nehmen!} 31.
Qxe4 fxe4 (31... Bh2+ $11) 32. Bxc5 b6 $11) 31. Kf1 Be5 $11) 30... g4 31. hxg4
hxg4 32. Qd1 Qh2 {An dieser Stelle gibt es gleich mindestens vier
Kandidatenzüge, die einer genauen Untersuchung unterzogen werden müssen.
Gewählt hätte ich 33.Db3.} 33. Qb3 $1 {Den Damezug halte ich für die beste
Fortsetzung. Nun muss sich Schwarz auch damit auseinandersetzen, dass die Dame
in den Rücken des Königs zu gelangen droht. Das sich ergebende
Variantengeflecht ist interessant und beinhaltet mehr Feinheiten, als man
angesichts des nur noch reduzierten Materials vermuten möchte.} (33. Qc2 $6 Bf4
(33... Bb6 34. Qc8 Qh1+ 35. Ke2 Rxe3+ 36. fxe3 $17) 34. Qc8 Qh1+ 35. Ke2 Rxe3+
36. fxe3 $17) (33. Ke2 $6 Qxg2 (33... Rxe3+ 34. fxe3 (34. Kxe3 Bf4+ 35. Ke2
Bxc1) 34... Qxg2+ 35. Kd3 Qe4+ 36. Ke2 Bf4 $17) 34. Qb3 (34. Rxc7 Rxe3+ 35.
Kxe3 Qe4+ 36. Kd2 Qf4+ $17) 34... Qf3+ 35. Kd2 Ba5+ 36. Kc2 $17) (33. Rc3 Ba5 (
33... Qh1+ 34. Ke2 Qxd1+ 35. Kxd1 Be5 $11) 34. Ra3 Bb4 35. Rd3 b6 $11) 33...
Qh1+ {Die an "Raffinessen" reichhaltigste Alternative.} (33... Kf6 34. Rc4 (34.
Qc3+ Be5 35. Qc8 Qh7 36. g3 $11) 34... Qh1+ 35. Ke2 Ba5 36. Rxe4 $11) (33...
Re8 $11) 34. Ke2 Qxc1 35. Qg8+ {Das ist die Lebensversicherung für Weiß, der
Einfall in den Rücken des schwarzen Monarchen.} Kf6 36. Qg5+ Ke6 (36... Ke5 37.
Qe7+ (37. Qg7+ Kd6 (37... Ke6 38. Qg6+ Ke7 39. Qg7+ Kd6 $11) 38. Qf6+ Re6 39.
Qxe6+ Kxe6 40. Bxc1 $11) 37... Kd5 38. Qd7+ Ke5 39. Qe7+ Kd5 40. Qd7+ $11) (
36... Kf7 $4 37. Qxf5+ $16) 37. Qg8+ (37. Qg6+ Ke5 (37... Ke7 38. Qg7+ Kd6 39.
Qf6+ Re6 $11) 38. Qg7+ {und wir befinden uns in der Variante nach 36...Ke5.})
37... Kd6 (37... Kd7 38. Qd5+ Ke7 39. Qxe4+ fxe4 $11) 38. Qg6+ Re6 39. Qxe6+
Kxe6 40. Bxc1 $11) ({Auch} 29... Qe5 {(statt 29...Dd6) führt zu nichts.} 30.
Kf1 (30. Rc5 Qh2+ 31. Kf1 Be5 32. g4 hxg4 $15) 30... Bd8 (30... g4 31. Qd1 Qh2
$11) 31. b3 Be7 $11 (31... Bf6 32. Kg1 g4 $11 (32... b6 $11))) ({Das Gleiche
gilt für} 29... Be5 {woraufhin} 30. b3 {und dann vielleicht} b6 31. Rd1 Qc6 $11
{gefolgt wäre.}) 30. a3 ({Eine der beiden Hauptalternativen ist} 30. b3 g4 (
30... Qd3 31. Qd1 Qxd1+ 32. Rxd1 f4 33. Bd4 $15) 31. Qd1 $15 Qxd1+ 32. Rxd1 f4
$11 33. Bc5 (33. Bd4 Re2 34. hxg4 hxg4 35. a4 Rc2 36. a5 $11) (33. Bd2 $15 gxh3
(33... Re6 34. Kf1 (34. hxg4 hxg4 35. f3 g3 36. Kf1 Ra6 $15) 34... Be5 35. Bb4
Kf5 36. f3 gxf3 $15) (33... Re7 34. Kf1 (34. hxg4 hxg4 35. f3 g3 36. Kf1 Bc7
$15) 34... gxh3 35. gxh3 Rd7 36. Ke2 Kf5 $15) 34. gxh3 Be5 35. Kg2 Rd4 36. Kf3
Kf5 $15) 33... Re2 34. a4 Kf5 35. hxg4+ hxg4 36. a5 $11) ({Auch} 30. Qe2 {
müsste das Remis sichern:} f4 (30... Be5 31. Rd1 Qxa2 32. Qb5 Bxb2 33. Qxb7 $15
) 31. Qd2 Qxd2 32. Bxd2 Ra4 33. a3 $15) 30... Be5 (30... a5 31. Rd1 (31. Qd1
Qxd1+ 32. Rxd1 Be5 33. b3 a4 $15) (31. g3 Be5 32. Rd1 Qe6 33. Rd3 a4 $15) 31...
Qc4 32. Bd2 g4 33. Qc3 Be5 $11) (30... Qb3 31. Qd1 (31. Bxg5 {Mit Angriff auf
die Dame, sodass der Läufer nicht geschlagen werden kann.} Qxb2 32. Qd1 Qe2 33.
Be3 Qxd1+ $11) 31... Qxd1+ (31... Qxb2 32. Rb1 Qe5 33. Qb3 $11 {Mit Angriff
auf den b-Bauern und der Drohung, dem feindlichen König in den Rücken zu
ziehen.}) 32. Rxd1 f4 (32... b6 33. Bd4 h4 $11) 33. Bd4 b6 $11) 31. Bxa7 {
Die sich nun anschließende Zugfolge war recht sicher vorhersehbar, das
angestrebte Remis kam erkennbar näher. Deshalb war der Textzug auf dem Weg zum
Remis am klarsten. Als Alternativen, die aber Schwarz etwas mehr Aktivität
einräumten, kamen in Betracht:} (31. b4 a6 32. Qd1 Qxd1+ 33. Rxd1 g4 $15) (31.
Rd1 Qb5 32. Rb1 Qd3 33. Qd1 Qxd1+ 34. Rxd1 $15) 31... Bxb2 32. Rd1 (32. Rb1 $6
g4 (32... Bf6 33. Qd1 Qxd1+ 34. Rxd1 f4 35. Bc5 $11) 33. hxg4 hxg4 34. Qd1
Qxd1+ 35. Rxd1 $17) 32... Qe6 (32... Be5 {führt zu nichts. Die Dame ist wegen
des Motivs des Grundreihenmatts natürlich unantastbar.} 33. Kf1 ({Es geht auch
} 33. Be3 {was die Gefahr des Grundreihenmatts beseitigt und so den
Turmangriff auf die Dame wieder akut werden lässt.} Qa2 34. Rd3 Qa1+ 35. Qd1
Qxd1+ $15) 33... Qe6 34. Qd3 Ra4 (34... Bf6 35. Bc5 Qc6 $11) 35. Bc5 $11) ({
Das Gleiche gilt für} 32... Qe5 33. Qb3 (33. g3 Re1+ 34. Rxe1 Qxe1+ 35. Kg2 Qe4
$11) 33... Re1+ 34. Rxe1 Qxe1+ 35. Kh2 Be5+ $11) 33. Qd3 {Hier willigte
Schachfreund Lange auf meinen Vorschlag in das Remis ein. Wie die weiteren
Analysen belegen, kommt Schwarz über einen leichten Vorteil nicht hinaus.} (33.
Qd3 b6 34. Qd5 Re1+ (34... Bxa3 35. Bxb6 Re1+ 36. Kh2 Qxd5 37. Rxd5 $11) 35.
Kh2 h4 36. Qxe6+ Rxe6 37. a4 Be5+ (37... Rc6 38. Rb1 (38. Kg1 Be5 39. Kf1 Bc7
40. Rd5 g4 $15) 38... Be5+ 39. Kg1 Rc4 40. Rxb6+ Kh5 $11) (37... Re4 38. Bxb6 (
38. Kg1 Rxa4 39. Bxb6 Rb4 40. Ba5 Rc4 $11) 38... Rxa4 39. Kg1 Bf6 40. Kf1 Ra6
$11) 38. Kh1 (38. Kg1 Rc6 39. Kf1 g4 40. Rb1 Bc7 $15) 38... Rc6 39. Rb1 Rc4 40.
Bxb6 Rxa4 $11) 1/2-1/2
[Event "BdF, HS-082"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2010.??.??"]
[Round "?"]
[White "Gronemann, Jörn"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "0-1"]
[ECO "B33"]
[WhiteElo "1934"]
[BlackElo "1968"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "74"]
[EventDate "2010.07.21"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 e5 {Die Lasker-/Pelikan-/
Sweschnikov-Variante im Sizilianer.} 6. Ndb5 d6 7. Bg5 a6 8. Na3 b5 9. Bxf6
gxf6 10. Nd5 f5 11. Bd3 Be6 12. O-O {Diese Alternative wird am häufigsten
gewählt, auch von den weltbesten Spielern, und weist für Weiß die größten
Erfolgsaussichten aus. 12.Dh5 ist die Nummer 2 in der Rangfolge, während 12.c3
"schwer im Kommen" ist.} Bxd5 13. exd5 Ne7 14. Nxb5 Bg7 15. Nc3 e4 16. Bc4 Ng6
17. Qh5 Bxc3 18. bxc3 Qf6 19. f4 O-O 20. Bb3 {Die älteste mir bekannte Partie
mit dieser Fortsetzung wurde zwischen Nunn und Zsuzsa Polgar gespielt (München
1991).} a5 {Es gibt fast kein Material für die inzwischen erreichte Stellung.
Nach 20...a5 ist die Partie in einer "Fernschachvariante" angekommen,
zumindest liegen mir keine anderen Beispiele aus der Praxis vor.} (20... Rac8 {
ist auch hier schon zu erwägen. Ich wollte aber meinen Gegner zunächst den
a-Bauern vorstoßen lassen, damit das Feld a4 für seinen Läufer gesperrt ist,
den ich nicht gerne auf c6 sehen würde. Tac8 eilt nicht, der Zug kann auch
nach dem Zug mit dem a-Bauern folgen, so wie dann auch tatsächlich in der
Partie praktiziert. Nach 20...Tac8 kann folgen:} 21. Qe2 (21. Qg5 Qxg5 (21...
Kg7 22. c4 Qxg5 23. fxg5 f4 $11) 22. fxg5 f4 23. Rae1 Rfe8 $11) 21... Rxc3 (
21... Nh4 22. c4 Kh8 23. Rad1 Rg8 $15) 22. g3 a5 23. a4 Kg7 $15) ({Polgar
spielte in der genannten Partie an dieser Stelle statt 20...Tac8 den f-Turm
auf den Damenflügel. Also} 20... Rfc8 {Der Liebling der Engines ist hier nun}
21. Kh1 ({Nunn setzte hier kräftig mit} 21. g4 $5 {fort. Es folgte} fxg4 22.
Qxg4 Kh8 23. Kh1 a5 24. Rae1 Rg8 25. Rxe4 Nh4 26. Qh3 Nf5 27. Bc4 Rg6 28. Rg1
Rag8 29. Ree1 Rh6 30. Rxg8+ Kxg8 31. Qg4+ Rg6 32. Qf3 Nh4 33. Qf2 Kf8 $16 {
stand Weiß deutlich besser und gewann die Partie schließlich auch, was dann
allerdings noch bis zum 60. Zug dauerte.}) 21... Rxc3 (21... a5 22. a4 Rxc3 23.
Rad1 Kg7 $15 {kommt auf das Gleiche raus.}) 22. Rae1 a5 23. a4 Kg7 $15) 21. a4
({Weiß muss mir natürlich nicht den Gefalllen tun und mit dem a-Bauern
vorrücken.} 21. Ba4 {würde dabei genau dazu führen, was ich über 20...a5
vermeiden wollte. Allerdings sind die Folgen eher für Schwarz vorteilhaft.}
Rfc8 (21... Rac8 {ist etwas schwächer, z.B.} 22. Bc6 Qxc3 23. a4 Rc7 $15) 22.
Qg5 Kg7 23. Bc6 Rab8 $15 {und die beiden Türme stehen hier auf dem Damenflügel
gut.}) (21. Qg5 $6 {wäre keine empfehlenswerte Wahl.} Qxg5 (21... Kg7 $143 22.
a4 Qxg5 23. fxg5 f4 $15) 22. fxg5 a4 23. Bc4 Rfc8 $17) 21... Rac8 (21... Nh4
22. Rab1 (22. Rae1 Kh8 (22... Ng6 23. Re3 Rfe8 24. c4 Rac8 $14) 23. Re3 Rg8 24.
Rg3 Rxg3 $11) 22... Kh8 (22... Rac8 23. Rbe1 Kh8 24. Re3 Rg8 $15) 23. Rbe1 Rg8
24. g3 Rg4 $19) (21... Kh8 22. Qg5 (22. g3 Rg8 (22... Rac8 23. c4 Rg8 24. Qg5
Qxg5 $11) 23. Kh1 Nf8 24. Rab1 Rg6 $11) 22... Qxc3 (22... Kg7 23. Rae1 h6 24.
Qg3 Rg8 $11) 23. g3 Rg8 24. Kh1 Rae8 $11) 22. Qg5 (22. Rae1 Rxc3 (22... Kh8 23.
Qg5 Kg7 24. c4 Rg8 $14) 23. Qh6 Re8 24. g3 Rb8 $15) 22... Kg7 ({In Versili -
Latronico, Italien 2009, spielte Schwarz hier} 22... Qxg5 {Es folgte} 23. fxg5
f4 24. Rae1 (24. c4 Kg7 $15) 24... Rfe8 25. c4 h6 26. gxh6 Kh7 27. g3 f5 28.
gxf4 Rg8 29. Kh1 Nh4 30. c3 Nf3 31. Re2 Rg6 32. Ref2 Rcg8 33. Rxf3 exf3 34. Bc2
Rg2 35. Bxf5+ Kxh6 {und Schwarz hatte zu wenig, um auf einen Sieg hoffen zu
dürfen. Der starke weiße Läufer und derr Bauernvorteil sind eine gute
Versicherung für Weiß. So endete die Partie dann auch mit einem Remis,
allerdings erst im 97. Zug.}) 23. Qxf6+ (23. c4 Qxg5 (23... h5 24. Rae1 Qxg5
25. fxg5 Ne7 $11) 24. fxg5 f4 25. Rae1 Rfe8 $15) 23... Kxf6 24. c4 Nh4 $146 {
Es war Zeit für ein Abweichen von den letzten beiden verbliebenen
Referenzpartien.} ({In Schuster-Martello, corr. 2006/2007, und
Bruening-Fritsche, corr. 2001/2003, wurde hier} 24... Rg8 {gespielt.} 25. Rab1
(25. g3 Nh4 (25... Nf8 26. Rab1 Nd7 27. Ba2 h5 $11) 26. Kf2 Nf3 27. Rad1 Nxh2
$15) (25. Rf2 Nf8 (25... h5 26. Rb1 Rce8 27. c5 dxc5 $11) 26. Rb1 Nd7 27. Ba2
Nc5 $11) 25... Nh4 (25... Rb8 {mit Remis in Schuster Martello.} 26. Kh1 (26. g3
Nh4 27. Kf2 Nf3 $11) 26... Rb4 27. c3 Rb6 28. g3 Rgb8 29. Ba2 Rb2 30. Rg1 Nf8
31. Rxb2 Rxb2 32. Rg2 Rb6 33. c5 dxc5 34. Bc4 h5 35. Bb5 {mit Remis in
Bruening-Fritsche.}) 26. Rf2 e3 27. Re2 Nf3+ $14) 25. Rf2 (25. Kh1 Rg8 (25...
h5 26. c3 Rc7 27. g3) 26. Rf2 h5 27. Raf1 Rb8 $15) (25. g3 Rg8 {ist
vorteilhaft für Schwarz und nur eine Zugumstellung, siehe oben.}) 25... h5 {
h5 soll für den Bauern nur eine Durchgangsstation sein.} (25... Rg8 {mit der
Absicht, h7-h5 nachzuziehen, macht keinen großen Unterschied.} 26. Kh1 (26. Kf1
h5 {mit Übergang zurück zur Partie.} ({Nicht schlecht wäre sicher auch} 26...
Rb8 27. Re1 Rg6 28. Rd1 Rbg8 $15)) 26... Rb8 27. Re1 h5 28. Re3 Rg4 $15) 26.
Kf1 (26. Rb1 Rg8 (26... Rb8 27. Kf1 Rg8 28. Re1 Rg6 $15) 27. Ba2 Rg4 28. g3
Nf3+ $17) 26... Rg8 ({Eine von Engines geprüfte Alternative ist auch} 26... Rc7
{Es wird dann} 27. Re1 Ng6 28. Re3 Rh8 $11 {als Variante angeboten. Ich habe
diese Möglichkeit frühzeitig verworfen, nicht allein wegen der
Stellungsbewertung "=", die eben auch das Resultat der Engine-Berechnung ist.
Aus meiner Sicht liegt die optimale Aufstellung für Schwarz in der Postierung
des Turms auf der g-Linie und der Option des Vorstoßes mit dem h-Bauern. Der
Springer gehört nach h5, von wo aus er das Feld f3 im Visier hält, eine
Achillesverse in der weißen Stellung. Aus dieser fast schon als Umklammerung
zu bezeichnenden Situation kann sich Weiß nicht so ohne weiteres befreien.})
27. Ba2 (27. c3 Rb8 $1) 27... Rb8 $1 {Dieser Zug war nicht der Liebling der
Engines. Höher im Kurs standen vor allem 27...Tce8 und 27...e3, vereinzelt
auch 27...Tg4. Ich denke aber, dass dies daran liegt, dass die weiße
Entgegnung 28.Tb1 falsch eingeschätzt wird. Und genau diese Fortsetzung, die
von den Engines als Antwort auf 27...Tb8 empfohlen wird, wird somit durch den
Textzug proviziert! Wenn ein Spieler vielleicht doch etwas unkritisch der
einen oder anderen Engineempfehlung folgt, wird er zugleich auch für den
Gegner berechenbar. So war ich mir innerlich recht sicher, dass Weiß 28.Tb1
folgen lassen würde.} (27... Rce8 28. Re2 (28. g3 Nf3 (28... e3 29. Re2 Nf3 30.
c3 Nd2+ $17) 29. Rd1 h4 30. Rg2 Rb8 $17 {(Enginevariante)}) 28... Rb8 (28... e3
29. c5 Re4 30. g3 Nf3 $17) 29. Rf2 Rg4 30. Re1 Rbg8 $17 {(Enginevariante)}) (
27... e3 28. Re2 Rce8 29. c5 Re4 30. g3 Nf3 $15 {(Enginevariante)}) 28. Rb1 $2
{Diesen Zug halte ich für einen Fehler. Daran ändert nichts, dass er von
Engines vorgeschlagen wird, woraufhin sie die Stellung für ausgeglichen halten.
Schwarz kann nun kombinatorisch in eine klare Gewinnstellung überleiten. Aus
der sich anschließenden Folge kann Weiß nur mit anderweitigem schweren
Nachteil abweichen. Gerechnet hatte ich mit Te1, Td1 oder mit c5 und mich auch
dann jeweils im Vorteil gesehen. Engines erkennen hier zwar einen Vorteil für
Schwarz, der klare Gewinn aber ist ihnen hier noch verborgen.} Rxb1+ 29. Bxb1
Rg4 30. g3 Nf3 31. Kg2 h4 32. Rxf3 exf3+ 33. Kxf3 hxg3 34. hxg3 Rg8 {Der
Gewinnweg ist klar: Der schwarze König wandert über den Damenflügel bis d4,
während der weiße Gegenspieler zur Verteidigung des Bg3 gezwungen ist, denn
nach dessen Verlust wäre die Partie gleichsam nicht zu halten. Sobald der
Monarch auf d4 angelangt ist, kommt auch der Turm auf den Damenflügel.
Entweder fällt dann der Bc4 mit Gewinn oder der Turm wird im Tausch gegen den
Läufer gegeben, um im Bauernendspiel den Gewinn zu sichern.} 35. Ba2 Ke7 36.
Kg2 Kd7 {Interessant ist, das Stockfish hier verschiedene Turmzüge auf der
Grundreihe vorschlägt, den Gewinnweg somit nicht ohne Weiteres findet.} 37. Kf3
Kc7 0-1
[Event "CADAP-GER"]
[Site "ICCF"]
[Date "2012.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Flor Trejo, Dr. Remigio"]
[Result "1-0"]
[ECO "D52"]
[WhiteElo "2287"]
[BlackElo "2287"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "39"]
[EventDate "2012.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nc3 Nf6 4. Nf3 e6 5. Bg5 Nbd7 6. e3 {Damit ist die
Cambridge-Springs-Variante in der semi-slawischen Verteidigung entstanden.} Qa5
{Die Idee des Nachziehenden besteht darin, die Fesselung des Springers c3
auszunutzen und am Damenflügel aktiv zu werden.} 7. cxd5 Nxd5 8. Qd2 N7b6 ({
In "Playing 1.d4 - The Queen's Gambit" bevorzugt Lars Schandorff} 8... Bb4 {
und dann weiter} 9. Rc1 h6 10. Bh4 c5 11. a3 Bxc3 12. bxc3 b6 13. c4 Qxd2+ 14.
Nxd2) 9. Bd3 Bb4 (9... Nxc3 10. bxc3 Nd5 ({oder} 10... Na4) 11. O-O Qxc3 12.
Qe2 {Hierzu meint Schandorff: "Ein typisches Szenario in der
Cambridge-Springs-Variante: Schwarz hat über das konsequente Ausnutzen der
Fesselung des c3-Springers einen Bauern gewonnen, aber er ist dafür in seiner
Entwicklung weit zurückgeblieben."}) 10. Rc1 f6 $6 {Bis hierher verfügte ich
noch über einige Referenzpartien in meiner Datenbank, nun aber ist sie fast
"blank". Und nur eine im Spitzenschach gespielte Partie ist darunter. Diesen
Sprung stellte ich mit einem "Hoppla!" fest. Auch wenn in der einzigen Partie
aus dem Spitzenschach nun gerade Ex-Weltmeister Smyslov am Brett gesessen hat
(siehe weiter unten), ist für mich 10...f6 eine eher zweifelhafte Wahl.
Vermutlich muss man schon Smyslov sein, um die Konsequenzen souverän meistern
zu können. Immerhin schwächt Schwarz seine weißen Felder vor der Haustür
seines noch unrochierten Königs bemerkenswert.} 11. Bh4 Nxc3 12. bxc3 Ba3 13.
Rb1 c5 14. Bb5+ ({Die von Engines auch für gut befundene} 14. O-O {sagte mir
an dieser Stelle nicht so zu, weil nach} c4 (14... Bd7 15. Be4 cxd4 16. Nxd4
O-O-O 17. Qe2 $14) 15. Be2 {der Läufer Aktivität verloren hat und der
gegnerische Bauer auf c4 doch irgendwie stört. Ich denke, dass Schwarz hier
zufrieden sein könnte, nach} Bd7 16. e4 O-O 17. Qe3 $11 {wären die Chancen
völlig ausgeglichen.}) ({In Waganian-Smyslov, Montpellier 1985, geschah hier}
14. Qc2 {mit der Folge} Bd7 15. O-O Ba4 16. Qe2 O-O 17. c4 Rf7 18. Nd2 Rd8 19.
Nb3 Bxb3 20. Rxb3 cxd4 21. Rd1 g6 22. Bc2 d3 23. Bxd3 Bf8 {mit einem
weitgehend ausgeglichenen Spiel. Die Partie endete dann letztlich auch mit
einem Remis, vereinbart nach dem 72. Zug von Schwarz.}) 14... Kf7 (14... Bd7
15. Bxd7+ Nxd7 16. Rxb7 Qa6 17. Rb3 $14) 15. O-O cxd4 (15... a6 16. Be2 Nd5 17.
Rb3 cxd4 18. Nxd4 $14) 16. Qe2 {Als ich diesen Zug spielte, hatte ich das
Gefühl, mein Gegner würde die Partie zu sorglos fortsetzen und das drohende
Unheil übersehen. Und so kam es dann auch! Die weißen Felder am Königsflügel
des Nachziehenden sind eben nun mal geschwächt.} ({Einen leichten Vorteil
gesichert hätte auch} 16. exd4 Nd5 17. Rb3 a6 18. Bd3 $14 {Hier aber hätte die
Spekulation auf des Gegners Unachtsamkeit keine ähnliche Nahrung gefunden wie
beim Partiezug.}) 16... a6 $2 (16... Rf8 17. cxd4 $14 Kg8 $14 {und der weiße
Vorteil hält sich noch in Grenzen.} ({oder auch} 17... Nd5 $14)) (16... Nd5 {
und das von Weiß in der Partie ausgeführte Manöver geht nicht, weil der
Springer das Feld f6 im Auge behält.} 17. c4 (17. Ne5+ $2 {Dies würde das
besagte Manöver einleiten} fxe5 18. Qh5+ g6 19. Qf3+ Kg7 $19) 17... Nc3 18.
Ne5+ fxe5 19. Qh5+ Kg8 (19... g6 {geht auch}) 20. Qe8+ Bf8 21. f4 (21. Bd7 Bxd7
$17) (21. Be7 h6 22. Qxf8+ Kh7 $15) 21... e4 22. Be7 h6 23. Qxf8+ Kh7 24. Qf7
Qc7 25. f5 exf5 26. Rxf5 dxe3 27. Rf6 (27. Rg5 hxg5 28. Qh5+ Kg8 29. Qe8+ {
und Weiß hat nur Dauerschach.}) (27. Re1 Nxb5 28. Rg5 {und weiter wie nach 27.
Tg5 und Dauerschach.}) (27. Be8 Ne2+ 28. Kh1 Rxe8 29. Rg5 hxg5 30. Qh5+ Kg8 31.
Qxe8+ {und wieder bleibt nur ein Dauerschach.}) (27. c5 Rg8 28. Rg5 Nxb1 29.
Qg6+ Kh8 30. Bf6 Bf5 31. Rxf5 gxf6 32. Qxh6+ Qh7 33. Qxf6+ Rg7 34. Rd5 $11)
27... Bf5 28. Rxh6+ Kxh6 29. Bg5+ Kxg5 30. Qxc7 Nxb1 31. Qxg7+ Kh5 $11) 17.
Ne5+ Ke7 (17... fxe5 18. Qh5+ g6 (18... Kg8 19. Be8 h6 (19... g6 20. Qf3 Kg7)
20. Qf7+ Kh7 {mit Matt.}) 19. Qf3+ Kg8 20. Be8 Kg7 {und das Mattnetz ist
fertig.}) 18. Qg4 Rg8 19. Qh5 axb5 20. Qf7+ {An dieser Stelle stellte mein
Gegner das Ziehen ein und lief in die ZÜ. Die Partie ist verloren, z.B.} (20.
Qf7+ Kd6 21. Nf3 Bd7 22. Bg3+ $18 e5 23. exd4 (23. cxd4 Raf8 24. dxe5+ Kc7 25.
e6+ Kd8 $18) 23... Kc7 24. dxe5 Raf8 25. e6+ Kd8 $18) 1-0
[Event "44. DFM/V05 Server"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2012.04.25"]
[Round "?"]
[White "Oechslein, Rainer"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1-0"]
[ECO "B51"]
[WhiteElo "2237"]
[BlackElo "2067"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "71"]
[EventDate "2012.04.30"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
[WhiteTeam "Ajemail"]
[BlackTeam "FSG Sparrenburg Bielefeld II"]
1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 d6 4. O-O Bd7 5. Re1 Nf6 {Zu diesem Zug schreibt
Tiger Hillarp Persson in "Beating 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 mit 3...d6", einem Thema in
"Experts on the Anti-Sicilian", Quality Chess 2011: "Es ist wichtig, mit ...a6
so lange zu warten, bis Weiß seinen c-Bauern gezogen hat. Das sofortige} (5...
a6 {gibt Weiß die aussichtsreiche Möglichkeit} 6. Bxc6 Bxc6 7. d4 {."}) 6. c3 (
6. h3 {Hierzu meint Tiger Hillarp Persson: "...war populär, ist aber meines
Erachtens harmlos nach} g6 7. c3 Ne5 $1 {Z.B.:} 8. Bxd7+ Nfxd7 {und die weiße
Ausbeute war schwach sowohl nach} 9. d4 ({als auch} 9. Nxe5 dxe5) 9... Nxf3+
10. Qxf3 Bg7) 6... a6 7. Bf1 ({In "The Rossolimo Sicilian", NIC 2011,
bezeichnet Victor Bologan} 7. Ba4 {als den natürlichsten Zug an dieser Stelle.
Nach dem Textzug erhält Schwarz seines Erachtens ein gutes Spiel. Tiger
Hillarp Persson führt aus: "Weiß plant nun das Zenrum mit d2-d4 zu besetzen,
aber wenn er die Chance dazu erhält, wird er zuvor 8.h3 spielen. Danach hätten
die schwarzen Leichtfiguren zu wenig Raum. Um diesem Geschehen vorzubeugen,
muss Schwarz seinen Läufer nach g4 bekommen, bevor es zu spät dafür ist.}) 7...
Bg4 8. h3 Bxf3 {Auch wenn Bologan wohl 8...Lh5 hier vorne sieht, hält er den
Textzug ebenfalls für gut.} (8... Bh5 9. d4 cxd4 10. cxd4 d5 11. e5 Ne4 12. Nc3
Nxc3 13. bxc3 e6 {mit einer, nach Bologan, sehr soliden Stellung.}) 9. Qxf3 g6
10. d3 {Diese Alternative hat Bologan nicht "auf dem Schirm".} ({Er gibt nur
noch} 10. Qd1 Bh6 {an. In der Praxis ist der Textzug nicht nur selten
anzutreffen. So gibt es einige Partien dazu, die in zeitlicher Nähe zu dieser
Partie gespielt worden sind.}) 10... Bg7 11. Bg5 {Hier hat sich das praktische
Material bereits gelichtet. Häufiger wird} (11. Be3 {und}) (11. Nd2 {gespielt.
Aber auch}) (11. g4 {und}) (11. Na3 {wurden schon mehrfach ausprobiert.}) 11...
O-O 12. Nd2 b5 13. Qe3 Re8 ({Alternative Enginevorschläge waren} 13... Qb6 14.
Nf3 (14. a3 Nd7 15. Rad1 Rfe8 16. h4 a5 $11) 14... Rae8 15. a3 Qa7 16. b4 Rc8
$14) ({und} 13... Nd7 14. a3 (14. Nf3 Re8 15. Red1 Qb8 16. Rac1 e5 $11) 14...
Qc7 15. Be2 a5 16. Nf3 Qa7 $11) ({Hier wurde auch schon} 13... e5 $6 {gespielt.
Mir sagt der damit eingeleitete schwarze Aufbau aber nicht zu, sodass er für
mich nicht in Betracht kam. Die einzige mir vorliegende Referenzpartie dürfte
auch recht fehlergeneigt gespielt worden sein, sie nahm folgenden Verlauf:} 14.
Be2 Ne7 15. Bh6 $6 Ne8 16. Nf3 f5 17. Bxg7 f4 $6 (17... Nxg7 $5) 18. Qd2 Nxg7
19. d4 Qc7 20. dxe5 dxe5 21. b3 Rfd8 22. Qb2 Nc6 23. a4 Rab8 24. axb5 axb5 25.
Red1 Rd6 $2 26. Rxd6 Qxd6 27. Rd1 Qe7 28. Rd5 Nd8 $2 29. Qa3 (29. Nxe5 $142)
29... b4 30. Qa6 {1-0, Hadrys - Prizant, Fernpartie 1995.}) ({In der Partie
Fakhiridou - Hegarty, Porto Carras 2011, spielte Schwarz} 13... b4 {und kam
mit einer in etwa ausgeglichenen Stellung aus der Eröffnung heraus. Erst nach
mehreren Ungenauigkeiten und Fehlern im weiteren Partieverlauf kam er auf die
Verliererstraße.} 14. Bh6 (14. d4 $5) 14... Bxh6 15. Qxh6 bxc3 16. bxc3 Qa5 17.
Rec1 Rfb8 18. f4 Qd8 19. Re1 Qf8 20. Qh4 Nd7 21. Nf3 Qg7 22. e5 dxe5 23. fxe5
e6 24. d4 cxd4 25. cxd4 Rb4 $6 26. Qe4 Rb6 27. Rec1 Ndb8 28. a4 a5 $2 29. Bb5
Raa6 30. Nd2 Qf8 31. Nc4 Qd8 32. Nxb6 Rxb6 33. Rd1 Nb4 34. Rac1 N8a6 35. Bxa6
Rxa6 36. Qb7 Rb6 37. Rc8 Rxb7 38. Rxd8+ Kg7 39. Ra8 Rd7 40. Rxa5 Nc6 41. Rc5
Nxd4 42. Kf2 {1-0.}) 14. Nf3 (14. a3 Qb8 15. Rac1 Nd7 16. Qg3 Nb6 $11) ({
Etwas draufgängerisch mit} 14. f4 {ging Weiß in der Partie Arribas Maritza -
Pina Sulennis, Capablanca Memorial (D), Havanna 1998, vor. Es folgte} Nd7 15.
Nf3 b4 $6 (15... Qb6 $5) 16. d4 bxc3 17. bxc3 cxd4 $6 18. cxd4 Qb6 19. Rad1 Nb4
$6 20. Qd2 (20. Rb1 $5) 20... Nc6 {und Weiß verfügte über einen bereits klaren
Vorteil, wenn auch unter tatkräftiger Mithilfe seines Gegners errungen. Er
gewann die Partie letztlich nach einem spannenden und langen Kampf.}) 14... Nd7
(14... Rc8 15. Qd2 (15. a3 Qb6 16. Qd2 Rf8 17. Rac1 Rfd8 $11) 15... Qb6 16. a3
Qb7 17. a4 e5 $11) (14... Qb6 15. d4 cxd4 16. Nxd4 Nd7 17. Nxc6 Qxc6 18. Bh6
Bh8 19. Be2 Rab8 20. Rac1 a5 $11 {Kühnel - Stal, Fernpartie 2002.}) 15. d4 (15.
a3 Nf8 16. Qd2 Ne6 17. Be3 Qb6 18. Be2 a5 19. h4 a4 20. Ng5 Nxg5 21. hxg5 e6
22. Rad1 Be5 23. d4 cxd4 24. cxd4 $11) (15. Rad1 Qa5 16. a3 Qc7 17. Be2 Qb7 $11
) 15... Qb6 16. Red1 $146 ({Soweit ich dies erkennen kann, ist dieser Zug eine
Neuerung. Er ist stärker als} 16. d5 {was Schwarz in Kühnel - Hjort,
Fernpartie 1999, spielte. Zwar verließ auch dort der Anziehende als Sieger das
Brett, dies aber lag auch daran, dass Schwarz nicht immer ausreichend genau
spielte. Der weitere Partieverlauf hatte das folgende Aussehen:} Nd8 17. Qd2
Nb7 18. Rad1 Rab8 19. Be3 a5 20. Qd3 b4 21. Qc2 Ne5 22. Nh2 e6 23. f4 Nd7 24.
dxe6 Rxe6 25. Bc4 Re7 26. Bf2 bxc3 27. bxc3 Qc7 28. Bh4 Ree8 29. Ng4 Nb6 30.
Bb5 Rec8 31. c4 Bd4+ 32. Kh1 a4 $6 33. e5 Na5 $2 34. exd6 Qxd6 35. Be7 Qc7 36.
Rxd4 cxd4 37. Qf2 {1-0.}) 16... cxd4 (16... Qc7 17. Be2 (17. Rac1 Nd8 18. Qd3
Rb8 19. b3 Qa5 $14) 17... Bf6 18. a4 bxa4 19. Rxa4 Rab8 $14) (16... Qb7 17. a4
(17. Rac1 Nd8 18. Bh4 Ne6 19. d5 Nc7 $11) 17... c4 18. Ra2 Nb6 19. Be2 bxa4 $11
) 17. cxd4 (17. Nxd4 Qb7 18. Qe2 Rab8 19. g3 Nc5 $11) 17... e6 {Der Zug wird
von den Engines ignoriert, soweit es um deren Favoriten in dieser Stellung
geht. Houdini "and friends" präferieren hier ganz klar ...e5. Damit aber
verurteilt Schwarz seinen Läufer bis auf Weiteres zur Existenz als "Großbauer",
sofern Weiß seinen d-Bauern vorzieht und die schwarzen Bauern auf d6 und e5
festlegt. Diese Beschränkung wollte ich nicht - zumindest nicht ungezwungen -
eingehen. Nach dem Textzug bewahrt sich Schwarz die Aussicht auf mehr Freiheit
des Läufers. Interessant ist, dass die Engines die Folgen des Zuges 17...e6
nicht unbedingt als negativ ausgerichtet sehen, wenn er ihnen vorgegeben wird.}
({Im Nachhinein betrachtet hätte ich} 17... e5 {wählen sollen. Insbesondere
hätten sich Weiß dann die folgenden Alternativen mit Varianten angeboten:} 18.
dxe5 (18. d5 Nd4 (18... Qxe3 19. Bxe3 Nd4 20. Rac1 Nc5 $11) 19. Qd2 (19. Rac1
Nc5 20. b4 Na4 $11) 19... Nc5 20. Bd3 Nxf3+ $11) 18... Ncxe5 (18... Qxe3 19.
Bxe3 Ndxe5 20. Rxd6 Rac8 $16) 19. Nxe5 (19. Qxb6 Nxb6 20. Rac1 Nxf3+ 21. gxf3
Bxb2 22. Rc6 Nc8 23. Be3 Kf8 24. h4 Bf6 25. Bh3 Bxh4 26. Rdc1 f5 27. exf5 Ne7
28. Rxd6 Nxf5 29. Bxf5 gxf5 30. Kg2 Be7) 19... Bxe5 $11 20. Qxb6 (20. Rab1 Nc5
$11) 20... Nxb6 $14) ({Auch} 17... Bf6 {war möglich.} 18. Rac1 (18. Bf4 Red8 (
18... Bg7 19. Qd2 Qb7 20. a4 bxa4 21. Bg5 $11) 19. Rac1 Rac8 20. Kh1 Nxd4 21.
Rxc8 $11) (18. a4 bxa4 (18... Bxg5 19. Nxg5 h6 20. Nf3 Kg7 $14) 19. Rxa4 a5 20.
Qf4 (20. Ra3 Nb4 $14) 20... Rad8 21. Qd2 $11) 18... Bxg5 (18... Rac8 19. h4
Bxg5 20. hxg5 Na5 (20... e6 $14) 21. Qd2 $14) 19. Nxg5 Rf8 (19... h6 20. Nf3
Kg7 $14) 20. a3 Kg7 21. h4 $11) (17... Rac8 {sieht ebenfalls ansprechend aus,
kann aber von Weiß für sich vorteilhaft beantwortet werden:} 18. a4 $5 (18. Be2
Nb4 (18... e5 19. dxe5 Ncxe5 20. Rab1 Qc7 $11) 19. Qd2 Rc2 20. Qxb4 Rxe2 $11)
18... Nb4 (18... bxa4 19. Rxa4 Qxb2 20. Rxa6 Qb4 $14) 19. Rac1 bxa4 20. Rxc8
Rxc8 21. Bxe7 $14) 18. Rac1 {Dieser Zug ist natürlich und kam für mich alles
andere als überraschend. Weiß rückt seinen Turm auf die offene c-Linie, wo
sich ihm gute Perspektiven eröffnen. Genauso gut konnte mein Gegner aber auch
zu Alternativen greifen, z.B.} (18. a4 bxa4 (18... Nb4 19. Qb3 bxa4 20. Qxa4
Nf6 21. Nd2 $14) 19. Rxa4 Qxb2 $11) ({Weniger Aussichten eröffnet} 18. Rd2 {
z. B.} Nf6 (18... d5 19. e5 Qa7 20. a4 bxa4 21. Rxa4 $14) 19. Rc1 d5 20. Bxf6 (
20. Bd3 Nxe4 (20... dxe4 21. Bxe4 Nxe4 22. Qxe4 Nb4 23. a3 $11) 21. Bxe4 dxe4
22. Qxe4 Nb4 23. a3 $11) (20. e5 Ne4 (20... Nd7 $6 21. h4 h5 22. Rdc2 Rec8 23.
Qf4 $16) 21. Rdc2 Nxg5 22. Rxc6 Nxf3+ 23. gxf3 $11) 20... Bxf6 21. Qf4 Be7 22.
exd5 exd5 $11) 18... Rac8 (18... Rec8 19. Qd2 d5 (19... Qb7 20. a3 Rab8 21. b3
$14) 20. Be3 Rab8 21. exd5 $11) (18... d5 19. e5 (19. exd5 exd5 20. Qb3) 19...
Rec8 20. Bf4 Ne7 21. Qb3 Nc6 $11) 19. b3 {Mit dieser Fortsetzung hatte ich
nicht unbedingt gerechnet. Allerdings war es in dieser Phase auch alles andere
als einfach, die weißen Absichten zu ergründen. Der Textzug führt den Bauern
aus der Diagonale a1/h8 und damit auch aus der Fernwirkung des Läufers auf g7.
Beschränkt sich der Sinn des Zuges darauf oder führt Weiß mehr im Schilde?
Immerhin kann er auch den Vorstoß a2-a4 vorbereiten. Die Enginevorschläge für
Weiß nach meinem eigenen 18. Zug waren 19.Dd3, 19.Td2, 19. a3 und 19.g3. Ich
hatte deshalb in erster Linie mit einem gegnerischen Zug aus diesem Reigen
gerechnet. Die "Analyseketten", mit denen mir die Favorisierung der genannten
Züge "begründet" wurde, waren - im Rahmen der Kommentierung teilweise gekürzt,
aber ohne weitere "Kosmetik":} (19. Qd3 Nf6 20. Qb1 Qb7 21. e5 $11) (19. Rc2
Qb7 (19... Nb4 20. Rc3 d5 21. e5 Bf8 22. a3 $14 (22. Rdc1 $11)) 20. Qe2 (20.
Qd2 Nb6 21. Rc3 f6 22. Bf4 $11) (20. Rdc1 Bf8 21. Rc3 Nb6 22. Bh6 $14) 20... e5
21. dxe5 Ncxe5 22. Rxc8 $11) (19. a3 Na5 (19... Nf6 20. Qf4 (20. Qe1 Qb7 21.
Bd2 Red8 22. g3 $11) 20... e5 21. dxe5 dxe5 22. Nxe5 $11) 20. Qd3 (20. Rc3 d5
21. e5 Rxc3 (21... Qb7 22. b3 $14) 22. Qxc3 $11) (20. a4 Nc4 21. Qe2 d5 22.
axb5 $11) 20... Nc4 21. Rc2 d5 22. Rdc1 $11) (19. g3 Na5 (19... Qb7 20. h4 h5 (
20... Rc7 21. h5 Rec8 22. Kg2 $14) 21. Bg2 (21. Qe2 e5 22. dxe5 $11) 21... Nb6
22. b3 $14) 20. Bf4 Nc4 21. Qe2 e5 22. dxe5 $11) 19... d5 (19... Qb7 20. a4 (
20. Bh4 d5 21. a4 bxa4 22. bxa4 Nb6 $11) 20... bxa4 21. bxa4 Nb4 22. Rb1 d5 $14
) 20. e5 {Weiß legt das Zentrum fest und manifestiert damit zugleich auch die
Schwäche des Nachziehenden auf den schwarzen Feldern. Schwarz steht bedrängt
und hat Probleme, seinen Figuren Wirkung zu vermitteln.} (20. a4 {Eine
Engineempfehlung, die aber noch Zeit hat und deshalb zurecht von Weiß hinter
den Textzug zurückgestellt worden ist. Es hätte sonst wie folgt weitergehen
können:} h6 21. axb5 axb5 22. Bxh6 Bxh6 23. Qxh6 dxe4 24. Ng5 (24. Nd2 Nxd4 25.
Rxc8 Rxc8 26. Nxe4 e5 $11) 24... Nf6 25. Nxe6 Rxe6 26. d5 Rd6 $11 27. dxc6 Rxd1
(27... Rdxc6 28. Rd6 (28. Rxc6 Rxc6 29. Qf4 Kg7 30. Qd2 Rc5 $11) 28... e3 29.
fxe3 Ne4 30. Rdxc6 Rxc6 $14) (27... Rd5 28. Rxd5 (28. Qh4 Rxd1 29. Rxd1 Qxc6
30. Bxb5 Qxb5 $14) 28... Nxd5 29. Qg5 Rxc6 30. Rd1 Nf6 $14) 28. Rxd1 Qxc6 29.
Qe3 Kg7 30. b4 Qe6 $11) 20... Rc7 (20... Rb8 21. h4 h5 22. Bd3 $14) ({Zu früh
verworfen habe ich} 20... f6 {den radikalen Versuch, die schwarzen Probleme zu
meistern. Seine spezifischen Folgen gefielen mir aber nicht, deshalb habe ich
Abstand davon genommen, ihn auf das Brett zu bringen. Im Nachhinein betrachtet
dürfte er den Vorzug gegenüber dem Textzug verdient haben.} 21. exf6 Nxf6 22.
Bxf6 (22. Bf4 Ne4 $11) 22... Bxf6 23. a4 bxa4 24. bxa4 $14 {Der weiße Vorteil
hält sich in Grenzen. Es ist nur nicht jedermanns Sache, mit einem
zurückhängenden Bauern zu spielen, dessen Auflösung zu einem noch nicht allzu
weit vorgerückten Isolani führen würde ...}) 21. a4 ({An dieser Stelle hat mir
der Enginevorschlag} 21. Qd2 {einiges Kopfzerbrechen bereitet, zumal sich mir
der Hintergrund für diese Damenbewegung nur schwer erschlossen hat. Die Dame
nimmt Einfluss auf das Spiel am Königsflügel. Aber was steckt mehr dahinter,
was bedeutet dies konkret? Die Stellungen sind unübersichtlich und schwer
einzuschätzen. Ein paar Varianten:} Bf8 (21... Rec8 22. a3 Ndb8 23. Qb2 Bf8 24.
Bd2 $14) 22. a4 bxa4 23. bxa4 Rec8 24. a5 Qa7 (24... Qb7 25. Rb1 (25. Ra1 Qa7
26. Nh2 Rb8 27. Rdc1 Rbc8 $11) 25... Qa7 26. h4 Rb8 27. Rxb8 Qxb8 $14) (24...
Nxa5 $2 25. Rb1 $1 (25. Rxc7 $2 Qxc7 26. Bxa6 Rb8 27. Bd3 Nc4 $11) 25... Nb3
26. Qe3 Rc3 27. Rd3 Rxd3 28. Qxd3 Rb8 $16) 25. h4 (25. Ra1 Rb8 26. Rdb1 Rxb1
27. Rxb1 Rb7 $11) ({während der Partie habe ich mich nicht mit} 25. Rb1 {
beschäftigt. In der Nachbetrachtung fiel mir auf, dass Critter diesen Zug mit
im Köcher hat. Ich denke aber, dass er nicht die erste Wahl für Weiß sein kann.
Er sichert sich zwar eine vorteilhafte Stellung, doch dürfte Schwarz die
Probleme unter Kontrolle behalten. Es gibt mehrere intereressante
Fortsetzungen und Abzweigungen, die nicht allesamt in ihrer vollen Tiefe unter
die Lupe genommen werden können. Weitergehen könnte es u.a. wie folgt:} Rb7 26.
Rxb7 Qxb7 27. Qa2 Nb4 28. Qa4 $14) 25... h5 26. Rb1 (26. Ra1 {bringt nicht
viel, wenn Schwarz auf der Hut ist.} Rb8 (26... Ne7 27. Rab1 Rb7 28. Rxb7 Qxb7
29. Qd3 $14) 27. Rdc1 Rbc8 28. Rab1 Rb8 29. Rd1 $11) (26. Qa2 {Am
vielseitigsten.} Bb4 $5 (26... Ndb8 {Auch ein Engine-Angebot, scheint mir aber
nur eine "Verlegenheitslösung" zu sein. Z. B.:} 27. Rb1 Nd7 28. Qa4 Kh7 29. g3
$14) (26... Nb4 27. Qa4 Rxc1 (27... Nb8 28. Rb1 Nc2 29. Rb3 $14) 28. Rxc1 Rxc1
29. Bxc1 $11) 27. Bd2 Bxd2 28. Qxd2 Nxa5 29. Rxc7 Qxc7 $11) 26... Rb8 (26...
Rb7 27. Ra1 Rbb8 28. Rdc1 Rc7 29. Qd1 $14) 27. Rxb8 Qxb8 28. Qa2 Bb4 29. Rc1 (
29. Bxa6 Qa7 (29... Qa8 30. Bd3 Qxa5 31. Qb1 Nf8 32. Rc1 $14) 30. Bd3 Bxa5 31.
Qb2 Qb6 32. Qa3 $11) (29. Be3 Nxa5 (29... Bxa5 30. Bxa6 Bb4 31. Bf1 Qa7 32. Qb1
$11) 30. Rb1 Nc4 31. Bxc4 Rxc4 32. Qxa6 $11) 29... Qc8 (29... Nxa5 30. Rb1 Qf8
31. Qa4 Nc6 32. Qxa6 $14) 30. Qa4 Bf8 31. Bd2 Ndb8 $14) ({Nach 20...Tc7 muss
sich Schwarz auch mit der Möglichkeit befassen, dass der Anziehende
Aktivitäten am Königsflügel startet oder zumindest andeutet, dort seine
Chancen zu suchen, vielleicht sogar auf zwei Flügeln zu spielen.} 21. h4 h5 $1
(21... Bf8 $6 22. h5 Rec8 23. Qf4 Ba3 24. Rb1 $16) (21... Rf8 $6 22. h5 Re8 23.
Qf4 Bf8 24. Nh2 $16) 22. a4 bxa4 23. bxa4 Rec8 24. Qf4 $14) ({Auch} 21. Qe2 {
darf nicht übersehen werden. Von hier aus kann die Dame Druck auf den Bauern
b5 ausüben und auch bei passender Gelegenheit auf den anderen Flügel geführt
werden. Die folgende Variante war eine Option.} Bf8 (21... Rec8 22. a3 Bf8 23.
Qb2 h6 24. Bd2 $14) 22. a4 bxa4 23. bxa4 Nb4 24. Rxc7 $11) 21... Rb8 {[%emt 0:
00:00] Im Nachhinein betrachtet halte ich diesen Zug für nachteilig. Aus
Respekt vor den gegnerischen Türmen und meiner Dame auf dem Königsflügel
wollte ich die b-Linie lieber geschlossen lassen. Das Schlagen des Bauern wäre
wohl besser gewesen. Die sich anschließenden Verwicklungen sind sehr
unübersichtlich, die Analysen sind kompliziert. Es ist unmöglich, alle
Möglichkeiten bis ins Detail auszuanalysieren. So muss bei den
Stellungseinschätzungen auch die Intuition einspringen.} (21... bxa4 $5 22.
bxa4 Rec8 (22... Rb8 $5 23. Qd2 (23. Nh2 h5 {Es geht um das Feld g4.} 24. Rc2
Rbc8 25. Rdc1 Qa7 $11) 23... Qa7 24. h4 h5 25. a5 Rb3 $14) (22... Bf8 23. Nh2 (
23. h4 h5 $5 $14 (23... Rec8 24. h5 Nb4 25. Rb1 (25. Qb3 Nb8 26. Rxc7 Qxc7 27.
Bd2 N8c6 28. Rc1 Qb7 29. hxg6 hxg6 30. Ng5 Be7 31. Qb2 Qb6 32. Be2 Rb8 33. Nf3)
25... Qa7 $14)) 23... h5 $5 (23... Rec8 24. Ng4 Ne7 25. Rxc7 Rxc7 $16)) 23. Qd2
(23. Qf4 Qb7 24. Ra1 Qa7 25. a5 Bf8 26. h4 {Die kritische Fortsetzung.} (26.
Bh6 Rb8 (26... Bxh6 27. Qxh6 Ne7 28. Qf4 Nf8 29. g4 $14) 27. Bxf8 Nxf8 28. h4
h5 29. Qd2 $14) (26. Qh4 Rb8 (26... Rb7 27. Rdc1 Rb3 28. Bh6 Bxh6 29. Qxh6 $14)
27. Bh6 Bxh6 28. Qxh6 Rb3 29. Qg5 $14) 26... h5 (26... Rb7 27. h5 Ne7 28. Bd3
Rb3 29. Qh4 $16) 27. g4 $1 hxg4 28. Qxg4 Bg7 29. h5 $16) 23... a5 {Sonst kommt
der weiße Bauer auf dieses Feld, mit Vorteil.} 24. Bb5 Qa7 (24... Bf8 25. Qf4 (
25. Bh6 Qa7 26. h4 Bxh6 27. Qxh6 f5 $16) 25... Bg7 26. Rb1 Nb4 27. Nh2 Qb8 $16)
(24... Qb7 {Interessant ist, dass Houdini die Stellung nach 24...Db7 in einer
frühen Berechnung mit +/= bewertete. Dieses Urteil war wohl dem Rechenhorizont
geschuldet, und dies in einem sehr komplizierten Stellungsgefüge. Von dieser
Stellung ausgehende und in eine große Tiefe geführte Berechnungen führen im
Ergebnis jeweils zu einem mehr oder weniger deutlichen Vorteil für den
Anziehenden.} 25. Bh6 (25. Nh2 f5 26. Nf3 Nb4 27. Qf4 Nb8 $16) 25... Nb4 26. h4
Qb8 27. h5 Rc2 $16) 25. Bh6 (25. Nh2 h5 26. g4 Nf8 27. Nf3 Nh7 $16) 25... Ne7
26. Rxc7 Qxc7 27. Bg5 Bf8 $16 28. Nh2 (28. Ba6 Rb8 (28... Ra8 29. Rc1 Qb8 30.
Bb5 Ra7 31. Ne1 $16) 29. Rc1 Qa7 30. Bb5 Nb6 31. Bh6 $16) 28... h5 29. g4 $16)
(21... Rec8 {führt nach} 22. axb5 {zu ähnlichen Bildern wie in der Partie.})
22. axb5 {Ab hier konnte ich in der Partie beinahe nur noch reagieren. Zu
einem passablen Gegenspiel bin ich nicht mehr gekommen, Weiß hat fortan die
Richtung des Geschehens bestimmt.} ({Enginevorschläge für den Anziehenden sind
auch} 22. h4 {und}) (22. Qe2 {die an dieser Stelle aber nicht vertieft werden
müssen. Beides sind gute Züge, doch sie haben noch Zeit. Vielleicht wäre ich
doch noch auf die Idee gekommen, das Schlagen des weißen Ba4 nachzuholen.})
22... axb5 23. Nh2 $1 {Weiß stehen hier verschiedene gute Züge zur Verfügung.
Ich halte aber den Partiezug für die beste Alternative. Der Zug ist auch der
Auftakt zu einem weißen Vorgehen, mit dem er - wie eine Würgeschlange ihr
Opfer - die schwarze Stellung langsam erdrückt und erdrosselt.} ({Das
Variantenwerk nach} 23. Rc2 {wie auch nach den weiteren Alternativen ist sehr
breit. Es kann in einer Partiekommentierung nur in den wichtigsten
Ausschnitten berücksichtigt werden, wenn noch halbwegs die Übersicht bewahrt
werden soll.} Bf8 (23... Rbc8 24. Rdc1 Bf8 25. Qe2 (25. h4 h5 26. Qf4 $14)
25... h6 (25... Rb7 26. Be3 (26. h4 h5 27. Be3 Ba3 28. Ra1 Bf8 $14) 26... Ba3
27. Ra1 Bb4 28. h4 h5 $14) (25... Rb8 26. h4 h5 $14) 26. Be3 (26. Bf4 Rb7 27.
Qd2 h5 $14) 26... Rb8 $14) 24. Rdc1 Ba3 (24... Rbb7 25. Qf4 Ba3 26. Ra1 $14)
25. Ra1 $14) (23. Qe2 Bf8 (23... Ra7 24. Rc3 Bf8 25. h4 h5 26. Be3 $14) 24. Rc2
Ra7 25. Ra2 Rxa2 26. Qxa2 $11) (23. Qd2 Bf8 (23... Rbc8 24. Qd3 (24. Be3 Bf8
25. Qe2 b4 $14) 24... Rb8 ({oder auch wieder} 24... b4 $14) 25. Ra1 $14) 24.
Rc2 (24. Qc3 Rbb7 25. Qd3 Ndb8 26. Qe3 $14)) 23... Bf8 {Zu den wichtigsten
Alternativen zählen 23...h5 und 23...Tbc8.} ({Den Bauernaufzug} 23... h5 {
habe ich letztlich wegen der weißen Riposte 24.g4 verworfen, die mir mächtig
Respekt eingeflößt hat. Aber Weiß hat alle Fäden in der Hand und bestimmt das
Tempo in der Partie. Zu beachten war auch, dass er es ruhiger angehen konnte.
Und wie gehabt können in der Kommentierung nur die wichtigsten und
interessantesten Zweige abgebildet werden.} 24. g4 {Mit 23.Sh2 hat Weiß
angezeigt, dass er genau diesen Zug spielen wollte. Auch wenn längst nicht
alles bis ins Detail durchgerechnet werden konnte, war erkennbar, dass gegen
den aufkommenden weißen Angriff nur schwerlich ein Kraut gewachsen sein würde.
Hier wollte ich die Konstellation des eigenen Bauern auf h5 und des
gegnerischen Bauern auf g4 erst mal vermeiden. Wie es auch weitergegangen wäre
- Schwarz hätte immer wie ein Kaninchen vor der Schlange gesessen.
Konsequenzen des Bauernaufzuges hätten u.a. sein können:} (24. Nf3 Bf8 (24...
Ra7 25. Bh6 Ra2 26. Bxg7 Kxg7 27. Qf4 $16) ({Oder} 24... Rbc8 {mit
Stellungsbildern wie oben.}) 25. Qd2 Ra7 26. Rc3 Rba8 27. Qd3 $14) (24. Bf4 Ra8
(24... Bf8) (24... Ra7) 25. Nf3 Bf8 (25... Ra3) 26. Qd3 Rca7 27. Rc3 $14) (24.
Qd2 {mit Stellungsbildern wie oben.}) 24... hxg4 {[%emt 0:00:00]} (24... Rbc8
25. gxh5 gxh5 26. Bh6 Ne7 27. Rxc7 Qxc7 $16) (24... h4 25. Bxh4 (25. Nf3 $5)
25... Bf8 (25... Rbc8) (25... Ra8) 26. Nf3 Ra7 27. Bf6 $18) (24... Nf8 25. gxh5
(25. Bf6) 25... gxh5 26. Be2 $16) 25. Nxg4 {Klar die beste Wahl.} ({Schwächer
sind} 25. hxg4 {und}) (25. h4) 25... Rbc8 (25... Ra8 26. h4 (26. Bf6 $5) 26...
Nb4 27. Rxc7 Qxc7 $16) (25... Nd8 26. Rxc7 Qxc7 27. Bh6 $16) (25... Kf8 26. Bf6
Bxf6 27. exf6 Rcc8 28. Qh6+ $18) 26. Qf4 Kf8 (26... Nd8 27. Rxc7 Qxc7 28. Bh6
$18) 27. Bf6 Ne7 28. Rxc7 Rxc7 $18) (23... Rbc8 24. Ng4 {führt zu ähnlichen
Entwicklungen wie in der Partie.} (24. h4 h6)) 24. Ng4 (24. h4 Rcc8 (24... Ne7
25. Rxc7 Qxc7 26. h5 (26. Qf4 b4 $14 (26... Nf5 $16) (26... Rb7 27. h5 $16) 27.
h5 $16) 26... Nf5 27. Qh3 $16) 25. h5 Ne7 26. Qf4 (26. Bxe7 Rxc1 27. Rxc1 $14)
26... Rxc1 $16) (24. Qf4 {mit ähnlichen Entwicklungen wie in der Partie.})
24... Ne7 (24... Rcc8 25. Qf4 h5 (25... Qc7 26. Rd3 Rb6 $16) 26. Nh6+ Bxh6 $16)
(24... Rbc8 25. Qf4 $16) 25. Rxc7 ({Die Alternativen, insbesondere} 25. Bd3 {
sind schwächer. Weiß hat einen klaren Weg vor Augen, dem er auch folgt. Der
Textzug lässt den Anziehenden weiter die Geschehnisse auf dem Brett bestimmen,
baut den Vorteil weiter aus und dezimiert die ohnehin schwachen schwarzen
Optionen auf Aktivität weiter. Damit sind alternative Zugmöglichkeiten an
dieser Stelle auch kaum interessant.}) 25... Qxc7 26. Qf4 {Das Tuch um den
Hals zieht sich weiter zu. Es ist aber nicht so, dass die Engines Alarm
schlagen würden. Der schleichende Prozess findet seinen üblen Ausgang für
Schwarz jenseits des aktuellen Rechenhorizontes der elektronischen Helfer.
Aber es ist nicht angebracht, hier nur den Blick auf die Grenzen des
Engineeinsatzes zu richten. Auch die menschliche Intuition sagt hier, dass
Weiß deutlich besser steht. Mir war aber nicht klar, wie deutlich Weiß hier
bereits im Vorteil ist.} Nf5 (26... Nc6 27. Bf6 $5 (27. Nh6+ Bxh6 28. Bxh6 f6
$16) 27... Nxf6 28. Nxf6+ Kh8 29. Rc1 $16) (26... Qd8 27. Nh6+ Bxh6 28. Bxh6
$16) 27. Bd3 ({Ein "Maschinengesicht" hat der Vorschlag} 27. Qd2 {Die Dame
steht stark auf dem Feld f4. Warum sollte sie von hier abgezogen werden? Hier
führt die Intuition meines Gegners direkter zum Erfolg als die Rechenkunst der
Engines. Die von den Rechenhelfern angegebenen Varianten sind von einem eher
minderen Interesse, sie können hier außer Betracht bleiben.}) 27... Qb6 {
Es sind keine Alternativen erkennbar, die den Lauf der Dinge noch maßgeblich
ändern könnten.} 28. Bxf5 $1 exf5 29. Ne3 $1 (29. Nh6+ Bxh6 30. Bxh6 b4 31. Qf3
Qb5 (31... Qb7 32. Rc1) 32. Rc1 Qb7 {und die Sache ist für Weiß weniger klar
als nach dem Partiezug.}) 29... Qe6 {Die Partie ist strategisch verloren. Bis
hierher ist es mir zwar gelungen, jeweils gerade noch rechtzeitig jedes neue
Feuer auszutreten, aber damit wird gleich Schluss sein. Wo aber ist diese
Partie für Schwarz verloren gegangen? Ich sehe keinen schweren Fehler. Eher
dürften es mehrere kleine und für sich allein nicht ins Gewicht fallende
Ungenauigkeiten gewesen sein, die aber in der Summe dann auf die
Verliererstraße geführt haben.} 30. Rc1 Ra8 (30... Bg7 31. Rc7 $18) (30... Re8
31. Qf3 (31. Rc7 f6 32. Bxf6 Nxf6 33. exf6 Qxf6 $16) 31... Nb6 32. g4 $18) (
30... Bb4 31. Qf3 (31. Rc7 Ba5 32. Rxd7 Qxd7 33. Bf6 Qe8 $18) 31... Bd2 32. Rc7
$18) (30... h5 31. Qf3 (31. Rc7 Re8 32. Bh6 f6 33. Bxf8 fxe5 $16) 31... Nb6 32.
Rc7 Na8 33. Ra7 Qb6 $18) 31. Qf3 Nb6 (31... h6 32. Nxd5 $1 hxg5 33. Nc7 $18)
32. g4 fxg4 33. Nxg4 Ra7 34. Qf4 h5 35. Nf6+ Kh8 36. Kh2 1-0
[Event "WS/MN/089"]
[Site "ICCF"]
[Date "2012.10.01"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Sgherri, Marco"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E58"]
[WhiteElo "2306"]
[BlackElo "2312"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "51"]
[EventDate "2012.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. e3 {Diesmal habe ich der Rubinstein-Variante
den Vorzug gegenüber der Sämisch-Variante mit} (4. a3 {gegeben. Eigentlich
kann ich zwischen beiden Spielweisen würfeln, ich bevorzuge weder die eine
noch dich andere.}) 4... O-O 5. Bd3 d5 6. Nf3 c5 7. O-O Nc6 8. a3 Bxc3 9. bxc3
Qc7 10. Bb2 {Gilt als die Fortsetzung, die Schwarz am ehesten Probleme
bereiten kann.} Na5 11. cxd5 c4 (11... exd5 12. Ne5 c4 13. Bc2 {wäre nur eine
Zugumstellung mit späterer Rückkehr in die Partie gewesen.}) 12. Bc2 exd5 13.
Ne5 Ne4 14. f3 Nd6 15. a4 $1 {Öffnet die Diagonale a3/f8 für den
schwarzfeldrigen weißen Läufer. Ich habe mich in der Eröffnungsphase sehr auf
das hervorragende Buch "The Strategic Nimzo-Indian", Volume 1, von Ivan
Sokolov gestützt. Sokolov erklärt die Stärke von 15.a4! auch damit, dass er
dem bisher passiv auf b2 stehenden Läufer Ausblick gibt, während der schwarze
Springer auf a5 passiv bleiben wird. Die zukünftige Aktivität beider Figuren
aber sieht er als von großer Bedeutung hinsichtlich des Partieausgangs an.} f6
({Die mit} 15... Bf5 {eingeleitete Abweichung läuft nach Sokolov in eine
unmittelbare Widerlegung. Die Variante ist an dieser Stelle eigentlich
uninteressant, aber in ihr kommt ein Zug auf das Brett, der später in der
Partie in einem anderen Kontext auftauchen wird - ...Sb3.} 16. Ba3 ({Besser}
16. e4 $1) 16... Bxc2 17. Qxc2 Nb3 {Während nach Sokolov der auf b3 stehende
schwarze Springer miserabel steht, ist der weiße Läufer auf a3 aktiv und stark.
Auch in der vorliegenden Partie kommt der Springer bald schon nach b3, nur
sind dann noch beide weißfeldrigen Läufer auf dem Brett. Während der Springer
hier tatsächlich kaum Wirkung entfaltet und der angegriffene Turm sich sehr
schön und aktiv aus der Affäre ziehen kann, ist dies in der Partie anders...}
18. Rae1 Rad8 19. e4 Qa5 20. Ng4 Qxa4 21. Bxd6 Rxd6 22. Ne3 dxe4 23. fxe4 {
mit klarem Vorteil für Weiß, Levin-Alexandrov, St. Petersburg 2008.}) 16. Ba3
Re8 ({Sokolov favorisiert} 16... Rd8) 17. Ng4 $1 Nb3 {Diese schwarze Wahl
thematisiert Sokolov an dieser Stelle nicht (siehe oben). Aus der Erfahrung
dieser Partie heraus halte ich 17...Sb3 aber für eine Alternative, die klar zu
beachten ist.} ({Gerechnet hatte ich mit} 17... Bxg4 {(oder mit 17...h5, siehe
unten) und dann} 18. fxg4 Ne4 ({Im Fall von} 18... Rxe3 {öffnet Weiß nach
Sokolov die f-Linie und kommt über} 19. g5 fxg5 20. Qg4 {zum Angriff. Er weist
darauf hin, dass die beiden weißen Läufer ausgezeichnet am Angriff teilnehmen.
Dem gegenüber ist der schwarze Sa5 im Abseits.} h6 $2 {geht nicht wegen} 21.
Bxd6 Qxd6 22. Qf5) 19. Bxe4 Rxe4 {Sokolov (sinngemäß übersetzt): "Schwarz hat
den starken weißfeldrigen Läufer des Gegners abgetauscht, der schwarze Turm
auf e4 nimmt eine exzellente Stellung ein und kann nicht gestört werden. Die
weißen Bauern sind verstreut, aber wegen der offenen f-Linie und des starken
La3, der die lebenswichtigen Felder e7 und f8 kontrolliert und wegen des
völlig aus dem Spiel gehaltenen schwarzen Sa5 reißt Weiß die Initiative an
sich und startet einen gewaltigen Angriff."} 20. g5 {Dient der Öffnung der
f-Linie.} fxg5 21. Ra2 g4 ({oder} 21... h6 22. Raf2 Nc6 23. Qh5) 22. Raf2 {
Und noch einmal nach Sokolov: "Es ist schwer zu glauben, dass Schwarz hier
schon verloren ist, aber es ist sehr schwer, eine Verteidigung zu finden (wenn
es überhaupt eine gibt, was ich bezweifele)."} h6 23. Rf8+ Rxf8 24. Rxf8+ Kh7
25. Qf1 Qd7 26. Rf7 Qe6 27. Bf8 Nc6 {Ein Versuch, den Springer noch ins Spiel
zu bringen, er kommt aber viel zu spät.} 28. Rxg7+ Kh8 29. Rf7 Rxe3 30. Rf6 Qe4
31. Rxh6+ {und Schwarz gab auf wegen} (31. Rxh6+ Kg8 32. Rh8+ Kxh8 33. Qf6+ {
Peralta-Graf, Deizisau 2009.})) (17... h5 18. Nf2 Rxe3 19. Qd2 $1 (19. f4 {
ist nach Sokolov schwächer wegen} Nf5 20. Qxh5 Qf7) 19... Re6 20. Rae1 {
und nach Sokolov startet Weiß seine Aktionen nun am Königsflügel, während die
schwarzen Figuren noch am Damenflügel "schlafen", insbesondere der Springer
auf a5. Die Motive schlummern auch in der Folge der Partiefortsetzung mit 17...
Sb3.}) 18. Ra2 (18. Bxb3 {kam in der Partie Pellen - Strautins, Fernpartie
MT-Klovans (LAT) ICCF, 2011, auf das Brett. Bei der Prüfung, ob es ratsam sein
könnte, dieser Partie zu folgen, stellte ich allerdings fest, dass sie recht
bald ohne wirkliche weiße Gewinnoption war. Vermutlich aber kommt Weiß ohnehin
nicht ohne das Schlagen aus, so ist dem Läuferzug vielleicht doch der Vorzug
zu geben.} cxb3 19. Bxd6 Qxd6 20. Qxb3 {Im genannten Duell setzte Schwarz mit
20...h5 fort (siehe weiter unten). Es sind aber auch 20...Lxg4 und 20...Dc6 zu
beachten.} h5 {Also weiter wie in Pellen - Strautins:} (20... Bxg4 21. fxg4
Rxe3 {Anders als oben in den Sokolov-Kommentaren nach 17...Lxg4 ist Weiß hier
nicht in der Lage, ein aussichtsreiches Angriffsspiel aufzuziehen und Schwarz
steht auch nicht unbedingt passiv. Der folgende verzweigte Variantenteppich
mag dies unterstreichen.} 22. g5 (22. Rf5 Rd8 (22... b6 23. Rxd5 Qe6 24. Rb5
Qxb3 25. Rxb3 $11) 23. Qxb7 Rxc3 24. Qxa7 h6 25. a5 $11) (22. Qxb7 Rb8 (22...
Rae8 23. Qxa7 Rxc3 24. Rfe1 Qc6 25. a5 $14) 23. Qxa7 Rb2 24. Rf2 Rxf2 25. Kxf2
$14) 22... Qc6 (22... fxg5 23. Qxb7 Rae8 24. Qxa7 Qe6 25. Rab1 $14) 23. gxf6
gxf6 24. Rab1 Rb8 25. Qd1 $11) (20... Qc6 21. e4 (21. Rfe1 Bxg4 22. fxg4 Re4
23. Re2 Rae8 $11) (21. Rae1 Kh8 22. Nf2 $14) 21... Be6 22. Ne3 dxe4 23. c4 Bf7
$14) 21. Nf2 Rxe3 22. Ne4 Qe6 23. Nc5 Qc6 24. a5 Bf5 25. Qxb7 Qxb7 26. Nxb7 Rb8
27. Nd6 Bg6 28. f4 Bc2 29. Rfe1 Rxc3 30. Rac1 {mit Remis.}) 18... Nf7 ({
Ein Enginevorschlag ist} 18... b6 {mit der möglichen Folge} 19. Bxd6 Qxd6 20.
Qb1 h6 21. Bf5 $11) ({In der Partie Del Rio Angelis - Vazquez Igarza, Parla
2010, griff Schwarz zu} 18... Bxg4 {ohne dass die nach} 19. fxg4 {geöffnete
f-Linie Weiß eine echte Angriffsoption geliefert hätte. Es geschah noch} Nf7
20. Qf3 Qc6 21. h4 Qe6 22. Re1 Nd6 23. Bxd6 {und hier einigten sich die
Kontrahenten auf ein Remis.}) 19. e4 ({Vom Partiezug versprach ich mir mehr
als von} 19. Qe1 {was mit dem Gedanken spielt, die Dame auf dem Königsflügel
einzusetzen.} a5 {zurück, mit der ich mich dann hätte auseinandersetzen müssen.
} ({Ich konnte nicht damit rechnen, dass mein Gegner} 19... Bxg4 {spielen
würde, was mir initiatives Spiel und ein paar Angriffsmöglichkeiten eröffnen
würde, beispielsweise über} 20. fxg4 Nh6 (20... a5 21. Qf2 $14) 21. h3 (21. g5
fxg5 $11) 21... Kh8 22. e4 $14 {Als Hilfsmittel eingesetzte moderne Engines
setzen diese Variante hinter die Alternative}) 20. Qh4 {Realisiert die Idee
der Damenüberführung auf den Königsflügel aus dem 19. Zug, bringt aber nichts,
z.B.} f5 21. Re1 Ra6 ({Natürlich nicht} 21... fxg4 {denn damit wird die
Diagonale b1/h7 frei und der Läufer auf c2 bekommt freie Sicht.} 22. Qxh7#) 22.
f4 $11) (19. Qb1 h6 (19... Ng5 20. Qe1 Kh8 21. h3 Be6 22. Bb1 $11) 20. Bf5 Kh8
21. Qc2 h5 22. Nf2 $11) 19... Bxg4 (19... dxe4 20. fxe4 Qa5 21. Bb4 Qg5 22. Nf2
$11 Be6 (22... b6 23. a5 (23. Bxb3 cxb3 24. Qxb3 Ba6 25. Re1 Rac8 $14) 23...
Be6 24. d5 Bd7 25. Bxb3 cxb3 $14) (22... a5 23. Ba3 Qe3 24. Bxb3 cxb3 25. Qxb3
Be6 $16) 23. d5 (23. Bb1 Rad8 24. Qe1 a5 25. Ba3 b5 $11) 23... Bd7 24. Bxb3
cxb3 25. Qxb3 Qe3 $11 26. Qb1 (26. Qc4 Rac8 (26... Ne5 27. Qc7 b6 28. Bd6 Rec8
29. Qb7 $11) 27. Qd3 Qxd3 28. Nxd3 b6 29. a5 $11) (26. Qc2 a5 (26... Ng5 27. a5
Rxe4 28. Qd3 Rc8 29. Qxe3 $11) 27. Ba3 Rac8 28. c4 Ng5 29. Bc1 $11) 26... a5 (
26... Ne5 27. Re1 Qg5 28. Qd1 Rac8 29. a5 $14) 27. Re1 Qa7 28. Ba3 Bxa4 29. c4
$11) 20. fxg4 {Jetzt bekomme ich meine freie f-Linie, mein Gegner aber
platziert einen "Stachel" in der e-Linie mit} dxe4 {und erfreut sich guter
Gegenchancen, die das Spiel in etwa ausgeglichen erscheinen lassen. Die
"weißen Trümpfe" wie Läuferpaar, halboffene f-Linie, Angriffsfantasie gegen
den gegnerischen König und gedeckter Freibauer auf d4 sind (noch) eher
abstrakte Werte.} 21. Re1 {Ich habe mir diesen Zug intensiv überlegt, sieht er
doch irgendwie planwidrig aus, da er den Turm von der f-Linie führt. Auf
dieser Linie komme ich aber momentan nicht weiter und der Turm erhält auf e1
eine größere Wirkung. Zudem ist in verschiedenen Varianten die schwarze
Möglichkeit ...Sd2 zu beachten, sobald der e-Bauer bis e3 vorgerückt ist und
den Springer auf dem genannten Feld decken könnte. Auf f1 wäre mein Turm dann
dem Springerangriff ausgesetzt gewesen.} (21. Bxb3 cxb3 22. Qxb3 b6 23. g5 $11)
21... e3 (21... Qc6 22. Bxb3 $11 cxb3 23. Qxb3 b6 24. Re3 Rac8 25. Rae2 $11)
22. Bxb3 {Der lästige Springer ist endlich vom Brett, der mich mehr behindert
hat, als ich dies nach dem Studium von Sokolovs Ausführungen in "The Strategic
Nimzo-Indian", Volume 1 erwartet hätte. Mit einer logischen Zugfolge gleitet
die Partie nun langsam ins Remis über. Alternativen zu 22.Lxb3 versprechen
nicht mehr und spielen eher Schwarz in die Hände. Zumeist dürfte der Abtausch
des Läufers gegen den Springer auf b3 ohnehin nur verzögert werden.} (22. a5
Qxa5 (22... Rac8 23. Bb4 Qf4 24. Bxb3 cxb3 25. Qxb3 $11) 23. Bxb3 cxb3 24. Qxb3
Qb6 25. Rb2 $15) (22. g5 {Hier spielt nicht mehr das Motiv einer Öffnung der
f-Linie eine Rolle, sondern die Ausräumung einer eigenen Schwäche unter
Aktivierung der Dame.} fxg5 (22... Nxg5 23. Bxb3 cxb3 24. Qxb3+ Qf7 25. Qxf7+
$11 Kxf7 26. Rae2 $11) 23. Qh5 Nh6 24. Qxg5 Qd7 25. Rb2 $11) 22... cxb3 23.
Qxb3 Rac8 24. Bb4 (24. Rc2 b6 25. Bc1 Qc4 26. Qxc4 Rxc4 $11) 24... Re4 (24...
a5 25. Bc5 $11) 25. Rae2 {Hier habe ich mal meine bevorzugte Engine "in
Ekstase rechnen lassen". Das Ergebnis bestätigt meine eigene Einschätzung, die
Partie befindet sich glatt im Remisgewässer. "Ungeschminkt" das, was die
Engine so von sich gegeben hat:} (25. Qd5 Rce8 (25... Qf4 26. Rae2 Rce8 27.
Qxb7 Qxg4 28. h3 $11) 26. Rae2 h6 (26... Kh8 27. Qc5 (27. Qb5 h6 28. a5 b6 29.
Kh1 bxa5 $11) 27... Qxc5 28. Bxc5 b6 29. Ba3 Kg8 $11) (26... Qc8 27. h3 (27. a5
Qxg4 28. h3 Qg6 29. Rf1 b6 $11) 27... Qc7 28. a5 (28. Rb1 $11) 28... h6 29. Kh1
b6 $11) 27. a5 (27. h3 R8e6 28. Qc5 Qb8 29. Qf5 Qc7 $11) (27. Kh1 Kh7 28. a5
$11) 27... Qf4 28. h3 Qc7 29. Rb1 Kh7 $11) (25. a5 Rce8 (25... Kh8 26. Rae2
Rce8 27. Qd5 h6 28. Qc5 $11) 26. Rae2 a6 27. Qd5 h6 28. Kh1 $11) 25... Rce8 26.
Ba3 {Die Stellung kam auch schon in der Partie Akdag-Sadowski, ICCF 2010, auf
das Brett. Hier quälten sich dann beide Kontrahenten noch bis zum 47. Zug,
bevor sie ein Remis vereinbarten.} 1/2-1/2
[Event "WS/MN/106"]
[Site "ICCF"]
[Date "2013.??.??"]
[Round "?"]
[White "Babic, Darko"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B30"]
[WhiteElo "2365"]
[BlackElo "2280"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "49"]
[EventDate "2013.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 c5 {Mein Gegner hatte in den vergangenen rund zwei Jahren vor dem Start
unserer Partie seine Elozahl um sage und schreibe etwa 450 Punkte gesteigert.
Die Auswertung seiner Partien ließ mir die Sizilianische Verteidigung als
beste Entgegnung erscheinen. Diese Wahl erwies sich als richtig, sie brachte
mir ein zwar umkämpftes, aber sicheres Remis mit den schwarzen Steinen. Im
Verlauf unserer Begegnung bestätigte mein Gegner die Erwartung, die ich ihm
für das Turnier beimaß. Zum Ende unserer Partie waren bis auf zwei Partien
alle weiteren entschiedenen Spiele mit einem Remis ausgegangen. In diesen
beiden Gewinnpartien hatte er sich als Sieger ausgezeichnet.} 2. Nf3 Nc6 3. Bb5
{Nach den Ergebnissen meiner Vorbereitung war diese Wahl etwas überraschend
für mich. Allerdings ist diese Fortsetzung ohnehin gerade so etwas wie eine
Modevariante geworden.} e6 4. O-O Nge7 5. d4 {Hier wird zumeist} (5. c3 {oder})
(5. Re1 {gespielt. 5.d4 wurde in 2013 besonders auch von Caruana gewählt, und
dies mit Erfolg gegen hochrangige Gegnerschaft (Siege gegen Gelfand und
Radjabov).}) 5... cxd4 6. Nxd4 {Diese Stellung aus der Rossolimo-Variante
trägt nun Merkmale der offenen Sizilianischen Verteidigung, speziell aus der
Paulsen-Taimanow-Variante.} Qb6 7. Nxc6 bxc6 8. Be2 {Die Beispiele aus der
Praxis sind an dieser Stelle schon recht spärlich geworden. Von 6...Db6 bis
hier haben beide Spieler jeweils die in der Praxis zumeist gespielten
Alternativen gewählt. Nach 8.Le2 steht für Weiß statistisch eine
Erfolgsquote von fast 70% zu Buche.} Ng6 9. c4 Be7 {Erst in den Jahren der
jüngsten Vergangenheit ist diese Variante einige Male auf das Brett gekommen.
Wirklich viel Material dazu ist nicht verfügbar. In allen mir bekannten
Vorgängerpartien ist dieser Zug mit dem Läufer auf das Brett gekommen. Wegen
des damit verbundenen Entwicklungsfortschrittes bietet er sich natürlich auch
an, denn der Läufer wird aktiviert und die Rochade vorbereitet. Es konnte
aber nicht schaden, kurz mal anzutesten, ob sich nicht doch vielleicht eine
Verbesserung anbietet. Zu erwarten war dies nicht, zumal an der
Läuferentwicklung und der Rochade auch kein Weg vorbeiführen würde. Zwei
kurze "eingedampfte" Varianten dazu:} (9... Rb8 10. Nc3 Qc7 11. f4 d6 12. f5
Qb6+ $11) (9... Bb7 10. Nc3 (10. Qc2 c5 11. Rd1 Bc6 12. Nc3 Qc7 $11) 10... c5
11. Qd3 Ne5 12. Qe3 Rc8 $11) 10. Nc3 O-O 11. Rb1 c5 {Nur rund ein Dutzend
Partien mit der Stellung nach 11.Tb1 waren in meiner Datenbank zu finden. In
diesen wurde am häufigsten 11...a5 gezogen, gefolgt von 11...Dc7. Der Textzug
sagte mir am meisten zu, da er solide dem eigenen Einfluss dient und weißen
Ideen entgegenwirkt. Ebenso wie 11...Td8 fand ich für ihn zwei
Beispielpartien vor.} 12. f4 ({Weiß entscheidet sich für das aggressive
Vorgehen, das auch auf den beiden letzten mir bekannten Vorgängerpartien auf
das Brett gekommen ist. Ruhiger gewesen wäre} 12. Be3 {mit der folgenden
plausiblen Fortsetzung:} a5 13. Qa4 (13. Qc2 Bb7 $11) 13... Qb7 14. f4 d6 $11)
12... d6 ({Als starke Alternative war} 12... Rd8 {zu berücksichtigen.
Letztendlich habe ich 12...d6 den Vorzug gegeben, weil er mein weiteres
Vorgehen offener lässt, er das Feld e5 ins Visier nimmt und ich mich erst
später entscheiden muss, ob der Turm tatsächlich auf d8 postiert werden
sollte. Letztendlich hat er das Feld nie betreten. Die Prüfung der Varianten
habe ich unter Einsatz verschiedener Engines und Analysemethoden vorgenommen.
Aus dem sich ergebenden Geflecht halte ich besonders die folgenden Linien für
beachtenswert:} 13. Be3 (13. f5 {Dieser Bauernvorstoß wäre die
stellungsgemäße Waffe meines Gegners gewesen, unabhängig davon, ob er wie
jetzt sofort dazu greift oder nach einem Zwischenzug, so wie in der im
Anschluss betrachteten Variante.} Ne5 {In erster Linie habe ich mit 14.b3 und
14.Lf4 als gegnerische Fortsetzungen kalkuliert. Ein Enginevorschlag war auch
14.De1, wohl mit der Alternative im Hintergrund, die Dame auf den
Königsflügel zu bringen.} 14. Bf4 (14. b3 d6 (14... Bf6 15. Be3 Qc7 16. Qe1
d6 $11) 15. Qe1 Kh8 16. Qg3 a6 $11) 14... Bf6 (14... d6 15. Qe1 Bf6 16. Qg3 Kh8
$11) 15. Qd2 Bb7 16. b3 Qb4 $11) 13... Bb7 (13... a5 {wäre bei Bedarf noch
weiter zu prüfen gewesen.}) 14. f5 Ne5 15. Qe1 $11) ({Trotz ebenfalls guter
Enginebewertungen habe ich die Züge 12...Dc7, 12...Dc6 und, von den Engines
etwas schwächer bewertet, 12...Tb8 aus strategischen Gründen nur unter
"ferner liefen" eingeordnet. Ein paar Varianten dazu:} 12... Qc7 13. Be3 Bb7
14. g3 Rfd8 $11) (12... Qc6 13. f5 (13. g3 Rb8 14. b3 Rd8 15. Bf3 d6 $11) 13...
Ne5 14. Qe1 d6 15. Qg3 Kh8 $11) (12... Rb8 13. b3 (13. Be3 Qc7 14. f5 Ne5 15.
Qe1 Ba6 $11) 13... Bb7 14. Bb2 a6 15. f5 Ne5 $14) 13. Be3 (13. f5 Ne5 ({
Aber nicht} 13... exf5 {wegen} 14. exf5 Ne5 15. Nd5 Qd8 16. f6 $16) 14. Be3 Bb7
15. Kh1 exf5 16. Rxf5 $11) ({Ein universeller Zug wäre} 13. Qd3 {Weiß
könnte je nach Fortgang Druck auf der d-Linie aufzubauen versuchen oder auch
die Dame auf den Königsflügel überführen. Auf d3 steht die Königsgattin
recht wirkungsvoll. Hätte mir mein Gegner 13.Dd3 präsentiert, so wäre ich
ihm mit 13...Lb7 oder mit 13...Lf6 entgegen getreten. Für diese Züge wie
auch die Alternativen hatte ich mir unter Einsatz mehrerer Engines und
Analysemethoden einen kleinen Variantenteppich zurechtgelegt. Die wichtigsten
Wege waren für mich:} Bf6 (13... Rb8 14. f5 exf5 15. exf5 Ne5 16. Qg3 $11 {
Auch wenn der Rechner die Stellung für weitgehend ausgeglichen hält,
gefallen mir die weißen Aussichten besser. Seine Kräfte entwickeln zurecht
Ambitionen auf dem Königsflügel und freier sowie initiativer stehen sie auch.
}) (13... Bb7 {Ein natürlicher Entwicklungszug auf die lange Diagonale mit
Druck auf den weißen e-Bauern.} 14. Be3 a5 15. Bf3 (15. a3 a4 $11) 15... Rfd8
16. Rfd1 $11 {Mit dieser Stellung wäre ich sehr zufrieden gewesen. Die
schwarze Position ist kompakt und ausreichend aktiv.}) (13... Bd7 {Dieser Zug
ist "nicht meiner", sondern "nur" ein Enginevorschlag. Auf d7 steht der
Läufer eher im Weg als gut. Wirklich Sinn macht er eigentlich nur über das
folgende Weiterziehen, was in der sich anschließenden Variante aber nicht vom
14. Zug von Weiß isoliert gesehen werden darf. Also:} 14. g3 Bc6 15. Be3 Qb7
16. Bf3 $11) 14. Kh1 Bxc3 {Die "kleine Qualität" hätte ich u.a. auch deshalb
gegeben, weil Weiß ohne einen verbliebenen Springer gleich eine ganze Reihe
von aktiven Möglichkeiten in dieser Stellungsform verloren hätte.} 15. Qxc3
Bb7 16. Bf3 $11) ({Mit} 13. g3 {hätte mein Gegner auf Sichtweite ebenfalls
keinen Vorteil herausspielen können.} Bf6 ({Oder auch} 13... Bb7 14. Bf3 Rfd8
15. Be3 a5 $11) 14. Be3 Rd8 15. Qd3 a5 $11) 13... a5 {Ich wage nicht zu
behaupten, dass dieser Zug objektiv besser ist als alle anderen aus der ganzen
Reihe von Alternativen, die in dieser Position zu analysieren waren. Neben der
eigenen guten Performance in der Analyse sprachen aber zwei weitere Argumente
für ihn. Er dürfte Weiß mehr veranlassen, sich sofort um ihn zu kümmern,
als die weiteren hier möglichen Züge. Und zudem gab es eine Vorgängerpartie,
in der ebenfalls 13...a5 gespielt worden war (siehe hierzu auch weiter unten
in der Partie). In dieser kam Schwarz ohne große Probleme zum Teilerfolg.
Diese Vorgängerpartie habe ich intensiv analysiert und nichts gefunden, was
darin der Anziehende als Chance auf den vollen Punkt verpasst haben könnte.} (
13... Bb7 {lässt Weiß viele Antwortmöglichkeiten, die im Zuge einer Partie
nicht bis in alle Details berechnet werden können. Die Enginevariante} 14. b4
(14. f5 exf5 15. exf5 Ne5 16. Qd2 Qc7 $11) 14... Qc6 15. Qc2 Rab8 16. Kh1 Ba8
$11 {behagte mir im Ergebnis nicht, weil ich nicht gerne mit einem Läufer
spiele, der wie hier auf a8 im Loch steckt und ich auch mehr Aussichten auf
aktive Ideen auf der Seite meines Gegners gesehen habe.}) ({Natürlich stand
auch wieder} 13... Rd8 {oben auf der Liste der zu prüfenden Züge. Noch einen
Zug zuvor aber wollte ich noch offen lassen, ob der Turm das Feld d8
überhaupt betreten würde. Daran hatte sich grundsätzlich auch nichts
geändert. Dennoch habe ich die Folgen des Turmzuges sehr intensiv unter
Rechnereinsatz analysiert, bis es fast schon schwer war, im Variantendschungel
auch noch den Überblick zu behalten. Ich bin dann bei meiner Entscheidung
geblieben, den Turm nicht nach d8 zu spielen, zumindest jetzt noch nicht.
Neben den schon beschriebenen Erwägungen haben mich auch die weißen Chancen
über 14.b4 dabei beeinflusst. Nachfolgend ein Blick auf einige besonders
interessante Varianten, auf ein überschaubares Maß "gestutzt":} 14. Qd2 (14.
b4 Qc7 15. Qc2 (15. a3 cxb4 16. axb4 Bf6 17. Qc2 $14) 15... Bb7 16. a3 Rab8 17.
Rfd1 Bf6 18. bxc5 Bxc3 19. Qxc3 dxc5 20. Rxd8+ Rxd8 21. Bf3 $14) (14. f5 Ne5 (
14... Nf8 15. b4 Qa6 16. bxc5 dxc5 17. Qe1 $14) 15. b3 Rb8 16. Qe1 Re8 $11)
14... Bb7 (14... a5 15. b3 Bb7 $11) (14... Bf6 15. b4 (15. Bd3 Bd4 16. Ne2
Bxe3+ 17. Qxe3 f6 $11) 15... Qc6 16. Bd3 (16. b5 Qc7 17. a4 $11) 16... cxb4 17.
Rxb4 Rd7 $11) (14... Rb8 15. f5 (15. b4 Qc7 16. a3 Ba6 17. Rfc1 Qc8 $11) 15...
Ne5 16. b3 a6 17. Kh1 Qa7 $11) 15. Kh1 (15. b4 Qc7 16. a3 Bf6 17. Bd3 a6 18.
Rfd1 Bd4 19. Ne2 Bxe3+ 20. Qxe3 h6 21. g3 Rab8 22. Nc3 Ne7 23. Be2 Ba8 $11) (
15. f5 exf5 (15... Ne5 16. b3 exf5 17. exf5 Re8 18. Bg5 $11) 16. Rxf5 Ne5 17.
b3 Qc7 18. Bg5 $11) 15... Rab8 (15... a5 16. Qc2 Bc6 17. Rbd1 Bf6 18. Bd3 Qb4
19. Bd2 Qb7 20. Rf3 a4 21. Rg3 Kh8 22. Nb5 $11) (15... Qc6 16. Bd3 Qd7 17. Rfd1
Qc8 18. Rdc1 $11) 16. f5 exf5 (16... Ne5 17. b4 Qc7 18. b5 Re8 19. Rbd1 Rbd8
$11) 17. exf5 Ne5 18. b4 $11 (18. b3 $11)) (13... Rb8 14. b4 (14. Qd3 Qc6 15.
Rf2 Bf6 16. Nb5 Ba6 17. a3 $11) (14. f5 Ne5 (14... exf5 15. exf5 Ne5 16. b3 Kh8
17. b4 $11) 15. fxe6 Bxe6 16. b3 Rb7 17. Kh1 $11) 14... Qc6 15. b5 Qc7 16. Qc2
Rd8 17. Rbd1 $11) (13... Bf6 14. Qd3 (14. f5 Ne5 15. b4 Qc6 16. b5 $11) 14...
a5 15. Nb5 (15. Rbd1 Rd8 16. f5 $11) 15... Rd8 $11) 14. Qb3 {Mein Gegner tritt
in die Fußstapfen der einzigen mir bekannten Vorgängerpartie. Ich hatte
damit gerechnet, war aber auch gut vorbereitet, wenn er abgewichen wäre. Die
Analysevarianten bringen nicht wirklich etwas Neues zu den bereits intensiv
oben abgebildeten Wegen. Deshalb reichen hier Rudimente.} (14. f5 Ne5 $11) (14.
Qc2 Rd8 $11 (14... Bb7 $11)) (14. Qd2 Bb7 (14... a4 15. f5 Ne5 16. Rbd1 Rd8 $11
) 15. Rbd1 Rad8 16. b3 Bf6 17. Bd3 $11) 14... Qxb3 {Der Damentausch ist die
beste Reaktion.} 15. axb3 Bb7 16. g3 $146 {Meines Wissens spielt mein Gegner
hier eine Neuerung. Die Stellung ist weiterhin kompliziert und nicht leicht zu
spielen. Weiß stand hier ein ganzer Fächer von Alternativen zur Verfügung,
die im Vorfeld trotz eines massiven Rechnereinsatzes nicht bis ins Detail zu
analysieren waren, deren Bewertung somit im erheblichem Maße intuitiv
vorzunehmen war.} (16. Bd3 Rfd8 {Für diesen Zug gab es noch ein praktisches
Beispiel, die oben schon mehrfach erwähnte Partie. Ich hätte ihn allerdings
auch ohne Vorgänger gespielt.} ({Zu beachten war auch} 16... Rfb8 {z.B. mit
der Folge} 17. Ra1 Bf6 18. Nb5 Bxb2 19. Ra2 Bd4 20. Bxd4 cxd4 $11) 17. Rfd1 Nf8
18. Ra1 Nd7 19. Be2 Bc6 20. Ra3 h6 21. Kf2 Rab8 22. Rd2 Rb6 23. Bf3 Kf8 24. e5
dxe5 25. fxe5 Ke8 26. Bxc6 Rxc6 27. Bf4 Bg5 28. Bxg5 hxg5 29. Re2 Ra8 30. Re3
Ke7 31. Ra1 Rcc8 32. h3 Rcb8 33. Ke1 {1/2-1/2, Ryazanov-Even, Fernpartie 2013.
Das war sie nun, die mehrfach erwähnte Vorgängerpartie.}) (16. Rbd1 Bc6 (
16... Rfb8 17. Rd2 Bc6 18. Bd1 Nf8 19. Bc2 $11) 17. Rd2 f5 18. exf5 Nh4 19. Bg4
$11) (16. Rf2 Rfb8 (16... Bc6 17. Bd3 Rfb8 {mit Übergang in die Linie zurück}
) 17. Bd3 Bc6 18. Bc2 Rb7 19. Rd2 $11) ({In der Daueranalyse bevorzugt Houdini
4} 16. f5 {aber "es kommt nicht so richtig etwas dabei herum". Also ...} Ne5 (
16... exf5 17. exf5 (17. Rxf5 Rfe8 18. Rd1 Rab8 19. Rf2 Bc6 $15) 17... Ne5 18.
Ra1 Rfd8 19. Rfd1 f6 $11) 17. Ra1 (17. Rbd1 Ra6 18. Rd2 Rb6 19. Bd1 Bc6 $11)
17... Ra6 18. Rfd1 Rd8 19. Rd2 Rb6 $11) 16... Bc6 ({Naja, und weiter gab es
natürlich noch immer} 16... Rfd8 {auf der Liste. Aber das hatten wir ja schon
... Ich wollte immer noch nicht! Und aufdrängen konnte sich der Zug ebenso
immer noch nicht, wie die kurze Analyse zeigt. Denn "gleich" habe ich auch
ohne ihn sicher.} 17. Rbd1 (17. Bd3 Bf8 18. Ra1 Ne7 19. Be2 Nc6 $11) 17... Bc6
18. Rd2 Rdb8 19. Bd1 Nf8 $11) 17. Bd3 (17. Ra1 {bringt Weiß nichts nach} Rfb8
18. Ra3 a4 19. bxa4 Rxb2 $11) (17. f5 {ist ein Vorschlag von Houdini 4 im Zuge
einer "schlichten" Daueranalyse, er bringt dem Anziehenden aber auch hier
nichts ein.} Ne5 (17... exf5 18. exf5 (18. Rxf5 Rfe8 19. Bd1 Bf6 20. Nd5 Bxd5
$15) 18... Ne5 19. Ra1 Rfb8 20. Nb5 f6 $11) 18. Bf4 (18. fxe6 fxe6 19. Bf4 Ng6
20. Bd2 Bf6 $15) 18... exf5 19. exf5 Rfb8 20. Nb5 a4 $11 {In der Linie nach 17.
..Se5 sehe ich jeweils sogar eher Schwarz als den Anziehenden im Vorteil, wenn
auch allenfalls geringfügig.}) 17... Rfb8 {Jetzt ist es entschieden! Der Turm
läuft über d8 hinweg bis auf b8! Hier werden beide Schwerfiguren zu einem
starken Pärchen. Mein Gegner würde keinen Angriff am Damenflügel initiieren
können, den es mir nicht aufzufangen gelingen würde! Zur Sicherheit waren
natürlich die Alternativen intensiv zu prüfen, einmal mehr landete ich vor
allem wieder bei ...Tfd8.} (17... Rfd8 18. Ra1 (18. Nb5 a4 19. bxa4 Rxa4 20.
Rfd1 Nf8 $11) 18... Bf6 19. Ra2 Rd7 20. Rd1 Rb8 $11) 18. Nb5 (18. Bc2 Nf8 19.
Ra1 Nd7 20. Ra2 Nb6 $11) 18... a4 19. bxa4 Rxa4 {Die Stellung ist völlig
ausgeglichen. Ich denke, dass ich als Schwarzer bis zum diesem Zeitpunkt
uneingeschränkt zufrieden sein kann.} 20. Rfd1 (20. b3 Raa8 ({Keinen
Unterschied macht} 20... Ra2 21. Ra1 Rba8 22. Rxa2 Rxa2 23. Nc3 $11) 21. Ra1
Nf8 22. Ra4 Nd7 23. Rfa1 $11 {Es ist immer ein wichtiges strategisches Ziel,
die Turmverdoppelung auf einer Linie zu erreichen. Hier aber wird deren
Wirkung von der schwarzen Verteidigungsstellung völlig neutralisiert. Es ist
nicht zu sehen, wie der Anziehende seine Aktivitäten entscheidend verstärken
könnte.}) (20. Rfe1 Ra2 (20... Nf8 21. Ra1 Rba8 22. Rxa4 Rxa4 23. Kf2 $11) 21.
b3 Nf8 22. Ra1 Rba8 23. Rxa2 Rxa2 $11) 20... Nf8 ({Der Enginevorschlag} 20...
Ra2 {führt über} 21. Bd2 Nf8 22. Bc3 Nd7 23. Ra1 {zu keiner wesentlichen
Änderung gegenüber dem tatsächlichen Partieverlauf.}) 21. Ra1 Rxa1 {Der
"sauberste" Weg. Es ist allerdings auch interessant zu betrachten, zu welchen
Folgen die beiden ins Auge stechenden Alternativen 21... Tba8 und 21...Lxb5
führen konnten. Also:} (21... Rba8 22. Rxa4 (22. Rab1 Nd7 23. b3 Ra2 24. h3 (
24. Nc3 R2a6 $11) 24... g6 $11) 22... Rxa4 23. Bf1 (23. Bd2 e5 24. Nc3 Ra8 $11)
23... Bxb5 24. cxb5 Nd7 $14) (21... Bxb5 22. cxb5 Rb4 23. Ra7 (23. Rd2 Rc8 24.
Ra7 Bf6 $11) 23... Bd8 24. Ra6 Be7 $14) 22. Rxa1 Nd7 {22.. .d5 und 22...Ta8
hätten mich auch zum Ziel geführt, aber das Spiel wäre leicht kompliziert
worden. Das lag nicht in meinem Interesse.} (22... d5 23. exd5 (23. Ra7 dxc4
24. Bxc4 Nd7 25. Rc7 Bxb5 $11) 23... exd5 24. Ra7 Bf6 25. b3 d4 $11) (22... Ra8
23. Rxa8 (23. Ra3 Nd7 24. Rxa8+ Bxa8 25. Kf2 Nf6 $11) 23... Bxa8 24. Kf2 Nd7
25. Bd2 Nf6 $11) 23. Ra7 (23. Bc1 {ist als Idee noch zu beachten. Der Bauer
auf b2 ist gedeckt und damit die Fernwirkung des Tb8 neutralisiert. Der
Anziehende kann aber keinen wirklichen Nutzen daraus ziehen, wie die folgenden
Varianten zeigen.} g6 (23... Nf6 24. Nc3 g6 25. Ra6 Bb7 26. Ra7 $11) 24. Ra7
Rb7 25. Ra6 Rb6 26. Ra7 $11) (23. Ra6 {wird mit} Rb6 {beantwortet und Weiß
beißt sich die Zähne aus.} 24. Rxb6 (24. Ra2 Rb8 $11) 24... Nxb6 25. Bd2 (25.
b3 g6 $11) 25... d5 $11) 23... Rb7 24. Ra8+ Rb8 25. Ra7 {Hier bot mein Gegner
das Remis an, das ich auch sogleich annahm. Die Stellung ist völlig
ausgeglichen und weitgehend zementiert. Weiß kommt mit seinen aktiven
Bemühungen nicht weiter und Schwarz hat ein feines Konterpotenzial, wenn sein
Gegner überzieht.} ({Auch mit} 25. Rxb8+ $11 {wäre Weiß nicht
weitergekommen. Ein paar Varianten dazu:} Nxb8 26. Bd2 $11 (26. Kf2 {
Aktivierung des Königs} g6 27. h3 Bd7 28. Bd2 Nc6 29. Ke3 h5 30. Bf1 f6 31.
Bg2 Kf7 32. b3 Bf8 $11) (26. Bc1 Na6 27. Kf2 Nb4 28. Bb1 d5 29. Na7 $11) 26...
Nd7 27. Ba5 (27. Kf2 Nf6 $11) 27... Nf6 28. Nc3 g6 $11) 1/2-1/2
[Event "MS-208"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2014.12.10"]
[Round "?"]
[White "Richter, Marko"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "0-1"]
[ECO "B30"]
[WhiteElo "2081"]
[BlackElo "2038"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "76"]
[EventDate "2014.12.22"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 c5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 e6 {Bereitet die Entwicklung des Königsspringers
nach e7 vor, woraufhin der weiße Läufer mit a7-a6 zu einer Erklärung
gezwungen werden soll. Wie Victor Bologan in "The Rossolimo Sicilian"
bestätigt, macht ein weißer Abtausch auf c6 dann keinen Sinn, weil der
Nachziehende mit dem Springer zurückschlägt und ungestört seine Entwicklung
vollenden kann.} 4. O-O (4. Bxc6 {mit Derangierung der schwarzen
Bauernstellung wäre die Alternative. In seinem Buch "Rossolimo and Friends"
widmet sich Alexei Kornev allein dieser Möglichkeit, die er damit offenkundig
bevorzugt.}) 4... Nge7 5. c3 {Leitet den Kampf um das Zentrum ein.} a6 (5... d5
{ist nach Bologan zwar interessant, aber wohl etwas verfrüht. Schwarz sollte
sich zunächst um die Stellung des weißen Läufers auf b5 kümmern.}) 6. Ba4 (
6. Be2 {Dieser Weg führt den Läufer in eine etwas passive Lage. Zudem
blockiert er hier zunächst die e-Linie. Bologan macht darauf aufmerksam, dass
es dann für Schwarz einfacher würde, die Lage im Zentrum zu klären.}) 6...
b5 {Die konsequenteste und wohl auch logischste Wahl. Unter den
Spitzenspielern im Fernschach war dies in den vergangenen Jahren die allein
gewählte Fortsetzung.} 7. Bc2 Bb7 (7... d5 {kommt ebenfalls oft vor, gibt
Weiß aber - gemessen an den Aussagen der Statistik - mehr Chancen.}) 8. d4 {
Oft gespielt, aber wohl nicht die Nummer 1 unter den Pfeilen im Köcher des
Anziehenden.} ({Als beste Möglichkeit für den Anziehenden gilt hier} 8. Qe2 {
Die Statistik hebt dazu bestätigend ihre kalte Hand.}) 8... cxd4 9. Nxd4 Ng6
10. Be3 (10. Nxc6 Bxc6 {spielt Schwarz in die Karten.}) 10... Qc7 11. Nd2 {
Die Beispiele aus dem Nahschach gehen langsam zur Neige. Hier lagen mir nur
noch zwei verwertbare Partien vor. Im Fernschach aber ist die Stellung etwas
häufiger auf dem Brett erschienen, verbunden mit einer erfreulichen, also
positiven Ausbeute für Schwarz.} Bd6 {Nun ist die Rochade nach beiden Seiten
möglich, sodass Weiß mit beiden Schwenks rechnen muss und sich nicht auf
eine Konstellation konzentrieren kann.} 12. g3 h5 {Inzwischen funkt der
Nahschachbereich zur Frage nach verwertbaren Vorgängerpartien "Fehlanzeige".
Mir waren hier nur noch drei taugliche Beispiele aus dem Fernschach bekannt,
in denen Schwarz jeweils flottes Spiel hatte und einen positiven Score
erzielen konnte. Das könnte etwas werden ...!} 13. Nxc6 ({Die Abweichung} 13.
f4 h4 {hat nur Zugumstellungscharakter.}) 13... Bxc6 14. f4 h4 15. Qe2 hxg3 ({
Das Vorziehen der Rochade ist nicht besser, aber auch eine Option.} 15... O-O-O
16. a4 (16. Nf3 hxg3 17. hxg3 Rh6 18. e5 (18. f5 Rh3 19. fxg6 f5 $17) 18...
Rdh8 19. exd6 Rh1+ 20. Kf2 R1h2+ 21. Nxh2 Rxh2+ 22. Ke1 Rxe2+ 23. Kxe2 $17) (
16. Qf2 hxg3 17. hxg3 {mit Übergang in die Hauptvariante.}) 16... hxg3 17.
hxg3 {ist nur eine Zugumstellung zur Vorgängerpartie Turko - Petukhov,
gespielt 2009 im russischen Fernschach-Klub-Cup. Ich gehe in der Anmerkung zu
17.Df2 darauf ein.}) 16. hxg3 O-O-O 17. Qf2 $146 {Hier nun weicht Weiß von
der letzten mir bekannten Vorgängerpartie ab (Turko - Petukhov, siehe oben zu
15...0-0-0 16.a4 als Abzweigung zu 15...hxg3).} ({Gerechnet hatte ich auch mit
} 17. Rad1 {worauf ich wie in Turko - Petukhov auf die Turmverdoppelung in der
h-Linie spielen wollte, etwa so:} Rh6 18. Nf3 Rdh8 {Nun muss Schwarz schon
aufpassen, dass er seine Reihen geschlossen hält. Eine Enginevariante zeigt
über} 19. Qd2 Be7 20. Qg2 Qb7 21. Kf2 $17 {die schon recht unangenehme Lage
für Weiß an.}) ({In der besagten Vorgängerpartie war es mit} 17. a4 {
weitergegangen. Der Nachziehende hatte sich in der Folge einen deutlichen
Vorteil verschafft, den es ihn dann auch in einen Sieg zu entwickeln gelang.
Im Vorfeld, als meine eigene Partie noch den gleichen Verlauf nehmen konnte,
war zu prüfen, wie dem Nachziehenden dies gelungen ist und ob es
Verbesserungen im Spiel beider Seiten geben konnte. Also:} Rh6 18. axb5 (18. f5
{wäre keine Verstärkung im Spiel des Anziehenden gewesen, war von mir also
nicht zu fürchten. Nach} Rh3 19. fxg6 Rdh8 $19 {wäre Schwarz klar im Vorteil
gewesen.}) {Besser war in Turko - Petukhov die Partiefortsetzung} 18... axb5 ({
Wohl zurecht nicht zur Anwendung kam nun} 18... Bxb5 {mit der möglichen Folge}
19. Bd3 (19. Qxb5 axb5 20. Ra8+ Kb7 21. Ra7+ Kb8 22. Rxc7 Bxc7 23. f5 $15)
19... Rdh8 20. Bxb5 Rh1+ 21. Kf2 R1h2+ 22. Kf3 Rxe2 23. Bxa6+ $15) 19. Qf3 Rdh8
$17) 17... Qb8 {Entschärft die Drohung Le3-b6 und macht das Feld c7 für den
Läufer frei.} ({Unzureichend wäre} 17... Rh3 {wegen} 18. Kg2 ({Aber nicht}
18. Bb6 {denn über} Rxg3+ 19. Qxg3 Qxb6+ {usw. käme Weiß unter die Räder.})
18... Rdh8 19. Rh1 Rxh1 20. Rxh1 Rxh1 21. Kxh1 Qd8 $14 {und der schwarze
Vorteil wäre nicht nur verpufft, sondern hätte einem weißen Platz gemacht.})
18. Rad1 {Nach dem Intermezzo der Damenzüge kommt nun tatsächlich der
Turmzug, den ich schon im 17. Zug mit auf der Rechnung hatte.} ({Auf dem Weg
in die aktuelle Brettsituation hatte ich festgestellt, dass Stockfish stark zu
} 18. Nb3 {tendierte. Mit einem "Teppich" aus Analysen hatte ich mir aber das
Urteil erarbeitet, auch in diesem Fall auf Gewinn spielen zu können. In der
nachgehenden Betrachtung bleiben die folgenden Varianten relevant (die für
Schwarz nicht als optimal bewerteten Alternativen sind bereits ausgesondert;
für Weiß sind nur noch die besonders ernst zu nehmenden Möglichkeiten
erhalten):} Rh5 {Stärker als 18...Th6 und 18...Th7.} 19. Kg2 ({Eine Kontrolle
mit Rybka brachte die Alternativen 19.Sa5 und 19.Sd4 ins Spiel. Beide aber
führen zu nichts, wie die folgenden beiden beispielhaften Wege zeigen.} 19.
Na5 Rdh8 20. Qg2 Qa8 21. Rae1 Rh1+ 22. Qxh1 Rxh1+ $19) (19. Nd4 Rdh8 20. Qg2
Qb7 21. Rad1 Bc5 22. b4 Rh1+ $17) 19... e5 20. fxe5 (20. f5 Nf4+ 21. Kf3 Nd3
22. Qe2 Rxf5+ 23. Kg4 Rxf1 $17) 20... Rxe5 21. Nd4 (21. Nc5 Qc7 22. b4 Rh8 23.
Rh1 Rxh1 24. Kxh1 Bxc5 25. Bxc5 $17) (21. Qf3 Rde8 22. Nd4 Bxe4 23. Bxe4 Rxe4
24. Bf2 Qb7 25. Rfe1 $17) (21. Nd2 f5 22. Ba7 Qb7 23. Bd4 fxe4 24. Qe3 Re6 25.
Nb3 $17) 21... Bxe4+ 22. Bxe4 (22. Nf3 Rde8 23. Bxe4 Rxe4 24. Rfe1 Bxg3 25.
Qxg3 Qxg3+ $19) 22... Rxe4 23. Nf5 Bc7 24. Rad1 Qb7 25. Kg1 Rde8 $17) (18. c4 {
Ein Vorschlag von Rybka, den Schwarz aber nicht füchten muss, z.B. wegen} f5
19. cxb5 Qxb5 20. a4 Qb7 21. b4 Rh3 $17) 18... Bc7 19. Nf3 (19. b3 Ne7 20. Bc5
Nf5 21. Qe1 Bb6 $19) 19... Rh6 20. Kg2 (20. Qg2 Rdh8 $17) (20. f5 Bxg3 $19)
20... Qb7 {Der Druck auf den weißen Königsflügel wird immer größer. Die
zentralen Diagonalen und das Spiel über die h-Linie geben Schwarz
ausgezeichnete Chancen. f7-f5 soll kommen, wäre aber noch zu früh. Erst muss
der weiße Springer von der Diagonale a8/h1 genötigt werden, um den
Bauernvorstoß unter einer Fesselung des weißen e-Bauern durchführen zu
können.} ({Das sofortige Vorrücken des f-Bauern brächte Schwarz keinen
Erfolg, wie beispielsweise die Variante} 20... f5 21. exf5 exf5 22. Rh1 Bxf4
23. Rxh6 Bxh6 24. Bxh6 $11 {zeigt.}) 21. Nd2 {Weiß hat nichts Besseres als
den passiven Weg der Verteidigung.} ({Ganz genau durchzurechnen waren aber die
Folgen von} 21. f5 {womit der Anziehende in einer Nahschachpartie sicher
hätte den Pulsschlag hochtreiben können. Der gleichzeitige Angriff mit dem
Bauern auf den Sg6 und der Läuferangriff auf den Th6 machen die Lage etwas
unübersichtlich. In einer Fernpartie wie hier lässt sich die Sache aber im
Voraus detailliert durchrechnen. Und diese Analyse zeigte bereits zu einem
Zeitpunkt an, als die aktuelle Stellung als Möglichkeit in Vorschein trat,
dass Weiß darin keine Rettung findet. Also:} exf5 22. Bxh6 fxe4 23. Bxg7 exf3+
24. Kh3 $17 {und Schwarz steht klar besser. Von den schwarzen Alternativen
verdient nun 24...Tg8 den Vorzug vor 24...Db8. Nach beiden gerät der weiße
König in eine prekäre Lage. Weitergehen könnte es jeweils in etwa wie folgt:
} Rg8 (24... Qb8 25. Bxg6 fxg6 26. Qd4 Bxg3 27. Bf6 Bh2 28. Qg4 Be4 $17) 25.
Bf6 (25. Qd4 f2 26. Kh2 {Natürlich darf der weiße Turm nicht auf f2 schlagen,
da der Nachziehende dann mit Lc7-b6 die Konstellation auf der Diagonale a7/g1
für sich ausnutzen könnte.} Ne5 27. Bxe5 f6 28. Qh4 Bxe5 $19) 25... Nf8 26.
Bh4 Ne6 27. Rde1 Bd5 28. Bf5 Qc6 $19) 21... f5 {Dies ist der thematische
Vorstoß. Die Alternativen, insbesondere 21...Tdh8 und 21...Se7 können
vernachlässigt werden.} 22. Rh1 (22. Qf3 {könnte gut mit} Rf8 $17 {
beantwortet werden.}) 22... fxe4 {Grundsätzlich strategisch von Schwarz
abzuwägen war hier, welche Entwicklung in Bezug auf die h-Linie und den
g-Bauern angestrebt werden soll. Im Ergebnis habe ich mich dazu entschieden,
den Th6 schlicht stehen zu lassen. Wenn er vom Brett soll, dann indem er von
Weiß geschlagen wird. So käme dann der g-Bauer auf die h-Linie, auf der er
viel aktives Potenzial erhielte. Zudem würde die g-Linie halb geöffnet,
sodass Schwarz darüber Druck gegen den weißen Bauern und die Königsstellung
schlechthin ausüben könnte.} ({Zu guten Analyseergebnissen führt auch} 22...
Ne7 {z.B. mit der Folge} 23. Rxh6 (23. Nf3 Bxe4 24. Bxe4 fxe4 25. Ng5 Rdh8 $19)
23... gxh6 {usw. Dem direkten Weg über 22...fxe4 habe ich den Vorzug gegeben,
weil ich in 22...Se7 keine Verbesserung gesehen habe und mir diese Alternative
als etwas zögerlicher erschien. Zudem hätte Weiß mehr Möglichkeiten
erhalten, die Richtung der Partie zu beeinflussen, wie intensive
Engine-Analysen gezeigt haben. Schon an der hier erreichten Stelle hätte sich
Schwarz mit mindestens drei weißen Wegen besonders auseinandersetzen müssen,
eingeleitet über 24.Kh2, 24.Te1 und mit 24.Df3.}) 23. Rxh6 ({Auf} 23. Nb3 {
wollte ich mit} Ne7 {reagieren, nicht aber einer Engine-Empfehlung 23.Txh1
folgen.}) 23... gxh6 {Nun ist die angestrebte Lage eingetreten; der g-Bauer
ist auf die h-Linie gewechselt und auf der g-Linie hat Schwarz nun freie Sicht
bis tief in die weiße Bastion.} 24. Nb3 {Der Auftakt zu einem Manöver, mit
dem Weiß dringend benötigtes Gegenspiel anstrebt und zugleich die schwarzen
Kräfte destabilisieren will.} Rg8 ({Es geht auch} 24... h5 {z.B. mit der Folge
} 25. Nc5 Qa8 26. Kf1 (26. f5 Rf8 $19 {mit Gewinn, z.B. über die Variante} 27.
fxg6 Rxf2+ 28. Kxf2 Be5 29. Bxe4 Bxe4 30. Nxd7 Bc7 31. g7 Bh7) (26. Kh3 h4 27.
g4 Rf8 28. f5 Ne5 29. f6 Nd3 $19 {mit Gewinn.}) (26. Rh1 h4 27. Rxh4 Nxh4+ 28.
gxh4 Rg8+ $19) 26... Ne7 $19 {usw. Wie intensive Analysen unter Einsatz
verschiedener Engines bestätigten, kann Schwarz diese Stellung - soweit
überschaubar - in Antwort auf alle plausiblen gegnerischen Züge in den Sieg
führen.}) 25. Nc5 Qa8 26. Kh3 (26. Kh2 {wird ebenfalls mit} h5 {beantwortet.})
26... h5 27. Rg1 (27. Qd2 Ne7 (27... h4 {würde es dem Anziehenden erlauben,
seine Position zu stabilisieren, z.B. in der Variante} 28. g4 Rd8 29. b4 Bd5
30. Bb3 Qc6 $15) 28. Rg1 d6 29. Nb3 Bd7 30. Kh2 Nf5 $19) 27... Bd5 {Gegen
weiße Ambitionen auf Gegenspiel am Damenflügel gerichtet.} ({Gut ist auch}
27... Ne7 {mit der Idee, den Springer weiterzuführen nach f5. Zwei besonders
interessante Beispielvarianten dazu:} 28. a4 (28. Bd4 Nf5 29. Qd2 Bd5 30. Qe2
Rg4 31. Bxe4 Nxd4 32. cxd4 Bxf4 $19) 28... Nf5 29. axb5 axb5 30. Qe1 (30. Bd4 {
ein Vorschlag von Stockfish, führt über} d6 31. Nxe6 Bd7 $19 {in eine
scharfe Brettstellung, die Schwarz - soweit kalkulierbar - auf allen Wegen
für sich entscheiden wird, wobei das verdeckte Vis-a-vis des weißen Königs
und des schwarzen Springers eine besondere Rolle zu spielen vermag.} 32. Nxc7
Nxd4+ 33. f5 e3 {Der Bauer avanciert zur aktuell wichtigsten "Person" auf dem
Brett.} 34. Nxa8 exf2 35. Rf1 Nxc2 36. Nb6+ Kd8 37. Rxf2 Ne3 38. Nxd7 Kxd7 $19
{Soweit die vielleicht schönste mögliche Variante aus dem Fächer an
Möglichkeiten.}) 30... Nxe3 31. Qxe3 Bb6 $19 {und Schwarz wird gewinnen.}) ({
Eine weitere Option war} 27... Rf8 {mit der plausiblen weiteren Entwicklung}
28. a4 (28. Bd1 {führt zu keiner Entlastung wegen} d6 29. Nb3 e5 30. Kg2 exf4
31. gxf4 Nxf4+ $19) 28... d6 29. axb5 axb5 30. Nb3 e5 31. Ra1 Bd7+ $19) 28. c4
({Ein passives Verharren verspricht dem Anziehenden nichts. So führt
beispielhaft} 28. Qe1 d6 29. Nb3 e5 30. Kh2 Be6 $19 {ohne bemerkenswerte
Gegenwehr weiter in den Nachteil.}) 28... bxc4 29. b3 (29. Ba4 Bc6 30. Qc2 Bb5
$19) 29... cxb3 {Am einfachsten.} ({Engines versuchen sich auch an} 29... c3 {
ohne aber Vorteile darin für den Anziehenden zu entdecken.}) 30. Bxb3 Ne7 31.
Qe2 Nf5 {Die entscheidenden Vorkehrungen sind getroffen, nun muss der Sieg
noch realisiert werden.} 32. Bf2 Bc6 33. Bc2 (33. Bc4 Kd8 34. Nxe6+ dxe6 35.
Bxe6 Bd7 36. Bxd7 Kxd7 $19) 33... e3 34. Bxe3 Bb5 35. Bd3 Qc6 36. Bf2 h4 37. g4
Ne7 38. Rc1 (38. Be3 Nd5 39. Bxb5 axb5 40. Rc1 Nxf4+ 41. Bxf4 Bxf4 42. Rf1 Bc7
$19) 38... Nd5 {Hier gab Weiß - zu einem fairen frühen Zeitpunkt - die
Partie auf.} ({In der Folge von} 38... Nd5 39. Be3 Nxf4+ 40. Bxf4 Bxf4 $19 {
hätte er die Partie nicht halten, aber durchaus auch zunächst noch
weiterspielen können, ohne dass irgendein Vorwurf zur Verzögerung des
Ausgangs berechtigt gewesen wäre.}) 0-1
[Event "1. DBS-FEM"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2015.??.??"]
[Round "?"]
[White "Rickert, Willi"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1-0"]
[ECO "C39"]
[WhiteElo "2043"]
[BlackElo "2038"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "79"]
[EventDate "2015.09.01"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. f4 exf4 3. Nf3 g5 4. h4 g4 5. Ne5 Nf6 6. Bc4 d5 $1 7. exd5 Bd6 {
Entwickelt den Läufer und zwingt Weiß zur Reaktion auf den Angriff auf
seinen Springer.} (7... Bg7 {Dies ist die Hauptalternative zum Textzug. Sie
lässt noch viel Raum für weitere Untersuchungen.}) 8. d4 Nh5 {Deckt den
Bauern auf f4 und schafft die Möglichkeit, nach g3 weiter zu reisen, um Weiß
am Königsflügel zu stören.} 9. Nc3 $5 {Die Bewertung stammt von John Shaw,
zu finden in seinem Buch "The King's Gambit".} ({Jerzy Konikowski und ich
haben in unserem Buch "Königsgambit - richtig gespielt"} 9. O-O $1 {als beste
Fortsetzung für Weiß empfohlen. Unsere Einschätzung dazu: "Weiß will so
schnell wie möglich seine Kräfte ins Spiel bringen, auch wenn dies weiteres
Material kostet." Ob diese Partie zusätzliche Argumente für die eine oder
andere Position liefert? Warten wir es ab!}) 9... O-O {Nach 9.Sc3 stellte sich
mir eine ganz persönliche Weggabelung. Sollte ich mit 9...0-0 etwas für mich
Neues ausprobieren, ganz auf der Linie von John Shaw, oder mit 9...De7 der
Empfehlung von Konikowski und mir in "Königsgambit - richtig gespielt"
folgen? Shaw sieht in 9...0-0 den Auftakt einer Art Hauptlinie (seine
Bezeichnung lässt sich nicht 1 zu 1 übersetzen). Seine Ausführungen dazu:
"Als ich diese Stellung zum ersten Mal betrachtete, war ich über die weißen
Aussichten im Zweifel. Aber je mehr ich sie analysiert habe, umso glücklicher
bin ich geworden. Es hängt alles davon ab, welchen Zug Weiß als nächstes
spielt.} ({Wenn Schwarz direkt Nutzen daraus ziehen will, dass Weiß noch
nicht rochiert hat, ist} 9... Qe7 {die Möglichkeit der Wahl. Nach den
Erfahrungen aus dieser Partie ist dies meines Erachtens auch angeraten.
Nachfolgend ein paar Varianten aus unserem Buch dazu:} 10. O-O (10. Kf2 Bxe5
11. Re1 Nd7 12. Bb5 Qxh4+ 13. Kg1 O-O 14. dxe5 g3 15. Qd4 c5 16. dxc6 bxc6 17.
Bd3 Re8 18. b4 Nxe5 19. Rxe5 Rxe5 20. Qxe5 Bg4 21. Qc5 Re8 22. Ne4 Rxe4 23.
Bxe4 Qh2+ 24. Kf1 Qh1+ 25. Qg1 Be2+ 26. Kxe2 Qxg1 $19 {Murey - Hebden, Paris
1988}) 10... Bxe5 11. Bb5+ c6 12. dxc6 bxc6 13. Nd5 Qxh4 14. Qe1 (14. dxe5 O-O
$1 15. Nxf4 Nxf4 16. Bxf4 cxb5 17. Qd5 Qd8 18. Qxa8 Qb6+ 19. Rf2 Bb7 20. Be3
Qxe3 21. Qxb7 g3 22. Raf1 gxf2+ 23. Rxf2 Qxe5 {und Schwarz wird die Partie zum
vollen Punkte nach Hause fahren, Tschernakow - Balujew, Fernpartie 1978.})
14... Qxe1 15. Rxe1 f6 16. dxe5 cxb5 17. Nc7+ Kf7 $1 18. Nxa8 Na6 19. a4 b4 20.
exf6 Rd8 {mit schwarzem Vorteil, Brunn - Troppau, Fernpartie 1893}) {Nachdem
ich mich mit 9...0-0 also für etwas Neues entschieden habe, ganz nach dem
Prinzip "no risk, no fun", will ich sehen, was nun kommt. Und:
Fernschachfreund Willi Rickert zeigt es mir, und das ausgezeichnet!} 10. Ne4 $1
{Hierzu schreibt John Shaw: "Nun fängt der Spaß an". Also genau das Richtige
für eine Partie wie diese!} (10. Ne2 {Dies ist die nach Shaw ungesunde
Alternative.}) 10... f5 11. Ng5 Nd7 {Shaw stellt fest, dass Schwarz keine
Angst vor Se6-Sxf8 haben sollte, weil Weiß damit nur Zeit verschwendet, um
eine Angriffsfigur gegen einen schwarzen Beobachter zu tauschen. Seine
Folgerung: "Das Zählen von Material ist nicht der richtige Weg, um eine
Stellung wie diese zu spielen."} ({Nach} 11... h6 12. Ne6 Bxe6 13. dxe6 Kh7 14.
Nf7 {nistet sich der Springer zumindest nicht nur kurzfristig unangenehm im
schwarzen Lager ein, wenn er nicht unter Aufgabe der Qualität mit} Rxf7 {
entfernt werden soll. Diese Entwicklung behagte mir nicht.}) ({Eine
interessante Variante ist} 11... Qf6 12. Qd3 Nd7 13. Nxg4 Qe7+ (13... fxg4 $4
14. Qxh7#) 14. Ne5 Nxe5 15. dxe5 Qxe5+ {und es ist schwer einzuschätzen, wer
auf der weiteren Reise die schönere Kabine bewohnt, wenn denn beide nicht
ähnlich komfortabel sein sollten.}) 12. Qd3 $1 (12. Ne6 Qe7 13. Nxd7 (13. Nxf8
Kxf8 {Shaw: Der weiße Angriff ist beendet, während der schwarze im Begriff
ist zu beginnen.}) 13... Bxd7 14. Kd2 Ng3 15. c3 b5 $19) 12... Ng3 {Shaw kommt
dieser zu als "zu gierig" vor, aber er gesteht ein, dass er nicht klar
widerlegt werden kann.} (12... Nxe5 13. dxe5 Bxe5 14. Bd2 $13 {Urteil von Shaw.
Er führt u.a. aus: "Bücker hat diesen Zug detailliert analysiert. Weiß
hofft natürlich lang rochieren zu können. Dies ist seine logischste Option."}
Bxb2 15. Rb1 Be5 $17 {Nach Shaw eine weitere Möglichkeit für Schwarz,
verbunden mit der Idee einer Platzierung auf d6. Er hält die für "unklar".
Stockfish "sieht" einen klaren Vorteil auf der Seite von Schwarz.} (15... Bf6
16. Kd1 $13 {Urteil von Shaw})) (12... Bxe5 13. d6+ Kh8 14. dxe5 Nxe5 15. Qc3
cxd6 $1 16. Nf7+ Rxf7 17. Bxf7 Nf6 18. Bb3 $13 {Diese von Shaw angegebene
Linie gefiel mir im Ergebnis nicht, weshalb ich sie vermieden habe. Der
Einblick, den er in seine Überlegungen gibt, ist interessant: "Lasst uns
zunächst das Material zählen - Schwarz hat zwei Bauern für die Qualität.
Zunächst favorisierte mein Instinkt Schwarz, mit Blick auf seine
"unheimlichen" Springer, allerdings kann das weiße Läuferpaar auch
beeindrucken." Und genau das ist bei mir passiert - das weiße Läuferpaar hat
mich beeindruckt.}) 13. Bxf4 Nxh1 14. Qe3 $5 $13 {Die Zugbewertung und die
Stellungseinschätzung stammen von John Shaw. Erläuternd fügt er hinzu:
"Deckt f2, sodass die lange Rochade möglich ist, während der Springer
gefangen bleibt." Nun erklärt er, dass es ihm unmöglich ist, alle Wege
aufzuzeigen, die das Spiel nun nehmen kann. Er gibt deshalb die Richtung an,
in der beide Seiten planen können. "Weiß rochiert lang, kassiert den
Springer auf h1 und geht dann den gegnerischen König an. Schwarz spielt auf
der Damenseite und verschafft sich Zeit durch den Angriff auf den Läufer auf
c4." In der Partie kommt es anders, besonders auch deshalb, weil sich Weiß
auf eine andere Strategie verlegt. Shaws Stellungseinschätzung ist
interessant: "Im Brettschach würde ich Weiß bevorzugen, das einzige
objektive Urteil ist hier aber 'unklar'".} Nb6 {Ich wollte den Angriff auf den
Läufer starten, bevor Weiß diesem ein Ausweichfeld auf a2 einrichten konnte.}
({Eine wichtige Alternative war} 14... a5 {mit etwa den folgenden weiteren
Möglichkeiten:} 15. a3 (15. O-O-O $2 {wäre nicht gut wegen} Nb6 {und nun
beispielsweise} 16. Rxh1 Nxc4 17. Nxc4 Bxf4 18. Qxf4 Qxd5 $19) (15. a4 {
wäre zusätzlich noch weiter zu prüfen.}) 15... Nb6 16. Ba2 h6 17. Ne6 Bxe6
18. dxe6 Kh7 $11) ({Eine Einladung zu taktischen Plänkeleien wäre hier} 14...
h6 {gewesen. Anders als im tatsächlichen Partieverlauf steht bei diesem
Aufzug hier der schwarze Springer noch auf d7, was einen gravierenden
Unterschied ausmacht.} 15. Ne6 {Und schon kommt dieser Unterschied zum Tragen.}
Nxe5 16. dxe5 ({Aber nicht} 16. Nxd8 $2 {wegen} Nxc4 17. Qc1 Rxd8 $19) 16...
Bxe6 17. exd6 Bf7 (17... Bd7 18. dxc7 Qxh4+ 19. g3 Nxg3 20. Bxg3 Rae8 21. d6+
Kh7 22. Bxh4 Rxe3+ 23. Kf1 $13 {Es ist nicht absehbar, zu welchem Ergebnis der
weitere Kampf führen wird.}) 18. O-O-O cxd6 19. Rxh1 Re8 $11) (14... g3 15.
O-O-O Nf2 16. Qxg3 Ng4 17. Ne6 $11 {würde beiden Seiten in etwa gleiche
Aussichten geben.}) 15. Bb3 h6 $6 {Im Nachhinein meine ich, dass diese Wahl
als ungenau zu werten ist. Sie führt dazu, dass Schwarz seinem Damenflügel
nicht mehr genug Aufmerksamkeit widmen kann. So büßt er Chancen auf ein
Gegenspiel ein und lässt letztendlich sogar zu, dass Weiß dort späterhin
stark auftritt.} ({Hier wäre als bessere Alternative mit} 15... a5 {ein
Ansteuern des Stellungsbildes möglich gewesen, das nach 14...a5 - anstelle
von 14...Sb6 - erreicht worden wäre, nur mit dem Unterschied, dass der weiße
Läufer auf b3 steht. Meines Erachtens ist seine Position auf a2 besser,
weshalb diese Linie vermutlich leicht den Vorzug verdient.} 16. a4 (16. a3 h6
17. Ne6 Bxe6 18. dxe6 Kh7 19. O-O-O Qxh4 $15) 16... h6 17. Ne6 Bxe6 18. dxe6
Kh7 19. O-O-O Qxh4 $11 {Am Königsflügel und in der Mitte sieht es genauso
aus wie in der Partievariante, am Damenflügel aber steht Schwarz besser.}) 16.
Ne6 $1 {Weiß verschafft sich einen vorgerückten Freibauern auf der e-Linie,
der sich quasi am schwarzen Kontrahenten auf c7 vorbeiwindet und nachhaltig
von den eigenen Kräften unterstützt wird.} ({Zu beachten war auch} 16. O-O-O
{mit der plausiblen Folge} hxg5 17. hxg5 Kg7 18. Rxh1 Rh8 19. Re1 Qe7 {worauf
Schwarz aber einen zumindest leichten Vorteil für sich reklamieren können
sollte.}) 16... Bxe6 17. dxe6 Kh7 {Natürlich muss der König die Diagonale a2/
g8 verlassen, um dem gegnerischen Läufer auf b3 keine Gelegenheit zum
Abzugsschach zu geben.} 18. O-O-O Qxh4 19. g3 {Der Zug liegt auf der Hand, er
muss aber auch kommen. Dabei geht es nicht einfach nur daraum, die schwarze
Dame zu vertreiben, sondern das Feld g3 selbst zu besetzen.} ({Ich konnte
nicht darauf hoffen, dass mein Gegner} 19. Rf1 {spielen würde, wie es
vielleicht in einer Partie vis-a-vis hätte sein können. Grundsätzlich
sinnvoll wäre dieser Zug zweifellos, was die Partie später auch noch belegen
wird. Hier aber scheitert er noch an den Umständen, denn ich hätte mit} g3 {
geantwortet und Oberwasser bekommen.}) 19... Qh5 ({Mein Rechenknecht meinte,
dass} 19... Qh3 {in etwa gleich gut wie der Textzug wäre.} {Neben} 20. c4 {
habe ich mir als weiße Fortsetzungen auch 20.Tg1 und 20.De1 genauer
angeschaut, die ich im Ergebnis aber als schwächer eingeschätzt habe.
Vermutlich hätte mein Gegner so wie in der Partie auch mit 20.c4 fortgesetzt.
Es hätte dann wie folgt weitergehen können:} a5 ({Anders als nach 19...Dh5
wäre hier wegen der Abseitsstellung der schwarzen Dame} 20... c6 {keine gute
Wahl. Wenn es so weiterginge wie weiter unten im Rahmen einer Nebenvariante
untersucht, würde Schwarz schnell klar auf die Verliererstraße kommen. Also:}
21. c5 Bxe5 22. Qxe5 Nd5 23. Bxd5 cxd5 {Das Urteil weiter unten lautet auf "...
und die weißen Kräfte müssten gehalten werden können." Hier aber nicht. Es
folgt} 24. Qc7+ Kg6 $8 25. e7 $18 {und Weiß gewinnt.}) 21. a4 Rae8 22. c5 Bxe5
23. Qxe5 Nc8 24. Bc2 Nf2 25. Bxf5+ Kg8 $8 26. Bg6 $13 {und es ist unklar, wer
sich am Ende durchsetzen wird, wenn es denn einem der beiden Spieler gelingen
wird. Sollte 19...Dh3 vielleicht sogar der Vorzug gebühren?}) (19... Nxg3 {
hätte die "Hängepartie" um das Schicksal des schwarzen Springers bzw. die
Umstände seines Dahinscheidens beendet.} 20. Bxg3 Qh3 (20... Qh5 21. c4 a5 22.
a4 c6 $16) 21. Rg1 (21. c4 a5 (21... c6 22. Kb1 {Bringt den König von der
Diagonale c1/h6 und entschärft damit ...Ld6-e7.} Rae8 23. c5 Bxe5 (23... Nd5
24. Bxd5 Bxe5 25. Qxe5 (25. Rh1 Bxg3 26. Rxh3 gxh3 27. Qxg3 cxd5 28. Qc7+ $11)
25... cxd5 26. Qc7+ Kg6 $8 27. Be5 Kh5 28. Qd7 {und Weiß steht besser.
Schwarz auch. :-)}) 24. Qxe5 Nd5 25. Bxd5 {mit Übergang in die Variante nach
23...Sd5.}) 22. a4 Be7 $16) 21... Rae8 22. Nxg4 fxg4 23. Qe4+ Kh8 24. Be5+ Bxe5
25. Qxe5+ {mit Dauerschach.}) 20. c4 {Am besten.} c6 {In dieser Phase der
Partie wie auch schon auf dem Weg hierher waren angesichts der Komplexität
der Stellung regelmäßig gleich mehrere gut aussehende weiße Alternativen
als Antwort auf eigene Versuche zu prüfen. Rechnerische Sicherheit ist nicht
zu erreichen. Ich hätte einen Park an Engines einsetzen und rechnen lassen
können, bis ich einen nassen Lappen auf den Stromzähler hätte legen müssen
- die absolute Wahrheit behält viele Geheimnisse für sich.} (20... Bxe5 {
habe ich neben 20...a5 besonders als weitere Möglichkeit unter die Lupe
genommen. Die Analysen zu 20...a5 können hier außen vor bleiben, weil sie
nicht viel Neues gegenüber schon betrachteten Stellungsbildern bringen.} 21.
Bxe5 (21. Qxe5 Nf2 22. e7 $13) 21... c6 (21... a5 22. a4 Qh2 23. d5 Qf2 $16 24.
Qd3 $16) 22. Bf4 $13 (22. d5 cxd5 23. cxd5 Rac8+ 24. Kb1 Nxg3 25. Qxg3 f4 $11)
{Weitergehen könnte es jetzt beispielsweise wie folgt:} 22... Rae8 23. d5 Rf6
$14 {Ich denke, dass die weißen Möglichkeiten etwas den Vorzug verdienen.})
21. Nd3 $1 {Meinem Gegner, Willi Rickert, ging es sicherlich nicht anders als
mir, bezogen auf meine Anmerkung zu 20...c6. Die Situation widerlegt die
Behauptung, dass im modernen Fernschach nur noch Computer gegeneinander
spielen und dann die bessere Ausstattung gewinnt. Hier sind die Engines
jenseits ihrer Grenzen angekommen; sie liefern nicht nur keine eindeutigen und
belastbaren Treffer mehr, sondern teilweise auch zweifelhafte. Wie ich
festgestellt habe, sehen sie in dieser Phase der Partie fast durchgehend für
Schwarz zu optimistische Perspektiven. Nun aber zu den weißen Alternativen,
die Schwarz frühzeitig genau untersuchen und zwischen denen sich Weiß
entscheiden musste:} (21. c5 {wäre nicht zu fürchten. Hier bleiben Schwarz
zwei ernstzunehmende Antworten.} Nd5 {Schwarz stellt das Schlagen auf e5 in
dieser Variante nur zurück.} (21... Bxe5 {Nun müsste sich Weiß zum
Zurückschlagen zwischen seiner Dame und seinem Läufer entscheiden.} 22. Bxe5
(22. Qxe5 Nd5 23. Bxd5 cxd5 {und die weißen Kräfte müssten gehalten werden
können. Die folgenden ausgewählten Varianten, zu deren Entstehen mehrere
aktuelle Engines beigetragen haben, bestätigen mich in meinem Urteil. Es ist
unmöglich, alle beachtenswerten Wege im Detail auszurechnen. Das "Delta des
Unberechneten" fordert die menschliche Einschätzung heraus.} 24. Rf1 {ist die
beste der im 24. Zug für Weiß zu prüfenden Möglichkeiten. Sie führt in
Stellungen, die als in etwa ausgeglichen einzuschätzen sind.} (24. Rd2 {
Deckt f2 ab.} Rae8 (24... Nxg3 25. Bxg3 Rae8 26. Qxd5 Qg5 27. Bd6 $17) 25. Qxd5
Kg6 26. Qd7 Nxg3 27. e7 $17 {sieht gefährlich aus, ist aber von Schwarz mit
Vorteil zu meistern.}) (24. Qc7+ Kg8 (24... Kg6 {ist schwächer, weil er die
Dame blockiert, z.B.} 25. Be5 Qg5+ 26. Bf4 Qh5 27. Be5 $11) 25. Be5 Qg5+ 26.
Bf4 Qg7 27. Qxg7+ $17) (24. Qxd5 $2 {würde dem Springer auf h1 eine
Gelegenheit zum Entkommen geben.}) 24... Nxg3 (24... Qh3 25. Re1 Nxg3 26. Bxg3
Rae8 27. Qc7+ $11 Kg6 $8 $11) 25. Bxg3 Rae8 26. Qxd5 Qg5+ (26... Qh3 27. Qd7+ (
27. Rg1 Kg6 28. Qd7 {wäre nur eine Zugumstellung.}) 27... Kg6 28. Rg1 f4 29.
e7 fxg3 $11 30. exf8=Q Rxf8 31. Qe6+ $11) 27. Bf4 $11 Qf6 28. Re1 Rg8 29. Qd6
Qh4 $11) 22... Nd5 23. Bxd5 Nxg3 24. Bg2 $11 f4 25. Qb3 (25. Bxf4 $4 Rxf4 {
und nun geht nicht} 26. Qxf4 {wegen} Ne2+ $19) 25... f3 26. Qxb7+ Kg6 27. e7 {
Das Brett brennt, das Spiel steht auf des Messers Schneide. Es ist unklar, wie
der Kampf ausgehen wird.}) 22. Bxd5 Bxe5 23. Bxe5 (23. Rxh1 Bxf4 $17 24. Qxf4
$15 Qg6 25. e7 Rf6 26. Bc4 $13) 23... Nxg3 24. Bg2 f4 {Auch hier ist der
Ausgang unklar. Es wären weitere Berechnungen erforderlich, die ich aber in
der Partie aus Kapazitätsgründen nicht weiter angegangen bin. Angemerkt sei,
dass auch hier wieder der f-Bauer nicht geschlagen werden darf, weil nach dem
folgenden Nehmen mit dem Turm die weiße Dame wegen der drohenden
Springergabel auf e2 nicht zurückschlagen dürfte.}) ({Frühzeitig zu prüfen
war auch, ob Weiß mit} 21. Qe1 {mit Erfolg auf eine Klärung um den schwarzen
Springer auf h8 spielen könnte.} Rae8 {Auch schwächer als 21...a5, aber doch
auf jeden Fall zu beachten.} (21... a5 {Ich denke, dass dies die beste
schwarze Antwort wäre. U.a. würde sie Weiß daran erinnern, dass Schwarz
Ambitionen am Damenflügel entwickeln kann, wenn er Zeit und Gelegenheit dazu
erhält.} 22. Qxh1 Qxh1 23. Rxh1 Bxe5 24. dxe5 $15 Rh8 {dürfte die Qualität
von 21.De1 eher nicht bestätigen können. Anstelle von 22.Dxh1 untersuchen
Engines auch 22.d5 und 22.Kb1, jeweils mit eher für Schwarz günstigen
Ergebnissen. Ohne das Schlagen des Springers mit der Dame macht aber 21.De1
nicht wirklich Sinn und mein Gegner hätte die Dame sonst kaum auf die
Grundreihe beordert. Die Ergebnisse der Rechenknechte bei der Prüfung der
Alternativen konnten insoweit zurückstehen und werden auch hier in der
Kommentierung nicht gebraucht.}) (21... Rfe8 {wäre schwächer als 21...a5,
zudem ist dies der falsche Turm für ein Postieren auf der e-Linie. Es könnte
folgen:} 22. d5 (22. Nd3 Nxg3 23. Qxg3 Bxf4+ 24. Nxf4 $15) 22... Rad8 23. Kb1
cxd5 24. cxd5 $11) 22. d5 cxd5 (22... Nxg3 23. Qxg3 cxd5 24. cxd5 $13) 23. cxd5
Rc8+ (23... a5 $5) 24. Kb1 $13) (21. Nd7 {würde dem Anziehenden nicht
wirklich etwas bringen.} Bxf4 (21... Nxd7 22. Bxd6 Nf6 23. Bc2 Kg7 24. Kb1 Ne4
$11) 22. Nxf8+ (22. Qxf4 $4 Nxd7 $19) 22... Rxf8 23. Qxf4 Kg6 $15 {Den weißen
Aktionen geht nach und nach die Puste aus.}) 21... Be7 {Nach dem tiefsinnigen
Rückzug des weißen Springers steht der schwarze Läufer nackt im Wind. Neben
dem Textzug waren auch 21...Sc8 und 21...Sxg3 zu prüfen, während 21...Lxf4
schnell als ungünstig zu erkennen ist. Ein paar ausgewählte Varianten dazu:}
(21... Nc8 22. c5 (22. d5 cxd5 (22... Nxg3 $5) 23. cxd5 $6 Qh2 {und die
besseren Möglichkeiten lägen jetzt bei Schwarz.}) 22... Bxf4 (22... Be7 $5)
23. Nxf4 Qg5 24. Rxh1 $13) (21... Nxg3 22. Bxd6 Ne4 23. Nf4 Qg5 24. c5 $13) (
21... Bxf4 22. Nxf4 $16) 22. Kb1 {Weiß holt seinen König von der Diagonale
c1/h6. Wenn Schwarz Abtauschgelüste haben sollte, beugt er diesen damit vor.}
({Die Engines rechnen auch intensiv an} 22. Qe1 {herum, aber schon die Variante
} Nxg3 23. Bxg3 a5 24. Ne5 Kg8 {zeigt an, dass Schwarz den Geschehnissen recht
gelassen entgegensehen kann.}) 22... Rad8 {Dies war der Favorit der Engines,
meiner auch.} (22... Rfe8 {kommt in einer "schnellen" Enginebewertung auch
ordentlich weg. Ich habe aber für eine Berechnung in eine sichere Tiefe keine
Rechnerkapazitäten binden wollen, weil ich denke, dass der Turm am
Königsflügel bleiben sollte, solange nicht handfeste Gründe für einen
Wechsel sprechen. Auf ihn wollte ich auch hinsichtlich der Verstärkung des
f-Bauern setzen. Zudem konnte dieser Turmzug auch für einen späteren
Zeitpunkt eine Option bleiben.}) ({Für} 22... Rfd8 {gilt etwas Ähnliches.
Hier tritt aber die Störung des anderen Turms in seiner Entwicklung hinzu.}) (
22... Qh3 {habe ich womöglich erneut unterschätzt, so wie vielleicht schon
im 19. Zug. Planvolle Fortsetzungen für Weiß wären dann besonders 23.d5, 23.
Tg1 und 23.De1. Ein paar antestende Varianten dazu:} 23. d5 (23. Rg1 Rad8 24.
Ne5 Rf6 25. Nf7 Re8 $13) (23. Qe1 Rad8 24. Ne5 Rf6 25. Nf7 {25.d5 und 25.Lc2
sind prüfenswerte Alternativen.} Qg2 $13) 23... Nxg3 24. Bxg3 Bh4 25. e7 Qxg3
26. exf8=Q Rxf8 27. Qe6 Qc7 (27... cxd5 $2 28. Ne5 $18) 28. Ne5 Rf6 29. Qe8 Qg7
{und Schwarz wäre wieder voll dabei.}) ({Die elektronischen Freunde testen
hier bei längeren Berechnungen auch immer wieder} 22... Rac8 {an, um den Turm
dann aber alsbald nach d8 weiterziehen zu lassen. Ich denke, dass dies für
eine gewisse "Ideenlosigkeit" spricht und nicht für eine wirklich ernste
Alternative.}) 23. Ne5 {Hier habe ich nicht gesehen, was Schachfreund Willi im
Schilde führt. Sein Schimmel schielt, und zwar auf meinen doch so sicher
gedeckten c-Bauern.} Bf6 (23... Rf6 24. Nf7 {Diese Situation gefiel mir nicht.
Ihr Drohen war ein wichtiger Grund für mich, nicht zu 23...Tf6 zu greifen.
Waren die Sorgen vielleicht übertrieben? Die Engines tendieren zu "=", aber
wohl auch nur, weil sie "unklar" nicht ausdrücken können. Auf jeden Fall
bleibt die strukturelle Schwäche des schwarzen Königsflügels bestehen, die
weiße Manöver auslösen können, wie sie die Partie entschieden haben.}) (
23... Nxg3 24. Qxg3 Bg5 25. Bxg5 Qxg5 26. d5 cxd5 27. cxd5 $13) 24. a4 $1 {
Weiß hat sich einen feinen Plan ausgedacht - er lässt seinen a-Bauern laufen,
sodass Schwarz zu Reaktionen gezwungen wird, die das weiße Übergewicht auf
dem Damenflügel wachsen lassen. Zugleich lässt er Schwarz keine Zeit, seine
eigenen aktiven Ambitionen mit Nachdruck zu verfolgen.} Rfe8 25. a5 {Hier
kommen die Engines zum Ergebnis, dass die Stellung ausgeglichen ist bzw. sogar
ein leichter schwarzer Vorteil vorliegt. Ich sehe keinen Vorteil für Schwarz.
Auch lässt es sich eher von unklaren Verhältnissen als vom Ausgleich
sprechen. Etwas Sorgen hatte ich in der Partie mit Blick auf die schwarzen
Möglichkeiten, die Mehrheit am Königsflügel - schnell genug - mobil zu
bekommen.} Nc8 {Zu prüfen waren auch 25...Txe6 und 25...Lxe5. Also:} (25...
Rxe6 26. axb6 axb6 27. Bc2 {und der Anziehende drückt schwer gegen die
gegnerische Stellung.}) (25... Bxe5 {würde ich nach den Erfahrungen im
weiteren Verlauf der Partie heute vorziehen.} 26. Bxe5 (26. Qxe5 Nc8 {bringt
Weiß keine Vorteile gegenüber dem Textzug.}) 26... Qg6 27. Ka1 Nc8 28. Rxh1
Rxe6 $11 {Hier kommen die Engines im Ergebnis zum Stellungsausgleich. Wiegen
der schwarze Qualitätsvorteil und der Mehrbauer die druckvolle und initiative
weiße Stellung, in der auch das Läuferpaar eine große Rolle spielt, auf?
Ich bleibe da skeptisch, allerdings wäre die Partie wohl etwas leichter zu
führen als nach 25...Sc8. Vermutlich habe ich zu sehr auf das Urteil der
Engines vertraut, als sie 25...Sc8 den Vorrang vor 25...Lxe5 gaben.}) 26. a6 {
Weiß spielt konsequent auf eine Schwächung der schwarzen Verteidigung, um
den weiteren Vormarsch seiner Kräfte vorzubereiten. Die Alternativen geben
Schwarz mehr Raum zum Atmen.} (26. d5 cxd5 27. cxd5 Nd6 $13 {führt in unklare
Verhältnisse.} 28. a6 Re7 29. Bc2 (29. axb7 $2 {wäre nun keine gute Idee
wegen} Rxb7 $17 {und das Blatt hätte sich zugunsten von Schwarz gewendet.
Jetzt bekommt der Nachziehende Raum für ein aktives Spiel am Damenflügel.})
29... Kg7 {könnte nun folgen, ohne an der Stellungseinschätzung etwas zu
ändern.}) (26. Nd7 {macht eine schöne Variante möglich, wenn Schwarz mit}
Rxd7 {antwortet.} ({Es geht aber auch} 26... Bg7 {und nach} 27. d5 Ne7 28. Be5
cxd5 29. cxd5 Nxd5 30. Bxd5 Qg6 31. Ka1 Rxe6 32. Bxe6 Qxe6 $11 {sind die
beiderseitigen Chancen gleich.}) 27. exd7 Rxe3 28. dxc8=Q Rxb3 $11 {Die
Stellung ist interessant zu spielen, aber allzu große Hoffnungen auf einen
Sieg sollten sich beide Seiten nicht machen können.}) {Die Partie befindet
sich in einer interessanten Phase, die auch einen tieferen Blick in die
Stärken und Schwächen der Engines erlaubt. Exemplarisch an Stockfish
beobachtet: In einer Daueranalyse neigt die Maschine in den wichtigsten
Varianten tendenziell zu einem schwarzen Vorteil. Erst wenn man ihr viel Zeit
gönnt oder ihr die intuitiv in Betracht kommenden Alternativen zeigt,
revidiert sie ihr Urteil zunehmend zugunsten von Weiß.} 26... bxa6 {Mir
gefiel die Idee, mit diesem Zug einleitend auf Rückgabe der Qualität und
Dezimierung der aktiven weißen Steine zu spielen.} ({Auch hier aber wieder
stand} 26... Bxe5 {zur Disposition. Es sieht danach aus, dass der Zug zu
besseren schwarzen Aussichten als der Partiezug geführt hätte.} 27. Bxe5 {
Nun ist} b6 {die bessere der beiden in Betracht kommenden
Reaktionsmöglichkeiten des schwarzen b-Bauern.} ({Nach} 27... bxa6 28. d5 {
gibt es eine Vielzahl von Entwicklungen, die sich einer vollen exakten
Berechnung entziehen. Weiß aber drückt jeweils massiv auf die schwarze
Stellung, während Schwarz sich sehr auf die Verteidigung verlegen muss. Eine
der zu beachtenden Linien sieht wie folgt aus:} Qg6 29. Qc5 Rxe6 30. dxe6 Rxd1+
31. Bxd1 Qxe6 32. Bf4 Kg6 33. Qg1 Nxg3 34. Qxg3 $16) 28. d5 Qg6 29. Bf4 Nxg3
30. Qxg3 b5 31. cxb5 cxd5 32. Rh1 h5 33. Qh4 Nb6 34. Bc2 Kg8 $14 35. Qxh5 Qxh5
36. Rxh5 Rxe6 37. Bxf5 {Die Stellung ist schwer einzuschätzen. Stockfish
sieht Weiß leicht im Vorteil. Auf jeden Fall aber sollte sie für Schwarz
spielbar sein, wohl auch besser als die tatsächliche Zugfolge.}) 27. Nxc6 {
Es ist ein guter Zeitpunkt für einen kleinen strategischen Rückblick. Shaw
hat in seiner Anmerkung zum 14. Zug von Weiß die weißen Chancen im Angriff
auf den schwarzen König gesehen und die schwarzen auf der Damenseite. Bis
hier hat Weiß bewiesen, dass sich für ihn zumindest auch gute Möglichkeiten
auf der linken Bretthälfte ergeben. Auf der Basis eines starken Zentrums hat
er das schwarze Spiel wirksam unterdrückt und sein eigenes beständig
ausgebaut.} Rd6 28. d5 Rexe6 29. dxe6 Rxc6 {Die Qualität ist zurückgegeben,
doch damit hat es Schwarz noch nicht erreicht, dem Gegner ganz den Schlüssel
für den aktiven Part in der Partie aus der Hand zu nehmen. Die Mehrfigur in
der Form des Springers auf h1 ist quasi nur einen Bauern wert, da sie nicht
zurückgeholt werden kann, ohne sich für den weißen Bauern auf g3 zu opfern.}
30. c5 Ne7 31. Bd6 {Strategisch bereitete mir die folgende Lage besondere
Sorgen: Die Diagonale b1/h7 ist eine starke Option für Weiß. Er hat noch
seinen weißfeldrigen Läufer, der ohne schwarzen Gegenpart ist. Die
halboffene f-Linie ist eine weitere direkte Gerade für meinen Gegner, über
die er mich in die Mangel nehmen kann. Mein f-Bauer fürchtet bereits schwer
um sein Leben.} Kg6 {Im Nachhinein betrachtet sieht dieser Königszug bereits
ziemlich hilflos aus. Mein Oberhaupt übernimmt Absicherungsaufgaben, aber in
dem Bewusstsein, dass er labil aufgestellt ist und seinen Figuren im Weg
stehen kann. Intensive Analysen haben mir keine Lösung aufgezeigt, die mir
besser erschienen. Ein kleiner Überblick über die Möglichkeiten sieht wie
folgt aus:} (31... Qh2 {Natürlich war nicht zu erwarten, dass mein
Spielpartner die Gefahr auf b2 übersehen würde.} 32. Rd2 Bg5 {Dies ist die
hinter 31...Dh2 stehende Idee.} (32... Qh3 33. Bxe7 Bxe7 34. Qd3 Nxg3 35. Qd7
$18) 33. Rxh2 Bxe3 34. Bxe7 Nxg3 35. Bd6 Ne4 $16) (31... Nxg3 32. Qxg3 Qh4 (
32... Rc8 33. Bc2 Qh3 34. Qf2 Qf3 35. Qxf3 gxf3 $18) 33. Qg2 Qh3 34. Qxh3 gxh3
35. Ba4 Rc8 $16) (31... Rc8 32. Bxe7 Bxe7 33. Rd7 Re8 34. c6 Nxg3 35. c7 Qh1+
36. Ka2 $18) (31... Bg5 32. Qe1 (32. Qg1 Nxg3 (32... Rc8 33. Qxh1 Qxh1 34. Rxh1
Rd8 35. Ba4 Nc8 $18) 33. Qxg3 Rc8 34. Qe5 Qg6 35. Qe2 $16) 32... Nxg3 33. Qxg3
{mit Übergang in die Variante nach 32.Dg1.}) 32. Ba4 $1 {Wie von selbst
finden die weißen Figuren nun den Weg, die eigene Kraft beständig zu
steigern und Schwarz zu passiven Antworten zu zwingen.} ({31.La4 ist meines
Erachtens am besten, aber auch} 32. Qg1 {führt Weiß näher ans große Ziel.}
Qh3 (32... Rc8 33. Qxh1 (33. Ba4 $5) 33... Qxh1 34. Rxh1 h5 35. Ba4 Nc6 36. b4
$16) (32... Nxg3 33. Qxg3 $16) 33. Ba4 $16 (33. Qxh1 $2 Qxh1 34. Rxh1 Nc8 35.
Bd5 Rxd6 36. cxd6 Nxd6 $11 {und Schwarz ist wieder im Spiel.}) (33. Bc4 $6 Nxg3
34. Bxg3 Qh5 35. Bd6 $14)) (32. Qd2 {mit der Idee Dd2-g2 war zu
berücksichtigen.}) 32... Rc8 (32... Qh2 33. Rd2 Nf2 34. Qxf2 Qxf2 35. Rxf2 Rc8
$18) 33. Qg1 Nxg3 34. Qxg3 Qh4 (34... Qg5 35. Bd7 $16) 35. Qg2 Rg8 36. Rh1 Qg5
37. Bc2 Nc8 38. Qb7 Be7 39. Qc7 h5 40. Rf1 {In der Anmerkung zum 19. Zug
tauchte der Turmschwenk nach f1 schon einmal auf, musste aber noch verworfen
werden. Hier nun bestätigt er, dass die f-Linie und der darauf gegen den
schwarzen Bauern ausgeübte Druck ein wertvolles weißes Faustpfand war. Damit
ist der Schlussakkord gespielt, die schwarze Aufgabe ist jetzt noch der einzig
richtige Zug. Für Schachfreund Willi Rickert hat die Partie die Freude über
einen Sieg gebracht, uns beiden aber die Freude über eine tolle Partie!} 1-0
[Event "GER/CM02/C (GER)"]
[Site "ICCF"]
[Date "2015.??.??"]
[Round "?"]
[White "Zielasko, Andreas"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C67"]
[WhiteElo "2330"]
[BlackElo "2289"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "60"]
[EventDate "2015.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 Nf6 4. O-O Nxe4 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5
8. Qxd8+ Kxd8 {Ich habe diese Stellung nun das vierte Mal innerhalb weniger
Jahre als Schwarzer auf dem Brett. Alle Vorgängerpartien endeten mit einem
Remis. Bisher ist es meinen Gegnern, darunter auch ein Großmeister, nicht
gelungen, mich auf die Verliererstraße zu drängen, und wenn sie meine
Stellung noch so sehr kneteten. Also, auf ein Neues!} 9. Nc3 Ke8 10. Rd1 h6 11.
b3 ({Nun bin ich raus aus meiner Praxis. GM de Oliveira zog hier} 11. h3 {
Das Remis wurde mit dem 34. Zug von Weiß vereinbart.}) 11... Be6 12. Ne2 Rd8 {
Dies ist das Vorgehen, das meines Erachtens am meisten dem System entspricht.
Die Partiendatenbank bestätigt, dass die Spieler mit einer höheren
Wertungszahl zu genau dieser Fortsetzung tendieren. Ein Abtausch könnte nur
im Sinn der schwarzen "Mauertaktik" sein. Und wenn Weiß der Einladung zum
Abtausch verständlicherweise nicht folgt, muss er seinen Turm schützen.} 13.
Bb2 ({Aber was passiert, wenn Weiß dem Abtausch, der in etlichen Varianten
Standard ist, nicht aus dem Weg geht? Ein paar Analysen und Fragmente dazu:}
13. Rxd8+ Kxd8 14. Nf4 {brachte Weiß in der Praxis mehrfach einen vollen
Punkt ein. Hier war das "Gefahrenradar" frühzeitig einzusetzen, um aus den
Fehlern der Spieler mit Schwarz lernen und nachteilige Pfade vermeiden zu
können.} (14. Bb2 g5 {Dies ist ein alter Zug. Mein ältestes Beispiel ist
eine Partie Keller - Michel, gespielt bei der Deutschen Meisterschaft 1939 in
Bad Oeynhausen.} ({Analysiert habe ich auch} 14... Kc8 {mit der möglichen
Folge} 15. Nf4 Bc5 16. Nxe6 fxe6 17. Kf1 {und nun} g5 {und} 18. Ke2 $11 {
mit Gleichstand.}) 15. Rd1+ Kc8 16. Ned4 Nxd4 17. Nxd4 {Aber was soll gegen}
Kd7 {anstelle von 17...Lc5 sprechen? Nach} ({In zwei umkämpften Fernpartien
kam es nun zu} 17... Bc5 {mit dem Abtausch} 18. Nxe6 fxe6 19. Kf1 (19. g4 Rf8 {
bringt Gleichstand. In der Referenzpartie folgte} 20. Rd2 Rf4 21. h3 Re4 22.
Kf1 Rf4 23. Re2 Rf7 {und Schwarz hielt die Kanäle erst mal dicht. Der
Anziehende sah dann seine Chancen auf dem Damenflügel und zog} 24. Bc1 {
wobei er den Aufzug h3-h4 im Hinterkopf gehabt haben wird.} Kd8 25. Kg2 Ke8 26.
Kg3 Rd7 27. Bd2 Kf7 {Diese Stellung muss Schwarz nicht fürchten. Er lässt
auch hier nichts zu, wenn er sauber spielt. In der Partie kam es aber anders,
eben weil der Nachziehende in der Folge nicht immer die besten Antworten fand.
Es ist sehr anschaulich, wie er auf die schiefe Bahn kam und letztlich
aufgeben musste.} 28. h4 {Die natürliche Option nach 24.Lc1.} Kg6 $2 {Diese
Antwort kann nicht gut sein. Schwarz lässt es zu, dass er auf h6 eine
Achillesferse erhält.} (28... gxh4+ $1 29. Kxh4 Kg6 {und alles ist gut.}) 29.
h5+ Kh7 30. f4 gxf4+ 31. Bxf4 Bb4 32. Re4 Bc3 {Ich denke, dass der Läufer
besser auf der Diagonale f8/a3 gehalten worden wäre.} 33. Kf3 a6 34. Be3 Re7
35. Ke2 Rg7 36. Bd2 Bxd2 37. Kxd2 {Der Anziehende setzt nun eindrucksvoll sein
offensives Potenzial um. Im schwarzen Spiel vermisse ich seit bereits mehreren
Zügen einen echten Plan und dies setzt sich auch im weiteren Verlauf fort. Es
sieht so aus, als ob er Zug für Zug schlicht in einer Daueranalyse ermittelte
Enginevorschläge ausführt.} Rd7+ 38. Ke3 Kg7 $6 39. Rd4 Rf7 40. Rf4 Re7 41.
Rf6 Kh7 42. Kf4 c5 43. g5 hxg5+ 44. Kxg5 Rg7+ 45. Rg6 Re7 46. Kf6 Re8 47. Kf7 {
1-0, Salcedo Mederos, P (2333) - Popov, V (2224) ICCF 2014. Fazit während
meiner Partie: Diese schwarze Niederlage hätte nicht sein müssen. Sie gibt
keinen Anlass, über eine frühe Weichenstellung ihre Grundvarianten zu
vermeiden.}) 19... Rf8 {hält die Partie in ganz ruhigen Bahnen.} {Im Duell
Kupec, M (2145) - Jambrich, J (2024) ICCF (Slowakei) 2003, einigten sich die
beiden Kontrahenten nach dem nun folgenden Schlafwagenspaziergang} 20. f3 g4
21. Rd3 h5 22. Ke1 Rf4 23. fxg4 hxg4 24. h3 Re4+ 25. Kf1 Rf4+ 26. Ke1 Re4+ 27.
Kd1 Bf2 28. hxg4 {auf ein total begründetes Remis.}) 18. g4 $11 {sehe ich
keinen Vorteil für Weiß.}) (14. h3 {stellt Schwarz nicht wirklich vor
Probleme. Plausible Entwicklungen wie} g5 ({Oder auch} 14... Bc5 15. Bb2 Ke7
16. Rd1 Rd8 17. Rxd8 Kxd8 18. Nf4 $11) 15. g4 Bd5 16. Nxg5 hxg5 17. gxf5 f6 18.
Kh2 $11 {würden in einen Gleichstand führen.}) {Alle Beispiele liefen über}
14... Bc5 {Notfalls könnte es also eine Option sein, diese Fortsetzung zu
vermeiden, wenn sie denn tatsächlich in den Partien zu Problemen geführt
haben könnte. Eine erste frühe Prüfung aber ließ die Rechtfertigung für
einen solchen Rückschluss nicht erkennen.} ({Notfalls hätte sonst auch ein
alternativer Aufbau mit} 14... Kd7 {mit nachfolgendem c6-c5 in Betracht kommen
können, z.B. in der Gestalt} 15. Bb2 c5) {Keine Sorge bereitet Schwarz} 15.
Nxe6+ (15. Bb2 Kc8 (15... g5 16. Nxe6+ fxe6 17. Rd1+ Ke7 $2 {Das Feld e7
hätte besser als Ausweichfeld für den Springer zur Verfügung bleiben sollen.
} 18. g4 Ng7 19. Kg2 Rd8 $2 {Jetzt wird Schwarz auch in dieser Partie am
Damenflügel in den Abgrund stürzen.} 20. Rxd8 Kxd8 21. Bc1 $1 Ke8 22. h4 {
Das bekannte Muster.} Kf7 23. h5 (23. hxg5 {liegt auf der Hand und wäre auch
tatsächlich direkter gewesen.}) 23... Ne8 $2 {Ein schwerer Fehler, denn jetzt
geht} 24. Bxg5 {und nach} hxg5 25. Nxg5+ Kg8 26. Nxe6 {kann Schwarz aufgeben,
was er auf} Be7 27. h6 {(1-0) tatsächlich macht, Kokarev, D (2545) -
Bronnikov, K (2195), Russland 2007. Auch bei dieser Niederlage hat Schwarz
maßgeblich mitgeholfen, was also erneut nicht etwa die ganze Variante aus
schwarzer Sicht in Zweifel stellen kann.}) 16. Nxe6 (16. Kf1 Bd5 $11 17. Ke2
Rd8 18. Nxd5 $11) (16. Rd1 Rf8 (16... g5 17. Nxe6 fxe6 18. Rd3 g4 19. Nd2 Rd8
20. Rxd8+ Kxd8 21. Ne4 Be7 22. g3 {1-0, Palac, M (2593) - Erturan, Y (2370)
Skopje 2012. Hier endet die Partie mit einem Sieg für Weiß. Stellungsmäßig
ist er natürlich nicht begründet. Auf dem Weg hierher gibt es noch Ansätze
für Verbesserungen des schwarzen Spiels. Auf jeden Fall ist auch dieses
Ergebnis hinsichtlich der schwarzen Erfolgsaussichten irrelevant.}) 17. Nxe6
fxe6 18. Rd3 g5 {Die Stellung ist komplett in Ordnung für den Nachziehenden.
Dass er die Partie in Grishanovich, S (2310) - Frolov, D (2447) St. Petersburg
2000, verloren hat, verdankt er seinem ungenauen Spiel in der nächsten Phase
der Partie.}) 16... fxe6 17. Kf1 g5 18. Ke2 $11) 15... fxe6 16. Bb2 Kc8 17. Kf1
g5 18. Ke2 $11 {Es herrscht Gleichstand auf dem Brett.}) 13... g5 14. h3 Be7 {
Dieser Zug schien mir am natürlichsten zu sein. Es gibt aber mehrere andere
ordentliche Möglichkeiten.} ({Zu diesen zählt auch} 14... Bd5 {mit der
plausiblen Folge} 15. e6 Rh7 16. exf7+ Rxf7 $11) 15. g4 Ng7 16. Ng3 Bd5 (16...
c5 {habe ich als gut eingeschätzt, nur auf eine andere Weise. 16...Ld5 ist
aber mit einer unmittelbaren Drohung gegen Weiß verbunden und schließt die
d-Linie, was mir sympathisch war. Die folgenden Varianten aus dem Strauß
dessen, was ich ermittelt habe, sind meines Erachtens am wichtigsten.} 17. Ne4
(17. c4 Rxd1+ (17... b6 $5) 18. Rxd1 b6 19. Ne4 Kf8 20. Nf6 Bc8 21. Nd2 h5 $1
$11) 17... Rxd1+ (17... b6 18. Nf6+ Kf8 19. Rxd8+ Bxd8 20. Rd1 Be7 21. Nd2 $14)
(17... Bd5 18. Nf6+ Bxf6 19. exf6 Ne6 $14) 18. Rxd1 Bc8 19. e6 Rh7 20. exf7+
Kxf7 21. Ne5+ Ke8 $14) (16... Rg8 17. Nd4 (17. Nd2 Kd7 {Der König will nach
c8.} 18. Nde4+ Kc8 19. Nf6 Rh8 20. Kg2 b6 $11 {Der schwarzen Festung dürfte
kaum beizukommen sein.}) 17... Bd7 (17... Bc8 $5) 18. Ne4 c5 19. Nf6+ Bxf6 20.
exf6 cxd4 21. fxg7 $14) (16... Rh7 17. Nd4 (17. Rxd8+ Kxd8 18. Rd1+ Kc8 19. Nd4
Bd7 20. Ndf5 Nxf5 $14 {und die schwarze Stellung ist fest.}) 17... Bd7 18. Ne4
c5 19. Nf6+ Bxf6 20. exf6 cxd4 $14 21. fxg7 Rxg7 22. Rxd4 Rg6 23. Rad1 $16) (
16... h5 {war ein ernster Mitbewerber um meine Gunst, zumal er auch die
Wertschätzung der Engines genießt. Ich habe mich dann aber dafür
entschieden, den Bauern auf seinem Platz zu lassen, da er von dort aus der
schwarzen Stellung Sicherheit gibt. Nicht ganz unbeeindruckt geblieben bin ich
dabei von zwei Vorgängerpartien, in denen sich Schwarz zum Aufzug entschieden
hatte.} 17. Ne4 Rxd1+ {war die weiße Wahl in einer Fernpartie zwischen zwei
Spielern, die beide kein hohes Rating aufwiesen. Im Zuge der Überlegungen zur
eigenen weiteren Spielführung war also eine gewisse Vorsicht geboten. Der
Verlauf dieser Referenzpartie zeigt aber starke Anzeichen dafür, dass beide
Spieler intensiv auf eine Rechnerunterstützung gesetzt und vielfach offenbar
unmittelbar Vorschläge der Engines umgesetzt haben. Sie kann also
Rechnererkenntnisse bieten und ist nicht durch klare und schwere Fehler in der
menschlichen Kalkulation entschieden worden.} ({In der Fernpartie Ivanov, A
(2507) - De Blois Figueredo, A (2349), ICCF 2014, ging es nun mit} 17... hxg4 {
weiter.} 18. Nf6+ Bxf6 19. exf6 Nf5 (19... Rxd1+ $5 20. Rxd1 Nf5 {ist
vielleicht etwas besser, aber auch kein "Leuchtturm".}) 20. hxg4 Rxd1+ 21. Rxd1
{Die schwarze Stellung ist unbequem und überlässt dem Nachziehenden nur eine
Abwarteperspektive gegenüber dem, was Weiß nun unternimmt.} Nh6 22. Re1 Kd8 {
Die einzige Möglichkeit, um nicht sofort noch gravierender in Nachteil zu
geraten.} 23. Rxe6 $1 {Etwas überraschend, aber die Pointe eines feinen
weißen Plans. Er gibt jetzt die Qualität, erntet in der Folge aber die
Partie.} fxe6 24. Nxg5 Kd7 25. f7 {Der auf f6 zum Stehen gekommene Bauer war
schon ein sehr störender Stachel im schwarzen Fleisch. Jetzt aber forciert er
die weitere Entwicklung zugunsten des Anziehenden.} Rf8 26. Bg7 Nxf7 27. Bxf8
Nxg5 $16 {Es folgte} 28. Kg2 e5 29. Bh6 Nh7 30. Kh3 Nf6 31. Be3 a6 32. g5 Nd5
33. Kg4 Ke6 34. g6 Kf6 35. Kh5 Kg7 36. Bh6+ {und Schwarz streckte die Waffen,
1-0. Das schwarze Spiel in dieser Partie war kein Plädoyer für 16...h5.}) 18.
Rxd1 Bd5 19. Nfxg5 Bxg5 20. Nxg5 hxg4 (20... Ne6 $5) 21. e6 $1 fxe6 ({Die
Verwicklungen nach} 21... f6 22. c4 {gehen zugunsten des Anziehenden aus.}) 22.
Bxg7 Rg8 23. hxg4 Rxg7 24. f4 b5 25. Rc1 $18 {Weiß steht klar besser; die
"Berliner Mauer" weist Löcher auf, die in diesem System vermeidbar sein
sollten. Die Partie ging wie folgt weiter:} b4 26. Kf2 Ke7 27. Kg3 Kf6 28. Re1
Rg8 29. Ne4+ Kf7 30. Nc5 a5 31. a3 e5 32. f5 bxa3 33. c4 $18 {Der Anziehende
gewann mit seinem 43. Zug, Mamonov, P (1600) - Lois, S (1700) FICGS 2008. Auch
diese Begegnung kann nicht so recht zu 16...h5 ermutigen.}) 17. Nd4 $146 {
Ab hier habe ich kein Material mehr gefunden; meines Erachtens ist dieser Zug
meines Gegners eine Neuerung.} ({Auf} 17. Nd2 {hätte ich ebenfalls} c5 {
gespielt. Die Entwicklung hätte dann in etwa wie folgt weitergehen können:}
18. Nde4 Bxe4 19. Nxe4 Ne6 20. Kg2 h5 $14 ({Anstelle von 20...h5 konnte auch}
20... Nf4+ {passieren, wobei der Aufzug des h-Bauern nachgefolgt wäre. So
spielte der Nachziehende in Dessaules, P (2361)-Chlewicki, G ICCF 2012. Nach}
21. Kf3 h5 22. Rxd8+ Kxd8 23. Rd1+ Ke8 24. Ng3 hxg4+ 25. hxg4 {endete die
Partie, warum auch immer, mit einem Sieg für Weiß.})) 17... c5 ({Der
Partiezug sagte mir etwas besser zu als die Alternative} 17... Ne6 {die aus
meiner Sicht objektiv nicht schlechter ist. Ich wollte aber gerne über das
Rückzugsfeld c6 für den Läufer verfügen und den c-Bauern á tempo dorthin
führen, wo er in diesem System generell gut postiert ist. Die Variante hätte
beispielsweise in die folgenden Linien führen können:} 18. c4 (18. Nh5 {
stellt Schwarz vor keine Probleme. In den völligen Gleichstand würde dann
die Variante} Be4 19. c4 Nxd4 20. Rxd4 Rxd4 21. Bxd4 Bg6 $11 {führen.}) 18...
Nxd4 19. Rxd4 Be6 20. Rad1 Rxd4 21. Bxd4 a5 {Die schwarze Stellung ist kompakt
und sehr gut verteidigungsfähig. Statt 21...a5 wäre auch 21...a6 eine gute
Wahl.}) (17... Be6 {sieht zunächst auch solide aus, erweist sich aber bei der
Analyse als schwächer. Kurze Varianten dazu:} 18. Ndf5 $5 (18. Nxe6 Nxe6 19.
Rxd8+ Kxd8 20. Rd1+ Kc8 {und der weiße Vorteil ist allenfalls minimal.}) 18...
Bf8 19. Kg2 Bd5+ {Nach anderen Zügen, beispielsweise mit dem Turm auf der
d-Linie, ergeben sich für Weiß strategisch ähnliche Perspektiven.} 20. f3
Be6 21. Rxd8+ Kxd8 {Indem Weiß seinen Turm nun auf die h-Linie spielt, ggf.
mit einem Zwischenschach auf d1, entwickelt er eine Dominanz auf dem Brett.})
18. Ndf5 ({Die Variante} 18. Nb5 Bf3 19. Nxc7+ Kf8 20. Rxd8+ Bxd8 21. Nd5 h5
$11 {gibt beiden Seiten die gleichen Perspektiven.}) 18... Nxf5 19. Nxf5 Rh7
20. e6 (20. c4 Bf3 (20... Bc6 $5) 21. Rxd8+ Bxd8 {und Schwarz hat keine
Probleme, die Stellung zu halten.}) 20... Bc6 21. Rxd8+ Kxd8 22. exf7 Rxf7 23.
Rd1+ Kc8 24. Nxh6 Rf3 25. Nf5 Bd8 26. Rd3 Rxd3 27. cxd3 Bb5 28. d4 c4 29. b4 ({
Engines tendieren dazu, die Bauernspannung zu halten und den König sofort
nach vorne zu bewegen, etwa mit} 29. Kg2 Kd7 30. Kg3 {usw. Nach beispielsweise}
cxb3 31. axb3 Bf1 32. Ne3 Bd3 {wird aber deutlich, dass damit auch nicht viel
zu erreichen ist.}) 29... Bc6 30. Kh2 Kd7 1/2-1/2
[Event "2. DBS-FEM-V02"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2016.10.09"]
[Round "?"]
[White "Werner, Gregor"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "0-1"]
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[Annotator "Bekemann, Uwe"]
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[EventDate "2016.11.01"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 {Königsindisch zählt zu jenen
Systemen, die mir als Nachziehender nicht wirklich liegen. Ich versuche es
immer wieder mal, daran etwas zu ändern. Diese Partie lässt mich hoffen,
dass bei mir doch noch nicht so ganz Hopfen und Malz verloren sind.} 5. Be2 O-O
6. Be3 e5 7. d5 Na6 8. g4 Nc5 9. f3 a5 10. h4 h5 11. g5 Nh7 (11... Nfd7 12. Qd2
$14) 12. Nh3 f6 13. Qd2 Bxh3 (13... fxg5 14. hxg5 Rf7 15. O-O-O $14) 14. Rxh3 {
Geht es nach Engines wie Komodo und Stockfish, dann kann Schwarz beinahe schon
bald einpacken. Davon darf man sich aber als Schwarzer nicht beeindrucken
lassen, wenn man sich auf Königsindisch einlässt. Ich gehe in den
Anmerkungen zum 16. Zug von Weiß noch einmal darauf ein.} fxg5 15. hxg5 Rf4 {
Was bekommt Schwarz, wenn Weiß das Qualitätsangebot annimmt? Er bekommt
einen sehr starken eigenen schwarzfeldrigen Läufer, dem sein Gegner sich
nicht richtig entgegenstellen kann. Damit stellt sich dann permanent auch die
Frage nach der weißen Königssicherheit.} 16. Rg3 $146 ({Soweit sich Weiß in
den wenigen Beispielen, die es zu dieser Variante gibt, zur Annahme der
angebotenen Qualität mit} 16. Bxf4 {entschlossen hat, sind die Konsequenzen
für Schwarz eher positiv gewesen. Die einzige mir bekannte schwarze
Niederlage ging nicht auf das Qualitätsopfer zurück, sondern auf einen
späteren Fehler. Aber dazu gleich mehr.} exf4 17. O-O-O (17. Qxf4 Be5 18. Qe3
Nxg5 19. Rh1 Qf6 20. Kd1 ({In die Katastrophe führte} 20. Rf1 $4 {in der
Partie Radev - Martinovic, Lublin 1977. Es folgte} Bf4 21. Qg1 a4 22. a3 Nb3
23. Rd1 (23. Ra2 Nh3 24. Qg2 Bd2+ $19) 23... Nh3 24. Qg2 Qh4+ 25. Rf2 Nxf2 26.
e5 Ng4+ {und Weiß gab auf.}) 20... a4 {In der Fernpartie Borwell - Gatto, WT/
M/GT 231, 1987, einigten sich die Kontrahenten nach den wenigen weiteren Zügen
} 21. Kc2 a3 22. b4 Bf4 23. Qg1 Na4 24. Nxa4 Rxa4 25. Rb1 Kg7 {auf ein Remis.
Die Stellung bietet aber genügend Potenzial, um noch weiter ausgekämpft zu
werden.}) 17... Nxg5 18. Rh2 Qf6 19. Rg1 Nf7 20. Rhg2 Ne5 $17 {Diese
Stellungsbeurteilung stammt von Raymond Keene. Die Engines sind nicht bereit,
sie in gleicher Weise zu bestätigen. Das aber ist im Königsinder keine
Besonderheit. Diese Eröffnung ist mit ihren Konterqualitäten, die auf
längere Sicht erst die schwarzen Faustpfänder ausspielen, für Engines
schwer zu berechnen. Bei meiner Entscheidung zu 15...Tf4 habe ich mich von
Keenes Urteil beeinflussen lassen.} 21. Kb1 c6 $4 {Mit diesem schweren Fehler
wirft Schwarz die Partie weg. Er übersieht, dass Weiß nach dem Abtausch
seinen Springer auf d5 ziehen kann, woraufhin von der schwarzen Stellung nur
noch eine Ruine zurückbleibt.} (21... a4 {wäre eine gute Entscheidung
gewesen.}) 22. dxc6 bxc6 23. Nd5 $18 cxd5 (23... Qf7 24. Nxf4 $18) 24. Qxd5+
Kh7 25. Qxa8 $18 {Gunnarsson - Keene, Reykjavik 1976. Der Nachziehende hatte
in der Partie nicht mehr allzu viel zu bestellen und verlor im 41. Zug.}) ({
Interessante Ansätze bietet auch eine im auslaufenden letzten Jahrtausend im
Jugendfernschach gespielte Fernpartie, in der Weiß ebenfalls das angebotene
Qualitätsopfer verschmähte. Nach} 16. O-O-O a4 17. Rg1 Qd7 18. Rgh1 Qf7 19.
Rg3 Nf8 20. Bd1 Nfd7 21. Kb1 Nb6 22. Qe2 Qe7 23. Bc2 Rff8 24. Rgh3 Ncd7 {
kamen die beiden Spieler wohl zu der Erkenntnis, dass sie ohne Wagnisse
einzugehen nicht weiterkamen, so dass sie sich zu einem Remis entschlossen
(Dommaschk - Grube, 18. DJOFM/E 1996).}) 16... a4 {Der Bauer markiert die
Schwäche besonders des Bauern auf b2.} 17. O-O-O {Ein Problem des Anziehenden
in dieser Variante liegt darin, seinen König ausreichend sicher zu halten.
Mit der langen Rochade ist es nicht etwa dauerhaft gelöst, denn das schwarze
Spiel konzentriert sich in der Folge auf den Damenflügel. Genau dort aber hat
der König nun sein Asyl gesucht.} Rf7 18. Kb1 Bf8 19. Rgg1 Qe7 (19... Ra6 {
war hier schon zu überlegen, der Zug kommt gleich mit der Nr. 20 zur
Ausführung.}) 20. Nb5 Ra6 {Auf der 6. Reihe gewinnt der Turm an Wirkung und
Aktivität. Er stützt die eigene Bauernformation von der Seite und verschafft
sich die Option, nach b6 zu wechseln und von dort gegen die weiße Schwäche
b2 zu drücken.} 21. Qe1 Qd8 {Ich wollte einfach erst mal abwarten, was mein
Spielpartner versuchen und was er zu riskieren bereit sein würde.} (21... Rb6
{wäre meines Erachtens zu früh gewesen.} 22. Qc3 Bg7 ({Die vom Rechner
ermittelte Variante} 22... Ra6 23. Qc1 Rb6 24. Qc2 Ra6 25. Qd2 Qe8 $16 {
bestätigt mit dem Hin- und Herziehen recht eindrucksvoll, dass diesem die
königsindische Struktur der Stellung Schwierigkeiten bereitet. Es ist kein
roter Faden erkennbar, weil er im Gegensatz zum Menschen nicht in Strukturen
"denken" kann, sondern immer alle Möglichkeiten mehr oder weniger tief brutal
durchrechnet.}) 23. b4 axb3 24. axb3 Bf8 25. b4 Na6 {Damit dürften sich die
schwarzen Chancen am Damenflügel erst mal erledigt haben. Nun ist es der
Anziehende, der auch hier dominiert.}) (21... Ra8 {ist der Rechner intensiv zu
berechnen bereit und kommt dann im Variantendschungel immer zu einem klaren
weißen Vorteil. Der Weg zurück wäre aber das Eingeständnis, dass der
Ausflug des Turms nach a6 suboptimal war, und so kam er für mich von
vornherein nicht in Frage. Die Entscheidung im 20. Zug war gut und deshalb
bleibt es dabei.}) (21... c6 22. dxc6 Rxc6 $16) 22. Qg3 Bg7 23. Bf1 Nf8 24. Bh3
Qe7 25. Rg2 Qd8 {Schwarz kann hier einfach erst mal weiter abwarten. Seine
Stellung ist solide und zäh. Wenn Weiß etwas erreichen will, dann muss er
mehr riskieren.} 26. Rdd2 Kh7 {Hier wären auch noch weiter Abwartezüge mit
der Dame möglich.} 27. Rh2 Qe7 28. Qg2 Rf4 {Das Manöver folgt ähnlichen
Ansätzen wie im 14. Zug. An der Stellungsstruktur hat sich zwischenzeitlich
nichts geändert. Während die weißen Bauern allesamt noch in ihren damaligen
Positionen zu finden sind, ist auf der schwarzen Seite eine Änderung
eingetreten, indem der a-Bauer um ein Feld bis a4 vorgerückt ist. Wenn Weiß
zupacken sollte, wird die Schwäche b2 bloßgelegt.} 29. Bf5 {Weiß erkennt an,
dass er nicht weiterkommt, ohne seinen Einsatz zu erhöhen.} Kg8 30. Qh3 Qf7
31. Bxf4 {Endlich! Jetzt bekommen wir ein echtes Spiel!} exf4 {Jetzt hat der
schwarze Läufer die Diagonale h8/a1 für sich und beißt gegen b2. Es werden
nun verschiedene Perspektiven erkennbar, dem weißen König weiter auf den
Pelz zu rücken.} 32. Bxg6 Qxg6 33. Nxc7 Rb6 34. Qf5 (34. Nb5 Qe8 $11) 34...
Bc3 (34... Rb4 {war eine gute Alternative, z.B.} 35. Ne6 Ncxe6 36. Qxg6 Nxg6
37. dxe6 $11) 35. Rc2 Bg7 36. Rce2 (36. Rhd2 Rb4 $11) (36. Qxf4 $6 Be5) 36...
Rb4 $11 37. Nb5 Nd3 {[%cal Rb4b2,Rd3b2,Rg7b2,Gb1b2,Ge2b2]} 38. Qxg6 Nxg6 39.
Nxd6 Bxb2 40. Rxb2 Rxb2+ 41. Rxb2 Nxb2 42. Kxb2 h4 43. Nf5 Kf8 44. d6 Ke8 45.
Nh6 Ne5 46. g6 Nxg6 47. Ng4 h3 {Auf diesen Bauern muss Weiß aufpassen, der
Springer hat seine Mobilität verloren.} 48. Kc3 $2 {Dieser natürlich
anmutende Zug ist ein schwerer Fehler und kostet Weiß die Partie! So
unscheinbar dieser Fehler auch daherkommt, er ist folgenreicher als er
erwarten lässt.} (48. Ka3 $5 $11 {hätte erst mal alles gehalten. Für mich
gehört es zum Reiz des Schachspiels, dass es mit solchen verborgenen und dann
überraschenden Wendungen auftritt.}) 48... Ne5 $19 {Ob mein Spielpartner
übersehen hat, dass der Springer nicht geschlagen werden darf, weil sonst der
h-Bauer in die Dame läuft? Hat er hier auf den Einsatz einer Engine
verzichtet? Ich bin mir absolut sicher, dass er in seiner Spielführung bis
hier ebenso wie ich selbst auf Engineunterstützung gesetzt hat.} 49. Nh2 Kd7
50. c5 (50. Kd4 Kxd6 51. c5+ Ke6 $19) 50... Kc6 {Der c-Bauer wird fallen. Der
weiße Springer ist bis auf Weiteres an die Aufgabe gebunden, den h-Bauern
aufzuhalten. Wenn er endlich Unterstützung von seinem König erhält, werden
die verbundenen schwarzen Bauern am Damenflügel den Sieg sicherstellen.} 51.
Kd4 Nd7 52. Ng4 Nxc5 53. Ke5 b5 54. Kxf4 Nd3+ (54... Kxd6 $5 55. Kg3 Nd3 56.
Ne3 $19 {geht auch.}) 55. Kg3 Kxd6 {Weiß gibt sportlich fair die Partie auf
und lässt sich den weiteren Weg nicht mehr zeigen.} (55... Kxd6 56. Ne3 Kc5
57. Kxh3 Kd4 58. Nf5+ Kc3 $19) 0-1
[Event "2. DBS-FEM-V02"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2016.10.09"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Juergensmeyer, Thomas"]
[Result "1-0"]
[ECO "E94"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "107"]
[EventDate "2016.11.01"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. Nf3 O-O 6. Be2 {Nun haben wir das
Klassische System der Königsindischen Verteidigung auf dem Brett.} e5 {
Läutet die Hauptvariante des Spiels ein.} 7. O-O Nbd7 8. Be3 {Im
Spitzenschach der letzten Jahre (Nahschach) ist dies zahlenmäßig eindeutig
die Nummer 1 in der Gunst der Weißspieler. Bezogen auf einen Zeitraum von
zurückliegenden 5 Jahren zum Zeitpunkt des Beginns der vorliegenden Partie
liegt die Erfolgsquote für Weiß bei fast 60%. Im Fernschach reicht die Menge
der Partien nicht aus, um unter den bezeichneten Kriterien zu belastbaren
Vergleichszahlen zu kommen.} Re8 (8... Qe7 9. Qc2 c6 10. Rad1 {oder 10.d5 sind
die Hauptwege.}) 9. d5 {Von den 6 Partien, die auf Meisterebene im Nahschach
der letzten Jahre mit dieser Stellung gespielt worden sind, hat Weiß 2
gewonnen, die weiteren endeten mit einem Remis. Die Begegnungen zeigen die
Gemeinsamkeit, dass Schwarz Probleme hatte, ein Konterspiel aufzuziehen, das
dem Anziehenden hätte sehr gefährlich werden können.} Nh5 10. g3 Bf8 11. Ne1
Ng7 12. Nd3 f5 {Die häufigste schwarze Antwort in dieser Situation.} 13. f3
Be7 14. Qd2 Nf6 15. Bh6 (15. c5 {mit der möglichen Folge} fxe4 16. fxe4 Ng4
17. Bxg4 Bxg4 {ist eine denkbare Alternative.}) 15... fxe4 {Engines sehen hier
einen Vorteil von "+/=" für Weiß. Im früheren Partiestadium im Königsinder
ist ein solches Urteil aber mit Vorsicht zu genießen, da gerade die
geschlossenen Stellungen in diesem Eröffnungsbereich den Rechnern
Schwierigkeiten machen. Die auf lange Sicht angelegte Strategie des
Nachziehenden führt sie schnell über den Rechenhorizont hinaus.} 16. fxe4 Ng4
17. Bxg4 Bxg4 18. Kg2 Qc8 19. Nf2 Bd7 20. h3 {Alles noch auf dem Pfad von
Duellen der (jüngeren) Vergangenheit.} Rb8 $146 {Hier weicht mein Gegner von
allen mir bekannten Vorgängerpartien ab. So stellte sich mir die Frage, was
er mit dieser Turmentwicklung beabsichtigte. Die einzige Erklärung lag für
mich darin, dass er b7-b5 auf dem Schirm hatte. Eine Verbesserung dürfte
dieser Versuch aber nicht bringen.} ({Richtig und in der Praxis üblich wäre
insbesondere} 20... c5 {gewesen, womit ich auch gerechnet hatte. Nach} 21. g4
a6 22. a4 {wäre ich zufrieden gewesen. Auch 20...Sh5 wurde schon gespielt,
was Weiß aber auch kein Kopfzerbrechen bereiten muss.}) 21. Qe2 {Gegen den
Vorstoß des schwarzen b-Bauern gerichtet. Es war nicht die einzige weiße
Option. Auch das Zulassen des Vorstoßes mit der Idee, ihn im Anschluss zu
widerlegen, war eine zu prüfende Möglichkeit. Auf jeden Fall aber war es
auch ein guter Plan, Schwarz die Hoffnung zu lassen, mit 20...Tb8 keinen
falschen Weg eingeschlagen zu haben. Er würde es schwer haben, alsbald ein
gefährliches Konterspiel zu organisieren.} Nh5 22. Rad1 a6 {Der Bauer
kontrolliert das Feld b5. Will Schwarz seinem Zug 20...Tb8 noch den Sinn eines
Vorstoßes mit seinem b-Bauern geben? Diese Option bleibt zu beachten.} 23. Rd3
(23. c5 dxc5 24. g4 Bf8 $14) 23... Bf8 ({Was wäre gewesen, wenn Schwarz jetzt
noch} 23... b5 {gespielt hätte? Nach} 24. Ng4 ({Oder auch} 24. Rf3 Bf8 25.
Bxf8 Rxf8 26. cxb5 axb5 27. Ng4 Rxf3 28. Qxf3 $16 {mit klarem weißen Vorteil})
24... Bxg4 25. hxg4 Nf6 26. g5 Ng4 27. cxb5 axb5 $16 {liegen die deutlich
besseren Chancen beim Anziehenden.} (27... Nxh6 $16 {ist nicht besser.})) 24.
Bc1 Nf6 25. Rf3 Bg7 26. g4 Rf8 27. c5 {Der Bauer übt nicht nur Druck gegen d6
und damit die Stütze des Bauern auf e5 aus, sondern macht auch das Feld für
die Dame frei. Wenn dann noch der Springer von f2 nach d3 gelangt, verfügt
Weiß über ein aktives Druckspiel.} Qe8 28. Qc4 (28. Nd3 Qe7 $14) 28... Qe7
29. Nd3 h6 {Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass der Bauer gleich im
Anschluss erneut zieht, verstehe ich hier die Absicht meines Gegners nicht.
Wenn er g4-g5 verhindern wollte, dann hätte der Bauer nicht weiterziehen
dürfen.} 30. a4 {Auch ohne Einschaltung eines Vermessungsingenieurs lässt
sich feststellen, dass Weiß bedeutend mehr Raum hat als sein Gegenüber.
Diesen nutzen die weißen Figuren mit wirkungsvollen Standplätzen.} h5 31. g5
Nh7 32. h4 {Schwarz kommt zu keinem systematischen Gegenspiel. Wenn er im
Königsinder nicht kontern kann, bleibt ihm regelmäßig kaum mehr als ein
zäher Kampf um ein Remis.} Bg4 {Ab hier gibt es lange Varianten zu berechnen.
Jetzt kommen die Engines als Hilfsmittel effektiv zum Tragen.} 33. R3f2 {
Besser als der Abtausch auf f8.} Qd7 34. Kh2 Rxf2+ 35. Nxf2 dxc5 36. Rg1 Rf8
37. Nxg4 hxg4 38. d6+ Kh8 39. dxc7 Rf2+ 40. Kg3 Rf3+ $8 41. Kg2 {Die Stellung
ist für Weiß gewonnen. Seine Kräfte dringen ins schwarze Lager ein und der
Nachziehende kann seine Schwächen nicht mehr nebeneinander kontrollieren.}
Qxc7 42. Qe6 Qf7 {Der angestrebte Damenabtausch ist hier kein Mittel zur
Linderung. Allerdings gab es auch kaum etwas Besseres.} 43. Qxf7 Rxf7 44. Rd1 (
44. Kg3 {ist eine gute Alternative.}) 44... Rf3 45. Rd8+ Nf8 46. a5 {Schwarz
ist zunehmend festgelegt und gute Züge lassen sich nicht mehr finden.} Kh7 47.
Nd5 c4 {Verständlich, dass Schwarz nicht passiv zuschauen möchte, wie er
erdrückt wird, allerdings lässt sich im Fernschach auf diese Weise nicht
(mehr) mogeln.} (47... Ne6 $142 48. Rd7 Kh8 49. Rxb7 $18) 48. Re8 $18 Rd3 49.
Be3 Rb3 50. Bc5 Rxb2+ ({Eine schöne Variante könnte sich nach} 50... Nd7 {
ergeben, und zwar in der Form} 51. Ba3 c3 52. Nxc3 Bf8 53. Bxf8 Rxb2+ 54. Kg1
Rb3 55. Nd5 $18 {mit unverändert weißer Gewinnstellung.}) 51. Kg3 Nd7 52. Bb4
Rb3+ (52... b5 53. Rd8 $18) (52... Rxb4 53. Nxb4 c3 (53... Nc5 54. Nd5 Nxe4+
55. Kxg4 $18) 54. Rc8 b6 55. Nd5 $18) 53. Kxg4 c3 (53... b5 54. Rd8 $18) 54.
Bxc3 ({Eine der möglichen Gewinnvarianten, die sich Schwarz nicht mehr zeigen
lässt, ist} 54. Bxc3 Nc5 55. Bxe5 Nxe4 56. Re7 Nf2+ 57. Kf4 Nd3+ 58. Ke4 Nxe5
59. Nf6+ Kh8 60. Re8+ Bf8 61. Rxf8+ Kg7 62. Rg8+ Kf7 63. Kxe5 Re3+ 64. Kd6 Rd3+
65. Kc7 $18 {usw.}) 1-0
[Event "corr., EU/C2017/sf-04"]
[Site "ICCF"]
[Date "2017.09.20"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Sturm, Gyula"]
[Result "1-0"]
[ECO "D43"]
[WhiteElo "2310"]
[BlackElo "2382"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "125"]
[EventDate "2017.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
[WhiteTeam "Germany"]
[BlackTeam "CADAP"]
[WhiteTeamCountry "GER"]
1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 d5 4. Nc3 Nbd7 5. Qc2 c6 6. cxd5 exd5 {Damit ist die
Partie unter Zugumstellung in der Abtauschvariante des Damengambits angekommen.
Die Stammvariante läuft über die Züge 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6 4. cxd5
exd5 5. Lg5 c6 6. Dc2. Nach dem folgenden weißen Partiezug 7.Lg5 führt die
Auswertung der Partiendatenbank für das Brettschach wie für das Fernschach
zu einer weißen Erfolgserwartung von über 60 Prozent. Konzentriert auf die
Ergebnisse der Jahr 2015 bis 2019 verspricht die Variante im Fernschach immer
noch einen fast 60-prozentigen Erfolg. Dies ist eine wichtige Feststellung, da
die Partieführung mit der Unterstützung starker Engines in den jüngeren
Jahren demnach nicht zu einer klaren Reduzierung der weißen Chancen geführt
hat.} 7. Bg5 Qa5 8. Nd2 Bd6 9. e3 (9. Bh4 O-O (9... h6 10. e3 {führt in die
Partie zurück.}) 10. e3 (10. Rc1 Qd8 11. e3 Re8 12. Be2 Nf8 13. O-O h6 14. a3
$11) 10... h6 11. Bd3 {Für diese Stellung waren für den Bereich des
Nahschachs 7 Vorgängerpartien zu finden, in denen Schwarz bis auf eine
Ausnahme mit 11...Te8 fortgesetzt hatte. Mit einer Quote von rund 66% war
Weiß darin erfolgreich. Die Situation im Fernschach war ähnlich, bei 6
auswertbaren Partien. In 3 Partien war die Stellung mit einer abweichenden
Zugzahl erreicht worden.} Re8 12. Bg3 Bxg3 13. hxg3 Qd8 14. O-O $14 {Schwarz
liegt in der Entwicklung seiner Kräfte etwas zurück, so dass die weiße
Stellung als leicht vorteilhaft einzuschätzen sein dürfte.}) 9... h6 10. Bh4
({Die von Engines ins Kalkül gezogene Fortsetzung} 10. Nb3 {ist nicht
zielführend, weshalb es für Sie auch keine Referenzpartien gibt. Nach} Qc7 {
hätte die schwarze Dame einen besseren Standort gefunden und der weiße
Springer, der eigentlich für eine Mithilfe auf dem Königsflügel oder im
Zentrum vorgesehen ist, befindet sich auf Abwegen.}) ({Nicht mehr aus
Gleichstand verspricht der Abtausch} 10. Bxf6 Nxf6 11. Bd3 {mit der möglichen
Folge} O-O 12. O-O Bd7 13. h3 Rae8 14. Rfe1 Qd8 15. a3 Re7 16. b4 Rfe8 $11 {
usw.}) 10... Qc7 (10... O-O 11. Bd3 Re8 12. O-O Qc7 13. Bg3 Bxg3 (13... Nb6 14.
Bxd6 $14) 14. hxg3 Nb6 15. Rfe1 Qe7 16. Rac1 Be6 17. Ne2 $14) 11. Bd3 O-O (
11... Nb6 12. Bxf6 $5) 12. Nf3 {Die nunmehr erreichte Stellung ist schon sehr
oft ausgespielt worden, die Erfolgsstatistik spricht dabei deutlich für Weiß.
Allerdings war in den Vorgängerpartien aufgrund des Zugverlaufes nun zumeist
anders als hier Weiß am Zug. Die Ergebnisse aus der Praxis waren aber für
die laufende Partie verwendbar.} ({Ich habe auch hier schon} 12. Rc1 {erwogen.
Ein Grund unter mehreren dafür, dass ich noch davon Abstand genommen habe,
war auch die gute weiße Bilanz für die Stellung nach 12.Sf3. Die Ergebnisse
der Analyse unter dem Einsatz verschiedener Engines ließen zudem keinen
Vorteil von 12.Tc1 gegenüber dem Springerzug erkennen. Das, was die Engines
dazu beitrugen, war für mich teilweise suspekt bzw. sogar unverlässlich. In
meine Überlegungen eingeflossen sind aber die folgenden Varianten:} a6 ({
Es war für mich unverständlich, warum Komodo hier viel Rechenzeit auf} 12...
Qb8 {verwendet und letztlich diesen Zug in seine Vorschläge eingereiht hat.
Ich war und bin der Meinung, dass dieser Weg, dem Manöver Sc3-b5 vorzubeugen,
für Schwarz mit zu viel Schatten verbunden wäre. So war meines Erachtens
nicht damit zu rechnen, dass mein Gegner so fortsetzen würde.}) 13. Bg3 Re8
14. O-O Bxg3 15. hxg3 Nb6 16. Rfe1 (16. Nb3 Bg4 $11) 16... Be6 $11) ({Zu einem
spektakulären Verlauf der Partie hätte} 12. O-O-O {führen können, aber zum
Preis eines ungleich höheren Risikos für Weiß bei einem ungewissen Ausgang.
Es gibt auch Beispiele dafür, dass Weiß diese Idee mit Erfolg anwenden kann,
allerdings nicht in der aktuellen Brettsituation. Auch ohne eine Dynamisierung
des Spiels durch ungleiche Rochaden verfügt Weiß über gute Angriffschancen
auf dem Königsflügel.}) 12... Re8 ({Auf} 12... Nh5 {wäre das Vorgehen mit}
13. g4 Nhf6 14. g5 {möglich, so wie ähnlich in der Partie.} ({Schwächer als
14.g5 wäre} 14. Rg1 {wegen} Ne4 15. Nxe4 dxe4 16. Bxe4 Qa5+ 17. Kf1 $16 {
usw. Weiß steht deutlich besser, aber es war eben noch mehr für ihn drin.}))
({Auch hier wieder gehört} 12... Qb8 {zu den Vorschlägen Komodos. Die Engine
bietet hierzu die folgende Analyse an:} 13. Rc1 Re8 14. O-O Ng4 15. Kh1 (15.
Bg3 Bxg3 16. hxg3 Ndf6 17. Rfe1 Bd7 18. Re2 $14 {usw. Statt 13. Tc1 wären
auch 13.0-0 und 13.0-0-0 gut spielbare Antworten.}) 15... g5 16. Bg3 Bxg3 $11)
13. Rc1 {Für diese Fortsetzung lag mir keine Vorgängerpartie vor. Sie führt
allerdings zu einer Stellung, die auf anderen Wegen in vier bis 2011
gespielten Partien mit jeweils nur 11 Zügen entstanden war und in denen das
folgende Zugrecht jeweils bei Weiß lag. In diesen Partien hatte Schwarz bei
einem Remis zweimal die Oberhand behalten. 13.Tc1 schien mir initiativer als
die kurze Rochade zu sein, für die es mehrere Beispiele gab. Daneben war auch
die lange Rochade bereits getestet worden.} (13. O-O Ng4 (13... Nh5 14. Rac1 {
und dann ggf. wie in der Partie weiter mit g2-g4, g5 usw.}) 14. Kh1 Ndf6 15.
Rac1 a6 16. a3 Kh8 17. Bg3 Bxg3 18. hxg3 $14) (13. Bg3 Bxg3 (13... a6 14. O-O
Bxg3 15. hxg3 Nb6 16. Rac1 Bg4 17. Rfe1 Rad8 18. Ne5 $14) 14. hxg3 Nb6 15. O-O
Be6 16. Ne2 Bg4 17. Rfe1 Nbd7 18. Rac1 $14) 13... Qb6 $6 {Diese Entscheidung
halte ich für einen strategischen Fehler. Die Dame gerät auf dem
Damenflügel ins Abseits. In dieser Partie fand sie in der Folge keine
Möglichkeit, rechtzeitig ins Geschehen am Königsflügel einzugreifen. Dort
aber spielt jetzt erst mal die Musik. 13...a6, 13...Dd8 und 13...Db8 waren
allesamt besser.} (13... a6 14. O-O (14. Bg3 Nf8 (14... b6 15. O-O Bb7 16. Bf5
c5 17. b3 Bxg3 18. hxg3 $14) 15. O-O Bxg3 16. hxg3 Bg4 17. a3 $14) 14... Ng4
15. h3 Ngf6 16. Bf5 (16. g4 $6 {scheitert an} g5 {Nach} 17. Nxg5 hxg5 18. Bxg5
Kg7 19. f3 Rh8 20. Kg2 Nb6 21. Ne2 Nh7 $17 {geht Weiß die Puste aus.}) 16...
Be7 17. Rfe1 Qd8 18. Bg3 Bb4 $14) (13... Qd8 14. O-O a5 15. a3 Nf8 $14 {
und Schwarz ist dabei, seine Probleme unter Kontrolle zu bringen.}) (13... Qb8
14. Bf5 Be7 $14) 14. O-O {Die Rochade ist hier mindestens so viel ein
Angriffs- wie ein Sicherungszug. In zwei früher gespielten und gut
verwertbaren Fernpartien hatte Weiß erfolgreich nach dem Plan 0-0, Öffnung
der g-Linie, König in die Ecke und Einsatz der Türme auf der g-Linie seinen
Angriff geführt. Mit der gegnerischen Dame auf b6 sollte diese Strategie auch
hier aussichtsreich sein. Den Engineeinsatz habe ich hier nicht als wirklich
unterstützend empfunden. Der Rechner hatte "andere Tauben auf dem Dach" und
schlug u.a. 14.Lg3 wie auch 14.a3 vor. Damit aber wäre der beschriebene Plan
hinfällig geworden bzw. die Spielführung auf Abwege geraden. So reduzierte
sich der Wert des Engineeinsatzes hier auf den Ausschluss von Rechenfehlern
auf dem Weg zur Umsetzung des beschriebenen Plans.} Nh5 (14... Be7 15. h3 Qd8
16. Bg3 Nb6 17. Ne5 Bd7 18. Rfe1 Be6 19. f4 $16) 15. g4 {Wenn mein Plan
funktionieren soll und ich Schwarz keine Zeit geben will, seine Stellung zu
konsolidieren, insbesondere die Stellung seiner Dame zu verbessern, dann muss
ich energisch vorgehen. Das damit verbundene Risiko - immerhin löse ich die
sichere Deckung meines Königs auf - ist kalkulierbar. Ich hoffe, dass ich so
schnell sein werde, dass Schwarz die insgesamt schwache Wirkung seiner Figuren
nicht rechtzeitig verbessern kann.} ({Interessant ist ein Blick auf} 15. Nd2 {
eine von Komodo als gut spielbar bewertete Alternative. Weiß verzichtet auf
ein schnelles Vorgehen am Königsflügel, behält dort dafür aber eine
unversehrte Bauernstellung. Zum Plan gehört dann ein Vorgehen mit e3-e4. Die
"rechnerisch" saubere Variante} Ndf6 16. Rfe1 g5 17. Bg3 Nxg3 18. hxg3 Bg4 19.
Bf5 Bxf5 20. Qxf5 $11 {macht schnell deutlich, dass Weiß bei der Wahl dieses
Plans auf keinen nennenswerten Vorteil hoffen kann. Bislang zumindest hat
Weiß keinen Profit daraus ziehen können, dass die schwarze Dame abseits vom
Hauptgeschehen steht.}) 15... Nhf6 ({Als mögliche Antwort war auch} 15... g5 {
zu prüfen, selbst wenn diese Öffnung angesichts der auf den Königsflügel
ausgerichteten starken Kräfte von Weiß wie ein Selbstmord auf Raten aussieht.
} {Nun ist} 16. gxh5 {die beste Reaktion, woraufhin die g-Linie frei wird.} (
16. Bxg5 hxg5 17. gxh5 Qd8 (17... f6 18. Kh1 (18. Bg6 Qd8 19. e4 Rf8 20. exd5
Nb6 21. dxc6 bxc6 22. Ne4 Bf4 $16) 18... Qd8 19. Bf5 Kh8 20. Rg1 Qe7 21. Rg4
Nf8 22. h4 Nh7 $16) 18. Kh1 {Wie später in der Partie ist diese Räumung des
Feldes g1 die beste Möglichkeit.} ({Die Idee, zunächst die g-Linie über} 18.
h4 {zu öffnen, ist nicht so gut, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheint.
Nach} gxh4 19. Kh1 {und dann} Kh8 20. Rg1 Nf6 21. Ng5 Qe7 22. Bf5 Bd7 $11 {
hat Schwarz seine Probleme gut in den Griff bekommen.}) 18... Kh8 19. Rg1 Rg8 {
Schwarz hat sich etwas Luft verschafft, steht aber deutlich schlechter. Sein
weißfeldriger Läufer und der Turm auf a8 nehmen praktisch noch nicht am
Spiel teil.} 20. Bh7 {Setzt den laufenden Angriff optimal fort. Schwarz muss
reagieren und kann sich weiterhin nicht um die Lösung seiner strukturellen
Probleme kümmern.} Rg7 21. h6 $16 {Eine langzügige Analyse bestätigt, dass
Weiß über einen klaren Vorteil verfügt.} (21. Nxg5 {hält den Vorteil
ebenfalls fest, ist allerdings als nicht so stark wie der Textzug
einzuschätzen.} Rxg5 22. Rxg5 Qxg5 23. Rg1 Qd8 24. Rg8+ Qxg8 25. Bxg8 Kxg8 26.
Qf5 $13 {Das Zeichen "unklar" ist hier wie folgt zu interpretieren: Zweifellos
steht Weiß klar besser. Aber reicht dieser Vorteil aus, um die Partie zu
gewinnen? Ich habe die Stellung unter Einsatz von drei Engines in einer
Prüfreihe und mit steigender Suchtiefe je Zug ausspielen lassen. Im Ergebnis
gewann Weiß die Partie in einem Drittel aller Fälle, alle anderen Spiele
endeten mit einem Remis. Zu weißen Siegen kam es unter den folgenden
Umständen: 1. Es gelang ihm unter Einsatz der Universalität seiner Dame, das
Material auf dem Brett vorteilhaft zu reduzieren. 2. Einen letztlich
entscheidenden Vorteil konnte er erreichen, indem er einen Bauern in die
Umwandlung führen konnte, so dass Schwarz auf dem Umwandlungsfeld eine Figur
opfern musste. 3. Es gelang Schwarz nicht, eine Festung aufzubauen (wenn sie
gelang, dann mit Turm und Läufer oder mit Turm und Springer). 4. Weiß gelang
die Gewinnführung, bevor die 50-Züge-Regelung zum Remis führte.}) 21... Rxh7
{Der weiße Materialnachteil ist nur von einer vorübergehenden Natur.} 22.
Nxg5 Qg8 23. Qxh7+ Qxh7 24. Nxh7 Kxh7 25. Rg7+ Kxh6 26. Rxf7 ({Spielbar, aber
etwas schwächer ist} 26. Rcg1 {mit der Folge} Nf8 27. Rxf7 Be6 28. Rxb7 Ng6
$14 {usw.}) 26... Kg6 27. Rf3 Nf6 28. Rg1+ Kf7 29. e4 dxe4 30. Nxe4 Be7 31.
Rgg3 Bd7 32. Rxf6+ Bxf6 33. Rf3 $16) (16. Bh7+ {wird von Engines als gute
Möglichkeit angesehen, erlaubt es Schwarz aber, seine Verteidigung zu
verstärken.} Kg7 (16... Kh8 17. Bg6 Qd8 18. Bxf7 Rf8 (18... gxh4 $5) 19. Bxg5
hxg5 20. Qg6 Rxf7 21. Qxf7 $16) 17. gxh5 gxh4 18. Kh1 Qd8 19. Bf5 Qf6 20. Rg1+
Kh8 $14) 16... gxh4 17. e4 {Die beste Möglichkeit.} (17. Nxh4 Qd8 18. Nf5 Nf6
19. Qe2 Kh8 (19... Bxf5 20. Bxf5 Kh8 21. Kh1 $14 {wäre nur eine Zugumstellung.
}) 20. Kh1 Bxf5 21. Bxf5 $14 {Der weiße Vorteil lässt sich im heutigen
Fernschach, in dem der Verteidiger seine Ressourcen mit Unterstützung sehr
starker Engines nutzt, kaum in eine Gewinnstellung ausbauen. In einer Stellung
wie dieser ist es interessant, das Gewinnpotenzial zusätzlich über den Weg
der Statistik zu ermitteln. Lässt man die Stellung x-fach (je höher die Zahl
der ausgespielten Partien ist, desto belastbarer wird das Ergebnis; hier
zeigen bereits 5000 ausgespielte Partien das beinahe gleiche Ergebnis wie ein
Ausspielen in 6-stelliger Höhe an) und mit einer niedrigen Tiefe (hier 9) von
einer Engine (hier Fritz 15) ausspielen, enden rund zwei Drittel aller Partien
mit einem Remis. Wenn es auf eine belastbare Ermittlung ankommt, müssen die
Parameter - zum Teil deutlich - nach oben gesetzt werden müssen. Auch hier
aber beruhigt das Ergebnis dieser Prüfmethode, indem es das Analyseergebnis
bestätigt.}) 17... Bf4 (17... Nf6 {erlaubt die Aktivierung des weißfeldrigen
Läufers, bringt aber keine Entlastung.} 18. e5 Bg4 19. Qe2 Nd7 20. Qe3 Re6 21.
Kh1 Nxe5 22. dxe5 Bxe5 $18 {Die Stellung ist für Weiß gewonnen.}) 18. Kh1 Nf6
19. Rg1+ Kh8 20. e5 Bg4 21. Nxh4 Bxh5 22. exf6 Qxd4 23. Rg7 Qxf6 24. Rh7+ Kg8
25. Rg1+ Bg5 26. Rg3 Re1+ 27. Kg2 Rae8 28. Rxh6 Qxh6 29. Nf5 Qf6 30. h4 Bg6 31.
Rxg5 $18) 16. g5 {Die Idee ist: Ich provoziere den Bauernabtausch und erhalte
die halboffene g-Linie. Der König geht in die Ecke und ich nutze die g-Linie
für meine Türme.} hxg5 17. Bxg5 Nh5 {Auf die erstrangigen Alternativen ist
die in der Partie gespielte Antwort 18.Kh1 zumeist ebenfalls die beste Antwort.
} (17... Ne4 {hingegen wird am besten mit} 18. Nxe4 {beantwortet. Nach} dxe4
19. Bxe4 {liegt der weiße Vorteil auf der Hand. Folgen kann beispielsweise}
Nf8 20. Kh1 $16 {mit ähnlichen weißen Angriffsideen wie in der Partie.}) 18.
Kh1 Ndf6 19. Rg1 {Damit ist der mit 14.g4 eingeleitete Plan umgesetzt. Die
schwarze Stellung steht bereits gehörig unter Druck. Es wird meinem Gegner
nicht leichtfallen, seine Figuren besser ins Spiel zu bringen, was besonders
für den Ta8 und die Dame gilt. So zeichnen sich aktuell keine Möglichkeiten
für ein schnell erreichbares schwarzes Gegenspiel ab. Enginevorschläge waren
u.a. 19. Lh4 und 19.Le2, die für mich aber nicht gut genug waren, um mich zum
Verlassen des eingeschlagenen Weges oder zumindest zu einer Verzögerung
veranlassen zu können. Zwei Varianten aus dem Rechengeflecht sind aber recht
interessant.} (19. Bh4 c5 20. Rg1 cxd4 21. Na4 Qc6 22. Qxc6 bxc6 23. Nxd4 Ne4
24. Rxc6 $16) (19. Be2 Bg4 (19... Qc7 20. Nb5 Qd8 21. Nxd6 Qxd6 22. Ne5 Rxe5
23. dxe5 Qxe5 $16) 20. Rg1 Re6 21. Bh4 Rf8 22. a3 Bxf3+ 23. Bxf3 g6 24. Rg2 $14
) 19... Qc7 {Es kann meinem Gegner nicht um meinen h-Bauern gehen, sondern nur
um die Verbesserung seiner Figurenaufstellung, und dies vor dem Hintergrund
seiner schwierigen Verteidigungsaufgaben.} (19... Bg4 {hätte ich mit} 20. Nh4
{beantwortet mit einem klaren Vorteil in allen Varianten.} {So etwa hätte die
Idee, mit} Bb4 {auf Entlastung zu spielen, Schwarz nicht viel gebracht.} ({
Die Alternative} 20... Bf8 {war bereits im Fernschach probiert worden. Es kam
daraufhin zu} 21. f3 Bd7 22. Ne2 Rac8 23. Nf5 Bxf5 24. Bxf5 Rcd8 25. Nf4 Nxf4
26. Bxf4 Nh5 27. Rg4 {1:0, Ergenekon - Rosen, Fernpartie USA 2014}) {20...Lb4
hätte} 21. Bxf6 Nxf6 22. Rg2 {möglich gemacht. Nach nun} Bxc3 23. bxc3 {
ist keine Entlastung für Schwarz zu spüren.} g5 {könnte nun gut mit} 24. Be2
$18 {beantwortet werden, neben weiteren guten Alternativen.}) 20. Nh4 ({
Hier stand mir auch die Alternative} 20. Bxf6 Nxf6 21. Nb5 {zur Verfügung.
Die Fortsetzung meines Angriffs mit 20.Sh4 schien mir aber nachhaltiger zu
sein.} Qd7 {Auf andere vergleichbare Ausweichzüge der Dame geht es genauso
weiter.} ({Zu beachten ist auch} 21... Bg4 {mit der Folge} 22. Nxc7 Bxf3+ 23.
Rg2 Bxc7 24. Be2 $16) 22. Nxd6 Qxd6 23. Rg5 $16) 20... Bxh2 21. Rg2 Bd6 22. Qd1
Qd7 23. Bf5 Qd8 24. Qf3 (24. Bxf6 Nxf6 25. Qf3 Re6 26. Bxe6 Bxe6 27. Rcg1 Bf8
28. Ne2 Bc8 29. Ng3 $16) 24... Bxf5 (24... Kf8 25. Bxc8 Rxc8 26. Nf5 Re6 27.
Bxf6 Nxf6 28. Qh3 Ke8 29. Rxg7 $18) 25. Nxf5 (25. Bxf6 {leitet einen zweiten
Gewinnweg ein.} Nxf6 (25... Be4 26. Nxe4 dxe4 27. Qxh5 Qxf6 28. Rcg1 Re6 29.
Rxg7+ Qxg7 30. Rxg7+ Kxg7 31. Nf5+ Kg8 32. Nh6+ $18) (25... Ng3+ 26. fxg3 Be4
27. Qxe4 Qxf6 28. Qg4 $18) 26. Nxf5 g6 27. Rcg1 Bf8 28. Ne2 Qd7 29. Nh4 {
Nun sind die weißen Figuren zum Losschlagen bereit.} Bg7 30. Nxg6 fxg6 31.
Rxg6 Rf8 32. Rxg7+ Qxg7 33. Rxg7+ Kxg7 {Bei der Überprüfung der Stellung mit
Stockfish (ich habe hier ein Derivat eingesetzt, mit dem die Besonderheiten
des Fernschachspiels besser berücksichtigt werden sollen) ergibt sich bei der
sog. Daueranalyse ein Vorteil von rd. 2.5, der das Gewinnpotenzial bestätigt.
Das Spielen auf Sieg in der Konstellation Dame gegen zwei Türme ist
allerdings kein leichtes Unterfangen. Beim Ausspielen der Stellung mit Komodo
und dem genannten Stockfish-Derivat kommt Weiß auf einen Sieg in 92% der
Fälle. Dieses Ergebnis gibt Sicherheit ...} 34. Nf4 Rae8 35. Kg1 Kf7 36. b4
Rg8+ 37. Kf1 a6 38. Nd3 Rg7 39. Qf4 Re6 40. Qf5 Rg8 41. a4 Rg7 42. Ke2 Rg8 43.
Ne5+ Ke7 44. Nd3 Ne4 45. Qh7+ Kf8 46. Ne5 Rg7 47. Qh8+ Rg8 48. Qh3 Rf6 49. Qc8+
Kg7 50. Qxb7+ Kh6 51. f3 Rg2+ 52. Kf1 $18) (25. Qxf5 {ginge auch noch, z.B.}
Re6 (25... Kf8 26. Rcg1 Qc8 27. Bxf6 Nxf6 28. Rxg7 Qe6 29. R1g5 Qxf5 30. Nxf5
$18) 26. Bxf6 Nxf6 27. Qh3 Ne8 28. Nf5 g6 29. Rcg1 Qf6 30. f4 $16) 25... g6 26.
Rcg1 {Die optimale Aufstellung für den Königsangriff ist erreicht.} Qd7 (
26... Kf8 27. Ng3 Nxg3+ 28. fxg3 Re6 29. Rh2 Kg8 30. Rf1 Be7 31. g4 Qf8 32. Bh6
(32. Kg2 $18 {Die Idee ist Tf1-h1.}) 32... Qe8 33. Qh3 Bd6 34. Bf4 $18) (26...
Kh7 27. Rg4 Rh8 28. Rh4 Kg8 29. e4 Bf8 (29... Rh7 30. e5 Bf8 31. exf6 $18) 30.
e5 Qd7 31. exf6 $18) 27. Bxf6 Nxf6 28. Rxg6+ fxg6 29. Rxg6+ Kh8 30. Rxf6 Bf8
31. Kg2 Qh7 32. Kf1 Rad8 (32... Rac8 33. Qg4 Rc7 34. Rg6 $18) 33. Qg4 Rd7 34.
Rg6 Rf7 35. Rg5 Rxf5 (35... Re6 36. Rh5 Bh6 37. Ne2 Rxf5 (37... Rg6 38. Qh3
Rxf5 (38... Rff6 39. e4 $18) 39. Qxf5 $18) 38. Rxf5 $18) 36. Rxf5 Bh6 37. Ne2 {
Strategisch ist die Stellung gewonnen. Nun geht es noch darum, den Punkt auch
"rechnerisch sauber" einzufahren. Der Springer soll via e2 grundsätzlich nach
f4 gebracht werden, bei Bedarf nach g3 oder über c1 sogar nach d3 und dann
eventuell nach e5.} Rg8 (37... Rf8 38. Ng3 (38. Rxf8+ Bxf8 39. Nf4 Qb1+ 40. Kg2
Qe4+ 41. Kg1 (41. Kg3 Bd6 42. Qc8+ Kg7 43. Qxb7+ $18) 41... Qb1+ 42. Kh2 Qh7+
43. Kg3 $18) 38... Rg8 39. Qf3 Rg5 (39... Qg6 40. Rf6 Qh7 41. Kg2 $18) 40. Rf7
Rg7 41. Rf8+ Rg8 42. Qf6+ Bg7 43. Rxg8+ Qxg8 44. Qh4+ Qh7 45. Qd8+ Qg8 46. Qc7
$18) 38. Qh3 {38.Df3 und 38.Dh5 werden von Engines annähernd gleich gut
bewertet. Aus dem von mir ermittelten Variantenteppich sind die folgenden
Linien besonders interessant.} (38. Qh5 Qg6 (38... Rf8 39. Re5 Bg7 40. Qxh7+
Kxh7 41. Re7 Rb8 42. Nf4 Kg8 43. Nh5 $18) 39. Qh3 Kh7 40. Ng3 Qe6 41. Qh5 Rg7
42. Qf3 Rg5 43. Rf6 Qh3+ 44. Ke2 $18) 38... Bg5 (38... Rf8 39. Rh5 Qb1+ 40. Kg2
Qe4+ 41. f3 Qg6+ 42. Ng3 Rf6 43. f4 $18) 39. Qf3 Rg7 {Schwarz kann alles
spielen, das Blatt kann er nicht mehr wenden. Voraussetzung ist natürlich wie
immer, dass Weiß nicht unvorsichtig wird. Auch wenn sich natürlich nicht
jede Variante der Entwicklung des Duells bis ins Detail berechnen lässt, muss
der Sieg durch eine hinreichende Berechnung der Möglichkeiten abgesichert
werden. Diese Sicherheit vermittelt die Untersuchung der Alternativen zu 39...
Tg7 mit den folgenden Ergebnissen.} (39... a5 40. Ke1 {Besser als 40.Sg3, 40.
Sc1 und weitere Alternativen.} Qg6 (40... a4 41. Kd2 Qg6 42. Nc1 Bh6 43. Rf7 (
43. Qh3 $5) 43... c5 44. Qxd5 cxd4 45. Qxd4+ Bg7 $18) (40... Bh6 41. Kd2 Qg7
42. Qh3 Rf8 43. Rh5 Kh7 44. f4 Rg8 45. Ng3 $18) 41. Nc1 Bh6 42. Qh3 {Die
Konzentration auf die h-Linie repräsentiert den besten Plan.} (42. Rf6 {
kommt bei manchen Engines ebenfalls gut weg, führt auch zum Sieg, ist aber
weniger stringent.}) 42... Qh7 43. Nd3 {und Weiß gewinnt auf allen Wegen, die
das Duell nehmen kann. Die beiden Hauptmotive sind das Vorgehen wie im
tatsächlichen Partieverlauf über die h-Linie sowie der Einfall über die
schwarze Grundlinie in Richtung Damenflügel.}) (39... a6 40. Ke1 {Wie nach 39.
..a5 auch hier besser als 40.Sg3, 40.Sc1 und weitere Alternativen.} Bh6 41. Kd2
Qg7 42. Qh3 Rf8 43. Rh5 Kh7 44. f4 Rf6 45. Ng3 $18 {mit der Idee Sg3-f5.}) (
39... Qg6 40. Nc1 Bh6 41. Nd3 Qg4 42. Qxg4 Rxg4 43. Rh5 Kg7 44. f4 Kh7 45. Ne5
$18 {und Weiß gewinnt leicht.}) 40. Ke1 (40. Nc1 {wäre hier keine
gleichwertig gute Alternative.}) 40... Qg6 (40... Bh6 41. Kd2 Qg6 42. Rf6 Qg5
43. Re6 Rg6 44. Re8+ Rg8 45. Re5 Qg7 (45... Qg4 46. Qh1) 46. Qh3 $18) (40... a5
41. Kd2 Bh6 (41... Qg6 42. Rf8+ Rg8 43. Nf4 Qg7 44. Rf5 Bh6 45. Qh3 $18) 42.
Rh5 Rf7 43. Qh3 Kg7 44. f4 Qg6 45. Ng3 Rxf4 {Alles andere vergrößert den
Nachteil nur.} 46. Nf5+ Rxf5 47. Rxf5 $18) 41. Rf8+ Kh7 (41... Rg8 42. Qh3+ Bh6
43. Rf5 Kh7 44. Kd2 (44. Nf4 Qg1+ 45. Kd2 Qxf2+ 46. Ne2 Qxe3+ 47. Qxe3 Bxe3+
48. Kxe3 $18) 44... Qd6 45. Re5 Rg6 46. Nf4 Rf6 {Die mit Abstand beste unter
allen die Niederlage nicht verhindernden Möglichkeiten.} 47. Re8 Qb4+ 48. Kc2
Qa4+ 49. Kc1 Qxa2 50. Re7+ Kh8 51. Re6 Qa1+ 52. Kc2 Qa4+ 53. Kd2 Qb4+ 54. Ke2
Qxb2+ 55. Kf3 Rxf4+ $8 56. exf4 Qa3+ $8 57. Re3 Qf8 58. Qh4 Kg8 59. Qg4+ Kh7 $8
60. Re6 {In spätestens 18 Zügen setzt Weiß matt.}) 42. Qh3+ Bh6 (42... Qh6
43. Qc8 $18) 43. Kd2 Qg4 (43... Rf7 44. Nf4 Qf6 45. Rxf7+ Qxf7 46. b4 $18 {
Wie in der Partie zählt hier das Manöver Sf4-d3-e5 zu den Standardideen für
das weitere Vorgehen. Schwarz kann mehr oder weniger nur abwarten.}) 44. Qh2
Re7 45. Nf4 Qg7 46. Rf5 Kg8 (46... c5 47. Nxd5 Rf7 48. Qh5 Rxf5 49. Qxf5+ Kh8
50. Kd3 cxd4 51. e4 Qg1 52. Qc8+ Kg7 53. Qxb7+ Kg6 54. Qc6+ Kg7 (54... Kh5 55.
Qe8+ Kh4 56. Qe7+ Kh5 57. Qe5+ Kh4 58. Qg3+ Qxg3+ 59. fxg3+ Kg4 60. Kxd4 {
und Weiß gewinnt leicht.}) 55. Qc2 (55. Qd7+ Kg6 56. Qf5+ Kg7 57. Kxd4 {
Der Sieg ist nur noch eine Frage der Technik.}) 55... Bg5 56. Kxd4 Bd8 57. Kc4
Qf1+ 58. Kb4 Qg2 59. Kb3 a5 60. f4 Qg6 61. Qc3+ Kf7 62. Qc8 Bh4 63. f5 Qd6 64.
Qb7+ Ke8 65. Qb5+ Kf7 66. Qxa5 $18) 47. Rh5 $1 Kh7 ({Auf} 47... Bxf4 48. Qxf4
Rf7 {folgt} 49. Qh4 $18 {und Schwarz kann aufgeben.}) 48. Qh4 ({Es hätte auch
schon} 48. Nd3 {mit der Absicht Sd3-e5 erfolgen können, so wie bald in der
Partie.}) 48... Re8 49. Nd3 Re6 {Es gibt keine vernünftige Alternative, deren
Folgen sich darzustellen lohnen könnte. Zwingt man Engines, Vorschläge zu
unterbreiten, bekommt man beispielsweise 49...c5 präsentiert, was die
Chancenlosigkeit von Schwarz unterstreicht.} 50. Qh3 (50. Ne5 Qf6 (50... c5 51.
Qh3 Rf6 52. Ng4 cxd4 53. Nxf6+ Qxf6 54. Rxh6+ Qxh6 55. Qxh6+ $18 {und Weiß
gewinnt mit der gleichen zentralen Idee wie in der Partie.}) 51. Qg3 {Nun
erlaubt} c5 {die schicke Wendung} 52. Rxh6+ Qxh6 53. Nf7 Qf6 54. Ng5+ Kh6 55.
Nxe6 $18) 50... Rd6 (50... Rf6 51. f4 Kg8 52. Ne5 Rd6 53. Qc8+ $18 (53. Ng4 $2
{würde} Bxf4 {erlauben und den Gewinnweg verlängern.})) 51. Ne5 {Der
Springer soll nach g4 gebracht werden und die Gewinnführung forcieren.} ({
Engines favorisieren teilweise} 51. f4 {was aber wohl damit zusammenhängen
dürfte, dass sie die nachfolgend in der Partie verfolgte Gewinnstrategie noch
nicht (ausreichend tief) "sehen". Komodo bietet beispielsweise einen Fortgang
über} Kg8 (51... b6 52. Ne5 Kg8 53. Ke2 Qf8 54. Ng4 Bg7 55. Rg5 $18) 52. Qc8+
Kh7 53. Ne5 Qe7 54. Qf5+ Kg7 55. Rh3 Kg8 56. Ng6 $18 {an. Die Gewinnstellung
ist jeweils klar, die Spielführung aber weniger stringent.}) 51... Kg8 (51...
Qf8 52. Ke2 a5 (52... Kg8 53. Rf5 Qe7 54. Qh5 Bg7 55. Rf7 $18) 53. Rf5 $18) (
51... Qe7 52. Ke2 b6 53. Ng4 {würde zum Abtausch-Szenario wie im
tatsächlichen Partieverlauf führen.}) 52. Ke2 b6 53. Ng4 Kh7 {Wir haben eine
interessante Situation - Engines bieten selbst bei langen Rechenzeiten hier
Fortsetzungen wie 54.Df3 und 54.Te5 an. Diese führen natürlich in einen
weißen Sieg, leiten aber nicht den besten Weg ein. An Weichenstellungen in
der Partie wie diesen lässt sich erkennen, inwieweit ein Spieler sich selbst
einbringt bzw. sich auf die Rechenergebnisse des Computers stützt. Sie sind
gleichzeitig ein Puzzlestück zum besonderen Spielspaß im Fernschach. Die
Symbiose aus Spieler und Hilfsmitteln ist ungemein reizvoll.} 54. Rxh6+ $1 {
Jetzt kommt es zu einem Generalabtausch, nach dem Weiß ein klar gewonnenes
Endspiel hat und Schwarz eigentlich sofort aufgeben kann. Er kann nicht einmal
mehr auf ein weißes Versehen hoffen, das ihn vielleicht noch einmal ins Spiel
bringen könnte.} ({Um den Unterschied zwischen den Wegen von Mensch und
Maschine zu skizzieren, eine kurze Enginevariante als Alternative:} 54. Qf3 b5
55. Qf5+ Kh8 56. Nxh6 Rxh6 57. Rg5 Rf6 $18) 54... Rxh6 55. Qxh6+ Qxh6 56. Nxh6
Kxh6 57. b4 {Nimmt Schwarz die Handlungsfähigkeit am Damenflügel beinahe
vollständig. Wenn dort so gut wie nichts mehr passieren kann, wird die
Verwertung des Bauernübergewichts im Zentrum den Gewinn sicherstellen.} ({
Es geht allerdings auch anders, beispielsweise mit} 57. Kf3 {und einem
möglichen Gewinnweg über} Kg5 58. e4 Kf6 59. exd5 cxd5 60. Kf4 Ke6 61. Kg4
Kf6 62. f4 Ke6 63. f5+ Kf6 64. b3 Kf7 65. Kg5 Kg7 66. f6+ Kf7 67. Kf5 a6 68.
Kg5 Ke8 69. Kg6 Kf8 70. f7 a5 71. a4 Ke7 72. Kg7 {und es ist vorbei.}) 57...
Kg6 ({Oder} 57... Kg5 58. f4+ Kf5 59. Kf3 a6 60. a3 a5 61. bxa5 bxa5 62. a4 Ke6
63. e4 dxe4+ 64. Kxe4 Kf6 65. f5 Kf7 66. Ke5 Ke7 67. f6+ Kd7 68. d5 cxd5 69.
Kxd5 Kd8 70. Kd6 Ke8 71. Ke6 Kf8 72. f7 Kg7 73. Ke7 {und das Matt ist in
Sichtweite.}) 58. Kd3 Kf5 {Natürlich hat mein spielstarker Gegner längst
erkannt, dass die Aufgabe sein bester Zug wäre. Diese zögert er aber hinaus,
indem er weiterspielt, seine Bedenkzeit ausreizt und auch seinen Resturlaub
bis zur Neige ausnutzt. Es gibt mehrere Gründe für dieses Verhalten. So kann
der Spieler darauf hoffen, weniger Elo-Punkte zu verlieren, wenn der Gegner
bis zur Aufgabe noch ein paar Erfolge erreicht. Auch kann es sein, dass er
zunächst noch seine bisherige Elo-Zahl als Qualifikation für Turniere nutzen
möchte. Daneben gibt es aber auch ein unsportliches Hinauszögern, das mein
Gegner in dieser Partie aber sicher nicht praktizieren wollte.} 59. a4 Kg4 60.
e4 (60. f4 {geht auch und führt über} a6 61. a5 b5 62. Kd2 Kf5 63. Ke2 Ke4
64. Kf2 Kf5 65. Kf3 {auf die Zielgerade.}) 60... a6 61. e5 Kg5 (61... Kf5 62.
a5 b5 63. Ke2 c5 64. dxc5 Kxe5 65. Kd3 {mit Matt spätestens im 14. Zug,
soweit Schwarz nicht zu einem früheren Ende beiträgt.}) 62. f4+ Kf5 63. a5 {
Hier investierte mein Gegner noch einmal viel Bedenkzeit und seine restlichen
Urlaubstage, bevor er sportlich fair aufgab. Mein Sieg im Turnier (European
Server Championship 2017 Semi-Final 04) stand damit fest, die erste IM-Norm
war damit ebenfalls erreicht.} 1-0
[Event "EU/C2017/sf-04"]
[Site "ICCF"]
[Date "2017.09.20"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Kolomytchenko, Igor Aleksandrovich"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D46"]
[WhiteElo "2310"]
[BlackElo "2336"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "126"]
[EventDate "2017.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 e6 5. e3 Nbd7 6. Qc2 Bd6 7. Bd3 dxc4 8.
Bxc4 O-O 9. O-O a6 10. Rd1 b5 11. Bd3 Qc7 {Gegen diese Fortsetzung habe ich
bisher noch nicht spielen müssen. 11...Lb7 habe ich demgegenüber inzwischen
mehrfach auf dem Brett gehabt. Die Duelle endeten jeweils mit einem Remis.} 12.
Bd2 {Die Nummer 1 im Fernschach wie auch im Spiel unmittelbar am Brett. Im
oberen Leistungsbereich (Fernschach ab 2400, Nahschach ab 2500) waren die
Partien der letzten drei Jahre allesamt mit einem Remis zu Ende gegangen. Im
Nahschach gab es bei mehreren Siegen einen deutlichen Überhang für Weiß.} c5
{Eine Kernidee des schwarzen Aufbaus und damit die mit Abstand am häufigsten
gewählte Fortsetzung.} (12... Bb7 {erlaubt} 13. b4 {und erschwert die Aufgabe
für Schwarz.}) 13. Ne4 ({Alternativ wird hier auch} 13. dxc5 {gespielt,
allerdings in einem vergleichsweise nur sehr geringem Umfang.}) ({Der einfache
Lösungsversuch} 13. h3 {wäre schwächer, weshalb sich dazu auch kein
relevantes Partienmaterial finden lässt. Eine mögliche Entwicklung könnte
beispielsweise wie folgt aussehen:} Bb7 (13... c4 14. Be2 Bb7 15. e4 Be7 16. a3
h6 17. Be3 Rac8 $11) 14. Ne4 Nxe4 15. Bxe4 Bxe4 16. Qxe4 c4 {und Schwarz steht
gut. Denkbar wäre beispielsweise ein Fortgang mit} 17. Qc2 h6 18. e4 $11 {
mit einem für Schwarz weitgehend sorgenfreien Spiel, das ihm mehr Freiheit
als Weiß bietet.}) 13... c4 {Das übliche Vorgehen.} (13... cxd4 {wird am
besten mit} 14. Nxd6 {beantwortet.} Qxd6 {Hier hatte ich} 15. Nxd4 {zu spielen
vor, auch wenn die Alternative 15.Be4 im Fernschach häufiger gespielt wird.
Nach dem Springerzug bleibt gesichert mehr Material auf dem Brett und Weiß
behält seinen Läufer. Vermutlich ist dies in einem weiten Rahmen allerdings
eine Geschmacksache.} ({Nach} 15. Be4 Nxe4 16. Qxe4 Bb7 {kann sich Weiß
zwischen 17.Qxd4 und 17.Qxb7 entscheiden. Nach dem Schlagen auf d4 kommt es
zum Damentausch und die Partie verflacht. Nach} 17. Qxb7 Nc5 18. Bb4 Nxb7 19.
Bxd6 Nxd6 20. Rxd4 {kommt es zu dem gleichen Effekt. In Sargissian-Nezad,
Gibraltar Masters 2012, konnte Weiß das Duell für sich entscheiden,
allerdings nach einem nicht optimalen Spiel seines Gegners. Im Fernschach lag
mir zum Partiezeitpunkt nur ein Beispiel aus der Praxis vor, das mit einem
Remis endete. Zum Zeitpunkt des Abschlusses der Kommentierung war eine zweite
Partie hinzugekommen, auch diese war mit einer Punkteteilung ausgegangen.}) {
Nach} 15... Bb7 {hätte ich den Aufbau} 16. Be1 {mit nach} Rfc8 17. Qe2 $11 {
angestrebt.}) 14. Nxd6 Qxd6 15. Be2 Bb7 16. b3 {Von nur seltenen Ausnahmen
abgesehen greift Weiß zu dieser besonders aktiven Fortsetzung.} ({Nach} 16.
Ba5 {platziert Schwarz sofort einen Turm auf c8, woraufhin b2-b3 erst mal
nicht mehr interessant ist.}) 16... Bd5 ({Recht häufig trifft Weiß hier auch
auf die gegnerische Erwiderung} 16... Rfc8 {die aber mit schlechteren
statistischen Werten aufwartet. Nach} 17. bxc4 bxc4 18. Rdc1 {vertraut Schwarz
zumeist auf} Bd5 (18... Ne4 19. Bxc4 (19. Be1 c3 20. Qd3 {usw. geht auch.})
19... Nb6 20. Qb2 Nxc4 (20... Nxd2 21. Nxd2 Bxg2 22. Kxg2 Nxc4 23. Qb7 {
Galanov - Helbig, ICCF 2011. Die Partie endete mit einem Remis im 56. Zug.})
21. Qxb7 Qd5 22. Qxd5 exd5 23. Be1 $14 {Heinke - Glukhovtsev, ICCF 2015}) 19.
Be1 Rc6 20. Nd2 c3 21. Nb1 Be4 22. Bd3 $16 {u.a. gespielt in der Vorrunde zur
49. Deutschen Fernschachmeisterschaft (DFM) in Lins - Uecker, 2017.}) 17. Ba5 (
{Zu} 17. Rdc1 {lagen mir zum Zeitpunkt der Partie 11 Vorgängerduelle aus dem
Fernschach (2 Weißsiege, 9 Remis) und keines aus dem Brettschachbereich vor.
Zum Zeitpunkt der Kommentierung dieser Partie war die Zahl der Fernpartien auf
18 angewachsen. Nach aktuellem Stand hat Schwarz in allen Fällen mit} Rfc8 {
fortgesetzt. Für den Fall, dass ich mich für diese Linie entschieden hätte,
wäre dies unter Berücksichtigung des "Herdentriebs" die für mich
wahrscheinlichste Fortsetzung meines Gegners gewesen.} ({Abgesichert habe ich
diese Überlegung gegen den alternativen Turmzug} 17... Rac8 {Auch er ist
spielbar und entsprechend zu beachten. Nach} 18. Qb2 {und nun beispielsweise}
Qb6 19. Be1 Rfe8 20. Nd2 cxb3 21. Rxc8 Rxc8 22. axb3 {halte ich die Stellung
für weitgehend ausgeglichen. Je nach eingesetzter Engine und gewählter
Einstellung weist der Computer die Chancen ebenfalls als gleichwertig oder als
leicht besser für Weiß aus.}) 18. Qb2 Ne4 19. Ba5 {In rund 80% gespielt.
Auch zu prüfen war 19.Be1 mit im Ergebnis vergleichbaren Aussichten. Die zu
erwartenden Folgen dieser Wahl lassen sich aus den Partieanalysen an anderen
Stellen erkennen und sind deshalb hier grundsätzlich entbehrlich.} f5 {
Erneut die Nummer 1 in der Spielergunst.} ({Zur Alternative} 19... Rab8 {
lag mir zum Zeitpunkt der Partie ein Beispiel vor, heute sind es deren zwei.}
20. Rc2 (20. Ne1 f5 21. f3 Nef6 22. Nc2 g5 23. Be1 Nb6 24. Rab1 Ra8 $11) 20...
Rc6 21. bxc4 (21. Ne1 f5 22. f3 $14 Nef6 23. bxc4 Bxc4 24. Bb4 Qc7 $11) (21.
Rac1 f5 22. h3 (22. bxc4 bxc4 23. Qa1 Rbc8 $11) (22. Ne1 Nef6 23. f3 Rbc8 24.
bxc4 Bxc4 25. Bb4 Qd5 26. Nd3 Bxd3 27. Bxd3 Nb6 $11 {Feletar-Perez Fernandez,
corr., ICCF 2018}) 22... h6 23. Be1 f4 $11 {Vodicka-Borisovs, corr.,
Lechenicher SchachServer 2014}) 21... bxc4 22. Qc1 c3 23. Rb1 Rbc8 {Nach nun}
24. Ne1 $11 {dürften sich die beiderseitigen Chancen noch in etwa die Waage
halten, die Stellung ist aber für Schwarz sicher leichter zu spielen und
nicht nach meinem Geschmack.}) (19... h6 20. Rc2 (20. Ne1 f5 21. f3 (21. Rc2
Rc6 22. f3 Nef6 23. Rc3 e5 24. Nc2 e4 $11) 21... Nef6 22. Nc2 $11 {In der
Partie Glorstad-Felytin, corr., ICCF 2013, ging es mit} Kh7 23. Rab1 g5 24. h3
h5 25. Bb4 Qb8 26. bxc4 Bxc4 27. Bxc4 Rxc4 28. Ne1 g4 {weiter und hier
einigten sich die Kontrahenten auf ein Remis.}) 20... Rab8 21. Rac1 Rc6 22. Ne1
f5 23. f3 Nef6 24. bxc4 bxc4 $11) 20. Rc2 (20. bxc4 Bxc4 21. Bd1 Rab8 22. h3
$11 (22. Rc2 Qd5 23. a3 h6 24. Rac1 Kh7 $11) (22. Nd2 $11) 22... h6 23. Rc2 Qd5
24. a3 $11) 20... Rc6 (20... Rab8 21. Qc1 Rc6 22. bxc4 $14) 21. Rac1 $11 (21.
bxc4 bxc4 22. Qb4 Qxb4 23. Bxb4 Rb8 24. Ba5 h6 $11)) 17... Rfc8 (17... Rac8 18.
Qb2 Ne4 ({In der Partie Delgado-Germanes, corr., Lechenicher Schachserver 2013,
spielte Schwarz} 18... Ng4 19. h3 $140 Bxf3 20. Bxf3 Qh2+ 21. Kf1 {Nach} Ngf6
22. Bb4 Rfd8 $16 {war die weiße Stellung klar vorzuziehen. Die Partie endete
allerdings mit einem Remis im 44. Zug.}) 19. Rdc1 Rfe8 (19... Rc6 $5 {mit der
Idee ...Rfc8}) 20. Rc2 cxb3 21. Rxc8 Rxc8 22. axb3 $11) 18. Qb2 Ne4 19. Ne1 f5
20. f3 (20. Rac1 Nef6 (20... g5 21. f3 Nef6 22. bxc4 bxc4 23. Nc2 (23. Rc2 g4
24. Qb4 Qxb4 25. Bxb4 Rab8 (25... a5 26. Bd6 Rc6 27. Bg3 $14)) 23... Qf8 24.
Qa3 Qg7 25. Nb4 $14) {Neben Alternativen wie etwa 21.f3 ist hier auch} 21. Rc2
{möglich, verbunden mit der Idee, ggf. den anderen Turm nach c1 nachzuziehen.
Weitergehen kann es beispielsweise mit} Rab8 22. f3 Rc6 23. Rdc1 Rbc8 24. bxc4
Bxc4 25. Bb4 $11) 20... Nef6 (20... Ng5 21. Rac1 Nf7 22. Rc2 Rc6 23. bxc4 bxc4
24. Rb1 Rb8 25. Bb4 $14 {wäre günstig für Weiß.}) 21. Nc2 (21. Rdc1 e5 (
21... Rab8 22. Nc2 (22. Rab1 g5 23. Qd2 {Im Duell der WM-Kandidaten
Gelfand-Mamedyarov, Kazan 2011, spielte Schwarz etwas überraschend} Kf7 {
Nach dem Intermezzo} 24. Bb4 Qb6 25. Ba5 Qd6 {ging es mit} 26. bxc4 bxc4 27.
Rxb8 Qxb8 28. Qb4 Qa8 29. Bxc4 {weiter. Nach} Qc6 {und der damit eingeleiteten
Folge aus "Pflichtzügen" mit} 30. Nd3 Bxc4 31. Nb2 Qd5 32. Nxc4 {reagierte
Schwarz auf das drohende Springerschach auf d6 mit} Kg8 $14 {Zumindest der
tatsächliche Ablauf der Partie, die mit einem Remis nach 40 Zügen endete,
macht wenig Lust im Fernschach auf einen Versuch mit 23...Kf7. Vielleicht
hätte Schwarz initiativer mit 28...g4 vorgehen sollen.}) 22... g5 23. Be1 {
In Hanel-Kraft, corr., Endrunde der 45. Deutschen Fernschachmeisterschaft
(Deutscher Fernschachbund e.V.) 2015, zog es Schwarz nun vor, seinen Turm
vorsorglich mit} Ra8 {von der Diagonale b8/h2 zu ziehen.} ({Einen ähnlichen
Effekt bringt auch} 23... Rb6 {verbunden mit der Option Rb6-c6. So spielte
Schwarz in der Partie Van Wely-Amanov, Philadelphia 2011, den Schwenk auf die
c-Linie allerdings verzögert. Erfolg hatte er mit dieser Strategie nicht.} 24.
bxc4 Bxc4 25. Na3 Nd5 26. e4 fxe4 (26... Nf4 $5 27. Bf1 Rbc6 $14) 27. fxe4 Nf4
$8 28. Bf1 Rbc6 $16 {Weiß verfügt über das starke Bauernduo im Zentrum, die
schwarze Bauernstellung ist geschwächt. Mit seinem 62. Zug gelang es Weiß
die Partie zu gewinnen.}) ({Weiterhin wurde} 23... Nf8 24. Bf1 $140 {(oder
auch anders)} Ng6 {einem Praxistest unterzogen.} 25. Nb4 g4 26. Nxd5 exd5 27.
Bg3 f4 28. exf4 Nxf4 29. Qc2 N6h5 {½-½, Biedermann-Jemec, corr., ICCF 2015.})
{Auch nach den weiteren Zügen} 24. Nb4 g4 25. bxc4 bxc4 26. Bg3 Qe7 $11 {
war die Stellung noch ausgeglichen. Die Kontrahenten bemühten sich noch bis
zum 76. Zug um einen Sieg, beendeten das Duell dann aber mit einer Teilung des
Punktes.}) 22. dxe5 Nxe5 23. Bc3 Re8 24. a4 Rab8 (24... Rac8 25. axb5 axb5 26.
Bd4 Bf7 27. bxc4 Nxc4 28. Bxc4 bxc4 29. Ra7 Nd5 $11) 25. bxc4 Nxc4 26. Bxc4
bxc4 27. Qd2 $11) 21... h5 (21... g5 22. Rf1 Nf8 23. Nb4 Ng6 24. Qd2 cxb3 25.
Nxd5 Nxd5 26. axb3 f4 27. exf4 gxf4 28. Bd3 Ne3 29. Rf2 Qxd4 30. Re1 Qc5 31.
Be4 Ra7 {mit Remis im 56. Zug, Mielke-Loinjak, ICCF 2016 (WC36/ct01).}) 22.
Rac1 (22. Rdc1 {ist meines Wissens noch nicht gespielt worden, zählt aber zu
den höchstbewerteten Engine-Vorschlägen. Es ist mir während der Partie
nicht gelungen bzw. auch zeitlich nicht möglich gewesen, einen Vorteil in
diesem Turmschwenk gegenüber 22.Rac1 zu erkennen, der auf dem Weg hierher an
anderen Stellen jeweils eine wichtige Alternative gewesen ist. Ich habe es bei
der Überprüfung bei der folgenden verzweigten Variante belassen und den
Computer nicht weiter zur Berechnung eingesetzt.} h4 ({Auf} 22... g5 23. Nb4 g4
24. Nxd5 exd5 25. Qd2 Re8 {lässt die Maschine mit} 26. Rf1 $11 {den Turm
wieder Richtung Königsflügel wechseln, was meine Bevorzugung der Alternative
22.Rac1 gestützt hat.}) 23. Nb4 Nb8 24. Nc2 Nc6 25. Be1 h3 26. gxh3 Qd8 $11)
22... h4 (22... Rab8 23. Nb4 h4 24. Rc2 (24. Re1 Nf8 (24... h3 25. gxh3 Ba8 (
25... Bb7 26. bxc4 bxc4 27. Bxc4 Bxf3 28. Qf2 $11) 26. a3 (26. Qd2 cxb3 27.
axb3 (27. Rxc8+ Rxc8 28. axb3 $11) 27... e5 28. Rxc8+ (28. Rcd1 $11) 28... Rxc8
$11) 26... Nd5 27. Nxd5 exd5 28. Bd1 Re8 29. Qd2 $11) 25. Bd1 Ng6 26. Qd2 Bb7
$11) 24... Nb6 (24... h3 $5) 25. Rf1 Nfd7 26. h3 $11) 23. Nb4 {Aus dem
Nahschachbereich habe ich für diese Fortsetzung keine verwertbaren Partien
gefunden. Im Fernschach gab es mehr als ein Dutzend Vorgänger, die ich gut in
meine Prüfung einbeziehen konnte.} ({In der Partie Pashikian - Ter Sahakyan,
Jerewan 2011, entschied sich Weiß dafür, den gegnerischen Bauern mit} 23. h3
{zu stoppen, wobei er das böse aussehende Loch auf g3 in Kauf nahm.} Nh5 24.
Bb4 Qb6 25. bxc4 bxc4 26. Qc3 Ng3 {Eine Stellung wie diese mit einem
gegnerischen Springer auf g3 wollte ich keinesfalls spielen. Deshalb blieb
mein h-Bauer auf jeden Fall auf seinem Ausgangsfeld stehen. In der genannten
Partie ging es kompliziert weiter mit} 27. Bf1 Qc6 28. Be7 $6 Bxf3 29. Nb4 $6
Qe4 30. gxf3 Qxf3 31. Qe1 $6 {und gleich mehrere weiße Züge hatten einen
zweifelhaften Charakter. Nach} Qh1+ 32. Kf2 Ne4+ 33. Ke2 {mutet es fast schon
wie ein Wunder an, dass Weiß das Duell noch in ein Remis im 70. Zug retten
konnte. Im heutigen Fernschach mit Engine-Unterstützung wäre die Partie
sicher nicht zu halten.}) 23... Nf8 ({Auf} 23... h3 {hätte ich mich für} 24.
g3 {entschieden, so wie es in der Fernpartie Haugen - Avotins, ICCF 2013,
passiert ist.} ({Eine andere Möglichkeit war} 24. gxh3 {mit der Idee, im
Anschluss die halboffene g-Linie zu übernehmen. Einen Vorteil verspricht
dieses Vorgehen aber nicht. Gerechnet habe ich mit} Nb8 {denn auf diese Weise
war der Springer Richtung c6 zu aktivieren, von wo aus er auch den Ba5
vertreiben würde. Diese Stellung ist in drei hochrangigen Fernpartien
ausgespielt worden.} 25. Kh1 ({Weiß muss nicht abwarten, bis Schwarz sein
Springermanöver vollendet hat. Es geht auch} 25. Nxd5 exd5 26. Kh1 $11 {
usw., ohne dass sich am Grundgeschehen etwas ändert.} ({In der Fernpartie
Schneider-Ness, ICCF 2015, verfolgte Weiß die interessante Idee, zunächst mit
} 26. Be1 {seinen Läufer in Position zu bringen, um ihn nach} Qe6 {mit} 27.
Bf2 {zur Verstärkung des Feldes e3 bzw. der Deckung seines darauf stehenden
Bauern einzusetzen. Es folgte} Nc6 28. Re1 Re8 29. Kh1 Rad8 30. Bf1 Qf7 31. Bg3
Re6 32. Qd2 {und nach} Nh5 33. Bh4 Nf6 34. Bg3 Nh5 {waren beide Spieler mit
der Punkteteilung zufrieden. Springer und Läufer wurden kurz noch weiter nach
diesem Muster hin und her gezogen, bevor die Partie mit einem Remis im 36. Zug
endete.})) 25... Nc6 26. Nxd5 exd5 27. Bd2 Qe6 28. Rg1 f4 29. bxc4 fxe3 30.
cxd5 Nxd5 31. Be1 Qf6 {Die Stellung ist komplett ausgeglichen und im modernen
Fernschach mit Unterstützung der heutigen leistungsstarken Engines nicht zu
gewinnen.} 32. Rg4 (32. Rd1 Ra7 33. Rg4 Rf7 34. Qb3 Qf5 35. a4 Nf4 36. Qxe3 Ne7
37. Bg3 Nxe2 38. Qxe2 b4 39. Qe4 b3 40. Bd6 b2 41. Ba3 Qxe4 42. fxe4 Rf2 43.
Bc5 Rc2 44. Rb1 Nc6 45. Rbg1 Rc1 46. Rxg7+ Kh8 47. R7g4 Rc7 48. Rg8+ Kh7 49.
R8g4 Kh8 {½-½ Papenin-Cruzado Duenas, corr., ICCF 2015}) 32... Nce7 33. Bh4
Rxc1+ 34. Qxc1 Qe6 35. Bxe7 {½-½ Hamarat-Fleetwood, corr., ICCF 2018}) {
In der genannten Fernpartie Haugen-Avotins setzte Schwarz mit} 24... Nh7 {
fort. Vermutlich sollte der Springer das Feld f6 für seinen Kollegen räumen.
Die Stellung ist ausgeglichen und sie blieb es in der Folge auch. Die Partie
ging unspektakulär mit} 25. Nxd5 exd5 26. e4 c3 27. Rxc3 dxe4 28. f4 Qd5 29.
Bf1 g5 30. Rdc1 Rxc3 31. Qxc3 g4 32. Qc6 $11 {weiter und endete mit einem
Remis nach 48 Zügen.}) (23... Rab8 {würde in die zum Partiezug 24...h4
betrachtete Nebenvariante führen.}) 24. Re1 {Nach einem Tausch Springer gegen
Läufer auf d5 wird die e-Linie halboffen sein. Entsprechend bringt sich der
Turm frühzeitig hinter seinem e-Bauern in Position.} (24. Kh1 {hat Licht und
Schatten. Als Vorbereitung von Rg1 spielt mit der Option, den Abtausch auf d5
zu vermeiden, so dass die e-Linie zumindest zunächst nicht zur Hälfte
geöffnet wird. Allerdings bleibt Schwarz dann im Besitz seines Läufers, der
seinem weißen Kollegen überlegen ist. Zudem könnte sich der Schritt mit dem
König als Zeitverlust erweisen. Dies wäre dann der Fall, wenn der Turm doch
nicht nach g1 gezogen wird, weil er in der Mitte besser postiert ist.} Ng6 ({
Wenn sich der Springer mit} 24... N8d7 {in die andere Richtung aufmacht, wird
auch hier das Manöver Nd7-b8-c6 möglich. Ich hätte dann mit Blick auf die
Erwägungen zum 24. Partiezug} 25. Re1 {geantwortet. Die Stellung ist
ausgeglichen. Hätte Schwarz tatsächlich mit} Nb8 {fortgesetzt, hätte ich mit
} 26. bxc4 {geantwortet und die Entwicklung mit} bxc4 27. Nxd5 exd5 28. Bb4 $11
{angestrebt. Nun hätte 24.Kh1 mit nachgehend 25.Re1 zum Zeitverlust geführt.}
) 25. Rg1 Rab8 26. Bd1 {Der Läufer übernimmt die Deckung von b3, so dass die
Dame frei wird und das gerade geräumte Feld besetzen kann.} Ne7 27. Qe2 {
Eine mögliche Entwicklung war nun} g6 28. Bc2 Bb7 29. Rcd1 $11) 24... Ng6 25.
Nxd5 {Ich bin hiermit bewusst von Vorgängerpartien abgewichen, in denen auf
den Abtausch verzichtet worden ist. Teilweise war dieser Verzicht nicht von
Dauer, bemerkenswerte positive Effekte ließen sich aber aus der Verzögerung
in der Praxis nicht ableiten. Wenn Weiß auf den Abtausch spielt, kann dieser
auch sofort erfolgen und damit 24.Re1 begründen.} (25. Bd1 h3 ({Fernschach-IM
Stephan Fessler aus der Schweiz hat in zwei Partien zunächst} 25... Ne7 {
gespielt, bevor er seinen h-Bauern vorgerückt hat. Nach} 26. Qd2 h3 {
konfrontierten ihn seine Gegner mit unterschiedlichen Fortsetzungen.} 27. Nxd5
(27. bxc4 Bxc4 28. gxh3 e5 $11 {Salzmann - Fessler, ICCF 2015.}) 27... Nfxd5
28. gxh3 Nc6 29. bxc4 Nxa5 30. cxd5 Rxc1 31. Qxc1 exd5 32. Qc2 Qf6 33. Qc7 {
½-½, Parmet - Fessler, ICCF 2017.}) 26. gxh3 Ne7 (26... e5 27. Nxd5 (27. Kh1
Bf7 28. dxe5 Qxe5 $11) 27... Nxd5 28. bxc4 bxc4 29. Kh1 f4 $11) 27. h4 Nc6 28.
Nxc6 Rxc6 29. bxc4 Rxc4 $11) ({Nach} 25. bxc4 bxc4 26. Rc3 Rab8 27. Qa3 Rb5 28.
Rec1 {einigten sich die Kontrahenten in der Fernpartie Ruggeri Laderchi -
Kraft, ICCF 2013, auf ein Remis.}) 25... exd5 {Mit dieser Fortsetzung war zu
rechnen, sie räumt Schwarz im Spiel auf Sieg die größten Möglichkeiten ein.
Er stabilisiert und sichert seine Bauernstellung auf der linken Bretthälfte
und verschafft seinen Schwerfiguren das Angriffsziel e3, indem er die e-Linie
zur Hälfte öffnet. Zum Vergleich ein Auszug aus den plausiblen Folgen von 25.
..Qxd5 und 25...Nxd5:} (25... Qxd5 26. Bb4 (26. bxc4 bxc4 27. Bc3 Rab8 28. Qc2
h3 29. g3 Nf8 30. e4 fxe4 31. fxe4 Qxe4 32. Qxe4 Nxe4 33. Bg4 Nxc3 34. Rxc3 $11
) 26... cxb3 27. axb3 h3 28. g3 Nf8 29. Bc5 N8h7 30. e4 $14) (25... Nxd5 26.
bxc4 Nxe3 27. c5 Qd7 28. Bd2 Nd5 29. Bg5 $16) {Es gibt nun mehrere gleich gute
Wege, um frühzeitig der neuen Situation des Pe3 zu begegnen. Ich habe mich
zugunsten von} 26. Qd2 {entschieden, auch um die Stellung der Dame generell zu
verbessern und dabei dem Läufer eine Deckung zu verschaffen. 26.Bd1 kann
beispielsweise einen logischen Aufbau mit Qf2 und Bc2 einleiten. Der Rückzug
26.Be2-f1 gibt den Blick nach e3 für den Re1 frei, so wie bald auch im
tatsächlichen Partieverlauf. Die Engine-Vorschläge 26.a3 und 26.bxc4 habe
ich nach intensiver Analyse verworfen. Ich habe nichts erkennen können, was
sie gegenüber dem Partiezug und den genannten Alternativen positiv
hervorheben könnte. Dafür aber können sie Schwarz das bequemere Spiel
einbringen bzw. ihn befähigen, von Weiß zu lösende Probleme zu kreieren.
Ein kurzer Auszug aus den Analysen:} (26. a3 Re8 27. Bf1 Qd7 28. Qf2 Re6 $11 {
usw.}) (26. bxc4 bxc4 (26... dxc4 27. Bd1 h3 (27... Rab8 $5) 28. e4 Qd7 29. g3
Re8 30. e5 Nd5 31. f4 $11) 27. Qc2 Ne7 28. Bf1 Rab8 $11 {Der Ausgang wäre
völlig offen, die bequemere Stellung aber hätte Schwarz.}) 26... Re8 (26...
Ne7 27. Bb4 (27. bxc4 bxc4 28. Bb4 Qe6 29. Bd1 Rab8 30. Bc2 Nc6 31. Bc3 a5 $11)
27... Qe6 28. Bf1 Re8 (28... Nc6 29. Bc5 Nb8 30. bxc4 bxc4 31. Qf2 Nbd7 $11)
29. Qf2 Ng6 30. a4 $11) 27. Bb4 (27. Bf1 Qe6 28. a3 (28. Bb4 {hätte in den
tatsächlichen Partieverlauf geführt.}) 28... Rab8 29. Rb1 $11 {Es ist offen,
welche Richtung Schwarz der Partie an dieser Stelle gegeben hätte.
Konzentriert habe ich meine Betrachtungen auf} Qf7 {mit insbesondere den
nachfolgend beschriebenen Möglichkeiten.} 30. Qf2 Nh7 31. e4 (31. bxc4 bxc4 (
31... dxc4 32. a4 h3 33. gxh3 Nf6 34. h4 Kh8 35. h5 Nxh5 36. axb5 $11) 32. Rxb8
Rxb8 33. Bb4 a5 (33... Ng5 $5) 34. Bxa5 Rb3 35. Bb4 h3 36. g3 Ng5 $11) (31. Bb4
Ng5 (31... h3 32. g3 Ng5 33. Rec1 Ne7 34. Bd6 Rbc8 $11) 32. bxc4 bxc4 33. h3
$11) 31... h3 (31... Ng5 32. exd5 cxb3 33. Qd2 f4 34. h3 Qxd5 35. Qd3 Kf7 36.
Qxb3 Qxb3 37. Rxb3 $14) 32. g3 Ng5 (32... fxe4 $5) 33. Bd2 f4 34. gxf4 Nxf4 (
34... c3 35. fxg5 cxd2 36. Re3 Qf4 37. Qxd2 Nh4 38. Qf2 Qxg5+ 39. Kh1 Qf4 $11 {
Nun dürften 40.Rbe1, 40.Bxh3 und 40.e5 in etwa gleich gut sein.}) 35. Qg3 Nge6
36. bxc4 Nh5 37. Qf2 dxc4 38. Bxh3 Nef4 $11) (27. Bd1 h3 28. g3 Ne7 29. Bc2
Rab8 30. bxc4 bxc4 $11) 27... Qe6 (27... Qd7 {hätte ich ebenfalls mit} 28. Bf1
{beantwortet. Auf die mögliche Antwort} a5 {hätte ich mit} 29. Bc5 {reagiert.
} ({Die Alternative} 29. Bxa5 Qa7 30. Bb4 (30. b4 Ne7 {mit der Idee Ne7-c6})
30... Qxa2 {hätte zu einer Stellung geführt, die ich nicht spielen mochte.})
29... a4 30. bxc4 bxc4 31. Rb1 $11) ({Auch auf} 27... Qb6 {hätte ich} 28. Bf1
{gespielt. Nach dann beispielsweise} Qe6 29. Rb1 Rac8 $11 {neutralisieren sich
beide Lager komplett.}) 28. Bf1 (28. Bd1 {wäre weniger logisch und könnte
das weitere Agieren auf Augenhöhe gefährden.} h3 29. Qf2 (29. g3 Ne7 (29...
Nh8 $5 {wäre nach} 30. Qf2 g5 {mit ähnlichen Chancen wie im tatsächlichen
Partieverlauf verbunden. Da - anders als in der Partie - Schwarz sich nicht um
seinen h-Bauern kümmern muss, gibt es hier eventuell eine Möglichkeit für
eine Verstärkung des Spiels ...} ({Zu überlegen ist auch} 30... Nf7 $5 {
mit der Idee Nf7-g5.})) 30. Bc2 Nc6 31. Bc5 Nd7 $14 (31... Rad8 32. Rcd1 Nd7
33. Ba3 $11))) (28. Kf2 Rad8 (28... Ne7 29. Bf1 Nc6 30. Bc5 Rad8 31. Rcd1 Nd7
32. Ba3 Qf6 33. Kg1 $11) 29. Rb1 Ne7 30. a4 Nc6 31. Bc5 Rb8 32. bxc4 bxc4 33.
Rec1 $15) 28... Nh8 {Ein interessanter Zug! Schwarz setzt also auf g7-g5, denn
nach 29.Qf2 Ng6 hätte er nichts erreicht.} 29. Qf2 {Mit dieser Alternative
lässt sich Weiß auf das gegnerische Vorhaben ein bzw. forciert er es sogar.
Beispielsweise 29.Bc5 oder 29.Rb1 wären geduldigere Möglichkeiten gewesen.}
g5 30. Be2 Qxe3 {Schwarz schlägt zu, bevor der Bauer ein weiteres Mal gedeckt
werden kann. Dafür nimmt er eine Zersplitterung seiner Bauernstellung am
Königsflügel in Kauf.} (30... a5 31. Bd2 Nf7 32. bxc4 bxc4 $14) 31. Qxe3 Rxe3
32. bxc4 (32. Bd2 Re6 33. bxc4 (33. Bxg5 Rae8 34. Kf2 $11) 33... bxc4 (33...
Rae8 34. Bd3 (34. Kf2 dxc4 (34... bxc4 35. Bxg5 Ng6 36. Bd2 Kf7 37. Rb1 Nh5 38.
Bf1 Rxe1 39. Bxe1 $11) 35. Bxg5 Nd5 36. Bxh4 Ng6 37. Bg5 Ngf4 38. Bxf4 Nxf4 39.
Bf1 $11) 34... Rxe1+ ({Nicht ratsam wäre} 34... dxc4 {wegen} 35. Rxe6 Rxe6 36.
Bxf5 Rd6 37. Bxg5 $16) 35. Rxe1 Rxe1+ 36. Bxe1 dxc4 37. Bxf5 Nf7 38. Kf2 Kg7
39. Be6 Nd8 40. Bc8 $14) ({Natürlich kann man in einer Fernpartie nicht auf
einen groben Fehler wie} 33... dxc4 {hoffen, wonach} 34. Bxc4 $1 $18 {die
schwarze Stellung aufgabereif machen würde.}) 34. Bxg5 Kf7 (34... Rae8 35. Kf2
Ng6 36. Bd2 (36. Rb1 $5) {Die Stellung ist ausglichen, eine von mehreren
schwarzen Möglichkeiten zur Fortsetzung ist} 36... Kf7 $11) (34... Ng6 {
würde die schöne Wendung} 35. Bxc4 Rxe1+ 36. Rxe1 dxc4 37. Bxf6 $14 {
möglich machen und ist deshalb schwächer.}) 35. Kf2 (35. Bxh4 Ng6 $11 {
Unabhängig davon, ob der Springer nach g3, f2 oder g5 ausweicht, ist die
Stellung komplett ausgeglichen.}) 35... Rb8 36. Rb1 Reb6 37. Rxb6 Rxb6 38. Bd1
Ng6 39. Bc2 Rb2 $11) (32. Kf2 $2 {wäre ein Fehler und könnte von Schwarz auf
mehreren Wegen gekontert werden. Am einfachsten könnte er mit} Ree8 {Profit
daraus ziehen. Folgen könnte} 33. Bd1 Rxe1 34. Kxe1 Re8+ 35. Kf2 Kf7 36. Bd2
Kg6 $17 {usw.}) 32... bxc4 ({In größte Schwierigkeiten bringt sich Schwarz,
wenn er mit} 32... Rae8 $2 {seine Verteidigung aus den Augen verliert. Nach}
33. cxb5 {befindet er sich auf der Verliererstraße.} Rxe2 (33... axb5 34. Bxb5
Rxe1+ 35. Bxe1 $18) (33... a5 34. Bd3 axb4 35. Rxe3 Rxe3 36. b6 $18) 34. Rxe2
Rxe2 35. b6 $18 {und der Bauer ist nur aufzuhalten, wenn Schwarz dafür
entscheidende Nachteile in Kauf nimmt.}) (32... dxc4 $2 {wird mit} 33. Bxc4+
bxc4 34. Rxe3 $16 {usw. widerlegt.}) 33. Bd2 Re6 34. Bxg5 Rae8 35. Kf2 Ng6 ({
Schwarz hat für seinen Nf6 andere Pläne als} 35... Nh7 {was nach
Engine-Urteil etwa gleichwertig sein soll. Weitergehen könnte es dann vor
allem mit} 36. Bd2 Ng6 37. Rb1 f4 {usw.}) 36. Rb1 {Mein mit diesem Zug
abgegebenes Remisangebot lehnte Schwarz ab.} (36. Bd2 Rb8 37. Rb1 Ree8 $11)
36... Nh5 37. Bd2 (37. g3 hxg3+ 38. hxg3 f4 39. gxf4 Nhxf4 40. Bf1 Rxe1 41.
Rxe1 Rxe1 42. Kxe1 $11) 37... Nhf4 (37... h3 38. gxh3 Nhf4 39. Bf1 $11) 38. Bf1
Kf7 (38... Rxe1 39. Bxe1 Nd3+ 40. Bxd3 cxd3 {Nun verwehrt} 41. Rb2 $11 {
dem gegnerischen Turm das Betreten des Feldes e2 und hält die Stellung im
Gleichgewicht.}) 39. Rb7+ (39. Rxe6 Nxe6 (39... Rxe6 40. g3 Nd3+ 41. Bxd3 cxd3
42. Re1 Rb6 43. Ke3 hxg3 44. hxg3 $11) 40. Bc3 Ne7 41. Rb7 f4 42. Ra7 $11) (39.
a4 Rxe1 (39... Nd3+ 40. Bxd3 cxd3 41. Rxe6 Rxe6 42. Re1 Rc6 43. Ke3 $11) 40.
Bxe1 Nd3+ 41. Bxd3 cxd3 42. Rb2 h3 43. gxh3 Nh4 44. Rd2 $11) 39... R8e7 (39...
Kf6 40. Rxe6+ Rxe6 (40... Nxe6 41. a4 (41. g3 hxg3+ 42. hxg3 f4 43. Bh3 Rh8 44.
Bxe6 Kxe6 45. Rb6+ Kf7 $11) 41... Ne7 42. g3 hxg3+ 43. hxg3 f4 44. g4 Rc8 45.
Bc3 Nc6 $11) (40... Kxe6 41. g3 hxg3+ 42. hxg3 Nd3+ 43. Bxd3 cxd3 44. Rb3 f4
45. g4 Rc8 46. Rxd3 Rc2 47. a3 $14) 41. Ba5 (41. g3 Nd3+ 42. Bxd3 cxd3 43. Be3
Rc6 44. Bd2 $11) 41... Ne7 (41... Re8 42. Rb2 Ne6 43. Bc3 $11) 42. Bd8 Nfg6 43.
g3 hxg3+ (43... Rc6 44. Ba5 hxg3+ (44... c3 45. Rb1 $16) 45. hxg3 $11) 44. hxg3
Rc6 45. Ba5 $11 {mit Übergang in die vorstehende Variante nach 43...Rc6.}) 40.
Rxe7+ ({Tadellos in Ordnung wäre auch} 40. Rbb1 {worauf es beispielsweise wie
folgt weitergehen könnte:} Rxe1 (40... Rc6 41. Rxe7+ Kxe7 42. Bc3 Ne6 43. Rb7+
Kf6 44. Rd7 Ngf4 45. Ke3 $11) 41. Bxe1 h3 42. gxh3 Nd3+ 43. Bxd3 cxd3 44. Rb2
f4 $11) 40... Rxe7 (40... Kxe7 41. Rb1 Kf6 (41... Rc6 {führt das Spiel in die
Variante 40.Rbb1 Rc6 41.Rxe7+ Kxe7 usw.}) 42. g3 Nd3+ 43. Bxd3 cxd3 44. Re1 Rc6
45. Ke3 $11) 41. Rb1 {Ich wollte meinen Turm gerne auf dem Brett behalten,
zumal er auf der b-Linie wirksam eingesetzt werden und tief ins schwarze Lager
geführt werden kann. Davon habe ich mir mehr Handlungsspielraum und einen
flexibleren Umgang mit den Entscheidungen meines Gegners versprochen, als dies
nach einem Abtausch der Fall gewesen wäre.} (41. g4 {hätte ich mir für den
Fall gut vorstellen können, dass ich die Partie ohne Türme weiterzuspielen
bereit gewesen wäre.} hxg3+ (41... Rxe1 42. Bxe1 (42. Kxe1 {ist rechnerisch
gleich gut. Das Schlagen mit dem Läufer gefällt mir aber persönlich besser,
weil der König so die Möglichkeit behält, unmittelbar das Feld e3 zu
betreten.}) {Es ist nicht abzusehen, für welche Antwort sich Schwarz
entscheiden wird. Eine logische Reaktion unter gleich guten weiteren wäre}
42... Ne7 {worauf ich} 43. Ke3 {und auf eventuell} Ne6 {die Fortsetzung mit}
44. Bf2 $11 {geplant hatte. Im Falle von} Nc6 {wäre} 45. Bxc4 $5 {eine
schicke Möglichkeit gewesen. Als Alternative zum sofortigen Abtausch über 45.
..dxc4 46.d5 usw. hätte Schwarz dann auch der Vorstoß} f4+ {zur Verfügung
gestanden.} 46. Kd2 dxc4 47. d5 $11) (41... fxg4 42. Rxe7+ Kxe7 43. fxg4 $11)
42. hxg3 Rxe1 (42... Ne6 43. Bc3 f4 ({Gut möglich gewesen wäre auch} 43...
Nc7 44. Rb1 $140 Nb5 {usw.}) 44. Bh3 (44. Rb1 $5) 44... fxg3+ 45. Kxg3 Nef4 46.
Rxe7+ Kxe7 47. Bb4+ $11 {Bh3-c8 soll, wenn möglich, folgen.}) 43. Bxe1 Ne6 44.
Ke3 f4+ (44... Ne7 45. Bh3 Kg6 46. Bb4 $11) 45. gxf4 Ne7 46. Bh3 $11) (41. g3
Rxe1 ({Die Alternative} 41... hxg3+ {würde natürlich zu den gleichen Folgen
wie 41. g4 hxg3+ e.p. führen.}) ({Wenn Schwarz seinen Turm behalten oder die
Entscheidung über einen Abtausch hinauszögern möchte, kann er dies mit}
41... Ne6 {erreichen.} 42. Bc3 {hätte ich dann der Alternative, den Turm nach
b1 zu führen, vorgezogen.} (42. Rb1 f4 (42... Nxd4 43. Rd1 hxg3+ 44. hxg3 {
und nun beispielsweise} Rb7 45. Bc1 Rb1 46. Rxd4 Rxc1 47. Rxd5 $11) 43. Bc3
hxg3+ 44. hxg3 fxg3+ 45. Kxg3 $11) 42... Nc7 43. Rxe7+ Kxe7 44. Ke3 hxg3 45.
hxg3 $11) 42. Bxe1 {Anders als nach 42.Kxe1, was auch durchaus geht, bleibt
der König hier in Tuchfühlung zu e3.} hxg3+ 43. hxg3 Ne6 44. Ke3 $11) ({
Rechnerisch wäre auch} 41. Rxe7+ Kxe7 {in Betracht gekommen, worauf ich} 42.
Bb4+ {und 43.g3 im Anschluss erwogen habe. Eine plausible Fortsetzung wäre
dann} Kf6 43. g3 hxg3+ 44. hxg3 Ne6 45. f4 $11 {gewesen.}) 41... Ne6 {Ich
hatte mit dieser Wahl gerechnet, obgleich auch andere Fortsetzungen in
Betracht kamen.} ({Auf} 41... Nd3+ {hatte ich} 42. Bxd3 cxd3 43. Re1 {geplant.}
) (41... Rd7 {hätte ich mit} 42. g3 {beantwortet. Nach} hxg3+ 43. hxg3 Ne6 44.
Bc3 {ist die Lage weiter ausgeglichen. Eine von Engines "gesehene"
Möglichkeiten für einen Fortgang, die sich gut nachvollziehen lässt, wäre
dann} f4 45. Rb6 fxg3+ 46. Kxg3 $11 {usw.}) ({Die von Engines gut bewertete
Alternative} 41... Re8 {macht meines Erachtens nur dann wirklich Sinn, wenn im
Anschluss Ng6-e7 und dann bei Gelegenheit ein Weiterziehen nach c6 als Idee
dahintersteht. Ansonsten weiß ich nicht, was der Zug bringen sollte. Ich
hätte darauf} 42. Rb7+ $11 {gespielt.}) 42. Rb6 ({Näher erwogen habe ich auch
} 42. Bc3 {worauf für mich die Reaktion} f4 {am wahrscheinlichsten war. Die
Variante} 43. Rb6 Ra7 44. a4 Ne7 45. g3 hxg3+ 46. hxg3 fxg3+ 47. Kxg3 Nf5+ 48.
Kf2 $11 {bestätigt, dass die beiderseitigen Chancen ausgeglichen bleiben. Die
beiden schwarzen Springer sind dem weißen Läuferpaar ganz sicher nicht
unterlegen. Vom Pd4 sollten sie aktuell aber die Finger lassen, wie eine kurze
Überprüfung bestätigt.} Nexd4 (48... Nfxd4 49. Rd6 $5 $16) 49. Bh3 $14)
42... Re8 {Inzwischen stand fest, dass ich mit 1,5 Punkten aus meinen beiden
letzten Partien in diesem Turnier meine erste IM-Norm erringen und dann auch
zugleich noch das Kandidatenturnier erreichen würde. In der anderen noch
offenen Partie hatte ich eine Gewinnstellung auf dem Brett, so dass ich in
dieser das Remis sichern musste.} (42... Rc7 43. Bc3 f4 (43... Ne7 {mit der
Idee Ne7-c6xd4 lässt keine versteckten Ressourcen für Schwarz erkennen. Eine
lange Variante dazu:} 44. g3 hxg3+ 45. hxg3 Nc6 46. f4 Ncxd4 47. Bg2 Rd7 48.
Ke1 a5 49. Kd2 a4 50. Bb2 Rd8 51. Bc3 Ke7 52. Ba5 Rd7 53. Bb4+ Ke8 54. Rb8+ Kf7
55. Rb6 Kg6 56. Ba5 Kh5 57. Bc3 a3 58. Ke3 Nc2+ 59. Ke2 Ned4+ 60. Kd2 Rd8 61.
Rf6 Rd7 62. Rb6 Rd8 63. Rf6 Rd7 64. Ra6 Rd8 65. Bh1 Rd7 66. Ra8 Rd6 67. Bg2 $11
{und Schwarz muss erkennen, dass er nicht weiterkommt.}) {Nach} 44. g3 {
kann Schwarz keine Gewinnvorstellungen entwickeln, wie die folgende lange
Analyse zeigt.} (44. Rxa6 {hat sich in den Analysen ebenfalls als gut spielbar
bestätigt, allerdings ist der Turm aktuell auf der b-Linie gut postiert. Dies
zeigt sich auch, wenn Weiß die Idee prüft, auf} Ne7 {mit} 45. Ra5 {zu
reagieren. Nach} Rb7 $15 {hat Schwarz seine Stellung verbessern können.})
44... fxg3+ 45. hxg3 hxg3+ 46. Kxg3 Ngf4 47. a4 Rc8 48. a5 Rg8+ 49. Kf2 Rh8 50.
Rxa6 Rh2+ 51. Ke3 Rc2 52. Bb4 Rb2 53. Rb6 Rb3+ 54. Kf2 c3 55. Bd6 c2 56. Bxf4
Rxb6 57. axb6 Nxf4 58. b7 {Die Stellung ist interessant, aber "tot remis", was
nach} c1=Q 59. b8=Q Qd2+ 60. Kg3 Ne6 61. Bh3 Qxd4 {und nun} 62. Bxe6+ Kxe6 {
auch die Tablebases bestätigen.}) (42... f4 43. a4 Rc7 44. Bc3 Ne7 45. a5 Ra7
(45... Nc6 46. Rxa6 $11) 46. g3 fxg3+ 47. hxg3 hxg3+ 48. Kxg3 Nc7 49. Kf2 ({
Vielleicht etwas bizarr, auf jeden Fall aber auch effektiv ist} 49. Ba1 {
Nach beispielsweise} Na8 50. Rb1 Nc6 51. Bc3 Nc7 52. Rb6 {müsste Schwarz
erkennen, dass er auf der Suche nach einem Vorteil keinen Zentimeter
vorangekommen ist.}) 49... Nb5 50. Bb2 Rc7 51. Rxa6 c3 52. Bxb5 cxb2 {Der
Bauer stellt keine Gefahr für Weiß dar.} 53. Bd3 Rc3 54. Bh7 Nc6 55. Rb6 {
Das Remis bedarf nur noch einer entsprechenden Vereinbarung.} Nxa5 56. Rxb2 Nb3
57. f4 Nxd4 58. Rb7+ Ke6 59. Rb6+ Kd7 60. f5 Kc7 61. Ra6 Rf3+ 62. Ke1 Nc2+ 63.
Kd2 Nd4 64. f6 Nb3+ 65. Ke2 $11) (42... Nxd4 {war ebenfalls zu prüfen, ist
aber zu schwach, um Weiß vor irgendwelche Probleme stellen zu können. Die
Partie kann dann beispielsweise einen weiteren Verlauf mit} 43. Rd6 Ne5 44.
Rxd5 Nd3+ 45. Bxd3 cxd3 46. Be3 Nc2 47. Rxd3 Nxe3 48. Rxe3 Rc7 $14 {nehmen.})
43. Bc3 (43. Rxa6 Ne7 44. Bc3 Rb8 45. Ra7 Ke8 46. g3 Nc6 47. Ra6 hxg3+ 48. hxg3
Kd7 $11) 43... f4 {Die Stellung ist sehr kompliziert. Die Folgen der
beiderseitigen Entscheidungen sind schwer zu berechnen, weil sich eine Art
Kaskadensystem aus Varianten ergibt.} (43... Nef4 {mit der Absicht, den
Springer weiter nach d3 zu führen, ist nicht besser. Die folgende Variante
lotet die beiderseitigen Möglichkeiten beispielhaft anschaulich aus.} 44. Ba5
Nd3+ 45. Bxd3 cxd3 46. Rb2 Nf4 47. Bc7 Ne6 48. Be5 f4 49. g3 hxg3+ 50. hxg3
fxg3+ 51. Kxg3 Rc8 52. Rd2 Rc2 53. Rxd3 Rxa2 $11) (43... a5 44. a4 Ne7 45. g3
hxg3+ 46. hxg3 Nd8 47. f4 Ndc6 48. Be2 Rc8 $11) 44. a4 {Ich habe dieser
Alternative mit der Idee den Vorzug gegeben, im Anschluss die Gelegenheit zu
nutzen, den Bauern bis nach a5 zu bringen. In dieser vorgerückten gedeckten
Position übernimmt er eine starke Rolle. Zugleich bleibt die Stellung
geschlossener als nach den wichtigsten weiteren Möglichkeiten.} (44. Rxa6 Rb8
(44... Ne7 45. Ra7 (45. Ra5 Rb8 {ist eine Zugumstellung zur Variante 44.Rxa6
Rb8 45.Ra5 Ne7.}) (45. g3 fxg3+ 46. hxg3 hxg3+ 47. Kxg3 Nf5+ 48. Kf2 Nf4 49.
Ra7+ Kf6 $11) 45... Kf6 46. Ra6 Rb8 {mit Übergang in die Variante 44.Rxa6 Rb8
45.Ra5 Ne7 46.Ra7 Kf6 47.Ra6.}) (44... Rg8 45. Ra7+ (45. a3 Rb8 46. Ra7+ Ke8
47. Ra6 Kf7 $11 {und die Stellung nach 45.a3 Rb8 ist zurück.}) (45. Ra4 Rb8
46. Be2 Ne7 47. Ra7 {ist eine Zugumstellung zur Variante 44.Rxa6 Rb8 45.Ra7+
Ne7 46.Be2 usw.}) 45... Ne7 46. Rb7 Ra8 47. Bb4 Re8 $8 48. Rd7 Nf8 49. Ra7 Ne6
$11) 45. Ra7+ (45. Ra5 Ne7 46. Ra7 Kf6 47. Ra6 Rb1 48. Be2 {ist nur eine
Zugumstellung.}) (45. Be2 Ne7 46. Ra7 Kf6 {ist ebenfalls nur eine
Zugumstellung.}) 45... Ne7 46. Be2 Kf6 47. Ra6 Rb1 48. Bxc4 Rc1 49. Ra3 Rc2+
$11) (44. g3 hxg3+ (44... Ng5 45. Bd2 (45. Rb7+ Re7 46. Rxe7+ Kxe7 $11) 45...
fxg3+ (45... c3 46. Bxf4 $11) 46. hxg3 hxg3+ 47. Kxg3 Ne6 48. Be3 Rg8 49. Kf2
Rh8 $11) 45. hxg3 fxg3+ 46. Kxg3 Ngf4 47. Bd2 Rg8+ (47... a5 48. a4 Rg8+ 49.
Kf2 Rc8 $11) 48. Kf2 a5 49. a4 Rc8 50. Bc3 $11) 44... Ne7 (44... Ra8 {hätte
ich mit} 45. Rb7+ {beantwortet.} (45. Rd6 Ne7 46. a5 {führt in die Partie
nach 46.Rd6 zurück.}) {Als Reaktion meines Gegners hatte ich mit} 45... Ne7 {
gerechnet, worauf ich ihn mit} 46. Bb4 {zu} Re8 {zwingen wollte. Die mit} 47.
Bd6 {entstehende Stellung hätte mir gefallen. Wenn möglich hätte ich in der
Folge Rb7-a7 gespielt. Nach} Nxd4 48. Bxf4 $11 {wäre das Duell weiter auf
Kurs Richtung Remis gewesen.}) ({Als Reaktion auf} 44... h3 {hatte ich
grundsätzlich} 45. a5 {mit Verstärkung von b6 favorisiert, aber auch mit dem
Gedanken gespielt, stattdessen zur Alternative 45.gxh3 zu greifen.} ({Nach} 45.
gxh3 {hätte es beispielsweise zu} Nh4 46. a5 Nf5 47. Rxa6 Nexd4 48. Ra7+ Ke6 (
48... Kf6 49. Ra6+) 49. Ra6+ $11 {usw. kommen können.}) {45.a5 hätte
beispielsweise zu der plausiblen Variante} 45... hxg2 46. Bxg2 Nh4 47. Bh3 Ng5
48. Bg4 Re3 {führen können. Die Massierung der schwarzen Kräfte in der
Nähe des weißen Königs sieht bedenklich aus, ist aber nicht Zeugnis einer
Überlegenheit von Schwarz oder gar einer gewinnbaren Stellung. Die Analysen
bestätigten, dass die Spieler auf Augenhöhe agieren.} 49. Rb7+ $11 {Dies ist
der einfachste Weg: Der Turm torpediert den schwarzen König mit Schachgeboten.
} ({Es geht auch} 49. Bd2 {mit der möglichen Fortsetzung} Nh3+ 50. Bxh3 (50.
Kf1 Rd3 $11) 50... Rxf3+ 51. Ke2 Rxh3 52. Bxf4 $11) {Ein Fehlgriff wäre nun}
49... Re7 $2 {wegen} 50. Bh5+ {usw., z.B.} Kf6 51. Rb6+ Kg7 52. Bd2 $18) (44...
a5 45. Rb5 Ne7 46. Rxa5 Rb8 47. Rb5 Rxb5 48. axb5 $11 {führt zu einem
völligen Gleichstand.}) 45. a5 (45. Bd2 $2 {wäre ein Fehler, den Schwarz
sofort mit} Nf5 {ausnutzen könnte, im Fernschach wohl immer auch ausnutzen
würde. Nach beispielsweise} 46. a5 {würde er mit} Rc8 {einen deutlichen
Vorteil erreichen. Ein denkbarer Fortgang wäre dann} 47. Rxa6 (47. Rb7+ Ke8
$17) 47... c3 48. Bc1 Nfxd4 49. g3 (49. Ra7+ Kf6 $17) 49... Rc5 $17 {usw.})
45... Ra8 (45... Nf5 {Eine ausreichende Alternative zu} 46. Rxa6 {hat Weiß
nicht. Der Turmzug hält ihn aber voll auf Kurs.} Ne3 (46... Nexd4 47. Rb6 {
oder auch 47.Ra7+, jeweils =}) 47. Ra7+ (47. Ke2 {mit der Absicht, dem
gegnerischen Springer das Feld d1 zu verwehren, wäre kritisch. Es wird dann
eine recht wilde Variante möglich, die Weiß am Abgrund führt. Die häufige
Kennzeichnung der weißen Züge als "einzig" zeigt, wie eng die Linie für
Weiß wäre.} h3 48. gxh3 $8 Nxd4+ 49. Bxd4 $8 Nc2+ 50. Kd2 Nxd4 51. Kc3 $8 Nf5
52. Rc6 $8 Re3+ 53. Kb2 Rb3+ 54. Ka2 $8 Rxf3 55. Rb6 {und Weiß hält die
Partie. Im Spiel aus einer komplizierten Stellung wie dieser heraus kann sich
immer mal eine versteckte Ressource für einen selbst oder aber auch für den
Gegner ergeben. Um hier etwas besser gegen Überraschungen gefeit zu sein,
habe ich die Stellung in 27 Partien von drei Engines gegeneinander ausspielen
lassen. Alle Duelle endeten mit einem Remis, teilweise in langschrittigen
Auseinandersetzungen ermittelt.}) 47... Kf6 48. Be2 Rg8 {Nachdem der Läufer
die Deckung des Pg2 aufgegeben hat, um den Springer den Zutritt des Feldes d1
zu verwehren, nimmt der Turm den g-Bauern ein zweites Mal aufs Korn.} ({
Die Idee} 48... Rb8 {fängt Weiß am besten mit} 49. Ke1 {ab.} (49. a6 $6 Rb3
50. Bd2 h3 $17) (49. Ra6 $6 Rb3 50. Bd2 $8 Kf5 $17) 49... Nc2+ (49... Rb3 50.
Kd2 $11) 50. Kd2 Na3 51. Bd1 $1 Nb5 (51... Nb1+ 52. Kc2 $11) 52. Rh7 $1 {
Im richtigen Moment wechselt der Turm den Flügel. Es gibt keine auch nur
halbwegs ausreichende Alternative zu diesem Vorgehen. Die Stellung ist
ausgeglichen, weitergehen kann es beispielsweise mit} Rg8 53. Rh6+ Kf7 54. Rh7+
Kf6 55. Rh6+ $11 {usw.}) ({Wenn Schwarz erst nach} 48... h3 49. gxh3 {auf die
b-Linie führt, bringt ihm dies keinen Vorteil gegenüber dem unverzögerten
Vorgehen ein. Das Spiel bleibt im Gleichgewicht, beispielsweise über die
Variante} Rb8 50. Ke1 Nc2+ 51. Kd2 Na3 52. Bd1 Nb1+ 53. Kc2 Na3+ $11 {usw.})
49. a6 (49. Ke1 Nc2+ 50. Kf2 Rb8 51. Bxc4 dxc4 52. d5+ Ned4 $8 53. Rc7 $8 $11)
(49. Rb7 Rxg2+ 50. Ke1 Nc2+ (50... Rxh2 51. a6 Nc2+ 52. Kd1 Ne3+ 53. Ke1 Nc2+
$11 {und nach diesem Muster läuft die Partie ins Remis.}) 51. Kf1 Ne3+ 52. Ke1
$11 {mit Rückkehr zur Stellung nach 50.Ke1.}) 49... Rxg2+ (49... h3 50. gxh3
Rg2+ 51. Ke1 Nc2+ 52. Kf1 Ne3+ (52... Rxh2 $4 53. Rb7 $18) 53. Ke1 {mit
Rückkehr zur Stellung nach 51.Ke1}) 50. Ke1 Rxh2 (50... Nc2+ 51. Kf1 Ne3+ (
51... Rxh2 52. Rb7 $11) 52. Ke1 {mit Rückkehr zur Stellung nach 50.Ke1}) 51.
Rh7 (51. Rb7 {ist eine gleichwertige Alternative.}) 51... Nc2+ (51... Rg2 52.
Rh6+ Kf5 53. Rh5+ Kf6 54. Rh6+ $11 {mit Rückkehr zur Stellung nach 52.Rh6+}) (
51... Rh1+ 52. Kd2 $8 Nf1+ 53. Kc2 Ne3+ 54. Kd2 $11 {und die Stellung nach 52.
Kd2 ist wieder zurück.}) 52. Kd1 $8 Ne3+ (52... Rg2 53. a7 Ne3+ 54. Kd2 Rg8 $8
55. Rxh4 Kg6 56. Rh1 Ra8 57. Ra1 $11) 53. Kd2 Nf1+ 54. Kd1 (54. Ke1 Ng3 $8 55.
Bxc4 $8 dxc4 (55... Rh1+ 56. Kd2 dxc4 57. d5+ Kg6 58. dxe6 Nf1+ $8 59. Ke2 Ng3+
$8 60. Kd2 Nf1+ $8 $11) 56. d5+ $11) 54... Ne3+ $11 {mit Rückkehr zur
Stellung nach 52...Ne3+}) (45... Nc7 46. Bd2 $11) 46. Rd6 {Der Zug folgt dem
Vorschlag von zwei Engines im Rahmen jeweils einer Daueranalyse. Auf d6 ist
der Turm sehr gut postiert. Er bedroht die beiden Schwachstellen a6 und d5 und
bindet damit den Turm und einen Springer an die Verteidigung. Wenn Schwarz den
Ne6 bewegt, bekommt der Turm freie Bahn zum rechten Flügel. Eine
gleichwertige Alternative bietet sich Weiß nicht.} (46. Be2 {ist ebenfalls
geeignet, um die Partie zu halten, ist aber aus weißer Sicht schwerer zu
spielen.} Nf5 $5 {Schwarz nutzt seinen Freiraum sofort aus.} (46... h3 47. gxh3
Nf5 {kann zu vergleichbaren Entwicklungen führen, solange Schwarz sich nicht
zu einer Überführung des Turms auf die h-Linie entschließt. Eine
Beispielvariante dazu:} 48. h4 Nexd4 (48... Rh8 49. Rb7+ Kf6 50. Rb6 Rxh4 51.
Bxc4 (51. Kg1 $5) 51... Ne3 52. Be2 Rxh2+ 53. Ke1 $11) 49. Bf1 Re8 50. Rb7+ Kg6
51. Rb6+ $11 {usw.}) (46... Ra7 47. Bd1 Nf5 48. Bc2 Nfxd4 49. Bg6+ Kxg6 50.
Bxd4 Re7 $8 (50... Kf7 $4 51. Rxe6 {und Weiß behält eine Mehrfigur.}) 51. Rd6
$11) 47. Rb7+ Kg8 (47... Kf6 48. Rb6 Ke7 (48... Kf7 49. Rb7+ Kg8 {führt zur
Stellung nach 47.Rb7+ Kg8.}) 49. Rb7+ Kf6 $11 {mit Rückkehr zur Stellung nach
47...Kf6}) 48. Bf1 (48. Rb6 $5) 48... Re8 49. Ra7 h3 (49... Nexd4 50. Rxa6 $11)
50. gxh3 Rb8 51. h4 {Der Bauer macht den Weg nach h3 für den Läufer frei.} (
51. Rxa6 Rb3 {Nur dieser Angriff auf den Läufer ist eine ausreichende Antwort
auf die Bedrohung des Ne6.} (51... Nfxd4 $2 52. Rb6 $18 {verschafft Weiß eine
gewinnbare Stellung.}) ({Das Gleiche gilt für} 51... Nexd4 $2 52. Rb6 $18) 52.
Rxe6 Rxc3 53. Rg6+ Kh7 (53... Kf7 54. Rg4 Rc2+ 55. Ke1 Ne3 56. Rxf4+ {und
Weiß hält die Stellung. Ggf. kann er sogar seinen Läufer "unter Wert"
investieren. Das Motiv käme bereits in Betracht, wenn Schwarz hier mit} Kg7 {
fortsetzen würde.} 57. Bxc4 dxc4 58. Re4 {Bei einer sauberen weißen
Spielführung kann Schwarz aus dieser Position heraus nicht gewinnen.}) 54. Rf6
Rc2+ 55. Ke1 Ne3 56. Rxf4 {Bis auf den hier auf h7 und nicht auf f7 stehenden
König ist die Stellung identisch mit jener nach 53...Kf7 usw. Weiß hält das
angestrebte Remis. Weitergehen könnte es beispielsweise mit} Ra2 57. Rf6 Ra1+
58. Ke2 Nxf1 59. Rd6 c3 60. Rc6 Nd2 61. Kd3 Nxf3 62. Rxc3 Rxa5 63. Ke3 $11)
51... Rb3 (51... Nxh4 52. Rxa6 (52. Bh3 $5) 52... Rb3 $8 53. Rxe6 Rxc3 $11) 52.
Bh3 Nexd4 53. Bxf5 Nxf5 54. Be5 d4 55. h5 {Wie ist diese hochinteressante
Stellung nun einzuschätzen? Die beiden verbundenen schwarzen Bauern sind
bereits vorgerückt und sehen sehr bedrohlich aus. Demgegenüber hat Weiß
einen und vielleicht bald zwei vorgerückte Randbauern. Die Figuren beider
Seiten haben starke Positionen eingenommen. In der dynamischen Daueranalyse
(Daueranalyse von Stellungen, die sich aus der Anfangsstellung entwickelt
haben) sieht Stockfish Schwarz moderat besser stehend. Aber ist dieses
Ergebnis auch in der weit fortgeschrittenen Rechentiefe noch belastbar? Auch
hier habe ich wieder auf die Methode zurückgegriffen, die Stellung von drei
Engines und in wachsender Suchtiefe je Zug gegeneinander in einer
festgesetzten Zahl von Partien ausspielen zu lassen. Das Ergebnis war deutlich
- von einer Ausnahme abgesehen endeten alle Partien mit einem Remis.}) 46...
Ra7 ({Mit} 46... Rb8 $6 {erreicht Schwarz nichts, wenn er mit} 47. Rb6 $1 {
konfrontiert wird. Er sollte dann ausweichen, denn} Rxb6 48. axb6 {spielt
Weiß in die Karten.} Nd8 (48... Nc6 $2 49. Bxc4 dxc4 50. d5 $18) 49. Bd2 Nf5
50. Bxf4 a5 51. g4 hxg3+ 52. hxg3 a4 53. Bc1 (53. Bh3 {lässt ohne Not den
a-Bauern weiter vorrücken, reicht aber auch für das angestrebte Remis aus.}
a3 54. Bc1 a2 55. Bb2 Nd6 56. Ke2 $11) 53... Nxd4 54. f4 Ke7 55. Bb2 $16) (
46... Kf6 {ist harmlos, was sich auch schon darin andeutet, dass nach} 47. Be2
{die Rückkehr des Königs nach f7 nach Engine-Urteil genauso gut wie
Alternativen ist.} Kf7 {Weiß könnte nun mit 48.Bf1 die Stellung zu Anfang
dieser Variante wiederherstellen. In der Partie hätte ich so verfahren.
Interessant sind aber die Entwicklungen, die sich nach beispielsweise} 48. Bd1
{ergeben können.} Nf5 49. Rxd5 {Nun ist eine beide Seiten sehr verpflichtende
Stellung entstanden, die die nächsten Züge ohne spielbare Alternativen
vorzeichnet, was auch deren Kennzeichnung als "einzig" zum Ausdruck bringt.}
Ne3 $8 50. Rd7+ $8 Ke8 $5 51. Ba4 $8 Nd1+ $8 52. Ke1 $8 Nxc3 $8 53. Ra7+ $8
Nxa4 $8 54. Rxa8+ $8 Kd7 55. Rxa6 $8 $11 c3 (55... Nxd4 56. Rf6 (56. Ra7+ Kc6
57. a6 h3 58. Rg7 hxg2 59. Rxg2 (59. a7 Nb6 60. Rxg2 Kb7 61. h4 Nxf3+ 62. Kf2
Nxh4 63. a8=Q+ {Am einfachsten} Kxa8 {mit einer Tablebases-Remisstellung})
59... Nxf3+ 60. Kf2 Ne5 $11) 56... Nc2+ 57. Kf2 Nc5 58. a6 Kc7 59. Ke2 Nb3 60.
a7 Ncd4+ $11) (55... Nc3 56. Rb6 (56. Ra7+ Nc7 57. Rb7 N3d5 58. Kd2 c3+ 59. Kd3
$11) 56... Nd5 $8 57. Rb7+ Nec7 $11) 56. Ra7+ $8 Kd6 57. Ra8 Kd7 (57... Nxd4
58. a6 $11) 58. Ra7+ $11 {und es ist wieder die Stellung nach 56.Ra7+ erreicht.
}) ({Im Falle von} 46... Nc7 {entsteht eine Stellung, die beinahe identisch
ist mit jener im tatsächlichen Partieverlauf nach 47...Nc7. Sie unterscheidet
sich nur darin, dass der weiße Läufer nicht auf e2 und der schwarze Turm
nicht auf a7 stehen. Im Chancenverhältnis unterscheiden sich beide Stellungen
nicht. Hinweise zum möglichen weiteren Verlauf können entsprechend auch der
Partie und der weiteren Kommentierung entnommen werden. Ein plausibler
Fortgang wäre} 47. Bd2 Nb5 48. Rb6 Nxd4 49. Bxf4 c3 $11 {usw.}) 47. Be2 (47.
Bb4 Rc7 (47... Rb7 48. Rb6 $8 Ra7 (48... Nd8 49. g3 fxg3+ 50. hxg3 hxg3+ 51.
Kxg3 Nf5+ 52. Kf2 $11) 49. Rd6 Rc7 50. Rxa6 (50. Bc3 Rb7 51. Rb6 Nd8 52. Be2
$11) 50... c3 51. Ba3 c2 52. Bc1 $11) 48. Bc3 ({Von} 48. Rxa6 {sollte Weiß
tunlichst die Finger lassen. Nach} c3 49. Ba3 c2 50. Bc1 Nc6 $17 {stünde
Schwarz sehr komfortabel.} 51. Ra8 (51. Rb6 Nxa5 {Nun bleibt Weiß nur} 52. Rb5
{um den Gegner nicht schon zu einem entscheidenden Vorteil kommen zu lassen.
Auch in dieser Variante wird die Verteidigung jedoch nicht leicht werden.
Weitergehen kann es beispielsweise mit} Nc6 53. Rxd5 Ncxd4 54. Rh5 Rc3 55. Rxh4
Nb3 56. Bb2 c1=Q 57. Bxc1 Rc2+ 58. Bd2 Nxd2 59. Ke1 Kf6 $17) 51... Rb7 $17)
48... Rc6 49. Rxc6 Nxc6 50. Bxc4 dxc4 51. d5 $11) 47... Nc7 {Es war hier nicht
sicher abzuschätzen, wie Schwarz fortsetzen würde. Mit diesem Springerzug
beschäftigt er den Gegner zunächst erst mal, da natürlich etwas gegen die
Springergabel auf b5 getan werden muss.} {Am besten ist nun} 48. Bd2 {Die
Stellung bleibt ausgeglichen.} Nf5 (48... Ne6 49. Bd1 Rc7 50. Bc3 Rc6 51. Rd7
Rc7 52. Ba4 Rxd7 53. Bxd7 Nf8 $11) (48... Nb5 49. Rb6 Ng6 {49...Nxd4 und 49...
c3 beantwortet Weiß gut mit 50.Bxf4, worauf Schwarz jeweils keine Aussichten
auf einen Vorteil hat.} 50. Rc6 $11 {Nach nun beispielsweise} Nxd4 51. Rd6 Nxe2
52. Kxe2 Re7+ 53. Kd1 $11 {hat sich am Stellungsausgleich nichts geändert.})
49. Rd7+ {Die strategische Hauptidee liegt darin, den König mit fortlaufenden
Schachgeboten von der Seite zu attackieren. Dies geht am besten, wenn er zuvor
weiter in die Mitte gelockt worden ist.} ({Nach} 49. Rd8 {ist die Umsetzung
nicht in gleicher Weise gesichert.} Nxd4 ({Zu beachten war auch} 49... Rb7 {
denn nun hält allein} 50. Bxf4 {die Chancen im Gleichgewicht, z.B. mit der
Folge} Ne6 51. Rxd5 Ne7 52. Rd6 Nxf4 53. Bxc4+ Kg7 54. Rxa6 Rb4 55. Bf1 Ra4 $11
{Eine interessante Stellung mit einer ungewöhnlichen Materialverteilung, für
beide Seiten (im Fernschach) praktisch aber nicht zu gewinnen.}) 50. Rh8 ({
Der über die schicke Idee} 50. Bxc4 {eingeleitete Weg} Ke7 51. Rxd5 Nxd5 52.
Bxd5 $11 {führt relativ forciert ebenfalls zu weitgehend ausgeglichenen
Aussichten.}) 50... Rb7 51. Rxh4 Nde6 52. Bc3 (52. Rh7+ Kf8 $17) 52... Kg6 53.
Rg4+ Kf5 {Nun droht Schwarz mit dem Vorstoß d4-d5. Um diesen zu verhindern,
ist Weiß zu} 54. Bh8 $14 {gezwungen. Ob dieser Zug des Läufers in die Ecke
nun schön oder hässlich ist, liegt wohl im Auge des Betrachters. Auf jeden
Fall ist die entstandene Stellung für Weiß sehr verbindlich. In der Partie
herkömmlich am Brett würde ich sie mit den weißen Steinen nicht führen
wollen. Im Fernschach ist sie, wie die Analysen unter Engine-Einsatz und nach
verschiedenen Methoden bestätigen, ins Remis zu führen.}) 49... Ke6 (49...
Ke8 {lässt Weiß nur eine Möglichkeit für das Ausweichen des Turmes, diese
aber ist gut.} 50. Rh7 {Hierauf hatte ich mit} Rb7 {gerechnet, um den Turm auf
geradem Weg auf die zweite Reihe zu bringen.} ({Exakt zu prüfen waren aber
auch die Folgen von} 50... Nb5 {worauf ich} 51. Rh8+ {auszuführen
beabsichtigte. Mein Gegner würde dann wahrscheinlich mit 51...Kf7 oder 51...
Kd7 antworten, denn nach 51...Ke7 52.Bxf4 würden Schwarz so langsam die
ordentlichen Züge ausgehen.} (51. Rh5 {wäre ebenfalls gut gewesen.} Re7 (
51... Rf7 52. Bxf4 Kd7 53. Bd1 Kc6 54. Ba4 Nfxd4 55. Be3 Nf5 $11) 52. Bb4 (52.
Rxf5 $2 {würde Schwarz zu} Rxe2+ $17 {nutzen, verbunden mit dem Motiv der
Springergabel auf d4.}) 52... Rf7 53. Bd1 Kd7 (53... Nbxd4 54. Ba4+ Kd8 $11)
54. Ba4 Ke6 55. Bxb5 axb5 56. Rh8 $11 {Wenn Schwarz nun mit} Nxd4 {
voranzukommen versucht, kann Weiß mit} 57. Rh6+ {kontern.} Kd7 (57... Kf5 58.
Rh5+ Ke6 {usw.}) (57... Rf6 $4 58. Rxf6+ Kxf6 59. Bc3 $18) 58. Rd6+ $11) ({
Bei genauem Spiel reicht auch} 51. Rxa7 Nxa7 {zum Remis, aber zu dem Preis,
dass Weiß eine sehr defensive Rolle übernimmt. Wie es weitergehen kann,
zeigt die folgende Beispielvariante.} 52. Bd1 Nxd4 53. Ba4+ Nac6 54. Bxf4 {
Nur mit dieser Fortsetzung, die das materielle Gleichgewicht wieder herstellt,
hält Weiß sicher das Spiel. Die Fesselung des Nc6 schützt den Ph5 vor dem
Schlagen.} Nb5 55. Bd2 d4 $11 56. Ke2 $11 {Ich habe hier meine Einschätzung
und das Ergebnis der herkömmlichen Analyse unter Einsatz von Engines mit
einer Monte-Carlo-Analyse mit Fritz 15 zu bestätigen versucht. Als Ausgleich
der Anforderungen, die das "Gesetz der großen Zahl" und die sinnvolle
herkömmliche Stellungsberechnung stellen, habe ich mich dabei für die
Suchtiefe 11 und einen schmalen Baum entschieden. Die hierfür investierte
Rechnerzeit führte zu insgesamt rund 25000 gespielten Partien. Die dabei
erreichte Remisquote von mehr als 81% reichte mir als Bestätigung und damit
als "nur" ein weiteres Indiz aus.}) 51... Kf7 (51... Kd7 52. Bxf4 Kc6 {Wenn
Schwarz den Pd4 erobern will, muss er dies erst vorbereiten.} (52... Nbxd4 $4 {
würde den Turm seiner einzigen Deckung berauben und Schwarz auf} 53. Rh7+ {zu}
Ne7 {verpflichten, worauf Weiß mit} 54. Be3 $18 {den Deckel auf das Duell
macht.}) (52... Rb7 53. Rh7+ Kc6 54. Rxb7 Kxb7 55. g4 hxg3+ 56. hxg3 $11) 53.
Bd1 Nbxd4 54. g4 hxg3+ 55. hxg3 Rb7 $11) 52. Bxf4 Re7 ({Wie schon zuvor mit
dem König auf d7 scheitert auch hier} 52... Nbxd4 $4 {an} 53. Rh7+ {mit der
Folge} Ng7 54. Be3 $18) {Hier sollte sich der Läufer prophylaktisch mit} 53.
Bf1 {zurückziehen, um nach} Nbxd4 {mit} 54. g4 {reagieren zu können.} hxg3+
55. hxg3 $11) 51. Bxf4 {Nun gibt es zu} Rb2 {keine Alternative, worauf sich}
52. Bxc7 {mit} Nxd4 53. Ke3 Nxe2 54. Be5 {angeschlossen hätte. Die Stellung
ist ausgeglichen. Eine logische Fortsetzung wäre} c3 55. Rc7 Kd8 56. Rc5 $11 {
gewesen.}) (49... Ne7 {ist von minderer Bedeutung. Folgen kann} 50. Bxf4 (50.
Rd6 {führt in die Partie nach 48.Bd2 zurück.}) 50... Nb5 $8 51. Rd8 (51. Rxa7
Nxa7 {usw. geht auch.}) 51... Rb7 52. g3 hxg3+ 53. hxg3 Nc3 54. Bd2 $11 {usw.})
50. Rd8 Nxd4 (50... Ra8 51. Rxa8 Nxa8 52. Bxf4 Nxd4 53. Bg5 $11) 51. Bxf4 Nxe2
(51... Ncb5 52. Bf1 $11) 52. Kxe2 Nb5 (52... Rb7 53. Rd6+ Kf5 54. Rb6 Ra7 $11)
53. Re8+ Kd7 (53... Kf5 54. Rf8+ $11) 54. Rh8 $11 {Nun kann der Turm effektiv
mit Schachgeboten von der Seite arbeiten.} ({Einer alternativen Strategie folgt
} 54. Rb8 {Nach} d4 55. Rb6 Ra8 56. Bb8 Nc3+ 57. Ke1 Na4 58. Rb4 Nc5 59. Rxc4
$11 {ist die Stellung weiterhin im Gleichgewicht.}) 54... d4 ({Auf} 54... Nd4+
{ist Weiß in der Wahl seiner Antwort relativ frei. Mir gefiel} 55. Kd2 {
am besten.} Kc6 (55... Rb7 56. Rh7+ Kc6 57. Rxb7 Kxb7 58. Be3 $11 {Ein
möglicher Fortgang wäre} Ne6 59. Bf2 Kc6 60. Bxh4 $11 {gewesen.}) 56. Be5 Kc5
57. Bxd4+ (57. Rxh4) 57... Kxd4 58. Rxh4+ Kc5 59. g4 Rf7 60. Rh3 $11) 55. Bd2 {
Der Läufer übernimmt die Aufgabe, dem schwarzen König die Idee zu nehmen,
via b4 den Schachgeboten von der Seite zu entkommen.} ({Nach} 55. Kd2 {wäre
die Verteidigung viel schwerer geworden. Beispielsweise mit} Kc6 56. Rxh4 Kc5
$17 {und einem deutlichen Stellungsplus für Schwarz hätte es dann
weitergehen können.}) 55... Rc7 {Die beiden unterstützten und weit
vorgerückten schwarzen Freibauern sehen beängstigend aus. Die Stellung
lässt sich allerdings sehr gut berechnen; sie ist für Schwarz nicht zu
gewinnen.} (55... Kc6 56. Rh6+ Kc5 57. Rh5+ Kc6 58. Rh6+ $11 {usw.}) (55... d3+
56. Ke3 (56. Ke1 {wäre auch gegangen. Interessant bzw. besonders nett
anzuschauen ist die Variante} Rc7 57. Rxh4 Kc8 58. Be3 c3 59. Rh8+ Kb7 60. Rd8
d2+ 61. Bxd2 $11) ({Weiterhin wäre die Position mit} 56. Kd1 {zu halten
gewesen.} Ke6 (56... c3 57. Bxc3 Nxc3+ 58. Kd2 Nd5 59. Rxh4 $11) 57. Rh6+ Kf5
58. Rh5+ Kg6 59. Rh6+ $11 {usw.}) 56... Ke6 (56... h3 57. Rxh3 Ra8 58. Rh7+ $11
) 57. Rh6+ {Zusammen mit dem Schlagen auf h4 am einfachsten.} (57. Rxh4 Rc7 58.
Rh6+ Kd5 (58... Ke5 59. Be1 $11) 59. Rh5+ Ke6 $11) 57... Kf5 58. Rxh4 Rc7 59.
Bc1 $11) (55... Ke6 56. Rh6+ $11) (55... c3 56. Bc1 $11) 56. Rxh4 Rc8 (56...
d3+ 57. Kd1 Ke6 (57... Rc5 58. Rh7+ (58. Bb4 Rc8 (58... Rc6) 59. Re4 c3 60. h4
Kd8 61. h5 Rc7 62. Re3 d2) (58. Be3) 58... Ke6 (58... Ke8 59. Bb4 Rg5 60. g3
Rd5 61. Re7+ Kd8 62. Re4 c3 63. Rc4 $11) 59. Rh6+ Kd7 60. Bb4 Rg5 61. g4 $11) (
57... Rc8 58. Rh7+ Kc6 (58... Ke6 59. Rh6+ Kd5 60. Rh5+ Kd4 61. Rh4+ Ke5 62.
Rh5+ Kd4 $11) (58... Kd6 59. Bb4+ (59. Rh6+ Ke5 60. Rh5+ Kd4 {mit Übergang
zur vorstehenden Variante nach 58...Ke6 59.Rh6+ Kd5 usw.}) 59... Ke5 60. Rh5+
Kd4 61. Rh4+ Kd5 62. Rh5+ Kd4 $11 {usw.}) 59. Rh6+ Kd5 {mit Übergang zur
vorstehenden Variante nach 58...Ke6 59.Rh6+ Kd5 usw.}) 58. Rh6+ Kd5 (58... Kf5
59. Rxa6 c3 60. Kc1 Nd4 61. Bxc3 Rxc3+ 62. Kd2 $11) 59. Rh5+ $11 Kd4 60. Rh4+
Kd5 $11) 57. Rh7+ (57. Bg5 Re8+ 58. Kd2 Kc6 59. g3 Kc5 60. Rh7 c3+ 61. Kd3 Re1
$11) 57... Ke6 {Es war klar, dass Schwarz seinen König zur Annäherung an
meinen Turm auf den Königsflügel wandern lassen würde. Auch diese Idee
stellt das Remis nicht mehr in Frage.} ({Auf} 57... Kd6 {hätte ich} 58. Rh6+ {
gespielt.} ({Genauso gut wäre} 58. Bb4+ {gewesen, zum Beispiel mit der Folge}
Ke6 59. Rh6+ Kd5 60. Rh5+ Ke6 61. Rh6+ $11 {usw.} (61. Rc5 {wäre ebenfalls
gegangen, z.B.} Nc3+ 62. Ke1 Rxc5 $11 63. Bxc5 $11)) 58... Ke5 59. Rh5+ Ke6 60.
Rh6+ $11 {und die Stellung ist identisch mit dem tatsächlichen Partieverlauf
nach dem 58. Zug.}) 58. Rh6+ Kf7 (58... Kd5 59. Rh5+ Ke6 $11) 59. Rxa6 {
Hierin habe ich den einfachsten Weg zum baldigen Remis gesehen.} ({Die
Alternative} 59. Rh7+ {gefiel mir nicht gleichermaßen gut, weil sie es
Schwarz ermöglicht hätte, seine Königswanderung mit dem Kontakt zu meinem
Turm zu krönen. Vom Kurs ins Remis wäre die Partie damit nicht abgekommen,
aber Schwarz hätte mehr Fantasie entwickeln können, vielleicht doch noch
durch einen Fehler von Weiß zu einem vollen Punkt zu kommen. Als
wahrscheinlichsten Fortgang habe ich die Variante} Kg8 60. Rd7 d3+ 61. Kd1 c3
62. Bg5 Rc5 63. Be3 c2+ 64. Kc1 $11 {angesehen. Schwarz kommt nicht weiter.})
59... d3+ ({Zu kalkulieren war auch mit} 59... Rg8 {was auf den ersten Blick
gefährlich aussieht, letztlich aber verpufft.} 60. g4 Rh8 (60... d3+ {wäre
hier schwach wegen} 61. Kd1 c3 62. Rb6 c2+ 63. Kc1 Nd4 64. a6 Nxf3 65. Rd6 $16
{usw.}) 61. h4 (61. Bh6 Re8+ 62. Kf2 d3 63. Rb6 Nc3 64. a6 Re2+ $11) 61... d3+
(61... Rxh4 $4 62. Rh6 $18) 62. Ke1 Re8+ (62... c3 63. Bxc3 Nxc3 64. Kd2 Rd8
65. Rb6 Ne2 66. Rb7+ $11) 63. Kd1 c3 64. Bxc3 Nxc3+ 65. Kd2 Rd8 $11) 60. Ke1 (
60. Kd1 c3 61. Bxc3 Nxc3+ 62. Kd2 Nd5 63. Ra7+ Ke6 64. Kxd3 $11) 60... c3 {
Die Bauern kommen am weißen Läufer nicht vorbei. Er kann sich jetzt getrost
gegen den c-Bauern opfern. Der verbleibende schwarze Bauer ist nicht mehr
gefährlich und das beiderseitige Material im Wert vergleichbar.} (60... Re8+
61. Kd1 c3 62. Bxc3 Nxc3+ 63. Kd2 $11) 61. Bxc3 Rxc3 62. Kd2 Ra3 (62... Ke7 63.
Rb6 $11) 63. Rc6 (63. Rb6 Nd4 64. Rd6 Nb3+ (64... Ne6 65. Rxd3 $11) 65. Kxd3
$11) 63... Rxa5 {Die Stellung ist "tot remis". Deshalb bot mein Gegner mit
diesem Zug die Teilung des Punktes an, die ich natürlich annahm. In der
letzten für mich noch offenen Partie des Turniers stand ich auf Gewinn. Wenn
es mir gelingen sollte, dieses Ergebnis tatsächlich einzufahren, würde dies
den Turniersieg und die Qualifikation zum Kandidatenturnier bedeuten. Zugleich
wäre die erste IM-Norm damit erreicht. So war es wichtig gewesen, diese
Partie zu remisieren.} ({Auf} 63... Nd4 {hätte} 64. Rc3 Rxa5 65. Kxd3 $11 {
einem Weiterspielen keinen Sinn mehr gegeben.}) 1/2-1/2
[Event "EU/CT2020/ct 1 4"]
[Site "ICCF"]
[Date "2020.03.20"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Unen, J. Hans van"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E60"]
[WhiteElo "2334"]
[BlackElo "2464"]
[Annotator "Bekemann, Uwe"]
[PlyCount "53"]
[EventDate "2020.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. f3 Nc6 {Dieser Springer wird im Laufe der Partie rund
ein Viertel aller Züge von Schwarz auf sich vereinen. Er wird über das Brett
mäandern und dabei den für den schwarzen Aufbau typischen Weg über
c6-e5-d7-c5 (und ggf. noch -e6) nehmen. Sein Leben wird er schließlich auf c2
einbüßen.} 4. d5 Ne5 5. e4 d6 6. Nc3 Bg7 7. f4 Ned7 8. Nh3 O-O 9. Be2 Nc5 10.
Nf2 e6 11. O-O exd5 12. cxd5 c6 13. dxc6 bxc6 14. Bf3 ({In der Partie
Fedoseev-Wei Yi, Kocaeli 2014, spielte Weiß} 14. Qc2 {Nach} d5 15. e5 Bf5 {
musste die Dame erneut ziehen.} 16. Qd1 Nfe4 17. Be3 Nxc3 18. bxc3 Ne4 19. Nxe4
Bxe4 $11 {Nach 63 Zügen einigten sich die Kontrahenten auf ein Remis.}) 14...
Rb8 {Mit dieser Fortsetzung hatte ich gerechnet. Sie wurde bisher am
häufigsten gespielt und weist statistisch auch die besten Werte auf,
allerdings auf der Basis einer niedrigen Datenlage.} ({Zu beachten war aber
auch} 14... Qe7 {das schon 2011 von Anish Giri in Wijk aan Zee gegen Grischuk
versucht und 2017 in der 1. polnischen Liga in der Partie Simantsev-Hnydiuk
überprüft worden war. In beiden Partien folgte} 15. Be3 d5 16. e5 Nfd7 17. b4
Ne6 18. b5 Nb6 {und nun versuchte Grischuk 19.f5 und nachfolgend Be3xb6,
während Simantsev auf das sofortige 19.Bxb6 setzte. In beiden Fällen lief
die Partie ins Remis, was aber teilweise auch mit ausgelassenen Chancen
verbunden war.} 19. f5 (19. Bxb6 axb6 20. g3 Qc5 $6 (20... Ra3 $5) 21. Rc1 Nd4
22. Bg2 Ra3 23. Nb1 Qxc1 24. Qxc1 Ne2+ 25. Kh1 Nxc1 26. Nxa3 Nxa2 27. bxc6 Nb4
28. Rb1 $2 {Damit gibt Weiß seinen c-Bauern auf, den er unbedingt hätte
behalten sollen.} (28. c7 $1 $18 Na6 29. Nb5 Bd7 (29... d4 30. Rc1 {und
Schwarz hat keine guten Züge mehr. Nach beispielsweise} Bd7 {folgt} 31. Nd6 {
z.B., wenn Schwarz nicht den Springer für den Pc7 geben oder die
Bauernumwandlung auf c8 nicht zulassen will, mit dem möglichen weiteren
Verlauf} d3 32. Nxd3 Be6 33. Bb7 $18) 30. Rc1 Rc8 31. Bh3 {und das Motiv
Rc1-c6 entscheidet in allen Varianten, z.B.} f5 32. exf6 Bxh3 33. Nxh3 Bxf6 34.
Rc6 $18) (28. Rc1 $1 {führt auch zum Erfolg.}) 28... Nxc6 29. Bxd5 Ne7 $11 {
Simantsev-Hnydiuk, Polen 2017}) {Von der Zugfolge} 19... gxf5 20. Bxb6 axb6 21.
bxc6 {können beide Seiten kaum abweichen. Nun schlägt Stockfish} Nc7 {
vor und erkennt auf einen leichten Vorteil für Schwarz.} ({Giri spielte} 21...
Bxe5 {mit der Folge} 22. Nxd5 Qh4 23. g3 Qg5 $11 {und Gleichstand
(Grischuk-Giri, Wijk aan Zee 2011).}) 22. Nxd5 Nxd5 23. Bxd5 Bxe5 $15 {
Stockfish erkennt auf =/+ sowohl nach 24.Rc1 Ra5 als auch nach 24.Rb1 Ra5.})
15. Be3 {Der Pb2 ist dynamisch geschützt. Wenn Schwarz ihn nimmt, wird er zum
Ausgleich seinen aktuell auf c6 stehenden Bauern hergeben müssen.} ({Erwogen
habe ich auch} 15. Rb1 {worauf Schwarz vermutlich} d5 {gespielt hätte, so wie
in Morozov-Banzea, Rumänien 2016. Nach} 16. e5 Nfd7 17. b4 Ne6 {wäre ich
voraussichtlich mit} 18. a4 $11 {abgewichen. Die Chancen habe ich als
ausgeglichen eingeschätzt.} ({Die genannte Partie hat m.E. ab hier nur noch
wenig Aussagekraft zur Spielbarkeit der Variante. In ihr folgte - m.E. etwas
handzahm -} 18. Re1 {worauf Schwarz selbst auf dem Damenflügel mit} a5 {
aktiv wurde. Nach} 19. a3 axb4 20. axb4 Nb6 {versuchte Weiß die Lage seines
Springers zu verbessern und spielte} 21. Nd3 (21. b5 $5) {Nach} 21... Nc4 $15
22. b5 Nd4 23. Bg4 {war die Partie eigentlich endgültig verdorben. Schwarz
antwortete allerdings mit} Nxb5 {und so dauerte es dann noch bis zum 33. Zug,
bis er den Sieg einstreichen konnte.} ({Mit} 23... Bxg4 24. Qxg4 Qa5 $19 {
hätte er schon früher so gut wie alles klar machen können.}))) ({In der
Fernpartie Tasic-Ochs, ICCF 2019, die ich noch nicht zur Verfügung hatte, als
sich das Spiel gegen van Unen noch in der Eröffnungsphase befand, wurde} 15.
Re1 {ausprobiert. Die folgenden Züge wurden offensichtlich alle unter einer
Überprüfung mit dem Computer und nach dessen Vorschlägen gespielt. Im
Ergebnis ist auch 15.Re1 gut spielbar, verspricht Weiß aber keinen Vorteil.}
h5 16. h3 Nh7 17. Be3 Rxb2 18. Rc1 Qa5 19. Ne2 Rd8 20. Nd4 Bd7 21. f5 Nf8 22.
fxg6 fxg6 23. Be2 Nfe6 24. Bc4 d5 25. exd5 cxd5 26. Nb3 Nxb3 27. Bxb3 {½-½
und hier wurde das Remis vereinbart.}) 15... Rxb2 ({Die zuvor bereits in zwei
Fernschachpartien ausprobierte Idee} 15... Ba6 {kam im Duell
Sethuraman-Gozzoli in der 2. Bundesliga 2017 auf das Brett. Während die
Fernschachpartien jeweils mit einem Remis beendet worden waren, konnte Schwarz
hier den vollen Punkt erringen. Die Analyse der Partie zeigt, dass er dabei
allerdings aus einer ausgeglichenen Stellung heraus von mehreren
Ungenauigkeiten bzw. Fehlern von Weiß profitiert hat. 15...Ba6 anstelle des
Partiezuges war also nicht zu fürchten. Nach} 16. Re1 Rxb2 17. e5 Nd5 18. Nxd5
cxd5 19. Bxc5 dxc5 20. Bxd5 Rb4 21. Qf3 Rd4 22. Rad1 Qa5 {wäre in der
genannten Partie 23.Re4 dem Textzug} 23. Ng4 {vorzuziehen gewesen. Nach den
weiteren Zügen} Rd8 24. Ne3 Bd3 25. f5 Bxe5 {war} 26. fxg6 $17 {nicht optimal.
} (26. Bxf7+ $142 Kg7 27. fxg6 hxg6 28. Nc4 Be4 29. Qxe4 Rxe4 30. Nxa5 Rxd1 31.
Rxd1 Kxf7 32. Rd7+ Ke6 33. Rxa7 $15)) 16. e5 {Dies ist eindeutig die beste
Wahl. Wegen des angegriffenen Nc5 ist der Pe5 für Schwarz tabu.} ({Ich habe
diese Stellung auch mit einem Stockfish-Derivat geprüft, das mir} 16. Qc1 {
als bedenkenswerte Alternative angeboten hat, um den e-Bauern erst im
Anschluss vorzurücken. Den Wert einer Vertreibung des Turms zum Preis, dass
die Dame die d-Linie verlässt, habe ich nicht erkennen können. Wenn es nach}
Rb8 {wie in der Partie mit} 17. e5 Nd5 18. Nxd5 cxd5 {weitergehen würde,
müsste nun, wenn auf d5 geschlagen werden soll, der Läufer dafür verwendet
werden, während die Dame auf c1 keinen idealen Standplatz gefunden hat.}) ({
Ebenfalls schwächer ist der Vorschlag} 16. Rc1 {Nach} Ba6 17. Re1 Rxf2 18.
Bxf2 Nd3 19. Qa4 $11 {usw. habe ich nichts mehr gesehen, was 16.Rc1 gegenüber
16.e5 einen Vorzug geben könnte, im Gegenteil.}) 16... Nd5 {Weil nach 16...
Nh5? einfach 17.Bxh5 usw. folgen würde, ist dieses Ausweichen mit dem
Springer alternativlos.} 17. Nxd5 cxd5 18. Qxd5 $14 Ne6 ({Zu rechnen war auch
mit} 18... Bb7 {wie in Shabaev-Wegelin, Fernpartie ICCF 2020. Die darin über
die von Weiß relativ forciert erreichbare Zugfolge} 19. Qxd6 Qxd6 20. exd6
Bxf3 21. Bxc5 {entstandene Stellung hätte mir durchaus gefallen. Ein Remis in
dieser Partie und gegen einen so starken und erfahrenen Gegner wie GM van Unen
hätte mir gereicht und darauf hätte sich ziemlich gefahrlos hinarbeiten
lassen. Shabaev und Wegelin einigten sich schon bald, nämlich im 29. Zug, auf
ein Remis.}) 19. Qxd6 (19. exd6 Bb7 20. Qd3 (20. Qd1 Bxf3 $140 21. Qxf3 {
funktioniert nicht. Es folgt} Nd4 22. Bxd4 Bxd4 {und nun beispielsweise} 23.
Rad1 Qb6 {und Schwarz kann plötzlich auf den vollen Punkt spielen.}) 20...
Bxf3 21. gxf3 $11 {Trotz der wohl ausgeglichenen Stellung wollte ich auch in
dieser Variante nicht mit der so derangierten Bauernstellung spielen.}) 19...
Qxd6 ({Auf} 19... Qa5 {hätte ich die Dame auf e7 gestellt, von wo aus sie den
Pa7 und das Feld f6 im Blick hat. Gerechnet habe ich mit der weiteren
Entwicklung} 20. Qe7 Rxa2 21. Rxa2 Qxa2 22. Ng4 $14 {usw.}) 20. exd6 Bd4 21.
Bxd4 Nxd4 {Hier gibt es mehrere Alternativen, die in etwa gleich gut sind. Im
Spiel auf ein Remis erschien mir} 22. Rfb1 {am aussichtsreichsten, auch weil
Schwarz sich sofort um seinen Turm kümmern muss.} (22. Rfd1 {wäre vermutlich}
Nxf3+ 23. gxf3 Rd8 {gefolgt. Es hätte dann beispielsweise mit} 24. Rac1 Bf5
25. Ng4 Bxg4 26. fxg4 Rxa2 27. f5 $11 {weitergehen können.}) (22. Ne4 Rd8 (
22... Nxf3+ 23. Rxf3 $11) 23. Rfd1 Nxf3+ 24. gxf3 Bh3 $11) 22... Rc2 (22...
Nxf3+ 23. gxf3 Rc2 24. Rc1 Rxc1+ 25. Rxc1 Rd8 $14) 23. Bd1 {Bei dieser Wahl
spielte mein Wunsch, einem Abtausch auf f3 mit dem Entstehen eines
Doppelbauern auf der f-Linie möglichst aus dem Weg zu gehen, eine große
Rolle. Ansonsten war auch 23.Rb8 eine sehr bedenkenswerte Alternative.
Immerhin war die Fernpartie Kochemasov-Bauer, gespielt 2017 im Finale der 30.
Weltmeisterschaft, hier mit diesem Zug geendet. Dieses Ergebnis hätte mir
gereicht, aber ich konnte natürlich nicht darauf vertrauen, dass mein Gegner
auf mein Angebot entsprechend eingewilligt hätte.} ({Also war} 23. Rb8 {
"ganz normal" darauf zu prüfen, ob er Vorzüge gegenüber meinem den Abtausch
auf f3 vermeidenden Favoriten 23.Bd1 aufwies. Auf das Wesentliche komprimiert
bin ich zu den folgenden Prüfergebnissen gekommen:} Be6 (23... Bf5 24. Rxf8+ {
Im Streben nach dem Remis die beste Lösung.} ({Objektiv reicht auch} 24. Rb7 {
z.B.} Nxf3+ 25. gxf3 Rd8 26. Rd1 a5 $11 {usw.}) 24... Kxf8 25. Rd1 (25. Ne4
Bxe4 26. Bxe4 $11) 25... Nxf3+ 26. gxf3 Ke8 27. Ne4 Rxa2 28. Nf6+ Kd8 $11) (
23... Nxf3+ 24. gxf3 Be6 $11 {wäre mit der mir unangenehmen Bauernstellung
verbunden.}) 24. Rxf8+ {Wie nach 23...Bf5 mit dem strammen Blick auf das Remis
gespielt.} Kxf8 25. Rd1 Nxf3+ 26. gxf3 Ke8 $11 {Auch hier ist der mir
ungeliebte Doppelbauer Realität geworden.}) ({Auf} 23. Be4 {könnte Schwarz
mit} f5 {kontern, wobei er sich zunutze macht, dass der Ra1 eingeklemmt ist.}
24. Bxc2 (24. Bd5+ Be6 25. Bxe6+ Nxe6 26. Rb7 Rd8 27. Rd1 Rxa2 $11) {Nach}
24... Nxc2 {holt er sich die Qualität zurück. Nach beispielsweise} 25. a4
Nxa1 26. Rxa1 Bd7 $11 {bleibt er voll auf Augenhöhe.}) ({Stockfish bietet auch
} 23. Rd1 {als gut spielbare Alternative an. Ich konnte und kann aber nicht
nachvollziehen, warum Weiß die Zerstörung seiner Bauernstellung nach} Nxf3+
24. gxf3 {akzeptieren soll, ohne dass er dazu gezwungen ist oder einen
deutlichen Gegenwert als Kompensation erhält.}) 23... Rc6 (23... Rc4 24. Rc1
Rxc1 25. Rxc1 Rd8 $11) (23... f5 24. Nd3 Rc3 25. Ne5 Rd8 $1 $11) 24. Ne4 Bf5 (
24... f5 25. Rb4 Ne6 26. Ba4 Ra6 27. Ng5 (27. d7 Bxd7 28. Bxd7 fxe4 29. Bxe6+
Rxe6 30. g3 $11) 27... Rxd6 $11) (24... Kg7 25. Rb4 (25. Rc1 {wäre auch
gegangen, z.B.} Rb6 26. Rc4 Nb5 27. Rb4 Rd8 28. Ba4 Nxd6 29. Rxb6 axb6 30. Rd1
Nb7 $11) 25... Nc2 26. Bxc2 Rxc2 27. Rd4 Bd7 $11) 25. Rb4 Nc2 26. Bxc2 Rxc2 27.
a3 {Hier haben wir das Remis vereinbart. Statt 27.a3 kamen mehrere
Alternativen etwa gleichwertig in Betracht, die intensiv zu prüfen waren. Nur
zwei Beispiele und auf den Hauptweg beschränkt:} (27. Rd1 Rxa2 28. Nc5 a5 29.
Rbd4 Rd8 30. d7 a4 31. h3 h5 32. Nb7 Rxd7 33. Rxd7 Bxd7 34. Rxd7 Ra1+ 35. Kf2
a3 36. Rd8+ Kh7 37. Ra8 a2 38. Nd6 Rd1 $11) (27. d7 Rd8 28. Rd1 Kg7 29. Rbd4
Bg4 30. R1d3 Bf5 31. Rd1 Bg4 $11 {usw.}) ({Nach dem Partiezug} 27. a3 {hätte
die Variante} a5 28. Rd4 Bxe4 29. Rxe4 Rd2 30. Re5 Ra8 31. a4 Rxd6 $11 {
die Teilung des Punktes endgültig als die angebrachte Entscheidung bestätigt.
}) 1/2-1/2
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[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 g6 2. d4 Bg7 3. Nc3 d6 4. Be3 a6 5. Qd2 ({Selten gespielt und
interessant ist} 5. Qf3 $5 {womit ebenfalls die lange Rochade vorbereitet wird
und woraufhin die Dame den Kampf um die Vorherrschaft auf dem Königsflügel
unterstützt.} Nc6 6. O-O-O e5 (6... Nf6 7. e5 Nd7 8. h4 dxe5 9. dxe5 Ncxe5 10.
Qg3 h5 11. Bd4 O-O 12. Nf3 $14) 7. dxe5 Nxe5 8. Qg3 Nc6 (8... Ne7 $5) 9. Bg5
Qxg5+ 10. Qxg5 Bh6 11. h4 $14 {Zvjaginsev-Halvax, Novi Sad Olympiade 2016})
5... b5 6. O-O-O Nd7 ({Häufiger gespielt wird} 6... Bb7 {worauf Weiß mit} 7.
f3 {in die Variante} Nd7 8. h4 h5 9. Nh3 $14 {mit der typischen Idee Sh3-g5
überleiten kann.}) 7. h4 h5 8. Nh3 c6 {Eine selten gewählte Fortsetzung.
Zumeist greift Schwarz zu 8...Bb7, gelegentlich auch zu 8...Nb6.} 9. Ng5 {
Der Springer hat sein Wunschfeld in dieser Variante erreicht.} Nb6 (9... Nh6
10. f3 Nb6 11. Bd3 {kommt in der Praxis als Zugumstellung häufig vor.}) (9...
Qc7 10. f3 $14) (9... Qa5 10. Kb1 Ngf6 11. f3 $14 {weist für Schwarz sehr
schlechte statistische Daten auf.}) 10. Bd3 Nh6 (10... Nc4 11. Bxc4 bxc4 12. e5
d5 13. Na4 Rb8 14. Nc5 $16 ({Oder auch} 14. Bf4 e6 15. f3 Bf8 16. g4 $16)) 11.
f3 {Diese Stellung ist schon einige Male im Fernschach ausgespielt worden, mit
einem für Schwarz sehr unbefriedigendem statistischen Ergebnis. Sie
anzusteuern ist für Weiß offenkundig eine vielversprechende Option. In
manchen Arealen der Modernen Verteidigung kann der schwarze König bei einem
aggressiven weißen Vorgehen schnell in Gefahr geraten. Dies ist auch in
dieser Variante der Fall. [#]} Nc4 ({In Fessler-Wettering, ICCF 2011, griff
Schwarz zu} 11... Qc7 {Es folgte} 12. Bf2 Rb8 13. Kb1 a5 14. Ka1 $14 {Weiß
steht besser, die schwarze Verteidigung ist schwierig. Mit einem einzigen
unvorsichtigen Zug kann Schwarz seine Lage bereits so verschlechtern, dass er
im Fernschach ohne Rettungsaussicht auf die Verliererstraße gerät.} O-O $2 {
Dies ist der Fehlzug, nach dem die Partie für Schwarz im Fernschach nicht
mehr zu halten ist. Der König rochiert mitten in den wuchtigen weißen
Angriff hinein.} 15. g4 $1 $18 hxg4 16. h5 $1 Nc4 17. Qc1 a4 {(Auch andere
Versuche helfen nicht, der weiße Angriff dringt schnell durch.)} 18. hxg6 fxg6
19. a3 Qa5 20. Rh4 Nxb2 {Schwarz verfügt nur scheinbar über ein Gegenspiel,
es ist nicht mehr als ein Strohfeuer.} 21. Qxb2 Nf7 22. Nh7 Rd8 23. Na2 c5 24.
Nc3 b4 25. Nd5 Qa7 26. Bc4 Be6 27. Ndf6+ $1 exf6 28. Bxe6 g5 29. Rh5 bxa3 30.
Qxa3 Re8 31. Bd5 Qa6 32. fxg4 Qe2 33. Qd3 Qxg4 34. Rdh1 {1-0}) ({Sehr
aufschlussreich ist auch die Partie Firnhaber-Mehlhorn, ICCF 2010, in der
Schwarz seinen König nicht auf den Flügel beordert, sondern in der Mitte
belässt, wo er allerdings auch über keinen ausreichenden Schutz verfügt.
Nach} 11... Rb8 12. b3 Qc7 13. Ne2 Bd7 {machte Weiß mit} 14. g4 $3 {allen
schwarzen Hoffnungen ein jähes Ende. Es gibt keine ausreichende Verteidigung
mehr. Das naheliegende} hxg4 {widerlegte Weiß mit} 15. h5 {und nach} gxf3 16.
Nf4 $3 {war die Stellung in einer Fernschachpartie wie dieser aufgabereif.} ({
Bellmann weist in einer Analyse, zu finden auf der CD Fernschach 2020, darauf
hin, dass} 16. Nxf3 {wegen} g5 17. Bxg5 c5 18. Rdg1 Ng4 19. h6 Bf8 {natürlich
nicht angebracht ist, worauf der König relativ sicher steht.}) 16... e5 17.
hxg6 $1 {Bellmann: "Für den Königsangriff opfert Weiß bereits eine Figur."}
exf4 18. Bxf4 fxg6 19. e5 dxe5 20. Bxe5 Bxe5 21. dxe5 Bf5 22. Bxf5 gxf5 23.
Nxf3 f4 24. Qxf4 Qg7 25. Nd4 Nd5 26. Qe4 Rc8 27. Rdg1 Qf7 28. Rg6 {und Schwarz
gab in aussichtsloser Stellung auf.}) 12. Bxc4 bxc4 13. Na4 $1 {Diese Neuerung
aus der Fernpartie Schmidt-Bellmann, freechess.de 2019, war mir bekannt., so
dass ich ihr bewusst folgen konnte.} ({In Hall-Burghoff, ICCF 2008, war} 13.
Rhe1 {gespielt worden, woraufhin Weiß latent einen leichten Vorteil hatte,
diesen aber nicht in eine gewinnfähige Stellung ausbauen konnte. Es folgte}
Qa5 14. Qe2 d5 15. Bf4 Ra7 16. exd5 cxd5 17. Bd6 Qd8 18. Bc5 Rb7 19. b3 cxb3
20. axb3 Nf5 21. Kb1 Bf6 22. Qf2 Nh6 23. Kb2 O-O 24. Ra1 Qd7 25. g4 hxg4 26.
fxg4 Rc7 27. Ra5 Nxg4 28. Qf3 Bb7 29. Qf4 Rc6 30. Bb4 Rb6 31. Bc5 Rc6 32. Bb4 {
mit Remis, ½-½.}) (13. Bf4 {sieht ebenfalls gut aus und wurde auch bereits
im Fernschach getestet. Nach} f6 {mit der Folge} 14. Nh3 Qb6 15. Be3 Rb8 16. b3
Qb4 17. Nf4 Kf7 18. Kb2 a5 $14 {usw. war Schwarz jedoch weiter gut im Spiel.
Das Duell endete mit einem Remis nach 43. Zügen, Riccio-Anderson, FICGS 2015.}
) 13... Rb8 14. e5 Nf5 (14... dxe5 15. Qc3 Qc7 16. dxe5 Bxe5 17. Bd4 Bxd4 18.
Rxd4 O-O 19. Rxc4 $14) 15. Bf4 O-O {In seiner Kommentierung seiner Partie
gegen Schmidt gibt Bellmann an, dass die Stellung zwar "beängstigend"
aussieht, Stockfish 10 die Rochade aber als gut spielbar bewertet. Auch wenn
man heute Stockfish 14 unter Einsatz der NNUE-Technik einsetzt, bleibt die
Engine lange arglos und bestätigt die Rochade als spielbare Möglichkeit. Man
muss der Engine den Fortgang der Variante lange zeigen, bevor sie ihr Urteil
radikal ändert und damit bestätigt, dass Schwarz bereits jetzt um seine
Existenz kämpfen muss.} 16. Ne4 Be6 $2 ({Bellmann kommentiert diese kritische
Phase wie folgt: "Besser war} 16... Rb5 {weil} 17. g4 {hier nicht so gut
funktioniert."} (17. Nac3 dxe5 18. dxe5 Qxd2+ 19. Nxd2 Bxe5 20. Bxe5 Rxe5 21.
Nxc4 Rc5 {und Schwarz hat reelle Chancen.}) 17... hxg4 $5 18. fxg4 dxe5 19.
Bxe5 Bxe5 20. gxf5 $13) 17. g4 $1 {Das Duell folgt weiterhin der genannten
Partie Schmidt-Bellmann, freechess 2019. Bellmann kommentiert darin wie folgt:
"Weiß spielt nun vorbildlich ... ich habe keine Chance mehr (Fernschach)."}
Nxd4 18. Qxd4 Qa5 19. Nf6+ {In der Folge gerät der schwarze Königsläufer
komplett ins Abseits.} exf6 $8 (19... Bxf6 $2 {Kostet schlicht eine Figur} 20.
exf6 $18) 20. exf6 Bh8 21. Bxd6 Qxa4 (21... Rbd8 22. Qc5 Qxc5 23. Nxc5 Rfe8 24.
Be7 Rxd1+ 25. Rxd1 hxg4 26. Nxe6 fxe6 27. fxg4 Kf7 28. g5 $18 {Weiß gewinnt .
Der Bh8 ist völlig aus dem Spiel.}) 22. Bxf8 Rxf8 23. a3 Bd5 $146 {Hier
weichen wir von der Vorgängerpartie ab; die Würfel sind jedoch bereits
gefallen.} 24. Rhf1 $1 ({Komodo erwärmt sich für} 24. gxh5 {das sich jedoch
in langschrittigen Analysen als eindeutig schwächer erweist.}) 24... Qa5 25.
g5 Re8 (25... Qc7 26. f4 $18 {führt zu Konstellationen wie im tatsächlichen
Partieverlauf.}) 26. c3 Qc7 27. Rfe1 Qc8 28. Rxe8+ Qxe8 29. f4 Qe2 {Es gibt
nichts Besseres; Schwarz bleibt in den Stellungsstrukturen gefangen. Damit
bleibt ein Ablauf, der für Schwarz bestenfalls jenem wie in der Partie
entspricht, vorgezeichnet. Auf 29...Qe6 oder 29...a5 wäre jeweils 30.Qe5 gut.}
30. Kb1 ({Natürlich nicht} 30. f5 $2 Bf3 31. Qd8+ Kh7 32. fxg6+ Kxg6 33. Qg8+
Kf5 34. Qc8+ Kf4 $11) 30... Kh7 ({Nach} 30... Qe6 31. Ka2 Qe2 {wäre wie bald
in der Partie das Motiv} 32. Rg1 {und nachfolgend Rg3-Re3 möglich.}) 31. Ka2 {
Weiß hat alle Zeit der Welt, um den Sieg sicherzustellen. So ist dieser Zug,
mit dem sich der König möglichen Schachgeboten entzieht, Geschmacksache und
kein Muss an dieser Stelle.} Qe6 (31... a5 32. Qd2 Qg4 33. Qe1 a4 34. Rd2 Be6
35. Rd6 Qf5 36. Qe5 $18) 32. Rb1 {Mit diesem Zug habe ich zwei Ideen verfolgt.
Einerseits sollte die Dame freie Hand bekommen und sich nicht um die Deckung
des Turms kümmern müssen. Insbesondere aber wollte ich andererseits die
Zugpflicht an Schwarz übergeben. Seine Kräfte stehen sehr verbindlich und
jede Änderung würde anzeigen, welche Schwäche ich am besten für eigene
Fortschritte würde nutzen können.} a5 33. Rg1 {Der Turm soll nach e7
gelangen. Sein Weg soll über g3 und dann e3 führen.} a4 ({Schwarz wird in
allen Varianten austempiert, so etwa auch nach} 33... Qe8 {mit beispielsweise}
34. Rg3 Be6 35. Re3 a4 36. Qd6 Qc8 37. Re5 c5 38. Re1 Qe8 39. Qe7 $18 {usw.})
34. Rg3 Qd6 {Auch auf alle anderen rationalen Züge mit der Dame folgt der
Partiezug Rg3-e3.} 35. Re3 Qb8 (35... c5 36. Qd1 Qd7 37. Re5 Bc6 38. Qxd7 Bxd7
39. Re7 $18) 36. Re7 Kg8 37. Ka1 Kh7 (37... Be6 38. f5 gxf5 39. g6 $18) (37...
Kf8 38. Qe3 Qd8 39. Qe5 c5 40. Rc7 Be6 41. Rb7 Qd1+ 42. Ka2 Kg8 43. Qb8+ {
mit Matt in spätestens 13 Zügen.}) 38. Qa7 Qxa7 39. Rxa7 Bg7 40. fxg7 Kxg7
41. Rxa4 Be6 42. Ra7 Kf8 43. a4 Ke8 44. a5 Kd8 45. a6 c5 46. Ka2 1-0
[Event "WS/MN/B/31"]
[Site "ICCF"]
[Date "2021.??.??"]
[Round "?"]
[White "Bekemann, Uwe"]
[Black "Tedesco, Matthew"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C11"]
[WhiteElo "2347"]
[BlackElo "2339"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
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[EventDate "2021.??.??"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Nc3 Nf6 4. e5 Nfd7 5. f4 c5 6. Nf3 Nc6 7. Be3 cxd4 8. Nxd4
Qb6 9. Qd2 {Dies ist die absolut dominierende Fortsetzung, sowohl im
Fernschach als auch im Spiel Auge in Auge. In einem persönlichen Kontakt
erzählte mir mal ein früherer Deutscher Fernschachmeister, dass sein Erfolg
im Turnier auch darauf zurückginge, dass er Abweichungen in frühen
Partiephasen gesucht habe. Dieser Idee folgend habe ich hier intensiv die
Folgen verschiedener Alternativen untersucht, um dann aber doch bei der Nummer
1 zu bleiben. Ein paar auf das Wesentliche konzentrierte Ergebnisse der
Untersuchung:} (9. Na4 Qa5+ {bringt nichts ein.}) (9. Ncb5 {ist ein
interessanter Versuch, der auch in einem Duell Hübner-Kortschnoi, San
Francisco 1995 auf das Brett gekommen ist. In seiner Kommentierung dieser
Partie äußerte Rainer Knaak im Rahmen der Diskussion um die beste weiße
Fortsetzung die Vermutung, dass Weiß aufgrund der mit ihr gewonnenen
Erfahrung wieder verstärkt auf 9.Dd2 zurückgreifen wird.} a6 (9... Bc5 10. c3
a6 11. b4 axb5 12. bxc5 Qxc5 {wie in Nunn-Welin, Lugano 1989, erleichtert
Weiß die Aufgabe. Er kann beispielsweise mit 13.Dd2, wie Nunn, fortsetzen,
aber auch ein aktiveres Vorgehen probieren. Eine interessante Variante ergibt
sich nach} 13. Nf5 {und nun} Qxc3+ 14. Bd2 Qc5 (14... Qb2 15. Rb1 Qxa2 16. Nd6+
Ke7 (16... Kf8 17. Bxb5 g6 18. O-O Kg7 19. f5 exf5 {Hier strauchelte Weiß und
zog} 20. Bc3 ({Der Springer auf c6 sollte eliminiert werden. Warum dann nicht
sofort?} 20. Bxc6 bxc6 21. Bc3 {Nun brennt es auf der langen Diagonale a1-h8
und Weiß droht Tb1-a1.} d4 (21... Qa7+ 22. Kh1 {und nun beispielsweise} Nc5
23. e6+ f6 24. Ra1 {und Schwarz verliert in allen Varianten. Hübsch sieht} Ba6
25. Nxf5+ gxf5 26. Rxf5 Ne4 27. Qg4+ Kf8 28. Bxf6 Nxf6 29. Rxf6+ Ke8 30. Qh5+
Kd8 31. Qe5 Kc8 32. Rf7 Rd8 33. Rxa6 $18 {aus.}) 22. Ra1 {und auch hier
verliert Schwarz in allen Varianten, zum Beispiel} (22. Qxd4 $5) 22... Qe6 23.
Rxa8 dxc3 24. Rxc8 Rxc8 25. Nxc8 Nxe5 26. Nb6 f6 27. Qc2 $18 {usw.}) 20... Qa3
$6 (20... Qa7+ $1) 21. Qe1 $2 {Weiß fasst einen falschen Plan und leitet
seine Niederlage damit seine Niederlage ein.} Qc5+ 22. Kh1 d4 $19 23. Nxf5+
gxf5 24. Qg3+ Kf8 {und dem weißen Angriff geht die Luft aus. Die Partie
endete mit einem schwarzen Sieg nach 31 Zügen. Zeschkowski-Dreev, St.
Petersburg 1993}) 17. Bxb5 Qa7 $1 18. Rf1 h5 19. Rf3 f6 (19... Qg1+ 20. Bf1 Qd4
21. Rd3 Qa7 22. Rdb3 $16 {und Weiß hat ein großes Stellungsübergewicht,
Stellungsurteil nach Stockfish 15 (mit NNUE).}) 20. Kf1 fxe5 21. fxe5 Ndxe5 22.
Be3 d4 23. Bxc6 Nxc6 24. Nb5 Qc5 25. Nxd4 Nxd4 26. Bxd4 Qd5 27. Rd3 Rd8 28. Rc1
b6 29. Kg1 {Schwarz hat den schmalen Grat zwischen einem Erhalt von Chancen
und schneller Niederlage eingehalten, kann jetzt aber nicht mehr verhindern,
dass Weiß seinen Vorteil realisiert, zum Beispiel in der Variante} Rd7 30. Bf6+
gxf6 31. Rxd5 Rxd5 32. Qc2 $16 {usw.}) 15. Rc1 Qb6 16. Nd6+ Ke7 17. Qb3 b4 18.
Bb5 Ra3 19. Nxc8+ Rxc8 20. Bxb4+ Nxb4 21. Qxb4+ Rc5 22. Qxa3 Qxb5 23. Kf2 {
mit einem reizvollen, allerdings ausgeglichenen Endspiel.}) 10. Nf5 Bc5 11.
Nbd6+ ({Hübner spielte} 11. Bxc5 $2 {und verlor die Partie in 18 Zügen. Es
folgte} Nxc5 12. Nbd6+ Kf8 13. Qh5 (13. Nxc8 Rxc8 14. Nd6 Qxb2 $19) 13... Nd8
14. Nxg7 (14. Nxc8 Qb4+ 15. c3 Qxb2 16. Rd1 Qxc3+ $19) 14... Qb4+ 15. c3 (15.
Kd1 Qd4+ 16. Bd3 Nxd3 17. c3 Nxb2+ 18. Kc2 Qf2+ 19. Kb3 Nc4 $19) 15... Qxb2 16.
Rd1 Qxc3+ 17. Rd2 h6 18. Nge8 Ne4 {0-1}) 11... Kf8 12. Qh5 Nd8 13. Nxg7 Bxe3 (
13... Kxg7 $2 14. Bxc5 Nxc5 (14... Qxc5 15. Qg5+ $18) 15. Qg5+ Kf8 16. Qh6+ Ke7
17. Qf6+ $18 {Nunn-Züger, Nürnberg 1990}) 14. Nxe6+ (14. Qh6 {geht auch.
Folgen kann} Bf2+ 15. Kd1 Ke7 16. Ngf5+ exf5 17. Nxf5+ Ke8 18. Nd6+ $11 {
mit Dauerschach, Everett-Gottuk, Fernpartie BdF 1995}) 14... fxe6 $11 {Nun
kann Weiß mit 15.Dh6+ oder mit 15.De8+ beginnend die Partie durch Dauerschach
halten.}) (9. a3 {ist in der jüngsten Vergangenheit etwas in Mode gekommen,
auch auf höchster Ebene. Zum Partiezeitpunkt war dieser Trend aber noch nicht
so deutlich zu erkennen.} Bc5 (9... Qxb2 10. Na4) 10. Na4 Qa5+ 11. c3 (11. Nc3
Qb6 (11... Nxd4 12. Bxd4 Qb6 (12... Bxd4 13. Qxd4 Qb6 14. Qxb6 Nxb6 $11 {
Abhishek-Jumabayev, Neu Delhi 2010}) 13. Na4 Qa5+ 14. Nc3 $11 {mit Rückkehr
in die Variante nach 12.Lxd4.}) 12. Na4 Qa5+ 13. Nc3 Qb6 (13... Nxd4 14. Bxd4
Qb6 15. Na4 Qa5+ 16. Nc3 Qb6 (16... Bxd4 {führt zurück in die Variante 12.
Lxd4 Lxd4 13.Dxd4 Db6 usw.}) 17. Na4 $11 {Granda Zuniga-Kortschnoi, Zagreb
1987.}) 14. Ncb5 Nxd4 15. Bxd4 O-O 16. b4 Bxd4 17. Qxd4 f6 $11 {del
Rio-Semenikov, Fernpartie BdF/ICCF 2021}) (11. b4 Qxa4 12. bxc5 (12. Bb5 Bxd4
13. Bxa4 Bxe3 14. Qf3 d4 $5 $17 (14... Bb6 {ist mehrere Male versucht worden,
hat Schwarz aber bisher wenig Freude gemacht. Allerdings dürfte der Zug mehr
Potenzial haben, als die Erfolgsstatistik anzuzeigen scheint.} 15. c4 O-O (
15... Ne7 16. Rd1 O-O 17. cxd5 Nxd5 18. Bb3 Nb8 19. Bxd5 exd5 20. a4 Bf5 21. a5
Be4 22. Qe2 Bc7 $2 $11 {Genga-Hoshino, Fernpartie ICCF 2007. Die Partie endete
mit einem Sieg von Weiß im 36. Zug.} (22... Bd8 $1 23. Qb5 Nc6 24. Qxb7 Bh4+
25. Kf1 (25. g3 Bxh1 26. Qxc6 Be7 $19) 25... Ne7 26. Rg1 Rfb8 $19 {gefolgt von
Se7-f5})) 16. c5 Bc7 17. O-O a5 (17... f6 $5) 18. Qc3 f6 19. b5 Ne7 20. b6 Bd8
21. Rab1 Nf5 (21... f5 $5) 22. g4 Nh6 23. exf6 (23. c6 $1 Nxb6 24. Qd4 Ra6 25.
cxb7 Bxb7 26. Bc2 $16) 23... Bxf6 (23... Nxf6 $1) 24. Qe3 $16 {Sindarov-Mithil,
Abu Dhabi 2018. Weiß gewann im 52. Zug.})) 12... Nxc5 (12... Qa5+ 13. Qd2
Qxd2+ 14. Kxd2 Nxc5 15. Nxc6 Ne4+ 16. Kc1 bxc6 17. Bd3 O-O (17... f5 18. exf6
Nxf6 19. Bc5 Kf7 20. Rb1 Re8 21. Re1 Nd7 22. Bd6 g5 $2 {Schwarz verliert die
Nerven und die Partie.} 23. fxg5 e5 24. Bxh7 Ke6 25. Bc7 $18 e4 $2 26. Bxe4 {
1-0 Wachinger-Lorenz, Vrnjacka Banja 2023}) 18. Bxe4 dxe4 19. Rb1 Rd8 20. Rb4
Ba6 21. Rxe4 c5 22. Ra4 Bb5 23. Ra5 a6 $11 {Kritz-Bora, Richardson USA 2014})
13. Nb5 Ne4 (13... Qa5+ {ist schwächer, was Weiß in Firouzja-Shuvalov, chess.
com INT 2022, zum Erfolg nutzen konnte.} 14. Bd2 Qd8 15. Nd6+ Kf8 16. Be2 ({
Stockfish schlägt} 16. Bb4 {vor und errechnet für Weiß einen großen
Vorteil.}) 16... h5 17. O-O g6 $6 18. Be3 b6 19. c4 $16) 14. Nc7+ Kd8 15. Nxa8
Qa5+ 16. Bd2 Qc5 17. Qc1 Bd7 $11) 11... Bxd4 ({Zu} 11... Nxd4 {habe kaum
Beispiele gefunden. Die Variante} 12. b4 Qd8 13. cxd4 Be7 14. Bd3 Nb6 15. Nxb6
Qxb6 $16 {deutet an, warum dies der Fall ist. Weiß verfügt über ein
deutliches Übergewicht.}) 12. Bxd4 Nxd4 13. Qxd4 O-O ({Die Stellung nach}
13... b6 14. Qb4 Qxb4 {ist etliche Male ausgefochten worden.} ({Der Computer
kann sich auch für die interessante Variante} 14... g5 15. Bb5 gxf4 16. O-O
Qxb4 17. axb4 Ke7 18. Rxf4 Rg8 $11 {erwärmen.}) {Nach} 15. axb4 Bb7 $11 {
sind die Chancen ausgeglichen.} (15... Ke7 $11)) (13... h6 14. Qb4 ({Als Sinn
des Computervorschlags} 14. g3 {kann ich nur die vorweggenommene Reaktion auf
g7-g5 erkennen. Die Beispielvariante} Qc7 15. c4 dxc4 16. Qxc4 Qxc4 17. Bxc4 a6
18. Nc3 b5 $11 {zeigt, dass sich Weiß nicht zuviel davon versprechen sollte.})
14... Qxb4 15. axb4 g5 16. g3 Ke7 17. Kd2 Rg8 18. Ke3 b6 $11) 14. Be2 (14. Bd3
b6 15. Qb4 Qxb4 16. axb4 g5 $11) 14... b6 (14... Rd8 15. O-O b6 16. Bd1 Qb5 17.
b4 Ba6 18. Rf2 Rac8 19. Nb2 Qc6 $11 {führt zu einem vollwertigen Spiel für
Schwarz, Dosi-Voiculescu, Fernpartie ICCF 2012. Die Partie endete mit einem
Remis im 39. Zug.}) 15. Bd1 (15. Qb4 Qxb4 16. axb4 g5 17. fxg5 Bb7 $11 {
mit Remis im 29. Zug, Nowakowski-Ivanov, Fernpartie ICCF 2011}) 15... Qa6 16.
Be2 Qa5 $11) 9... Qxb2 {Die weitere Zugfolge} 10. Rb1 Qa3 11. Bb5 Nxd4 12. Bxd4
a6 13. Bxd7+ Bxd7 14. Rb3 Qe7 15. Rxb7 Rc8 16. O-O Qd8 17. Qe3 Rc4 18. Rfb1 Be7
19. f5 Bg5 20. Qd3 O-O 21. f6 Bc6 {wurden von beiden Seiten aus der Datenbank
ermittelt. Sie ist aus vielen Partien bekannt.} 22. Bb6 {Fernschach-IM Nelson
Bernal Varela aus Ecuador hat dieses System mit verschiedenen Nebenwegen
intensiv in seiner Praxis eingesetzt. So lassen sich zahlreiche von ihm
geführte Partien bei der Untersuchung der beiderseitigen Möglichkeiten
heranziehen.} (22. Re7 h6 ({Zu ungeduldig und weniger ratsam ist} 22... gxf6 {
worauf es zu einer scharfen Entwicklung kommen kann.} 23. exf6 Qd6 {Plausibel
ist nun ein Fortgang mit} 24. g3 e5 25. Bxe5 Qc5+ 26. Kf1 h6 27. Rc7 d4 28.
Rbb7 Bxb7 29. Rxc5 Rxc5 30. Bxd4 $16 {und einem weißen Vorteil.}) 23. g3 h5
24. h4 Bh6 25. Kh2 (25. Rb6 Qa8 26. Kh2 Qc8 27. fxg7 Bxg7 28. Ra7 Rd8 29. Raxa6
Be8 30. a4 Bf8 31. Qe3 Bc5 32. Qg5+ Kf8 33. Qxh5 Kg8 34. Qg5+ Kh7 {½-½,
Hybl-Bernal Varela, Fernpartie ICCF 2020}) 25... Qc8 26. fxg7 Bxg7 27. Ra7 Bb5
28. Qd2 Rxd4 29. Qxd4 Qc4 30. Qxc4 {½-½, Langer-Bernal Varela, Fernpartie
LSS 2019}) (22. fxg7 Kxg7 23. Bb6 (23. R7b4 Kh8 24. Rxc4 dxc4 25. Qxc4 Qa8 26.
Qf1 Rd8 27. Ne2 Rxd4 {½-½, Pheby-Räßler, Fernpartie ICCF 2020}) 23... Qe8
24. Ra7 Ba4 25. Kh1 (25. Nxa4 Qxa4 26. c3 Qxa2 27. Rd1 Rg4 28. g3 Qc4 $11 {
Sherwood-Bernal Varela, Fernpartie ICCF 2018. Die Partie endete mit einem
Remis nach 59 Zügen.}) 25... h6 $11) 22... Qe8 23. Re7 Qb8 24. Bd4 Rb4 25. Rb3
(25. Rf1 Rc4 (25... Bb5 26. Qg3 (26. Nxb5 Qxb5 27. Qd1 g6 28. c3 $11) 26... Bh6
27. fxg7 (27. Rf4 Qc8 28. fxg7 Bxf4 29. Qxf4 Kxg7 30. Qg5+ Kh8 31. Qf6+ {
½-½, Tesic-Jorgensen, Fernpartie ICCF 2019}) 27... Bxg7 28. Rf4 Rxd4 29. Rxd4
Kh8 30. Nxb5 {mit Remisschluss in Tritt-Szczepankiewicz, Fernpartie ICCF 2021}
Qxb5 (30... axb5 $4 31. Rh4 $18) 31. Qe1 Qc5 32. Qb4 $11) 26. a3 (26. Rb1 {
führt zurück in die Partie (nach 24.Ld4).}) 26... Qb2 27. Rc7 (27. fxg7 Bxe7
28. gxf8=Q+ Bxf8 29. Qg3+ Bg7 30. Rb1 Qxb1+ 31. Nxb1 Rxd4 $11 {Im Duell
Nikolaev-Nemec, Fernpartien ICCF 2022, kämpfen die Kontrahenten zäh weiter,
mussten aber nach} 32. Nc3 Rd2 33. Qh4 Rxc2 34. Nd1 d4 35. Qxd4 Rxg2+ 36. Kf1
Rxh2 37. Qd8+ Bf8 38. Qg5+ Bg7 39. Qd8+ Bf8 40. Qg5+ Bg7 41. Nf2 h5 42. Qd8+
Bf8 43. Qg5+ {erkennen, dass für beide nicht mehr als die Teilung des Punktes
möglich war, und einigten sich auf das Remis.}) 27... Bh6 $1 28. Rb1 Qxa3 29.
Nxd5 Qxd3 30. cxd3 Rxd4 31. Ne7+ $8 Kh8 32. Nxc6 Rxd3 $11) (25. Rxb4 {mit
Remisschluss in Adams-Bernal Varela, Fernpartie ICCF 2020. Der Versuch,
vielleicht doch ein einen kleinen Vorteil herauszukitzeln, ist bei korrektem
Spiel chancenlos, wie die weiteren Züge zeigen.} Qxb4 26. h4 Bh6 27. Rc7 Bb5
28. Nxb5 Qe1+ 29. Qf1 Qd2 $11) 25... a5 (25... Rxb3 26. axb3 (26. cxb3 gxf6 27.
exf6 Qf4 28. g3 ({Oder auch hier} 28. Ne2) 28... Qc1+ 29. Kf2 Qh1 30. h4 Qh2+
31. Kf3 $11) 26... gxf6 27. exf6 Qf4 28. Ne2 Qd2 29. Qxd2 Bxd2 30. Rc7 Bb5 31.
c4 dxc4 32. bxc4 Ba4 $11 {Yusin-Bratovic, Fernpartie ICCF 2021. Die Partie
endete mit einem Remis nach 45 Zügen, ohne dass sich bis dahin einem der
Kontrahenten noch eine Chance auf einen bemerkenswerten Vorteil geboten hätte.
}) 26. g3 {Mein mit diesem Zug abgegebenes Remisangebot lehnte mein Gegner ab.}
({Den Enginevorschlag} 26. h3 {habe ich geprüft, fand ihn aber weniger
überzeugend, weil er mir zu passiv war und der Bauer zudem unter Umständen
später zur Unterstützung des Angriffs weiter nach vorne gebracht werden kann.
Eine Vorgängerpartie mit diesem Zug fand ich nicht. Die Analyse bestätigt,
dass mit 26.h3 nicht viel zu erreichen ist. Sie enthält allerdings ein
interessantes Motiv...} h6 (26... Bh6 27. Ra7 gxf6 28. exf6 Kh8 29. Qf3 Bb7 30.
Rxb4 axb4 31. Nb5 Bf4 32. Qh5 $11) 27. Ra7 gxf6 28. exf6 Bxf6 29. Bxf6 Qxa7+
30. Kh1 Qf2 $11 {Weiß ist zu} 31. Nxd5 {gezwungen, um das Remis zu halten.}
exd5 (31... Bxd5 32. Qg3+ $11 {basiert auf dem gleichen Dauerschachmotiv.}) 32.
Qg3+ Qxg3 33. Rxg3+ {und Weiß rettet sich ins Dauerschach.}) (26. a3 Rxb3 $8
27. cxb3 Qxb3 (27... Bf4 {mit Angriff auf den e-Bauern geht auch.} 28. Qe2 Rc8
$11) 28. Rc7 Bb7 29. Qg3 Bh6 30. Be3 Bxe3+ {und das Schachgebot hindert Weiß
am Mattsetzen.} 31. Qxe3 h6 $8 $11 {Der weiße Angriff ist gestoppt und kann
nicht kurzfristig neu belebt werden.}) (26. Ne2 {wurde "einen Hauch" häufiger
in der Praxis angewendet, dürfte aber nicht mehr als gleichwertig sein. Für
Schwarz gibt es nun zwei Möglichkeiten, um sich gegen den weißen Angriff auf
dem Königsflügel zu verteidigen. Er kann sich indirekt verteidigen, indem er
Weiß "beschäftigt" und ihm keine Zeit gibt, seinen Angriff fortzusetzen,
oder er macht dies mit direkten Verteidigungszügen.} a4 {dient der
Beschäftigung des Gegners, der sofort oder nach einem Zwischenzug seinen Turm
retten muss.} (26... gxf6 {geht den Weg der aktiven Verteidigung.} 27. Qg3 Kh8
28. a3 {lässt die kaum abweichende Wege zulassende Variante} Rxb3 29. cxb3 Bb5
30. Nc3 Ba6 $11 {entstehen. Folgen kann} 31. exf6 Qxg3 32. hxg3 $11 {Der
Stellungsausgleich bestätigt sich auch in zwei Fernpartien, die zum Zeitpunkt
meiner Turnierpartie noch nicht gespielt bzw. veröffentlicht worden waren. In
diesen ging es wie folgt weiter:} h6 33. Na4 Kg8 34. Nc5 Be2 35. Rc7 (35. Kf2
Bg4 36. Nd7 Rc8 37. Be3 a4 38. bxa4 Rc2+ 39. Kf1 Bxe3 40. Re8+ Kh7 41. Nf8+ {
1/2-1/2, Ramos-Bernal Varela, ICCF 2022.}) 35... Rb8 36. Kf2 Bg4 37. Be5 Bd1
38. Ra7 Rb5 39. Nxe6 Rxb3 40. Ra8+ Kh7 41. Nf8+ Kg8 42. Ng6+ Kh7 43. Nf8+ {
1/2-1/2 Graterol-Bernal Varela, ICCF 2021. Es ist auch nicht erkennbar, wie
eine Seite das Spiel erkennbar verstärken könnte.}) (26... Qb5 {ist wiederum
mit der "Beschäftigungsstrategie" verbunden. Der Zug wurde mir von der Engine,
einem Stockfish-Derivat, als eine für Schwarz gut spielbare Alternative zu
beachten als Herz gelegt. Wie die Analyse zeigte, bleibt das Spiel in der
Folge ausgeglichen. Dies bestätigt auch die gleichzeitig gespielte und mir
natürlich erst später bekannt gewordene Fernpartie Asin Velazquez-Ruiz Bernal,
ICCF 2021. Dort folgte} 27. Qd1 a4 {worauf an} 28. Rxb4 {kein Weg vorbei
führte. Über die Zugfolge} Qxb4 29. Rc7 Bb5 30. Nc3 Ba6 31. Kh1 Bh6 32. fxg7 {
1/2-1/2 lief das Duell im Anschluss recht unspektakulär ins Remis.}) (26... Rd8
$4 {ist weder Beschäftigung noch Verteidigung, sondern ein krasser Fehler, der
in dieser Weise selten im modernen Fernschach vorkommt.} 27. Qg3 $18 {Schwarz
verliert in allen Varianten. In der Partie folgte} Bxf6 28. exf6 Qxg3 29. Rxg3
g6 {Schwarz liegt um eine Figur zurück. Nach} 30. Rc3 Rc4 31. Rxc4 dxc4 32. Bc3
e5 33. Ng3 h6 34. Nf1 h5 35. Ne3 h4 36. h3 {1-0 stand das Ergebnis fest,
Fremmegaard-Conde Poderoso, ICCF 2020.}) 27. Qg3 {(Natürlich ist der Turm für
den Bauern auf a4 tabu, denn dessen Gefräßigkeit würde Weiß mit einem Matt
bestrafen.)} Bh6 28. Rc3 Rc4 29. Rxc4 ({Es geht auch} 29. Kf2 {womit sich der
König dem Schachgebot auf b1 entzieht. Hierfür gibt es zwei Beispiele aus dem
Fernschach, die anzeigen, dass der Kampf in der Folge auch hier ausgeglichen
bleibt.} Rxc3 (29... Bb5 30. Be3 Rxc3 $8 31. Nxc3 Bxe3+ 32. Qxe3 h6 33. fxg7
Kxg7 34. Qg3+ Kh8 35. Qf4 Kg8 36. Qg3+ Kh8 {mit einem Remisschluss im 44. Zug,
Markus-Bernal Varela, LSS 2020.}) 30. Qxc3 Rc8 31. Ba7 {1/2-1/2, Cvak-Bernal
Varela, LSS 2020}) 29... Qb1+ 30. Kf2 dxc4 31. Be3 Bxe3+ $11) (26. Rxb4 axb4 (
26... Qxb4 $4 27. Rc7 $18 {und es folgt Ld4-c5.}) 27. Ne2 gxf6 28. Qg3 Kh8 $11)
26... Rc8 $146 {Für diese Fortsetzung meines Gegners hatte ich kein Beispiel
mehr in meiner Datenbank. Ich halte sie für eine Neuerung.} (26... Bh6 27. Kg2
(27. Ra7 gxf6 28. exf6 e5 29. Bc5 d4 30. Rxb4 axb4 31. Nd1 $11) (27. Kf2 Rd8 (
27... Qc8 28. h4 Qb8 29. Qa6 Qc8 30. Qa7 Rc4 31. Ne2 gxf6 32. exf6 Ba4 33. Rc3
$11 {Susla-Bernal Varela, Fernpartie LSS 2020, mit einem Remis nach 42 Zügen.}
) 28. Ra7 a4 29. Rxb4 Qxb4 30. a3 Qb8 $11 {Tsygankov-Bernal Varela, Fernpartie
FICGS 2020, und auch diese Partie endete mit einem späteren Unentschieden.})
27... Qc8 28. fxg7 Kxg7 $11) (26... Rd8 27. Ra7 a4 28. Rxb4 Qxb4 29. h4 Bh6 $11
) 27. Qa6 (27. Qe2 {belässt Schwarz viel Freiraum für seine Antwort.
Weitergehen kann es, nur beispielsweise, wie folgt:} Bh6 (27... Rxb3 28. axb3
Qb4 29. Qd3 a4 30. bxa4 Bxa4 31. Nxa4 Qxa4 $11) 28. Qa6 Be8 29. a3 Rxb3 30.
cxb3 gxf6 31. exf6 Bf8 $11) (27. h4 Bh6 (27... Bc1 28. Ra7 a4 29. Rxb4 Qxb4 $11
) 28. Kg2 Be8 29. Kh3 g6 30. Qa6 Bf8 $11) 27... Bd2 (27... h5 28. a4 h4 29.
Rxb4 axb4 30. Nb5 hxg3 31. hxg3 b3 32. cxb3 Bxf6 33. Nd6 $11) 28. Qd3 (28. a3
Rxb3 (28... Bxc3 29. Bxc3 Rxb3 30. cxb3 d4 31. Bxa5 Bb5 32. Qb7 Rc1+ 33. Kf2
Rc2+ $8 34. Kg1 $11) 29. cxb3 h6 (29... h5 30. Qe2 Bh6 31. Qxh5 Be8 $8 32. g4
Bd2 33. g5 Bxc3 $8 34. Rxe8+ $8 Rxe8 35. g6 fxg6 36. Qxg6 Bxd4+ 37. Kg2 Qc7 38.
Qxe8+ $11) 30. a4 Bxc3 31. Bxc3 d4 32. Bd2 d3 33. Kf2 $11) (28. a4 Bxc3 (28...
Rxb3 29. cxb3 Bxc3 30. Bxc3 d4 31. Bxa5 $11 (31. Bxd4 {führt in die Variante
zurück.})) 29. Bxc3 Rxb3 30. cxb3 d4 31. Bxd4 Bd5 32. Qb5 Qa8 33. Rxf7 Bh1 34.
Rxg7+ $8 Kh8 35. Rxh7+ $8 Kxh7 36. Qd7+ Kg6 $8 37. Qg7+ Kf5 38. Qh7+ Kg4 $11 {
und der König kann sich den Schachgeboten nicht entziehen.}) (28. Qxa5 Rxb3
29. cxb3 h6 30. Qa6 Bxc3 31. Bxc3 $11) 28... Bc1 29. Qa6 (29. Qd1 Bh6 (29...
Rxb3 30. axb3 Bh6 $11) 30. Qh5 Rf8 31. Ne2 Rxb3 32. axb3 a4 33. fxg7 Bxg7 $11)
29... Rxb3 30. axb3 (30. cxb3 {geht auch, z.B. mit der Folge} Ba3 31. Ra7 Bb4
32. fxg7 Bxc3 33. Bxc3 Bb5 34. Qxa5 Kxg7 35. Bd4 $11 {und einer Stellung, die
reif für die Remisvereinbarung ist.}) 30... Bb2 (30... Ba3 31. Ra7 Bb4 32. fxg7
Bxc3 33. Bxc3 Bb5 34. Qxa5 Kxg7 35. Bd4 Rxc2 36. Ra8 Qc7 37. Qxb5 Rc1+ 38. Kg2
Qc2+ 39. Bf2 Qe4+ 40. Kh3 Qf5+ $11 {und Schwarz remisiert durch Dauerschach.})
31. Qe2 Re8 32. Rxe8+ Bxe8 33. Qg4 ({Die Fantasie ist komplett aus dem Duell
entwichen. Dies zeigt auch die Variante} 33. Qd2 h6 34. fxg7 Kxg7 35. Ne2 Bxd4+
36. Qxd4 $11) 33... g6 34. Qf4 Ba3 1/2-1/2
[Event "Server-Pyramide"]
[Site "BDF"]
[Date "2020.10.13"]
[Round "?"]
[White "Hofstetter, Dr. Hans-Joachim"]
[Black "Bekemann, Uwe"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B32"]
[WhiteElo "2162"]
[BlackElo "2072"]
[Annotator "Bekemann,Uwe"]
[PlyCount "140"]
[EventDate "2008.12.21"]
[SourceVersion "1"]
[SourceVersionDate "2008.01.18"]
[SourceQuality "1"]
1. e4 {Mit diesem Zug sendete Weiß seine Herausforderung zu einer
Pyramidenpartie. Diese Turnierform steht Einzelspielern offen und hat ihren
Namen vom pyramidenförmigen Aufbau der "Turniertabelle". Spieler können eine
Ebene über ihnen positionierte Spieler zu einem Duell herausfordern. Gewinnen
sie dieses, tauschen beide ihre Plätze. Hält der Verteidiger - mit den
schwarzen Steinen - die Partie remis oder gewinnt er sie gar, bleibt es bei
der bisherigen Platzierung. Indem Schwarz nur ein Remis für seinen Erfolg
benötigt, kann er eine hierfür passende Spielidee entwickeln. Weiß hingegen
sollte sich auf Wege konzentrieren, die ihm mehr Offensivkraft vermitteln. Im
Anschluss an unsere Partie erhielt ich von meinem Gegner eine Nachricht, die
diese zu etwas Besonderem machte.} c5 2. Nf3 Nc6 ({Über den Umweg} 2... e6 3.
d4 cxd4 4. Nxd4 Nc6 5. Nc3 Qc7 6. Qd3 Nxd4 7. Qxd4 a6 8. Be3 b5 9. Be2 {
kann eine stellungsgleiche Situation zu dieser Partie entstehen. Allerdings
hat dann die Dame zwei Züge für ihren Weg nach d4 benötigt, so dass nun
Schwarz am Zug ist. Die Stellung entspricht jener nach 8...b5 in
Hofstetter-Bekemann.}) 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nxd4 {Kein Fingerfehler, sondern
eine bewusste Entscheidung. Es gibt im Vergleich zur Standarderwiderung nur
eine verschwindend geringe Anzahl von Partien mit dieser Fortsetzung. Die
Statistik sieht dabei sogar noch sehr schlecht für Schwarz aus. In einer
Pyramidenpartie, in der Schwarz ein Remis reicht, um die Position im Turnier
zu halten, ist die Fortsetzung aber allemal eine Prüfung wert. Mein Gegner,
ein sehr erfahrener Großmeister und u.a. Mannschafts-Weltmeister (14.
Olympiade 2002–2006), kann in diesem Eröffnungsfeld sicher kaum auf
Erkenntnisse aus seiner langen Karriere zurückgreifen. In der
Taimanov-Variante kommt das Manöver Nc6xd4 an etwas späterer Stelle
gelegentlich auch vor und wurde auch schon auf der Ebene der
Kandidatenturniere gespielt (die Partie ist unten fragmentarisch eingearbeitet)
. Es kommt dann dort zu einer identischen Stellung zum Verlauf dieser Partie.}
(4... Nf6 {ist natürlich der Standard - bestens erprobt, bis in die Spitzen
der Varianten ausanalysiert, und ... mit der Folge einer oft eher langweiligen
Partie auf bestens bekannten Pfaden.}) 5. Qxd4 e6 ({In der Fernpartie Rivas
Maceda,J-Franzén,T, ICCF 2021, griff Schwarz zu} 5... d6 {hatte dann aber
Probleme, zu einer zügigen Entwicklung zu kommen. So geriet er in eine
passive Lage. Wenn man der Statistik folgt, ist der Zug eindeutig schwächer,
denn gerade im Fernschach konnte Schwarz damit bisher kaum einen Blumentopf
gewinnen. Trotzdem war die Alternative natürlich eine Prüfung wert. Es ging
auf natürlichem Weg mit} 6. Nc3 Bd7 7. f4 Bc6 8. Be3 Nf6 9. O-O-O Ng4 10. Bc4
Nxe3 11. Qxe3 e6 12. f5 Be7 13. Kb1 exf5 14. Rhf1 O-O 15. Rxf5 $16 {weiter und
die weiße Dominanz war schon augenfällig. Mit seinem 44. Zug gelang es ihm
den vollen Punkt einzustreichen.}) 6. Nc3 a6 {Zugunsten dieser Alternative
entscheidet sich Schwarz am häufigsten. Dem Nc3 wird der Zugang zum Feld b5
verwehrt und zugleich wird b7-b5 vorbereitet.} (6... Ne7 {nimmt die Position 2
in der Spielergunst ein, aber mit sehr schlechten statistischen Erwartungen
nach den weißen Hauptfortsetzungen 7.Bf4 und 7.Nb5. Auch nach 7.Be3 und 7.Bg5
spricht die Statistik sehr für Weiß, wenn auch auf der Basis einer nur noch
relativ niedrigen Zahl von Partien.} {Zur Alternative} 7. Nb5 {habe ich mir
intensiv die Fernpartie Hase,W-Khrenov,I, ICCF 1999, angeschaut. Sie stammt
zwar noch aus der Zeit, als Computer noch nicht so maßgeblich wie heute
eingesetzt werden konnten, ist aber bis über die Eröffnungsphase hinaus ohne
deutliche Fehler und zudem im hochklassigen Fernschach gespielt worden. Sie
ist entsprechend aufschlussreich.} ({Zur Möglichkeit} 7. Bf4 {habe ich mich
intensiv mit der Fernpartie Wassilieff,H-Murlasits,M, ICCF 2017, befasst.} Nc6
8. Qd2 a6 9. Be2 Be7 10. Rd1 (10. O-O-O $5 {war zu überlegen.}) 10... O-O 11.
O-O b5 12. a3 Qa5 {Nach b5-b4, a3xb4 will Schwarz mit der Dame zurückschlagen
können, so dass der Läufer seine Verteidigungsposition weiter einhalten kann.
} 13. Qe3 b4 14. axb4 Qxb4 15. e5 {Weiß hat sich relativ ungestört eine
aktive Stellung verschaffen und seine Kräfte sukzessive für den Angriff auf
den schwarzen König vorbereiten können. Für sein weiteres Vorgehen bietet
sich ihm jetzt ein Plan mit Nc3-e4 und Be2-d3 an.} a5 {Eine befriedigende
Alternative, die Weiß an der weiteren Umsetzung seines Plans hindern könnte,
ist nicht ersichtlich.} 16. b3 Rd8 (16... Bc5 $5 {mit anschließendem Nc6-d7
war eine Überlegung wert.}) 17. Ne4 Ba6 (17... a4 18. c3 Qxb3 19. Rb1 Qa2 20.
Bd3 Ba6 21. c4 $16 {usw.}) 18. c4 a4 19. Bd3 axb3 20. Nf6+ {und der weiße
Angriff dringt durch. Es folgte noch} Kf8 21. Qg3 d5 22. Bd2 Qc5 23. Nxh7+ Ke8
24. Qxg7 b2 25. Rfe1 Bxc4 26. Bxc4 dxc4 27. Bc3 Bh4 28. g3 Rab8 29. Qg8+ Ke7
30. Rxd8 {und Schwarz gab auf. Auch in dieser Partie hat Weiß sein Spiel in
der Phase vom 7. bis zum 15. Zug gut entfalten können. Schwerwiegende Fehler
musste sich Schwarz nicht vorwerfen, und doch konnte er nicht verhindern, dass
Weiß eine aktive Stellung aufbaute und diese in einen erfolgversprechenden
Angriff entwickelte. Auch diese Partie konnte nicht als Plädoyer zugunsten
von 6...Ne7 gewertet werden.}) 7... Nc6 8. Nd6+ Bxd6 9. Qxd6 Qe7 10. Qxe7+ Kxe7
11. Be3 b6 12. c3 (12. O-O-O $5) 12... Bb7 13. O-O-O Rad8 14. f4 d6 15. Be2 Nb8
16. Bf3 e5 17. Rhe1 Rhe8 18. f5 Na6 19. b4 Bc6 $6 (19... Rc8 $5 20. Kb2 Nb8 {
mit der Idee Nb8-d7 und eventuell Nd7-f6}) 20. Kb2 Rd7 $6 {20...h6 und auch
noch immer 20...Nb8 wären wohl vorzuziehen gewesen.} 21. g4 {Es ist Zeit für
ein kurzes Zwischenfazit: In der Phase vom 8. bis zum 11. Zug hat sich Weiß
einen Stellungsvorteil erarbeitet, den Schwarz nicht verhindern konnte. In der
Folge konnte sich Schwarz wieder weitgehend auf Augenhöhe bringen, weil Weiß
dies zuließ. Wenn sich Schwarz auf diese Variante einlässt, muss er damit
rechnen, dass Weiß mittels Verbesserungen den zuvor erreichten
Stellungsvorteil besser nutzen wird.} Red8 $2 ({Hier hätte Schwarz} 21... h6
$5 {spielen sollen, um ein weiteres Vorrücken des g-Bauern zu verhindern.
Einen schweren Stand hätte er auch dann gehabt, nach dem Textzug aber wird
der weiße Druck immer größer.} 22. h4 (22. g5 $2 hxg5 23. Bxg5+ f6 $11)
22... Bb5 {und Schwarz spielt zumindest noch mit.}) {Nach} 22. g5 Nc7 23. c4
Ne8 24. h4 Rb7 25. h5 {usw. konnte sich Schwarz der Wucht des gegnerischen
Angriffs nicht mehr hinreichend erwehren und verlor mit dem 34. Zug von Weiß.}
) 7. Be2 (7. Bf4 {versuchte Weiß in der Fernpartie Cardelli,G-Lelenko,A, ICCF
2009. Es folgte} Ne7 8. O-O-O b5 9. Be2 Bb7 10. Kb1 Ng6 11. Bg3 h5 12. h4 Be7
13. f4 Bf6 14. e5 Be7 15. f5 exf5 16. Rhf1 O-O {Verbesserungen drängen sich
bis hier für keine der beiden Seiten auf. Stockfish gibt keinen Pfifferling
mehr für die schwarzen Chancen. Und doch gelang es Schwarz, nach zähem
Ringen nach 68 Zügen ein Remis zu erreichen, ohne dass er auf dem Weg dorthin
auf echte Fehler seines Gegners angewiesen war. Im Grunde genommen hat er
bewiesen, dass er einen spielbaren Weg für Schwarz gefunden hat. Mit seinem
22. Zug hat er dabei ein Qualitätsopfer gespielt, das zu einer Einsperrung
eines weißen Turmes führte, indem die schwarzen Läufer diesem alle
Zugfelder nahmen. Es blieb ihm später nichts übrig, sich ebenfalls gegen
einen Läufer abtauschen zu lassen.}) 7... Qc7 8. Be3 (8. O-O Bd6 9. Qxg7 Bxh2+
10. Kh1 Be5 11. Qg5 Ne7 12. f4 Bxc3 13. bxc3 {mit einer wüsten Stellung mit
unklarem Ausgang. Der weitere Verlauf und der Ausgang des Duells sind nicht
wirklich geeignet, Hilfestellung bei der Einschätzung der Variante zu leisten.
Es gewann letztlich Schwarz nach 24 Zügen, aber nach teilweise für eine
Fernpartie unerklärlichen Entscheidungen, Popov,V-Nekhaev,A, ICCF 2020.}) 8...
b5 {Zu dieser Stellung kam es auch in der Partie Paehtz,E-Ushenina,A, Antalya
2017, mit dem 9. Zug von Weiß. Anders als hier war dort nun Schwarz am Zuge,
da der Weg der weißen Dame über Qd1-d3-d4 geführt hatte. Das Duell endete
mit einem Remis im 24. Zug. Mit dem Mehrtempo hatte Schwarz keinerlei Probleme.
In Obregon,A - Andreikin,D, chess.com INT 2021, allerdings einer Blitzpartie,
kam es ebenfalls entsprechend zur identischen Stellung. Auch hier kam es zum
Remis, diesmal im 57. Zug.} 9. Rd1 (9. O-O Bb7 10. Rad1 Nf6 11. e5 Nd5 12. Nxd5
Bxd5 {führt zu einer spielbaren Stellung für Schwarz (Keres,P-Filip,M,
Curacao 1962, mit einem Remis nach 37 Zügen).}) 9... Ne7 $146 {Für diese -
eigentlich auf der Hand liegende - Fortsetzung fand ich kein Beispiel.
Allerdings handelt es sich nur eingeschränkt um eine Neuerung, denn unter
Zugumstellung gelangte die Partie im Anschluss noch einmal auf bekannte Pfade
zurück.} (9... Bb7 10. Bf4 Qc6 11. O-O {Und hier hätte Schwarz in Toth,
A-Molnar,B, Ungarn 2000} Ne7 {spielen sollen, verbunden mit der Idee zu einem
Aufbau mit Ng6, Be7, Rd8 und 0-0.} ({Er spielte aber} 11... b4 {und geriet nach
} 12. Nd5 $1 exd5 13. exd5 Qc5 14. Qe5+ $16 {schnell schwer unter Druck. In
der Folge verlor er die Partie in 35 Zügen, ohne noch einmal eine Chance
erhalten zu haben, das Blatt zu wenden.}) {Es hätte zur natürlichen Variante}
12. a4 bxa4 13. Nxa4 Rd8 14. Nc3 Ng6 15. Be3 f6 16. Rd2 Be7 17. Ra1 O-O $14 {
kommen können und Schwarz hätte noch mitgespielt.}) 10. O-O Nc6 11. Qd2 {
Diese Position ist unter Zugumstellung von einer spärlichen Anzahl von
Vorgängerpartien erreicht worden. Entscheidendes ließ sich aus diesen nicht
ableiten.} d6 12. a4 $146 {Hier greift Weiß zu einer Neuerung. In
Einzelpartien versucht wurden hier zuvor 12.f4 und 12.Be4. Ansonsten gibt es
kaum noch Material zum erreichten Stellungsbild.} bxa4 13. Nxa4 Be7 14. Nb6 Rb8
15. Nxc8 Qxc8 16. c3 O-O 17. Ra1 a5 18. Ra4 Qd7 19. Rd1 h6 {Schwarz kann auch
einfach nur stillhalten, z.B. mit 19...Rb3 oder 19...Rfd8.} 20. g3 (20. h3 Rfd8
$11 {usw.}) 20... Rb3 21. Qc2 Rfb8 22. Bc1 Qc7 {Die Alternativen 22...Bd8 und
22...Bf8 sind ebenfalls von "bester Maurerqualität".} 23. f4 (23. Qd3 Ne5 24.
Qa6 R3b6 25. Qxa5 Qc6 $11 {Die weiße Dame kommt nicht mehr frei, wie die
Beispielvariante} 26. Qa7 Bd8 27. Kg2 R6b7 {veranschaulicht.}) 23... Bf8 {
Auch mit anderen Zügen, z.B. 23...g6 und 23...R3b6, kann die Lage konserviert
werden.} 24. Bf3 (24. Kg2 g6 25. Qd3 h5 26. Qc4 R3b5 $11) (24. h4 h5 25. Kg2 g6
26. Qd3 Qb6 $11 {und Weiß kommt nicht weiter.}) 24... h5 {Spätestens jetzt
sind die wesentlichen Eckpfosten der beiderseitigen Stellungen eingegraben.
Weiß beginnt nun damit, die schwarze Stellung zu kneten, um Schwächen
aufzuzeigen oder zu provozieren. Schwarz aber steht kompakt und solide. Er
will sich von Weiß dessen Versuche zeigen lassen, mehr als ein Remis aus der
Stellung herauszuholen. Seine Chance könnte darin liegen, dass Weiß seine
Stellung überzieht und Risiken eingeht, die schwarze Konter ermöglichen.
Aber: Schwarz reicht ein Remis, um seine Position in der Pyramide zu halten.
Weiß muss gewinnen, um den Gegner zu verdrängen und dessen Platz einzunehmen.
} ({Stockfish schlägt auch} 24... Ne7 {vor, verbunden mit der Idee d6-d5.
Aber warum soll Schwarz das Risiko erhöhen, wenn er doch nur ein Remis in
dieser Partie benötigt? Trotzdem sind die von der Engine ermittelten
Varianten interessant:} 25. Kg2 (25. Qe2 Qc5+ 26. Be3 Qc6 27. Ra2 a4 28. Kg2 a3
29. bxa3 Rxc3 $11) 25... d5 26. Rad4 R3b4 27. Rxb4 axb4 28. exd5 Nxd5 29. Bxd5
exd5 $11) 25. Qd3 (25. Kg2 g6 26. Qd3 Qb6 {usw.}) (25. Bxh5 Qb6+ 26. Qf2 Qb5
27. f5 Qxa4 $11 {kostet Weiß eine Figur, nicht aber die Partie, denn er kann
sein Übergewicht auf dem Königsflügel für die Abwicklung ins Remis nutzen.}
28. Bxf7+ Kxf7 29. fxe6+ Kxe6 (29... Kg8 30. Qf7+ {mit Dauerschach}) 30. Qf5+
Ke7 31. e5 Ke8 $8 32. exd6 $8 Bxd6 $8 33. Qg6+ $8 Kf8 $8 34. Qf5+ {und auch
hier kann sich Schwarz dem Dauerschach nicht entziehen.}) 25... g6 26. Kh1 Rd8
{Genauso gut gehen auch Züge mit dem Rb3 nach b5 oder b6.} 27. Qe2 Bg7 28. Ra2
Rb7 29. Qa6 Rb6 30. Qc4 Rdb8 31. h3 R6b7 32. Kg2 Rb5 33. Qd3 Bf8 34. Ra4 Qb6
35. Qd2 Qc7 36. Rc4 Qd7 37. g4 hxg4 38. hxg4 R5b6 39. Rh1 Bg7 40. Bd1 Qe7 41.
g5 Qd7 42. Ra4 Qc7 43. Rh3 Ne7 44. Bf3 Rd8 45. Qf2 Rdb8 46. Kh2 d5 47. e5 Rb5 {
Bislang ist die von Schwarz verfolgte Strategie voll aufgegangen. Seine
Position ist eher noch sicherer als nach seinem 24. Zug geworden.} 48. Bg2 Qd7
49. Qc2 Qc7 50. Bf1 Rb4 51. Ra3 R4b6 52. Bd3 Qc5 53. Qg2 Rb3 54. Ra4 Nc6 55.
Kh1 Nb4 56. Be2 Nc6 57. Bd1 R3b5 58. Be3 Qe7 59. Ra2 Qc7 60. b3 Ne7 61. Bd4 Nf5
62. Qd2 Nxd4 63. cxd4 Rb4 64. Kg2 Bf8 65. Rd3 Kg7 66. Qf2 Qb6 67. Rh3 Kg8 68.
Rd2 Rc8 69. Qh4 Bg7 70. Qf2 Bf8 {Mein Gegner teilte mir mit, dass mit unserer
Partie nach 50 Jahren Fernschach seine letzte Fernpartie zu Ende gegangen sei.
Diese bildet somit den Abschluss einer großen Fernschachkarriere und mit ihr
verabschiedet sich ein großer Spieler und Sportkamerad von der
Fernschachbühne.} 1/2-1/2